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ADAC

15.05.2014    Thomas von Holt

Corporate Governance und Corporate Compliance - darum machen weiterhin viele, sogar große Rechtsträger einen weiten Bogen. Schließlich haben sie es auch ohne diese Instrumente erfolgreich zur jetzigen Größe und Bedeutung gebracht - Beweis genug für die Entbehrlichkeit dieser Instrumente.

Seit längerem hat der Verfasser dieser Zeilen nach einer denkwürdigen Anekdote (die hier fairerweise nicht vertieft werden soll) darauf gewartet, dass es die Inkarnation deutscher Glaubwürdigkeit erwischt - den ADAC. Schon die Griechen wussten: Wen die Götter vernichten wollen, dem schenken sie 40 Jahre Erfolg.

Wodurch der tiefe Fall des ADAC ausgelöst wurde - zur Zeit der Griechen waren es vor allem besser gerüstete Nachbarvölker, heute unter anderem die immens gestiegene Transparenz des Internets - immer sind es Änderungen der Umfeldbedingungen, die mit dem notwendigen Maß an Selbstsicherheit, ja Arroganz, ignoriert werden.

Und so wundert es nicht, dass sich die Führungsspitze des ADAC zunächst fieberhaft auf die Suche nach dem "Informationsleck" konzentrierte und nicht begriff, dass dadurch Alles nur noch schlimmer wurde.
Es ist eben immer nur eine Frage der Zeit, bis veraltete Unternehmensstrukturen in eine Krise umschlagen, die - wie eine sportliche Maseratifahrt in Berlin - dann auch eine ganze Branche in Bedrängnis bringen können.

Corporate Governance - eine gute Führungsstruktur mit ernsthaften und daher leider nicht immer gemütlichen Instanzen einer strategischen und operativen Kontrolle nebst einem weitergehenden Regelwerk zu guter Unternehmensführung - ist das wichtigste Instrument gegen strukturelle Schwächen des Rechtsträgers. Und mit gelebter Corporate Compliance, also der Sicherstellung einer rechtlich möglichst einwandfreien Unternehmensführung, ergänzt um einen Verhaltenskodex, werden die meisten Ursachen für Skandale vermieden.

Thomas von Holt
Rechtsanwalt, Steuerberater
www.vonHolt.de

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