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Personalrecruiting mit Social Media

Recruiting mit Social Media

06.12.2022    Cläre McDaniel

Inhalt
  1. Nutzungsverhalten von Fach- und Führungskräften
  2. Social Media als Recruitinginstrument
  3. Bezahlte Werbeanzeigen als Recruitingbooster
  4. Fehler vermeiden

In Zeiten des Fachkräftemangels im Sozial- und Gesundheitswesen sind durchdachte und gut platzierte Stellenausschreibungen unerlässlich, um offene Stellen zu besetzen. Die wichtigsten Medien sind Jobbörsen im Internet und – noch – Zeitungsanzeigen. Mittlerweile sind auch die sozialen Medien wichtiger Bestandteil einer Recruitingstrategie.

Das Potenzial von Social Media zur Personalbeschaffung schöpfen viele Organisationen noch nicht vollständig aus, obwohl sie bereits eigene Social-Media-Kanäle betreiben. Dieses Editorial informiert Sie über Potenziale sowie Risiken und unterstützt Sie mit Handlungsempfehlungen.

Nutzungsverhalten von Fach- und Führungskräften

Laut der Social Media Personalmarketing Studie von 2018, nutzten 47 % der Fach- und Führungskräfte bis zu einer Stunde und 34 % mehr als eine Stunde die sozialen Medien. 52 % der StudentInnen und AbsolventInnen, sind täglich mehr als eine Stunde online. Seit Corona hat die Nutzung der sozialen Medien weiter zugenommen.

Social Media als Recruitinginstrument

Diese Entwicklung können Organisationen der Sozialwirtschaft gezielt für das Recruiting nutzen. Dafür sind verschiedene Methoden geeignet.

  • Content-Marketing: Stellenausschreibungen können auf eigenen Kanälen den regulären Content ergänzen
  • Markenförderung: Erfolgreich geführte Social-Media-Kanäle fördern das Image und wecken das Interesse von potenziellen ArbeitnehmerInnen
  • Interaktion mit der Zielgruppe: Interessen von potenziellen ArbeitnehmerInnen können analysiert und für das Recruiting eingesetzt werden
  • Aktive Ansprache: geeignete ArbeitnehmerInnen können per Nachricht angesprochen werden
  • Social Ads (bezahlte Werbeanzeigen): Anzeigen auf Social Media erreichen potenzielle ArbeitnehmerInnen überregional und zielgruppenspezifisch

Bezahlte Werbeanzeigen als Recruitingbooster

Das Recruiting durch Werbeanzeigen auf Social Media hat mehrere Vorteile:

  • Es kann eine hohe Reichweite generiert werden.
  • Eine zielgruppenspezifische Ansprache ist möglich.
  • Jüngere Zielgruppen und potenzielle ArbeitnehmerInnen, die nicht auf Arbeitssuche sind, können angesprochen werden.
  • Die generelle Steigerung der Bekanntheit der eigenen Organisation ist ein positiver Nebeneffekt.
  • Analysetools ermöglichen eine Evaluation der Zielgruppe und der eigenen Aktivitäten.

Fehler vermeiden

Minderwertige PR-Aktivitäten beherbergen für Organisationen das Risiko, Schaden zu nehmen. Auch die unüberlegte Nutzung der sozialen Medien für das Recruiting kann negative Folgen für Organisationen haben.

  • Das Image trägt Schaden.
  • Potenzielle BewerberInnen werden abgeschreckt.
  • Hohe Preise der Social-Media-Unternehmen können in Verbindung unter dem Einsatz unpassend gestalteter Kampagnen, schnell zu erheblichen Fehlinvestitionen führen.
  • Die negative Resonanz durch die NutzerInnen kann bis zum Shitstorm reichen.
  • Schlechte Steuerung führt leicht zur Ansprache der falschen Zielgruppe.

Die folgenden Handlungsempfehlungen helfen, Fehler zu vermeiden.

  • Strategisches Vorgehen: Analyse der Zielgruppe, Zielformulierung und die Evaluation der Kennzahlen gehören in die Planung
  • Ansprechendes Design: Inhalte sollten am Corporate Design der Organisation orientiert und ästhetisch aufbereitet sein
  • Durchdachte Textgestaltung: kurze, präzise Informationen mit entsprechenden Verlinkungen einstellen
  • Wahl des Social-Media-Kanals: Image und Zielgruppe der Kanäle berücksichtigen
  • Zielgruppe erfassen: die Möglichkeiten zur Zielgruppenbestimmung des jeweiligen Social-Media-Kanals nutzen
  • Community-Management: Kommentare zeitnah beantworten oder ggf. Anfragen weiterleiten
  • Passende Tonalität: die Art und Weise der Ansprache orientiert sich an Kanal und Zielgruppe  
  • Komplexe Technologie: technische Voraussetzungen müssen bekannt und das für die Umsetzung benötigte Know-how vorhanden sein
  • Datenschutz: Social-Media-Kanäle haben unterschiedliche Datenschutzregelungen, die berücksichtigt werden müssen

Die führenden Social-Media-Plattformen werden für ihre exzessive Datenspeicherung und teilweise eher unsozialen Effekte wie Verbreitung von Hassrede zu Recht kritisiert. Andererseits ermöglicht gerade die umfassende Datenanalyse eine zielgruppengenaue Platzierung von Stellenanzeigen und kann bei sachgerechter Umsetzung zu einem sehr guten Kosten-Nutzen-Verhältnis führen. Eine kritische Reflexion der Medienwahl gehört zu jeder guten Marketingstrategie.

Inzwischen gehören professionelle Recruitingkampagnen in den sozialen Medien zum Angebot von Personalagenturen und Jobportalen. Auch der socialnet Stellenmarkt bietet einen „Social-Media-Booster“ für Ihre Stellenanzeigen.

Autorin
Cläre McDaniel
Social Media & Marketing
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