socialnet Logo
Symbolbild: Gesicht in Codes

Wahrheit im Wandel – Fake News erkennen und aufdecken

13.05.2025    Cläre McDaniel

Inhalt
  1. Die Relevanz für das Sozial- und Gesundheitswesen
  2. Falschinformationen erkennen und sichtbar machen

Sie sind überall und sie manipulieren: 75 % der Befragten geben laut einer Studie der Landesanstalt für Medien NRW (2025) an, im Jahr 2025 mit Desinformation in Berührung gekommen zu sein.

In einer digital vernetzten und schnelllebigen Welt stehen daher auch Fach- und Führungskräfte des Sozial- und Gesundheitswesens und deren Adressat:innen vor der Herausforderung, eine Flut an Falschinformationen zu bewältigen.

Die Relevanz für das Sozial- und Gesundheitswesen

Fach- und Führungskräfte, aber auch die Adressat:innen der Sozialwirtschaft, sind anfällig für die Auswirkungen von Fake News, da Fehlinformationen in diesen Bereichen sowohl das persönliche als auch das kollektive Wohl erheblich beeinträchtigen können.
In der Gesundheitskommunikation können irreführende Informationen zu falschen Gesundheitsentscheidungen führen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind.
Ebenso können Fake News im sozialen Bereich das Vertrauen in Institutionen untergraben und soziale Spannungen verstärken. Daher ist es entscheidend, dass diese Zielgruppen in der Lage sind, Fake News zu identifizieren und kritisch zu hinterfragen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und sachgemäße Unterstützung zu erhalten. Eine bewusste Aufklärung hilft, die Resilienz der Adressat:innen gegen falsche Informationen zu stärken und so die Integrität der Fachlichkeit im Sozial- und Gesundheitswesen zu bewahren.

Falschinformationen erkennen und sichtbar machen

Fake News sind Falschmeldungen oder irreführende Informationen, die gezielt verbreitet werden, um Meinungen zu manipulieren oder Verwirrung zu stiften. Doch wie können Falschinformationen erkannt und widerlegt werden?

  1. Kritisches Hinterfragen
    Eine der wichtigsten Methoden, um Fake News zu erkennen, ist das kritische Hinterfragen der Quellen und der präsentierten Informationen. Hinterfragen Sie, wer die Nachricht verbreitet hat und welches Interesse dahinterstehen könnte. Verlässliche Quellen sind in der Regel transparent über ihre Urheberschaft und Motivationen. 

  2. Faktenprüfung
    Nutzen Sie Faktenprüfer-Tools und Websites, um die Authentizität der Informationen zu verifizieren. Seiten wie "Correctiv" oder "Mimikama" bieten die Überprüfung aktueller Informationen und helfen dabei, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden.

  3. Quellenverifizierung
    Überprüfen Sie, ob die Nachricht von mehreren seriösen Quellen berichtet wird. Wenn die Nachricht nur von fragwürdigen, intransparenten Plattformen verbreitet wird, ist Vorsicht geboten. Das jeweilige Impressum, die URL und Angaben zu Autor:innen können Aufschluss über den Wahrheitsgehalt geben.

  4. Prüfung visueller Inhalte
    Beim Erkennen von Fake News in Fotos und Videos gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Zunächst sollte man darauf achten, ob das Bild oder das Video echte und aktuelle Geschehnisse abbildet. Oftmals werden visuelle Inhalte aus dem Kontext gerissen oder manipuliert präsentiert. Ein einfacher Weg, um die Authentizität zu überprüfen, ist die umgekehrte Bildersuche, mit der sich herausfinden lässt, ob das Bild bereits in einem anderen Kontext verwendet wurde. Ebenso sollte auf Details geachtet werden, die auf eine Manipulation hinweisen könnten, wie etwa ungewöhnliche Schatten, inkonsistente Lichtverhältnisse oder verzerrte Proportionen.

  5. Sensibilisierung und Bildung
    Für Fach- und Führungskräfte in der Sozialwirtschaft ist das Wissen zum Erkennen von Fake News besonders wichtig, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Trainings können dabei helfen, die Kompetenzen im kritischen Umgang mit Informationen zu stärken. Unterschiedliche Bildungsanbieter bieten hierzu umfangreiche Kurse, aber auch kurze Workshops an. 

  6. Transparente Kommunikation
    Teilen Sie Erkenntnisse über Fake News innerhalb Ihrer Organisation, um ein Bewusstsein zu schaffen und gemeinsam Maßnahmen gegen Desinformation zu ergreifen. Dafür sind kurze Handouts (Beispiel des Projekts AntiAnti) und Flyer geeignet.

Auch sozialwirtschaftliche Organisationen tragen eine Verantwortung.
Adressat:innen sollten über die Gefahren von Fake News aufgeklärt und dabei unterstützt werden, Inhalte kritisch zu hinterfragen. Gesprächsrunden und Projekte zu diesem Thema können eine Basis für eine Auseinandersetzung bieten.
Dabei ist die Begleitung der Mediennutzung im Alltag, besonders jüngerer Zielgruppen, der Schlüssel, um über Fake News aufzuklären.

Durch die aktive Auseinandersetzung mit Falschinformationen und deren Sichtbarmachung können Fach- und Führungskräfte und Adressat:innen gleichermaßen deren Verbreitung einschränken und Manipulation entgegenwirken.

Autorin
Cläre McDaniel
Soziale Arbeit (BA), Marketing & Social Media

Weiterführende Beiträge