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Benutzerfreundliche Webseiten

Webseitenoptimierung – Sieben Prinzipien für Ihren benutzerfreundlichen Internetauftritt

13.12.2023    Cläre McDaniel

Inhalt
  1. Was ist User Experience Design?
  2. Sieben Prinzipien für optimales User Experience Design

Eine starke Online-Präsenz ist für die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen der Sozialwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Sowohl selbst erstellte Webseiten als auch Produkte teurer Agenturen weisen manchmal erhebliche Schwächen auf. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihre Seite ganz einfach auf den Prüfstand stellen.

User Experience Design (UX Design) beeinflusst die Nutzer:innenerfahrung im erheblichen Maße und spielt daher für die Qualität von Webseiten eine wichtige Rolle.

Was ist User Experience Design?

UX Design steht für die konsequente Ausrichtung einer Website an den Interessen und Gewohnheiten der Nutzer:innen. Über die visuelle Gestaltung hinaus rückt der Interaktionsprozess zwischen Nutzer:innen und Website (Customer Journey) in den Mittelpunkt der Betrachtung.

Sieben Prinzipien für optimales User Experience Design

  1. Nutzer:innenzentrierung – wer nutzt die Webseite?
    Die Bedürfnisse der Nutzer:innen stehen an erster Stelle. Daher sollten bei der Entwicklung oder Überarbeitung einer Webseite die Zielgruppen definiert und analysiert werden. Gerade in der Sozialwirtschaft sind sehr unterschiedliche Nutzer:innengruppen zu berücksichtigen: Adressat:innen, Angehörige, professionelle Beleger und Vermittler, Sozialleistungsträger, Politik, Mitarbeitende und Interessent:innen für Jobs und Ausbildungsplätze.  Überlegen Sie, wer welche Informationen sucht, und wie leicht sie gefunden werden. Braucht es drei Klicks auf unklar beschriftete Links, bis potentielle Mitarbeitende die Vorteile der Organisation als Arbeitgeber kommuniziert bekommen, oder weckt schon eine „Kachel“ auf der Startseite das Interesse, gerade hier zu arbeiten?
  2. Einheitlichkeit – schneller Zugriff
    Funktionen und Designs müssen auf allen Seiten der Webseite gleich sein. Dies bezieht sich zum Beispiel auf den Verlauf der Menüs, die Positionierung von Buttons und die Farbgebung. Hierdurch können sich Nutzer:innen schneller und leichter auf der Webseite zurechtfinden.
  3. Hierarchie – Navigation vereinfachen
    Wer von Beginn an entscheidet, wie der hierarchische Aufbau einer Webseite aussehen sollte, der hat es später leichter. Eine gut durchdachte Hierarchie navigiert die Nutzer:innen schnell und einfach durch die Webseite. Dabei sollten wichtige Elemente an der Spitze der Hierarchie stehen, damit sie schnell gefunden werden. Für Organisationen der Sozialwirtschaft sind dies in der Regel die sozialen Dienstleistungen und die Personalwerbung.
  4. Kontext – Situationen berücksichtigen
    Dieser Punkt bezieht sich auf das Verständnis, aus welchem Kontext heraus Nutzer:innen die Webseiten aufrufen. Hierzu gehört auch, welche Geräte sie nutzen (Smartphone oder Computer) und in welchen Situationen (Emotionaler Zustand, Umweltfaktoren etc.) sie zugreifen. Für Organisationen, die zum Beispiel Krisenberatung anbieten, kann es hilfreich sein, einen „Anruf-Button“ ins Design aufzunehmen, um potentiellen Adressat:innen den Zugriff zu vereinfachen. Eine genaue Analyse des Nutzer:innenverhaltens ist anzuraten. Sie kann z.B. durch Befragungen, Beobachtung bei der Nutzung, Logfileanalysen und Auswertung der bestehenden Webseiten erfolgen.
  5. Kontrolle – Nutzer:innen interagieren selbstständig
    Nutzer:innen sollte ein möglichst hoher Freiheitsgrad bei der Nutzung der Website eingeräumt werden. Hierbei sind technisch mehr oder weniger versierte Nutzer:innen zu berücksichtigen. Bei Formularen helfen z.B. aussagefähige Fehlermeldungen sowie die jederzeitige Möglichkeit, zum vorherigen Schritt zurück zu gehen oder die Eingabe abzubrechen.
  6. Barrierefreiheit – Keiner sollte ausgeschlossen werden
    Wohl einer der wichtigsten Punkte für die Internetauftritte der Sozialwirtschaft ist die Barrierefreiheit. Sie ist ab 2025 nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sie erleichtert ausnahmslos allen Nutzer:innen die Handhabung von Webseiten. Ein Fokus sollte hier u.a. auf die Vereinfachung der Webseite gelegt werden. Lange Überschriften und umständliche Navigation sollten vermieden werden. Siehe Tipps unter den weiterführenden Links.
  7. Usability – die Nutzer:innen sind gefragt
    Usability ist ein Maß dafür, wie die Webseite genutzt wird und somit der wichtigste Grundsatz für die Benutzerfreundlichkeit der Webseite.
    Dieser Punkt beinhaltet fünf Komponenten.
    1. Erlernbarkeit: Wie leicht verstehen die Nutzer:innen bei der ersten Nutzung die Webseite?
    2. Effizienz: Können Aktionen schnell und einfach durch die Nutzer:innen getätigt werden?
    3. Einprägsamkeit: Finden sich die Nutzer:innen bei Wiederverwendung der Webseite gut zurecht?
    4. Fehler: Welche Fehler machen die Nutzer:innen bei Verwendung der Webseite und wie schwer wiegen diese?
    5. Zufriedenstellung: Stellt die Verwendung der Webseite die Nutzer:innen zufrieden und ist die Verwendung angenehm?
    Die Usability kann am effizientesten durch sogenannte Usability-Tests, insbesondere eine „Probenutzung“ durch die Zielgruppe, geprüft werden. Dies setzt natürlich die direkte Einbeziehung der Nutzer:innen voraus.

Die Qualität von User Experience einer Webseite ist auch abhängig von den Ressourcen einzelner Organisationen. Um eine positive User Experience zu gewährleisten, sind allerdings nicht immer professionelle Webdesigner:innen bzw. UX-Designer:innen notwendig. Viele Website-Baukästen können unter der Beachtung der in diesem Editorial aufgeführten Prinzipien einen guten UX-Standard erreichen.

Insbesondere bei älteren und nicht professionell gestalteten Webseiten ist eine Überprüfung der Benutzerfreundlichkeit anzuraten.

Weiterführende Links:

 

Autorin
Cläre McDaniel
Marketing & Social Media