Relationale Soziale Arbeit
Prof. Dr. habil. Björn Kraus
veröffentlicht am 07.04.2022, archiviert am 08.03.2023
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Eine Relationale Soziale Arbeit fokussiert sowohl die Relationen zwischen Individuen und deren Umwelt als auch die Individuen als konstruierende Subjekte und deren soziale und materielle Umwelten als relationale Konstruktionsbedingungen. Grundlegend für eine Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit ist die Kategorie der Relation. Auf Basis der erkenntnis- und sozialtheoretischen Grundlagen des Relationalen Konstruktivismus werden sowohl Gegenstand und Funktion als auch das Professionsverständnis als relational bestimmt.
Überblick
- 1 Zusammenfassung
- 2 Zum Begriff Relationalität
- 3 Definition Soziale Arbeit
- 4 Vom Relationalen Konstruktivismus zu einer Relationalen Sozialen Arbeit
- 5 Zur Relationalen Lebenswelt-Lebenslage-Konzeption
- 6 Individuelle und soziale Systeme – Individuen und Gesellschaft
- 7 Hilfe und Kontrolle als Entscheidungs- und Funktionsprobleme
- 8 Kritik und Gegenkritik
- 9 Genese und Verortung in relationalen und konstruktivistischen Diskursen der Sozialen Arbeit
- 10 Wissenschaftstheoretische Verortung
- 11 Quellenangaben
- 12 Literaturhinweise
- 13 Informationen im Internet
1 Zusammenfassung
Der Entwurf einer Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit (Kraus 2019; Lambers 2020, S. 203–208) basiert maßgeblich auf den erkenntnis- und sozialtheoretischen Grundlagen des Relationalen Konstruktivismus. Die Kategorie der Relation wird dabei als grundlegend für die Soziale Arbeit ausgewiesen:
„Zum einen, wenn es um Fragen nach dem ‚Gegenstand‘ oder vielmehr der Funktion und Zuständigkeit der Sozialen Arbeit geht, zum anderen, wenn Kriterien der Professionalität der Fachkräfte der Sozialen Arbeit bestimmt werden sollen“ (Kraus 2019, S. 24).
Relational-konstruktivistisch begründet, legt eine Relationale Soziale Arbeit den Fokus auf die Relationen zwischen Individuen und deren Umwelt ohne dabei die Individuen als konstruierende Subjekte und deren soziale und materielle Umwelten als relationale Konstruktionsbedingungen außer Acht zu lassen.
„Zu den Besonderheiten des Ansatzes gehört von Anfang an die Verbindung erkenntnis- und sozialtheoretischer Perspektiven.“ (Engelke et al. 2018, S. 550).
2 Zum Begriff Relationalität
Mit der Konjunktur relationaler Ansätze und Perspektiven (vgl. Kapitel 5.4) geht auch die zunehmende Verwendung des Begriffs der Relation einher. Die Präzision dieser Begriffsverwendung unterscheidet sich dabei ebenso wie die Qualität ihrer theoretischen Fundierung. Zudem scheint stellenweise der Grund für die Verwendung des Begriffs eher seine Popularität als eine theoretische Begründung zu sein. Um Missverständnissen vorzubeugen sei für die hier genutzte relational-konstruktivistische Grundlage zumindest folgendes festgehalten:
- Der Begriff der Relation wird verwendet, um Beziehungen, bzw. Verhältnisse zwischen festzulegenden Einheiten (Entitäten, die auch Systeme sein können) zu benennen. Keineswegs beschränkt sich dies auf soziale Beziehungen, weswegen der Begriff relational auch nicht als Synonym für sozial genutzt wird. Soziale Beziehungen gelten lediglich als ein Teilbereich der Relationalität menschlichen Erkennens und Handelns, der um weitere – etwa materielle und intrasystemische – Relationen ergänzt werden muss.
- Der Begriff relational wird nicht substanzialistisch gefasst (Wolzogen 1992). Mit anderen Worten: Relationen werden nicht als objektiv erkennbare „Dinge“ betrachtet. Zwar wird relational-konstruktivistisch die Existenz von Subjekten, Umwelten und deren Relationen angenommen, aber alle Aussagen über diese können nur aus Beobachterperspektiven getroffen werden. Somit sind grundsätzlich keine absoluten, sondern immer nur relationale Aussagen über Subjekte, Systeme, Umwelten und Relationen möglich.
Wie im weiteren Verlauf deutlich wird, geht es für Soziale Arbeit um die Grenzen und Möglichkeiten relationaler Aussagen über Subjekte, Systeme, Umwelten und deren Relationen. Damit wird die Perspektive der Relationalität gleichsam auch auf sich selbst angewendet und Relationen nicht nur zum Gegenstand der Betrachtung (was wird betrachtet?), sondern auch zur entscheidenden Kategorie bei der Betrachtung der Betrachtung (wie wird betrachtet?).
3 Definition Soziale Arbeit
Grundlegend für den Entwurf einer Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit ist die folgende allgemeine Bestimmung der Sozialen Arbeit.
Soziale Arbeit leistet einen Beitrag zur Gestaltung des Sozialen,
- der in seinen Zielen an den Kriterien der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit orientiert ist,
- der in seinen Entscheidungen und Handlungen wissenschaftlich begründet und reflektiert wird,
- der die Interessen von Individuen und Gesellschaft berücksichtigt und
- der in seiner Zuständigkeit auf die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft fokussiert ist (Kraus 2019, S. 24).
Deutlich wird dabei eine weite Perspektive, die auch den Relationalen Konstruktivismus (vgl. Kapitel 5.2) kennzeichnet. Ausgehend von der Relationalität menschlichen Seins wird eine funktionale Bestimmung der Sozialen Arbeit vorgenommen.
Soziale Arbeit wird damit allgemein über die Funktion für das Individuum und die Gesellschaft bestimmt. Außerdem bezieht sie sich auf
- normative und
- fachliche Grundlagen, sowie
- einen spezifischen Fokus und
- den Bereich der Zuständigkeit.
Als professionelle Soziale Arbeit gilt diese also erst dann, wenn sie nicht nur normativ orientiert, sondern auch wissenschaftlich begründet ist (etwa im Unterschied zum Ehrenamt) und ihre Zuständigkeit dabei vor allem auf der Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft liegt (etwa im Unterschied zu Professionen, die den Fokus eher entweder auf Individuen oder auf gesellschaftliche Systeme legen).
Festgelegt wird damit auch, dass die Expertise und Identität der Sozialen Arbeit vor allem auf die Interaktion von Menschen mit ihren Umwelten oder allgemein auf die Relationalität menschlichen Seins gerichtet sind. Als Grundlage dieser Expertise werden neben Theorien über Individuen und sozialen Systemen vor allem Theorien zur Relationalität genutzt und entwickelt.
Dabei wird der Fokus auf die Relationen zwischen Menschen und deren Umwelt gerichtet, ohne diesen darauf zu beschränken. Neben Relationen bleiben zugleich Individuen als konstruierende Subjekte und Umwelten als deren relationale Konstruktionsbedingungen im Blick (Kraus 2019, S. 24 f.).
4 Vom Relationalen Konstruktivismus zu einer Relationalen Sozialen Arbeit
Ernst Engelke, Stefan Borrmann und Christian Spatscheck skizzieren in ihrem Lehrbuch „Theorien der Sozialen Arbeit“ den Verlauf von den radikal-konstruktivistischen Anfängen in den 1990er Jahren hin zur Entwicklung des Relationalen Konstruktivismus und einer darauf aufbauenden Relationalen Sozialen Arbeit und bilanzieren, es läge
„[…] eine Theorie der Sozialen Arbeit vor, die mit den aktuellsten Ergänzungen erkenntnistheoretische Grundannahmen, sozialtheoretische Reflexionswerkzeuge und methodische Implikationen für die Soziale Arbeit verbindet“ (Engelke et al. 2018, S. 562).
Wenn die theoretische Perspektive des Relationalen Konstruktivismus auf eine Relationale Soziale Arbeit übertragen wird (vgl. Abb. 1), dann entspricht die Beachtung von Akteur*innen und deren sozialen und materiellen Umwelten, mithin die Beachtung von Relationen zwischen Lebenswelten und Lebenslagen der Zuständigkeit der Sozialen Arbeit für die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft.
Die Beachtung der relationalen Erkenntnis- und Interaktionsbedingungen gehört zu den wesentlichen Grundlagen der Professionalität der Sozialen Arbeit (Kraus 2019, S. 24 f.).
Sowohl die Zuständigkeit als auch die Reflexions- und Relationierungskompetenzen bestimmen wesentlich die spezifische Expertise und Identität einer professionellen Sozialen Arbeit. Während Fokus und Expertise etwa der Medizin vor allem auf den Organismus oder etwa der Soziologie vor allem auf soziale Systeme gerichtet sind, werden Fokus und Expertise einer Relationalen Sozialen Arbeit vor allem auf die Relationalität menschlichen Seins, mithin auf das soziale und materielle Eingebundensein des Menschen gerichtet. Erforderlich sind hierzu theoretische Grundlagen und Werkzeuge, die sowohl die Reflexion der Relationalität von Lebenswelten und Lebenslagen und damit von individuellen und sozialen Verhältnissen ermöglichen, als auch die systematische Reflexion der Relationen zwischen Beobachter*innen und dem was sie beobachten, sowie der für diese Beobachtungen relevanten Faktoren (Wissensbestände, Persönlichkeitsstrukturen). Genutzt wird hierzu der Relationale Konstruktivismus, da dieser grundlegend die Relationalität von Mensch und Umwelt reflektiert und dabei theoretische Modelle und begriffliche Werkzeuge entwickelt, mit denen sowohl Grenzen, als auch Möglichkeiten der Lebensführung, des Erkennens, Entscheidens, Kommunizierens und Intervenierens begründet werden können. Eine Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit entwickelt auf diesen Grundlagen theoretische Werkzeuge zur Reflexion sowohl der Möglichkeit, als auch der Legitimität von Hilfe und Kontrolle (Kraus 2021b). Zudem werden weitere für die Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit relevante Fragestellungen bearbeitet. Dabei geht es neben verschiedenen Bereichen professionellen Handelns auch grundlegend um die wissenschaftstheoretische Bestimmung einer Relationalen Sozialen Arbeit als Wissenschaft und Praxis (Kraus 2019, S. 145–212). Die Expertise und Zuständigkeit für die Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft, mithin für Menschen, Umwelten und Relationen begründen dabei einen notwendigen Beitrag sui generis zur Gestaltung des Sozialen, den nur Soziale Arbeit leisten kann.
5 Zur Relationalen Lebenswelt-Lebenslage-Konzeption
Zu den wesentlichen Grundlagen einer Relationalen Sozialen Arbeit gehört die Unterscheidung und Relationierung der wie folgt definierten Kategorien Lebenswelt und Lebenslage:
„Als Lebenslage gelten die materiellen und immateriellen Lebensbedingungen eines Menschen.
Als Lebenswelt gilt das subjektive Wirklichkeitskonstrukt eines Menschen, welches dieser unter den Bedingungen seiner Lebenslage bildet“ (Kraus 2019, S. 35).
Der Begriff der Lebenswelt benennt relational-konstruktivistisch die subjektive Perspektive eines Menschen, wohingegen der Begriff der Lebenslage für die Rahmenbedingungen dieser Perspektive steht. Die Unterscheidung von Lebenswelt und Lebenslage ermöglicht es Lebenslagen als Rahmenbedingung der Konstruktion individueller Lebenswelten zu berücksichtigen. Lebenslagen können dabei eine begrenzende, aber auch eröffnende Bedingung sein.
Diese „Ausführungen zu einem konstruktivistischen Verständnis von Lebenswelten profiliert nun die von Invernizzi und Butterwege geforderte Integration mikro-, meso- und makroskopischer Ansätze: Diese Integration ist nicht nur notwendig, um die subjektiven Perspektiven und die objektiven Rahmenbedingungen miteinander in Beziehung zu setzen, sondern weil die objektiven Rahmenbedingungen erst in ihrer subjektiven Wahrnehmung und Bewertung ihre Relevanz zu den subjektiven Lebenswelten erhalten“ (Ferdinand 2014, S. 31).
Für die Soziale Arbeit erfolgt daraus die Einsicht, dass einerseits die Orientierung an der Lebenswelt nicht einfach durch die Auseinandersetzung mit der Lebenslage gelingen kann. Andererseits ist die Beachtung der Lebenslage dennoch notwendig, da diese wesentlich für die Möglichkeiten lebensweltlicher Konstruktionen ist. Denn auch wenn Lebenswelten subjektive Konstruktionen sind, so erfolgen diese doch unter den sowohl anregenden und ermöglichenden, als auch einschränkenden Bedingungen der Lebenslage.
5.1 Theoretische Ausgangspunkte der Kategorien Lebenswelt und Lebenslage
Ausgangspunkt der relational-konstruktivistischen Lebenswelt-Lebenslage-Konzeption waren Ende der 1990er Jahre zunächst die phänomenologischen Wurzeln des Lebensweltbegriffs (Husserl 1962; Schütz und Luckmann 1991), die später auch um Habermas’ gesellschaftskritische Überlegungen zur Kolonialisierung von Lebenswelten (Habermas 1981) ergänzt wurden. Unter Bezug auf die sozialwissenschaftlichen Grundlagen des bei Marx entlehnten Lebenslagebegriffs (Neurath 1931; Weisser 1956, S. 986) wurden schließlich die Begriffe Lebenswelt und Lebenslage relational-konstruktivistisch begründet und als wesentliche Bausteine zunächst des Relationalen Konstruktivismus, als auch beim Entwurf einer Relationalen Sozialen Arbeit verwendet (Kraus 2004; 2013, S. 153; 2019, S. 35).
5.2 Lebenswelten und Lebenslagen erkennen und verstehen: Nicht-Verstehen als professionelle Kommunikationskompetenz
Lebenslagen sind als Bedingungen lebensweltlicher Konstruktionen zu berücksichtigen, wobei im Blick zu halten ist, dass erstens Lebenslagen nicht objektiv erkannt werden können und zweitens die Lebenslage eines Menschen nicht identisch mit dessen Lebenswelt ist. Deswegen ist neben der Auseinandersetzung mit den jeweiligen Lebenslagen auch die kommunikative Auseinandersetzung mit den konstruierten Lebenswelten notwendig (Kraus 2013, S. 122–123; Kraus 2019, S. 42–43). Allerdings sind auch auf diesem Wege nur die Ausschnitte zugänglich, die von Seiten der Kommunizierenden zugänglich gemacht werden und Verstehen ist nur im Rahmen der Interpretationsmöglichkeiten der Verstehenden möglich. Die Gedanken und Sichtweisen der Kommunizierenden bleiben so wenig überprüfbar, wie die Lebenswelt des Gegenübers in letzter Konsequenz erfassbar ist.
Dennoch ist Kommunikation eine notwendige Ergänzung zur Auseinandersetzung mit Lebenslagen. Denn auch wenn damit kein direkter Zugang zu Lebenswelten möglich wird, so ist sie doch ein Beitrag zur anschlussfähigen Annäherung (Verstehen) und zur wechselseitigen Orientierungsinteraktion (Verständigung). Wichtig ist hierbei die Beachtung sowohl der Unterscheidung als auch der strukturellen Koppelung zwischen dem individuellen Bereich der Kognition und dem sozialen Bereich der Kommunikation. Die Koppelung der Bereiche „soziale Systeme“ und „kognitive Systeme“ wird auf Basis von Kommunikatbasen ermöglicht, die im weitesten Sinne als kommunikative Mittel zu verstehen sind (vgl. Abb. 2)
Vor allem Kommunikationsprozesse, die die Möglichkeit des Nichtverstehens berücksichtigen, reduzieren die Gefahr Kommunikation vorschnell abzubrechen, in der irrtümlichen Annahme verstanden zu haben oder verstanden worden zu sein. Insofern gilt für eine Relationale Soziale Arbeit die paradoxe Folgerung, dass die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Lebensweltorientierung gerade durch die Einsicht zunimmt, Lebenswelten in letzter Konsequenz weder verstehen noch erfassen zu können. (Zur relational-konstruktivistischen Kommunikationstheorie vgl. Kraus 2017; 2019, S. 44–63 und Abb. 1).
6 Individuelle und soziale Systeme – Individuen und Gesellschaft
Die Relationalität von Lebenswelten und Lebenslagen wird auch an dem für eine Relationale Soziale Arbeit grundlegenden relational-konstruktivistischen Verständnis von Systemen deutlich. Auch für Systeme gilt, dass diese nicht als beobachterunabhängige Einheiten erfasst, sondern nur aus einer Beobachterperspektive bestimmt werden können. Dementsprechend wird relational-konstruktivistisches System folgendermaßen definiert:
„Als System gelten aus einer Beobachterperspektive als zusammenhängend bestimmte Einheiten, deren Relationen quantitativ und/oder qualitativ von ihren Relationen zu anderen Entitäten unterschieden werden.
Diese aus einer Beobachterperspektive bestimmten Unterschiede ermöglichen die Konstituierung einer Systemgrenze, durch die das System von seiner Umwelt unterschieden wird“ (Kraus 2019, S. 37).
Systeme können bio-psychische oder soziale Systeme sein, die aus einzelnen oder mehreren Personen bestehen und die über von Beobachter*innen festgelegte Kriterien als System bestimmt und von ihrer Umwelt unterschieden werden.
Hier wird erneut die Bedeutung der Beobachterperspektive deutlich: Weder bio-psychische Systeme noch soziale Systeme können objektiv erkannt werden, sondern nur in einem aktiven Prozess als Systeme von ihrer Umwelt unterschieden und somit erst als Systeme eingeordnet werden.
Ob diese Unterscheidung aus einer Binnen- oder einer Außenperspektive vorgenommen wird, ist insofern unerheblich, als die Entscheidung darüber, ob und welche Systeme vorliegen, in beiden Fällen ein Prozess ist, der auf den Beobachtungs- und Unterscheidungskriterien der Beobachter*innen basiert. Dies gilt nicht nur für die Entscheidung, ob, bzw. welche Systeme vorliegen, sondern für alle Aussagen über individuelle und soziale Systeme, wie überhaupt für jegliche Aussagen über Lebenswelten und Lebenslagen.
„Kraus Interesse an den Kopplungsbeziehungen zwischen kognitiven und sozialen Systemen eröffnet Möglichkeiten für die Entwicklung eines eigenen Kommunikationsmodells. Und hier geht es nicht allein um die Systeme, vielmehr um das Subjekt in systemischen Kontexten. Für die konstruktivistische Theorienbildung der Sozialen Arbeit ist dies ein Gewinn, da man dem radikalen Konstruktivismus vorhalten kann, dass er dem konstruierenden Subjekt zu viel und dem erkennenden zu wenig zutraut. So gelangt Kraus zu einem relationalen Konstruktivismus (Kraus 2019), mit dem er aufzeigen kann, dass der ‚Konstruktivismus auch gesellschaftstheoretisch gewendet werden kann‘ (Ritscher 2007, S. 55)“ (Lambers 2020, S. 207).
Damit wendet sich eine Relationale Soziale Arbeit gegen die Individualisierung jeglicher Verantwortung (vgl. Kapitel 9.1) und betont die wechselseitige Relationalität zwischen Individuum und Gesellschaft:
„Denn auch wenn wir Aufklärung, Emanzipation, Entwicklung und Entfaltung des unterscheidbaren Individuums und des erkennenden und handelnden Subjektes vertreten, so wird hieraus kein bildungs- und erziehungstheoretisches Primat des Individuums gefolgert. Erstens, da wie ausgeführt, auch Individuen nur relational gedacht werden können, zweitens, da mit einem Primat des Individuums und der Forderung nach dessen freier Entfaltung ‚Risiken und Nebenwirkungen‘ verbunden sind. Polemisierend könnte mit Blick auf die Entwicklungen seit den 1980er Jahren gefragt werden, ob in der Postmoderne, bzw. zweiten Moderne mit der ‚Freisetzung‘ der Individuen aus einengenden sozialen Zwängen und starren normativen Vorgaben (Beck 1986, S. 206), auch eine ‚Befreiung‘ aus jeglicher Verantwortung für die Gemeinschaft einhergegangen ist“ (Kraus 2021b).
Damit wird aus Perspektive einer Relationalen Sozialen Arbeit zwar einerseits gegen ein unbedingtes Primat des Individuums argumentiert, aber andererseits keinesfalls ein Primat des Sozialen gefordert: Einer Überbewertung des Individuums wird die Beachtung des Sozialen entgegengehalten, wie auch einer Überwertung des Sozialen die notwendige Beachtung des Individuums entgegengestellt wird.
7 Hilfe und Kontrolle als Entscheidungs- und Funktionsprobleme
Für eine Relationale Soziale Arbeit zählen sowohl Hilfe als auch Kontrolle zu den grundlegenden Aufgaben. Damit positioniert sich eine Relationale Soziale Arbeit gegen Entwürfe, die nur Hilfe als Leistung der Sozialen Arbeit thematisieren oder sogar ausdrücklich Kontrollaufträge ablehnen. Auf Basis der hier zugrunde gelegten allgemeinen Definition (vgl. Kapitel 3) gilt als Ziel der Sozialen Arbeit eine Verbesserung der Verhältnisse sowohl für das Individuum als bio-psychisches System, als auch für die Gesellschaft als soziales System. Damit sind zum einen Spannungsfelder zu bearbeiten, die sich aus widersprüchlichen Interessenlagen ergeben und zum anderen zu entscheiden, wann neben Hilfe auch Kontrolle geleistet werden soll. Denn ohne das Bekenntnis zu Kontrollanteilen könnte Soziale Arbeit etwa im Bereich der Kindeswohlgefährdung keinen Beitrag zum Wächteramt des Staates leisten. Damit würde die Expertise der Sozialen Arbeit in diesem Bereich verloren gehen und es wäre zu fragen, welche Professionen diese kompensieren sollen und können. Zudem ist das Bekenntnis zu Kontrollaufträgen eine wichtige Voraussetzung, damit Kontrolle fachlich reflektiert, kontrolliert, begründet und transparent kommuniziert werden kann.
Unbenommen ist dabei, dass Soziale Arbeit sich kritisch mit der Legitimation von Kontrolle auseinandersetzen muss und zudem diese Perspektive auch auf den Bereich der Hilfe anzuwenden ist (etwa Hosemann und Trippmacher 2003; Hosemann 2021). Denn es gilt selbst- und gesellschaftskritisch zu hinterfragen, inwieweit auch mittels Hilfe Kontrolle geleistet wird und damit unter Umständen auch zur Stabilisierung ungerechter Verhältnisse beigetragen wird.
Insofern ist sowohl zu entscheiden, wann Hilfe und wann Kontrolle geleistet werden soll, als auch ob diese überhaupt geleistet werden kann. Unumgänglich ist dabei die Klärung wie Hilfe und Kontrolle voneinander unterschieden werden können, damit nicht mit vermeintlicher Hilfe unreflektiert Kontrolle ausgeübt wird (Kraus 2021b).
7.1 Kontrolle: Beschränkung oder Unterstützung?
Kontrolle zielt auf die Einhaltung von Vorgaben, die rechtlich zu legitimieren und fachlich zu begründen sind. Grundlage sind somit gesellschaftliche und fachliche Entscheidungen darüber, was als richtig oder falsch gilt. Diese Entscheidungen sind zwar lediglich soziale Konstrukte, aber dennoch haben diese zu einem bestimmten Zeitpunkt für einen bestimmten Bereich ihre Gültigkeit. Für die Abgrenzung gegenüber der Kategorie der Hilfe ist wesentlich, dass die Entscheidungsmacht im Fall der Kontrolle bei den Fachkräften liegt.
Da die Wirksicherheit von Kontrolle von der eingesetzten Macht abhängt, wird zwischen instruktiver Kontrolle und destruktiver Kontrolle unterschieden und diese Kategorien wie folgt definiert:
„Als destruktive Kontrolle gilt das aus einer Beobachterperspektive bestimmte Interagieren eines Systems gegenüber einem anderen System zur Einhaltung von Vorgaben mittels destruktiver Macht.
Als instruktive Kontrolle gilt das aus einer Beobachterperspektive bestimmte Interagieren eines Systems gegenüber einem anderen System zur Einhaltung von Vorgaben mittels instruktiver Macht“ (Kraus 2021b, S. 108 f.).
Diese Kontrollformen haben wesentliche Gemeinsamkeiten mit den vorausgesetzten Machtformen: Ebenso wie die verwendete instruktive Macht kann instruktive Kontrolle am Eigensinn der zu Kontrollierenden scheitern, wohingegen das Durchsetzungspotenzial von destruktiver Kontrolle ebenso wie die genutzte destruktive Macht davon unabhängig ist. Zudem werden auch diese Kontrollformen nicht als ontologische Tatsachen verstanden, sondern als Durchsetzungsintentionen in sozialen Relationen, über deren Vorliegen aus einer Beobachterperspektive entschieden wird (Kraus 2019, S. 54–73; 2021b, S. 103 ff.).
7.2 Hilfe: Unterstützung oder Bevormundung?
Zu den grundlegenden Zielen einer Relationalen Sozialen Arbeit gehört die Hilfe zu einem „gelingenderen Leben“ (Thiersch 2012, S. 275 ff.). Auch dieses Ziel kann nur relational bestimmt werden, ebenso wie bei den Wegen der Zielerreichung die relationalen Bedingungen sowohl der Adressat*innen als auch der Unterstützung zu berücksichtigen sind. Dabei ist nicht nur zu klären, wer darüber entscheidet, was als ein mehr oder weniger gelingendes Leben gilt, sondern auch wer über die Wege entscheiden darf, auf denen dieses gelingendere Leben am besten zu erreichen sei.
Spätestens wenn die entsprechende Definitionsmacht auf der professionellen Seite verortet ist, gilt es zu überlegen, welche Leistungen, die gemeinhin als Hilfe verstanden werden, treffender als Kontrolle eingeordnet werden müssten (Kraus 2021b, S. 112).
Wesentlich zur Unterscheidung zwischen Hilfe und Kontrolle ist das Kriterium der Entscheidungshoheit. Im Fall von Hilfe liegt diese bei den Hilfesuchenden bzw. Hilfeempfänger*innen; im Fall von Kontrolle hingegen liegt die Entscheidungshoheit bei den kontrollierenden Fachkräften und Instanzen.
Grundlegend ist zu reflektieren, welche Leistungen der Sozialen Arbeit gegen den Willen der Adressat*innen und Nutzer*innen erbracht werden. Notwendig ist diese Reflexion nicht nur im Bereich der Kontrolle, sondern gerade bei Leistungen, die nicht auf Kontrolle zielen sollen. Denn auch wenn Fachkräfte keine Kontrolle ausüben wollen, kann schon durch die Auswahl der kommunizierten Sachverhalte orientierend auf die Adressat*innen eingewirkt und damit auch Kontrolle ausgeübt werden.
Insofern ist neben der Frage, ob Hilfe und Kontrolle geleistet werden können, vor allem zu klären, welche Anteile einer Leistung als Hilfe oder Kontrolle eingeordnet und wie diese legitimiert werden. Das reflektierte und fachlich begründete Treffen dieser Entscheidungen gehört ebenso zur Professionalität Sozialer Arbeit wie deren transparente Kommunikation.
8 Kritik und Gegenkritik
Konstruktivistische Ansätze wurden und werden aus unterschiedlichen Perspektiven kritisiert (zur internen und externen Kritik siehe Kapitel 5, Externe und interne Kritik in Konstruktivismus (Philosophie)).
8.1 Beliebigkeit subjektiver Konstruktionen und Individualisierung jeglicher Verantwortung?
Im Rahmen der Entwicklung einer relational-konstruktivistisch fundierten Relationalen Sozialen Arbeit wird auch Kritik innerhalb konstruktivistischer Diskurse entfaltet, die sich gegen überzogene Beschränkungen auf die Subjektperspektive in diesen Diskursen richtet. Gerade mit der relationalen Lebenswelt-Lebenslage-Konzeption wird verdeutlicht, dass trotz kognitiver Selbstreferenzialität kognitive Konstruktionen keineswegs beliebig sind. Individuen sind nicht die allein verantwortlichen Konstrukteure ihrer Lebenswelten, da Lebenslagen sowohl die ermöglichenden als auch die begrenzenden Bedingungen lebensweltlicher Konstruktionen bereitstellen. Wer propagiert, jede*r sei seines Glückes Schmied, der übersieht oder ignoriert, dass nicht jede*r die gleichen Möglichkeiten und Materialien zum Schmieden hat.
Micha Brumlik betont den diesbezüglichen Ertrag einer relational-konstruktivistischen Machttheorie:
„Indem Kraus theoretisch ausgewiesen zwischen ‚instruktiver Macht‘ und ‚destruktiver Macht‘ unterscheidet, gewinnt er neues Analysepotential für sozialpädagogische Interaktionen und vermeidet zugleich eine zynische Theoriebildung. Er kann nämlich mit diesen Unterscheidungen die ansonsten beim radikalen Konstruktivismus naheliegende Konsequenz vermeiden, daß die dem System sozialer Kontrolle unterworfenen Individuen – die ja nach konstruktivistischer Überzeugung sogar für ihre kognitiven Prozesse verantwortlich sind – ihre Unterwerfung stets selbst zu verantworten haben“ (Brumlik 2002, S. 6).
8.2 Macht-Blindheit konstruktivistischer Theorienbildung?
Konstruktivistischen Theorien der Sozialen Arbeit wurde lange Zeit vorgeworfen, dass sie nicht in der Lage seien Fragen der Macht zu bearbeiten (Kleve 2011, S. 509). Diesem Vorwurf wiederspricht etwa Kleve mit Blick auf die Wurzeln der für eine Relationale Soziale Arbeit grundlegenden Machttheorie (a.a.O.) Innerhalb der Theorie einer Relationalen Sozialen Arbeit nimmt die Auseinandersetzung mit Fragen der Macht schon deshalb einen wichtigen Stellenwert ein, da zur Professionalität die adäquate Einschätzung der machtbedingten Handlungsspielräume sowohl innerhalb direkter Interaktionen als auch innerhalb gesellschaftlicher Strukturen zählt (Kraus und Krieger 2021).
Diesbezüglich liefert eine relational-konstruktivistische Machttheorie relevante Analyse- und Reflexionswerkzeuge für eine Relationale Sozialen Arbeit (Kraus 2019, S. 75–103 2021a). Macht gilt dabei nicht als ein an sich existierendes, sondern als ein soziales Phänomen. Mit den Begriffen instruktive Macht und destruktive Macht werden somit keine beobachterunabhängigen Entitäten beschrieben, die Teil oder Besitz einer Person sein können, sondern Durchsetzungspotenziale in sozialen Relationen. Instruktive Macht steht dabei für das Potential eines Systems ein anderes System auch gegen dessen Willen zu instruieren (determinieren), Destruktive Macht steht für das Potential eines Systems die Möglichkeiten eines anderen Systems zu reduzieren (destruieren). Grundlegend ist dabei die Einsicht, dass instruktive Macht immer am Eigensinn der zu instruierenden scheitern kann, hingegen destruktive Macht mit einer höheren Wirksicherheit davon unabhängig ist (Kraus 2021a, S. 103).
Wichtig ist dabei, dass mit dieser Unterscheidung nicht nur direkte Interaktionsverhältnisse, sondern auch gesellschaftliche Strukturen machtkritisch analysiert und diskutiert werden können (Brumlik 2002, S. 6; Ritscher 2007, S. 55).
8.3 Moralische Beliebigkeit und normative Entscheidungsunfähigkeit?
Eine weitere Kritik gegenüber konstruktivistischen Entwürfen basiert auf der Annahme, dass aus den konstruktivistischen Zweifeln an der Möglichkeit allgemeingültiger Positionen zwingend die Beliebigkeit moralischer Positionen folgern würde. Da gerade für die Praxis der Sozialen Arbeit normative Orientierungen grundlegend sind, erwachse daraus das Problem, die notwendigen normativen Entscheidungen nicht mehr begründen zu können.
Dem entgegen wird im Entwurf einer Relationen Sozialen Arbeit verdeutlicht, „dass Ethik und Moral auch konstruktivistischer Reflexion zugänglich gemacht und eine ‚konstruktivistische Verantwortungsethik‘ (a.a.O., S. 168) formuliert werden kann“ (Lambers 2020, S. 206).
Normative Entscheidungen können relational-konstruktivistisch getroffen und begründet werden und u.a. können die relational begrenzten Prinzipien der Toleranz, Verantwortungspraxis und Begründungspflicht zur Orientierung professioneller Sozialer Arbeit dienen (Kraus 2019, S. 170–212). Entscheidend ist, dass normative Positionen nicht durch die Bedingungen der Realität vorgegeben werden.
„In Folge dessen sind die Grundlagen normativer Positionen keine Erkenntnis-, sondern Entscheidungsprozesse und die Erkenntnis- und Handlungssubjekte können sich für oder gegen normative Positionen entscheiden“ (Kraus 2019, S. 197).
Mit anderen Worten: Gerade da die Realität keine normativen Positionen bestimmt, sind normative Entscheidungen möglich und unter der Maßgabe sozialen Miteinanders notwendig.
8.4 Blind für die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge?
Gerade konstruktivistischen Ansätzen in der Sozialen Arbeit wird vorgeworfen, sie seien „blind für den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge“ (Pfeifer-Schaupp 2011, S. 56). Angeblich gäbe es Wahrheiten nur noch im Plural und eine Unterscheidung zwischen Lüge und Wahrheit sei nicht mehr möglich, was „einerseits gefährlich und anderseits unangemessen“ (Pfeifer-Schaupp 2011, S. 57) sei. Dieser Vorwurf ist für die Praxis der Sozialen Arbeit gerade in Bereichen der Kontrolle von besonderer Brisanz. Denn wenn es etwa um Kindeswohlgefährdung geht, können Fachkräfte nicht einfach subjektive Perspektiven und Erzählungen gelten lassen, sondern müssen auch Entscheidungen über die „Sachlage“ treffen.
Der Vorwurf, dass dies nicht mehr möglich sei, wurde innerhalb des Relationalen Konstruktivismus und des Entwurfs einer Relationalen Sozialen Arbeit ausdrücklich diskutiert (Kraus 2018a, 2019). Dabei wird argumentiert, dass die Kategorien Lüge und Wahrheit nicht einfach einander gegenübergestellt werden können. Denn der Gegenpart zur Kategorie der Wahrheit ist nicht die Kategorie der Lüge, sondern die Kategorie der Falschheit. Der Gegenpart zur Kategorie der Lüge ist hingegen die Kategorie der Wahrhaftigkeit (Willaschek 2008). Auf Basis dieser allgemeinen philosophischen Unterscheidung kann auch konstruktivistisch zwischen Lüge und Wahrhaftigkeit unterschieden werden. Denn die Kategorie Lüge korrespondiert im Theoriengebäude des Relationalen Konstruktivismus nicht mit einer absoluten Wahrheit, sondern mit dem subjektiven Für-Wahr-Halten.
„Die Aussage einer Person gilt dann als eine Lüge, wenn sie deren eigenem ‚Für-Wahr-Halten‘ widerspricht“ (Kraus 2019 S. 199).
Um zwischen Lüge und Irrtum unterscheiden zu können, müssen die Kategorien Wahrheit und Falschheit bestimmt werden. Denn eine Aussage gilt dann als Irrtum, wenn sie zwar subjektiv für wahr gehalten wird (und somit wahrhaftig ist), aber dennoch extern als nichtwahr bzw. falsch bewertet wird. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Klärungsbedarf wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit der Kategorie der Wahrheit zu den zentralen Fragen der Philosophie gehört (etwa Heinrich 2009; Skirbekk 1977).
Die Auseinandersetzung mit drei etablierten Wahrheitstheorien (Korrespondenztheorie der Wahrheit, Konsenstheorie der Wahrheit, Kohärenztheorie der Wahrheit – siehe Kapitel 4 Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Artikel Konstruktivismus (Philosophie)) führte zu folgendem Ergebnis: Auch wenn konstruktivistisch eine korrespondenztheoretische Wahrheit (Sellars 1977) nicht festgestellt werden kann, so können dennoch – wenn auch mit kommunikationstheoretischen Einschränkungen (Kraus 2019, S. 44–63) – sowohl konsenstheoretische, als auch kohärenztheoretische Wahrheitsbegriffe begründet und verwendet werden (Kraus 2019, S. 170–212). Denn auch wenn eine objektive Wahrheit mit korrespondenztheoretischen Ansprüchen als unmöglich gilt, so können dennoch aus einer Beobachterperspektive Entscheidungen darüber getroffen werden, ab wann eine Aussage als wahr oder falsch, als Lüge oder Irrtum gilt. Diese Entscheidungen sind zu begründen und zu verantworten. Relational-konstruktivistisch sind somit zwar keine beobachterunabhängigen Antworten möglich, wohl aber begründete Entscheidungen und Positionen, die es ermöglichen anzugeben, unter welchen Bedingungen eine Aussage als konsens- und/oder kohärenztheoretisch wahr gelten soll (Kraus 2018a).
9 Genese und Verortung in relationalen und konstruktivistischen Diskursen der Sozialen Arbeit
9.1 Erweiterung der systemisch-konstruktivistischen Lebensweltorientierung
Die Entwicklung einer relational-konstruktivistisch fundierten Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit ist sowohl innerhalb konstruktivistischer als auch relationaler Diskurse zu verorten. Historisch betrachtet kann sie als Weiterentwicklung der systemisch-konstruktivistischen Lebensweltorientierung verstanden werden. Ausgangspunkt der systemisch-konstruktivistischen Lebensweltorientierung war in den 1990er Jahren die Verbindung lebensweltorientierter und konstruktivistischer Perspektiven (Kraus 2000, 2002, 2019; Engelke et al. 2018, S. 550–561; Lambers 2020, S. 203–208). Deren Erweiterung zu einer Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit ist eng mit der Entwicklung des Relationalen Konstruktivismus verbunden (Kraus 2019).
9.2 Relationaler Konstruktivismus
Der Begriff Konstruktivismus steht in der Philosophie für Ansätze, die die Konstruktqualität menschlicher Erkenntnis betonen. Diese Annahme gilt auch für den Relationalen Konstruktivismus, dessen Fokus zwar auf den Relationen liegt, der zugleich aber auch die Relevanz von Subjekten als Konstrukteuren und von Umwelten als Konstruktionsbedingungen betont.
„Für den Relationalen Konstruktivismus ist wesentlich, dass er grundlegend einen erkenntnistheoretischen Ausgangspunkt hat und damit vom erkennenden Subjekt und dessen Konstruktionsprozessen ausgeht. Von dieser Perspektive ausgehend wird dann allerdings der Fokus auf die Relationen gelegt (und zwar nicht nur auf die sozialen, sondern auch auf die materiellen Relationen), unter denen diese kognitiven Konstruktionsprozesse vollzogen werden. Es geht mithin nicht nur um soziale Konstruktionsprozesse, sondern um kognitive Konstruktionsprozesse unter relationalen Bedingungen“ (Kraus 2017, S. 35).
Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Kognition keinen direkten Zugang zur Realität hat, sondern lediglich zu den eigenen jeweils relativ veränderten Bewusstseinszuständen. Insofern gilt Kognition als selbstreferentiell operierend. (Zu den Korrespondenzen mit neurobiologischen Diskursen vgl. Kraus 2013, S. 28–50). Diese Annahme ist für den Relationalen Konstruktivismus grundlegend, der als eine sozialwissenschaftliche Erweiterung des Radikalen Konstruktivismus eingeordnet werden kann. Charakteristisch ist die Verbindung von erkenntnis- und sozialtheoretischen Perspektiven mit einem Fokus auf Subjekten, Umwelten und deren Relationen. Diese Verbindung wurde exemplarisch an den Begriffen Lebenswelt und Lebenslage verdeutlicht, die zu den Eckpfeilern einer Theorie der Relationalen Sozialen Arbeit gehören.
Zu den theoretischen Wurzeln zählen vor allem
- philosophische und strukturgenetische Perspektiven (Glasersfeld 1996),
- neurobiologische Perspektiven (Maturana und Varela 1987; Roth 1997),
- kybernetische Perspektiven (Foerster 1996),
- kommunikationstheoretische Perspektiven (Rusch 1999; Schmidt 1996; NIKOL-Gruppe; Ungeheuer 1987; Juchem 1987),
- differenzlogische Perspektiven (Spencer-Brown 1986) und
- soziologische Perspektiven (Hejl 1995; Luhmann 1984, 1998a/b).
Im Rahmen der sozialtheoretischen Erweiterung erfolgte der Bezug
- auf Diskurse zur Post- bzw. zweiten Modern (Bauman 2005a/b; Beck 1986; Lyotard 1999; Welsch 1988) sowie
- zu gesellschaftskritischen (Bourdieu 1997; Foucault 1999; Habermas 1981) und
- zu relational-theoretischen (Emirbayer 1997; Natorp 1899; Schäffter 2014) Diskursen (Kraus 2013, S. 11 f. und 16 f.; Kraus 2019; 2021b).
9.3 Systemisch-Konstruktivistische Verortung
Die Etablierung des konstruktivistischen Paradigmas in der Sozialen Arbeit kann ab den 1980er, vor allem aber ab den 1990er Jahren beobachtet werden (etwa Merten 2000; Kraus 2002; Ostheimer 2009; Kleve 2011; Hosemann und Geiling 2013). Maßgeblich waren hierbei Ansätze, die als systemisch-konstruktivistisch eingeordnet werden (Krieger 2010). Diese können in zwei Traditionslinien unterschieden werden:
- Die Traditionslinie des Operativen Konstruktivismus basiert auf der von Luhmann (1984, 1998a) begründete und u.a. durch Baecker (2005) weiterentwickelten, soziologischen Systemtheorie.
- Die Traditionslinie des Radikalen Konstruktivismus basiert vor allem auf erkenntnistheoretischen und strukturgenetischen (Glasersfeld 1996), aber auch kybernetischen (Foerster 1996) und neurobiologischen (Maturana und Varela 1987; Roth 1997) Grundlagen.
Gleichwohl beide Linien auch Gemeinsamkeiten und Überschneidungen haben, unterscheiden sich vor allem deren Perspektiven. Während der Operative Konstruktivismus die Aufmerksamkeit vor allem auf die Funktion von sozialen Systemen richtet, nimmt der Radikale Konstruktivismus vor allem die Funktionen von erkennenden Subjekten in den Blick.
Der Relationale Konstruktivismus kann nun als eine spezifische systemisch-konstruktivistische Perspektive verortet werden, deren Wurzeln vor allem im Radikalen Konstruktivismus, aber auch im Operativen Konstruktivismus liegen. Aus der besonderen Beachtung der Relationalität resultiert eine stärkere Berücksichtigung systemischer Perspektiven als im Radikalen Konstruktivismus und zugleich kommt Subjekten eine größere Relevanz zu als dies im Operativen Konstruktivismus der Fall ist (Kraus 2019, S. 24, 2021b; Lambers 2020, S. 206).
Heiko Kleve betont die Relevanz der von Kraus entwickelten Perspektiven für die Etablierung konstruktivistischer Theorien im Rahmen einer Wissenschaft der Sozialen Arbeit (insb. mit Bezug auf Kraus 2013):
Diese „[…] Thesen zur konstruktivistischen Theorie sozialarbeiterischer Intervention sind wegweisend – und zwar deshalb, weil sie zeigen, dass Soziale Arbeit zwar nicht als direkt eingreifende soziale Praxis verstanden werden kann, die daher auch nicht in der Lage ist, Körper, Psychen oder Sozialsysteme in ihrer Funktionsweise zu determinieren, dass Soziale Arbeit aber dennoch das Potenzial hat, über die Beeinflussung und Gestaltung der Lebenslagen ihrer Adressaten deren lebensweltliche Handlungsmöglichkeiten entweder zu erweitern oder zu verringern“ (Kleve 2013).
9.4 Relationale Wende in den Human- und Sozialwissenschaften
Allgemein lässt sich die Genese des Relationalen Konstruktivismus und einer Relationalen Sozialen Arbeit als Beitrag zu einer relationalen Wende in verschiedenen human- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen einordnen (Kraus 2019, S. 11 ff.; 2021b; Eschenbach 2019, S. 123–189). Obwohl der Relationsbegriff schon für Aristoteles relevant war und seitdem auch immer wieder in einzelnen Theorieentwürfen eine wesentliche Funktion hatte (Schäffter 2014, S. 5 ff.; Wolzogen 1984, 1992), kann dessen zunehmende Etablierung vor allem seit den 2010er Jahren festgestellt werden. Die entsprechenden Diskurse sind vielfältig und keineswegs immer aufeinander bezogen. Inwieweit eine relationale Wende in den einzelnen Disziplinen gelingt, bleibt abzuwarten.
Auch in den Diskursen der Sozialen Arbeit wird der Begriff der Relation mindestens so unterschiedlich gebraucht wie dessen theoretische Wurzeln und Verwendungszusammenhänge differieren. So wird die Kategorie Relational etwa bei der kritischen Diskussion des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft (Böhnisch und Funk 2013, S. 149 ff.) oder von Macht- und Herrschaftsverhältnissen (Anhorn et al. 2008, S. 37 ff.; Kraus 2016) verwendet. Hierzu passen auch sozialraumorientierte Auseinandersetzungen (Löw 2001, S. 224; Kessl und Reutlinger 2010, S. 21), Lebenswelt-Lebenslage-Konzeptionen (Kraus 2019) sowie staats- und raumtheoretische Perspektiven (Diebäcker 2014, S. 5). In Capabilities-Diskursen (Ziegler 2011, S. 130) ist Relationalität ebenso eine relevante Kategorie, wie in Agency-Diskursen (Löwenstein 2021), bei der Bestimmung des Adressat*innenbegriffs (Bitzan und Bolay 2013, S. 48), bei der Auseinandersetzung mit Kriterien der Gerechtigkeit und des Guten Lebens (Röh 2013, S. 227) sowie bei Gegenstands- und Funktionsbestimmungen der Sozialen Arbeit (Hosemann und Geiling 2013, S. 26; Kraus 2019, S. 24). Des Weiteren werden auch Methoden, die mit kooperativen Beziehungen arbeiten oder darauf zielen, unter dem Begriff „relational“ versammelt (Früchtel et al. 2016, S. 8). Eine besondere Relevanz kommt der Kategorie der Relationalität in professionstheoretischen Diskursen bei der Bestimmung von Professionalität zu (Dewe und Otto 2015, S. 1253; Köngeter 2013, S. 192; Kraus 2019, S. 24 f.). Dabei unterscheiden sich die Abstraktionsniveaus der Begriffsverwendung sowie die Qualität und Präzision der theoretischen Begründung und Begriffsbestimmung. Auch variiert die Relevanz der Kategorie innerhalb der Diskurse von der randständigen Verwendung des Begriffs bis hin zur Nutzung als zentrale und grundlegende Perspektive etwa bei der Bestimmung einer „Relationalen Sozialpädagogik“ (Natorp 1899), einer „Relationalen Professionalität“ (Köngeter 2009) oder eben des „Relationalen Konstruktivismus“ (Kraus 2017) und einer „Relationalen Sozialen Arbeit“ (Kraus 2019).
Auch wenn die zunehmende Verbreitung relationaler Ansätze und Perspektiven in der Sozialen Arbeit vor allem in den letzten Jahren beobachtet werden kann, so ist die Entwicklung einer Relationalen Sozialen Arbeit anschlussfähig an die von Paul Natorp schon 1899 vorgenommene relationale Bestimmung der Sozialpädagogik (Natorp 1899; hierzu Wolzogen 1984). Schon in der ersten Auflage seiner „Sozialpädagogik“ betonte dieser die notwendige Relationalität bildungswissenschaftlicher Perspektiven (Natorp 1899, S. 80). In der Sprache einer relational-konstruktivistisch begründeten Relationalen Sozialen Arbeit formuliert: Die (Selbst-)Bildung des Individuums erfolgt nicht im luftleeren Raum, sondern unter relationalen Bedingungen. Auf Grund der angenommenen „Doppelbindung menschlicher Strukturentwicklung“ (Kraus 2013, S. 105; 2019, S. 33) gilt die Entwicklung des Individuums als weder von der Umwelt (und damit auch nicht von der Gesellschaft) festgelegt, noch als von dieser unabhängig. Diese Perspektive führte schon Ende der 1990er Jahre zu einer relational-konstruktivistischen Lebenswelt-Lebenslage-Konzeption, die bis heute zu den relevanten Grundlagen sowohl des Relationalen Konstruktivismus als auch einer Relationalen Sozialen Arbeit gehört (Kraus 2004; 2019, S. 104–117).
10 Wissenschaftstheoretische Verortung
In seinem Grundlagenwerk „Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich“ (Lambers 2020) verortet Lambers die Relationale Soziale Arbeit innerhalb der „Theorien der Wissenschaft Soziale Arbeit“ (a.a.O., S. 193 ff.).
„Hier handelt es sich um Ansätze, die zu einer integrierten Theoriebildung beitragen wollen und die über einseitige disziplinäre Verortungsfragen als Sozialpädagogik oder Sozialarbeitswissenschaft hinausgelangen möchten.“ (a.a.O.) (hierzu auch Sozialarbeitswissenschaft/​Wissenschaft Soziale Arbeit).
Zum Vergleich der dargestellten Theorien der verschiedenen Traditionslinien der Sozialpädagogik, Fürsorgewissenschaft, Sozialarbeitswissenschaft und der Wissenschaft Soziale Arbeit nutzt er verschiedene Tabellen, in denen unterschiedliche Fragen und Sortierungskriterien angelegt werden. Nachfolgend werden die Ausschnitte der Tabellen wiedergegeben, in denen mit Blick auf die Relationale Soziale Arbeit Aussagen getroffen werden zu Bezugsproblemen, zum Formalobjekt, zu Aufgaben und Funktionen, sowie zur Problembearbeitung sozialer Tatsachen und der Leitorientierung bei der Theoriebildung.
Zur „Gegenstandsbestimmung in der Gesamtsicht“ (Lambers 2020, S. 273)
Wissenschaft der Sozialen Arbeit | |||
---|---|---|---|
Bezugsproblem | Formalobjekt | Aufgabe, Funktion | |
Björn Kraus | Gelingenderes Leben und soziale Teilhabe unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen | Relationalität menschlichen Seins in erkenntnis-, entscheidungs-, interaktions- und machttheoretischer Perspektive | Wissenschaftlich begründeter, an den Kriterien der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit orientierter Beitrag zur Gestaltung des Sozialen an der Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft |
Ferner klassifiziert Lambers den Entwurf einer Relationalen Sozialen Arbeit als „Reflexionstheorie“ (a.a.O., S. 296), zu deren vorwissenschaftlichen Bezugsproblem „[der] Umgang mit Sozialbeziehungen und Lebensführung“ (a.a.O. S. 302) gehöre. In diesem Zusammenhang differenziert er die Bezugsprobleme in vorwissenschaftliche und wissenschaftliche und gelangt zu folgender Kategorisierung (a.a.O. S. 314):
Vorwissenschaftliches Bezugsproblem | Wissenschaftliches Bezugsproblem | Formalobjekt | VertreterIn |
---|---|---|---|
Der Umgang mit Sozialbeziehungen und Lebensführung | Gelingenderes Leben und soziale Teilhabe unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen | Relationalität menschlichen Seins in erkenntnis-, entscheidungs-, interaktions- und machttheoretischer Perspektive | Björn Kraus |
In einem dritten Schritt identifiziert Lambers „Soziale Tatsachen und Leitorientierungen der Theoriebildung“ (a.a.O., S. 315 f.) und ordnet die Relationale Soziale Arbeit folgenden Kriterien zu:
Problembearbeitung sozialer Tatsachen als | Theoriebildung mit der Leitorientierung der |
---|---|
Gesellschaftliche und individuelle Lebensführung, Integration und Teilhabe | Anforderungen individueller und gesellschaftlicher Lebensführung |
Schließlich wird die Relationale Soziale Arbeit bei den Theorien eingeordnet, die Probleme sozialer Tatsachen bearbeiten als „Gesellschaftliche und individuelle Lebensführung, Integration und Teilhabe“ (a.a.O.) und deren Theoriebildung zur Leitorientierung „Anforderungen individueller und gesellschaftlicher Lebensführung“ (a.a.O.). Grundlegend kategorisiert Lambers die Relationale Soziale Arbeit als Reflexionswissenschaft (hierzu auch Lambers und Klein 2018).
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12 Literaturhinweise
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deutschsprachig
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englischsprachig
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12.2 Sekundärquellen
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Lambers, Helmut, 2020. Relationale Soziale Arbeit. In: Helmut Lambers, Hrsg. Theorien der Sozialen Arbeit: Ein Kompendium und Vergleich. 5. Auflage. Opladen: Barbara Budrich, S. 203–208. ISBN 978-3-8252-4623-5
13 Informationen im Internet
- Lambers, Helmut und Martin Klein, Hrsg., 2018. Lehrvideo zum Relationalen Konstruktivismus und zur Relationalen Sozialen Arbeit
- Kraus, Björn und Hans Thiersch, 2018. Filmdokumentation: „Relationale Soziale Arbeit, Lebensweltorientierung und die Normativität einer kritischen Sozialen Arbeit“
Verfasst von
Prof. Dr. habil. Björn Kraus
Freiburg
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- 22.12.2023 Björn Kraus [aktuelle Fassung]
- 08.03.2023 Björn Kraus
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Zitiervorschlag
Kraus, Björn,
2022.
Relationale Soziale Arbeit [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 07.04.2022 (archiviert am 08.03.2023) [Zugriff am: 14.12.2024].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/29593
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