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Intersektionalität

Dr. Monique Ritter

veröffentlicht am 11.07.2024

Intersektionalität beschreibt das Zusammenspiel verschiedener sozialer Kategorien wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, race/‚Rasse‘, Behinderung oder Gesundheit, Alter, soziale Herkunft etc. Diese können sich überschneiden und in spezifischen Kontexten zu unterschiedlichen Erfahrungen von Diskriminierung/en und (De-)Privilegierung führen und so komplexe soziale Ungleichheiten erzeugen.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Anmerkung
  3. 3 Intersektionalität als Analyseperspektive
  4. 4 Theoretische Grundlagen
    1. 4.1 Soziale Ungleichheit
    2. 4.2 Kategorien/​Differenzlinien
    3. 4.3 Dimensionen/​Ebenen
  5. 5 Entstehungshintergrund
    1. 5.1 Black Feminism
    2. 5.2 Critical Race Theory
    3. 5.3 Deutschsprachige Geschlechterforschung
  6. 6 Relevanz für die Soziale Arbeit
    1. 6.1 Orientierung an den Menschenrechten
    2. 6.2 Professionsentwicklung
    3. 6.3 Reflexive Zugänge
      1. 6.3.1 Reflexionsfragen nach Christine Riegel
      2. 6.3.2 Reflexionszugänge nach Leslie McCall
        1. 6.3.2.1 Interkategorialer Zugang
        2. 6.3.2.2 Intrakategorialer Zugang
        3. 6.3.2.3 Antikategorialer Zugang
  7. 7 Kritik am Intersektionalitätsansatz
    1. 7.1 (Problematisierende) Ver-Anderung
    2. 7.2 (De-)Konstruktion von Kategorien
    3. 7.3 (Über-)Komplexität
  8. 8 Quellenangaben
  9. 9 Literaturempfehlungen

1 Zusammenfassung

Intersektionalität ist ein analytisches Konzept, das die Überschneidungen und Wechselwirkungen verschiedener sozialer Kategorien und Differenzlinien untersucht, die zur sozialen Ungleichheit beitragen. Es beleuchtet, wie multiple Identitäten und soziale Positionen (wie Geschlecht, race/‚Rasse‘, Klasse, sexuelle Orientierung, Be_hinderung usw.) interagieren und komplexe, nicht ausschließlich verstärkende, Formen der Diskriminierung und (De-)Privilegierung auf verschiedenen Ebenen (Struktur, Symbol und Subjekt) erzeugen, die nicht durch nur eine einzelne Kategorie erklärt werden können. Strukturell betrachtet sind dann beispielsweise die Lebenswelt und Erfahrungen von Diskriminierung einer Schwarzen lesbischen Frau* andere als die einer weiß positionierten cis-Frau* und jene eines muslimischen Mannes*, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, andere als die eines weiß positionierten und körperlich nicht eingeschränkten cis-Mannes*.

Der Begriff Intersektionalität wurde in den 1980er Jahren von der Schwarzen Feministin Kimberlé Crenshaw geprägt. Der Begriff Intersektionalität leitet sich aus dem englischen Wort „intersection“ für Straßenkreuzung oder Schnittpunkt ab. Das Konzept entstand aus der Kritik an traditionellen feministischen und antirassistischen Bewegungen, die die spezifischen Erfahrungen von Frauen* of Color oft übersehen haben. Crenshaw verdeutlichte, dass Schwarze Frauen* nicht nur aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer ‚Rasse‘ diskriminiert werden, sondern dass diese Dimensionen miteinander verwoben sind und spezifische Diskriminierungsformen erzeugen.

In der Sozialen Arbeit verhilft die intersektionale Perspektive, die Komplexität der Lebenslagen von Adressat*innen besser zu verstehen. Sie ermöglicht ein ganzheitliches Verständnis multipler Positionierungen und der damit verbundenen Erfahrungen von Diskriminierung und (De-)Privilegierung. Zudem verweist sie auf gezielte Interventionen und die Entwicklung von Maßnahmen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Adressat*innen eingehen. Damit werden Empowerment und Advocacy, sowie die Stimmen marginalisierter Gruppen und der Einsatz für gerechtere Strukturen gestärkt.

Dennoch gibt es auch Kritiken an dem Konzept Intersektionalität. Die Vielzahl an Kategorien und deren Interaktionen bzw. Intersektionen können analytisch überfordern und die praktische Umsetzung erschweren. Zudem besteht das Risiko, Identitäten durch den wiederkehrenden Rückgriff auf Kategorien zu verfestigen und individuelle Unterschiede innerhalb von Gruppen zu übersehen (Essentialisierung).

2 Anmerkung

Der Beitrag verwendet den Asterisk (*), wenn Menschen in Bezug auf Geschlecht adressiert werden (etwa bei Mädchen* oder Junge*). In Anlehnung an Susan Arndt (2021, S. 56) repräsentiert er zum einen eine soziale Konstruiertheit dieser Differenzlinie und zum anderen symbolisiert er plurale Ausprägungen der Kategorie Geschlecht jenseits der etablierten Binarität (Mann – Frau). Darüber hinaus regt der Asterisk zu der Reflexion an, wer denn ‚die‘ Frau oder ‚der‘ Mann ist/sein soll bzw. ob sich ein gelebtes Frau- oder Mann-Sein nicht auch hochgradig divers gestaltet und sich selbst im Verlauf eines Menschenlebens verändert.

Zugleich nutzt der Beitrag einen Unterstrich in der Schreibweise der Differenzkategorie ‚Be_hinderung‘. Dieser symbolisiert und betont eine gesellschaftlich konstruierte Hürde, die Menschen (eigentlich oder wesentlich) behindert. Menschen-gemachte Strukturen und Normalitätsvorstellungen tendieren dazu, sich maßgeblich an jüngeren, körperlich und psychisch nicht beeinträchtigten Menschen als Norm (der Able-bodiedness) zu orientieren. Der Unterstrich lädt zu der Perspektive ein, dass mensch nicht behindert ist, sondern behindert wird (Payk 2019; Heckenmeyer 2021).

Das groß geschriebene „Schwarz“ im Rahmen der Differenzlinie race/‚Rasse‘ verweist auf eine politisch-soziale Konstruktion und nicht auf ‚biologische‘ oder ‚natürliche‘ Entitäten. „Schwarz“ markiert in der Kritischen Rassismusforschung einen gemeinsamen oder ähnlichen – rassistisch strukturierten – Schwarzen Erfahrungshorizont in einer dominant weißen Gesellschaft und ist darüber hinaus eine selbstgewählte, politische Bezeichnung von Menschen, die sich in diesem Sinne als Schwarz verstehen (Sow 2018, S. 24 ff.).

3 Intersektionalität als Analyseperspektive

Eine intersektionale Perspektive nimmt die Schnittstellen verschiedener Dimensionen sozialer Ungleichheit, ihre Zusammen- und Wechselwirkungen (Verwobenheiten) in den Lebenswirklichkeiten der Menschen in den Blick. Damit bildet Intersektionalität ein sensibilisierendes Konzept bzw. eine Analyseperspektive. Es stellt Hintergrundwissen bereit, den Einzelfall in der Sozialen Arbeit in seiner Eigenlogik zu betrachten und gleichzeitig zu ergründen, welche Ungleichheitsverhältnisse auf welche Weise in die Lebenswirklichkeiten der Menschen hineinspielen (Bronner und Paulus 2021, S. 8).

Einer in diesem Sinne sensibilisierten Sozialen Arbeit kann es gelingen, die Komplexität von Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen als auch deren Folgen in konkreten Situationen und individuellen Lebenslagen wahrzunehmen und zu bearbeiten. Dabei steht eine additive Berücksichtigung der (Aus-)Wirkungen verschiedener Differenzlinien nicht im Vordergrund. Vielmehr sind die Art und Weise des Zusammenwirkens diverser Kategorien und ihre gegenseitigen Einflussnahmen von Interesse. Ein- und ausgrenzende, auf- und abwertende Folgen können so in einer spezifischen Situation erfasst werden. Gemeinsamer Gegenstand intersektionaler Perspektiven ist „die Analyse von Macht-, Herrschafts- und Normierungsverhältnissen, die soziale Strukturen, Praktiken und Identitäten (re)produzieren“ (Bronner und Paulus, S. 65).

4 Theoretische Grundlagen

Mit einer intersektionalen Perspektive wird es möglich, Verbindungslinien zwischen gesellschaftlichen Strukturen und individuellem Handeln offenzulegen und diese als in gesellschaftliche Machtverhältnisse (z.B. Patriarchat, Sexismus, Heteronormativität, Rassismus, Klassismus) eingebettet zu verstehen. Dabei gibt es drei theoretisch relevante Aspekte zu beachten: Soziale Ungleichheit, Kategorien/​Differenzlinien und Dimensionen/​Ebenen.

4.1 Soziale Ungleichheit

Durch gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse entstehen soziale Ungleichheiten, die überall dort vorliegen,

„wo die Möglichkeiten des Zugangs zu allgemein verfügbaren und erstrebenswerten sozialen Gütern und/oder zu sozialen Positionen, die mit ungleichen Macht- und/oder Interaktionsmöglichkeiten ausgestattet sind, dauerhafte Einschränkungen erfahren und dadurch die Lebenschancen der betroffenen Individuen, Gruppen oder Gesellschaften beeinträchtigt bzw. begünstigt werden“ (Kreckel 2004, S. 17).

Daraus resultierende privilegierte und deprivilegierte Lebensbedingungen und -wirklichkeiten offenbaren sich dann z.B. in:

  • kontextbezogenen Ein- und Ausschlüssen (z.B.: Hochschulzugang; Vergabe von Mietverträgen in bestimmten Stadtteilen; Zugang zu Führungs- und Elitenpositionen; (Freiheit von) Barrieren),
  • Hierarchisierungen zwischen Gruppen (z.B.: Qualität und Quantität der öffentlichen und medialen Repräsentation von Personen bestimmter sozialer Positionierungen in spezifischen Kontexten; Leistungsdifferenzierungen zwischen SGB II/Bürgergeld, Grundsicherung für Arbeitsuchende und Asylbewerberleistungsgesetz)
  • ihrem Ansehen und ihrer Wertschätzung (z.B.: ‚Potenziale‘ der Zuwanderung für den Arbeitsmarkt (Unterschied-Machung zwischen Herkünften aus dem ‚Globalen Norden‘ und dem ‚Globalen Süden‘); nach Abschluss/​Beruf/​Titel/​Profession und Besitz).

4.2 Kategorien/​Differenzlinien

In engem Zusammenhang damit stehen die Begriffe ‚Kategorie‘ oder ‚Differenzlinie‘. Sie bezeichnen die Konstruktion „einer Gruppe von Personen mit gemeinsamen sozial relevanten Merkmalen, welche mit Diskriminierungen einher gehen können“ (Bronner und Paulus 2021, S. 15). Dazu gehören Kategorien wie:

  • Geschlecht,
  • sexuelle Orientierung,
  • race/‚Rasse‘ oder auch Migrationsgeschichte,
  • Religion,
  • Sprache,
  • Be_hinderung/​Einschränkung,
  • Gesundheit
  • Alter,
  • Klasse und soziale Herkunft etc.

Es gibt innerhalb der Theorie keine einheitliche Position, welche und wie viele Kategorien relevant sind. Zum Beispiel betrachten Winker und Degele (2009) im Rahmen der von ihnen entwickelten Mehrebenenanalyse vier Kategorien sozialer Ungleichheit: Klasse, Gender, Race und Körper. Helma Lutz und Norbert Wenning (2001, S. 29) schlagen hingegen 13 machtbesetzte, hierarchische Differenzlinien vor: Gender, Sexualität, Race/Hautfarbe, Ethnizität, Nation/​Staat, Klasse, Kultur, Gesundheit, Alter, Sesshaftigkeit/​Herkunft, Besitz, Nord-Süd/Ost-West und gesellschaftlicher Entwicklungsstand mit jeweils binären Positionierungen als historisch gewachsene – menschen-gemachte –, soziale Konstruktionen.

Tabelle 1: Übersicht relevanter Kategorien (eigene Tabelle in Anlehnung an Lutz/Wenning 2001, S. 29)
Kategorien/​Differenzlinien Grunddualismus (hierarchisches Konstruktionsmuster) Dominierend/​privilegiert – dominiert/​deprivilegiert
Geschlecht Männlich* – weiblich*, inter*, trans*, nicht-binär*
Sexualität heterosexuell – Lesbisch, schwul, bisexuell, queer
‚Rasse‘/Hautfarbe weiß – Schwarz
Ethnizität dominante Gruppe – ethnische Minderheit(en) = nicht ethnisch – ethnisch
Nation/​Staat Angehörige – Nicht-Angehörige
Klasse oben – unten, etabliert – nicht etabliert
Kultur zivilisiert – unzivilisiert
Gesundheit/​Be_hinderung gesund – krank, nicht-be_hindert – be_hindert
Alter/​Generation Erwachsene – Kinder, Jugend – Alter, alt – jung, jung – alt
Sesshaftigkeit/​Herkunft sesshaft – nomadisch, angestammt – zugewandert
Besitz reich/​wohlhabend – arm
Nord-Süd/Ost-West the West, Globaler Norden – ,the rest‘, Globaler Süden und Osten
Gesellschaftlicher Entwicklungsstand modern – traditionell (fortschrittlich – rückständig, entwickelt – nicht entwickelt)
Religion Christlich – nicht-christlich (etwa muslimisch, jüdisch), Konfessionell – konfessionslos, Konfessionslos – konfessionell (so beispielsweise in einigen Einflussbereichen der ehemaligen Sowjetunion)
Etc.

4.3 Dimensionen/​Ebenen

Diese in den Lebensrealitäten der Menschen miteinander verwobenen Kategorien wirken wiederum auf verschiedenen Ebenen. In der Literatur werden diese auch als Dimensionen bezeichnet. Sie können als unterschiedliche gesellschaftliche Ebenen verstanden werden, auf denen (De-)Privilegierungen und Diskriminierungen sichtbar werden und wirken. Im Anschluss an Winker und Degele (2009) sind dies insbesondere:

  • die Strukturebene – wie Ökonomie, Staat, Politik, Gesetzgebung, Wissenschaft (z.B. Zweigeschlechtlichkeit als gesellschaftlich etablierte Norm),
  • die SymbolebeneDiskurse, Ideologien und daran anschließende Normen, Werte, Vorstellungen und Denkweisen, Normierungen (gesellschaftliche Repräsentationen; z.B. Bilder/​Zuschreibungen über Aussehen, Kleidung und Bedürfnisse von Frauen*, Männern* oder Non-Binären*, Heterosexualität als Norm)
  • und die Subjektebene – individuelles Verhalten, Wahrnehmen, Handeln, Selbstverständnisse (z.B. eigene Kleidungswahl und Körperpraktiken, Bedürfnisse, subjektive Körperwahrnehmung).

Auf all diesen Ebenen können soziale Ungleichheiten in einer Gesellschaft analysiert werden. Diese Dimensionen sind wiederum als eingebettet in Macht- und Herrschaftsverhältnisse (z.B. Patriarchat, Sexismus, Heteronormativität, Rassismus, Klassismus) zu verstehen.

Die aus ihnen hervorgehenden sozialen Ungleichheiten werden also zunächst über die Ebene der Strukturen und der Symbole reproduziert und so durch die Gesellschaft getragen. Die Symbolebene fungiert damit auch als Vermittlungsinstanz zwischen Struktur und Subjekt (Bronner und Paulus 2021, S. 44). Das Subjekt nimmt in diesem Gewebe keine absolut autonome Position ein. Es ist und bleibt zwar Urheber*in seiner*ihrer Handlungen, ist aber gleichermaßen auch ein Wesen, das gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnisse und den darauf aufbauenden Symbol- und Bedeutungssystemen unterworfen ist (Foucault 1994).

5 Entstehungshintergrund

Der Intersektionalitätsansatz geht auf die postkolonialen US-amerikanischen Diskurse und politischen Bewegungen des Black Feminism (etwa Lorde 1984; hooks 1984a, 1984b; Davis 1982) und der Criticial Race Theory in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück.

5.1 Black Feminism

Die theoretische und politische Strömung des Black Feminism bildetet sich in den 1960er Jahren heraus. In ihr kämpften Schwarze Frauen* gegen die gleichzeitige Marginalisierung bzw. Nicht-Adressierung in der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung und der Frauen*bewegung. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gründete sich 1974 in Boston das Combahee River Collective, in dem Schwarze, lesbische Frauen* die damals etablierte westliche Frauen*forschung und Frauen*bewegung für ihren Mittelstandsbias und ihre Ausrichtung an bzw. Vereinnahmung von den Interessen weißer, heterosexueller und christlicher Frauen* kritisierten.

Der westliche Feminismus ignoriere systematisch andere gesellschaftliche Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse – so die grundlegende Kritik. Mit der Feststellung: „All the Woman Are White, All The Blacks Are Men, But Some of Us Are Brave“, machte im Jahre 1982 das Combahee River Collective auf die Androzentrik der Schwarzen Bürgerrechtbewegung aufmerksam, die die spezifischen Exklusionserfahrungen Schwarzer Frauen* nicht adressierte.

Andererseits schlossen auch damalige feministische Bewegungen der (westlich geprägten) Mittelschicht, die Unterdrückungserfahrungen Schwarzer, lesbischer Frauen* tendenziell nicht ein (Combahee River Community 1982). Eine Wahrnehmung von der Verwobenheit zwischen Rassismus, Heteronormativität und Klassismus, die die Mehrdimensionalität und Komplexität der Lebenswirklichkeiten Schwarzer Frauen* kennzeichnet, wurde eingefordert.

5.2 Critical Race Theory

Die sich in den 1980er Jahren herausbildende Critical Race Theory interessierte sich für die (Re-)Produktion von Machtverhältnissen und Ungleichheiten in Rechtskontexten, Gesetzgebung und Rechtsprechungen zwischen Angehörigen unterschiedlicher ‚Rassen‘ bzw. race. Sie analysiert, wie Rassismus in verschiedenen Gesetzen und Regeln systemisch wirkt und nicht nur auf den Vorurteilen Einzelner beruht. In diesem Kontext führte die US-amerikanische Juristin Kimberlé Crenshaw 1989 den Begriff intersection (Straßenkreuzung) ein. Mit diesem Begriff verwies sie zunächst auf die mehrdimensionalen Diskriminierungserfahrungen Schwarzer Frauen* in Rechtsverfahren, die sich eben nicht nur auf Rassismus (Diskriminierung aufgrund von ‚Rasse‘/race) oder Sexismus (Diskriminierung aufgrund des weiblichen* bzw. nicht-männlichen* Geschlechts und/oder nichtheteronormativer sexueller Orientierung) reduzieren lassen. Die Lebenswirklichkeiten und möglichen Diskriminierungserfahrungen einer Schwarzen Frau* sind nicht mit denen weiß positionierter Frauen* gleichzusetzen. In den von ihr untersuchten Gerichtsverfahren wies Crenshaw nach, dass die Rechtsprechung und die juristische Behandlung von Diskriminierungsfällen bei Schwarzen und weißen Frauen* unterschiedlich gehandhabt wurde.

Vor dem Hintergrund ihrer Berufserfahrungen bilanzierte sie, dass Diskriminierungen Schwarzer Frauen* im Rechtskontext zumeist unterkomplex als entweder rassistisch oder sexistisch motiviert verhandelt werden. Ein Denken in vereinzelten Kategorien greife zu kurz, um den komplexen Lebenswirklichkeiten der Menschen gerecht zu werden. Darauf aufbauend arbeitet sie mit dem Bild der Straßenkreuzung, um komplexe Lebenslagen und Problemkonstellationen in den Blick zu nehmen und zu betonen, dass Kategorien wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, ‚Rasse‘/race, Klasse etc. nicht voneinander isoliert analysiert werden können. Ihr Bild der Intersektionalität macht deutlich,

„dass es auf das Zusammenwirken und die Verschränkung aller (offensichtlichen und weniger offensichtlichen) Kategorien ankommt. […] Es geht darum, herauszufinden, was das Zusammentreffen aller Kategorien in der spezifischen Situation bewirkt und welche weiteren Kategorien womöglich noch relevant sein könnten“ (Bronner und Paulus 2021, S. 81).

Insofern kann das Zusammenwirken verschiedener Kategorien nicht allgemeingültig bestimmt werden, „sondern ist jeweils […] empirisch, situativ und in seinem sozialen und historischen Kontext zu untersuchen“ (Riegel 2017, S. 46).

Eine ähnliche Kritik an der Einseitigkeit feministischer Debatten – v.a. in Bezug auf Ethnizität und Klassenzugehörigkeit – kam im europäischen Raum auch bereits während der ersten Frauen*bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf (Riegel 2017; Knapp 2005).

5.3 Deutschsprachige Geschlechterforschung

Im Kontext der deutschsprachigen, zweiten Frauen*bewegung wurde seit den 1970er Jahren Kritik an der Vereinheitlichung der Kategorie ‚Frau‘ laut. Auch hierzulande kritisierten Lesben, Frauen* mit Migrationsgeschichte, Frauen* mit Be_hinderungen und Arbeiterinnen* sowie Jüdinnen* eine Missachtung ihrer Lebensrealitäten (Walgenbach 2007; Aktaş, 1993; Rommelspacher 1995; Lutz 2001).

Der Einfluss konstruktivistischer, poststrukturalistischer und postkolonialer Perspektiven führte zu einer Infragestellung und Ausdifferenzierung der Kategorie Geschlecht (Butler 1991; Casale und Rendtorff 2008), die es in ihrem Zusammenwirken bzw. ihrer Verknüpfung oder Überlagerung mit anderen Differenzlinien sichtbar zu machen gelte. Darauf aufbauend hielt seit den 2000er Jahren der Ansatz Intersektionalität in der deutschsprachigen Geschlechterforschung (Knapp 2005; Klinger und Knapp 2008; Walgenbach 2007; Winker und Degele 2009) sowie in Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit (Riegel 2017, Maurer 2001; Lamp 2007, Leiprecht 2008) mehr und mehr Einzug.

6 Relevanz für die Soziale Arbeit

Die Profession Soziale Arbeit agiert mitten im Raum des Gesellschaftlichen, wodurch auch sie von sozialen Differenzen und Ungleichheiten auf den unterschiedlichsten Ebenen geprägt ist. Miteinander verwobene Herrschaftsverhältnisse prägen:

  • die Adressat*innen der Sozialen Arbeit in den verschiedenen Handlungsfeldern,
  • die Professionellen in der Sozialen Arbeit und deren Aufgabenspektrum,
  • die Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit.

Soziale Arbeit kann sich diesen Verhältnissen nicht entziehen. Ohne entsprechendes Bewusstsein und die professionelle Reflexion der eigenen Involvierung in diese Machtverhältnisse läuft sie vielmehr Gefahr, gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse zu reproduzieren (Kessl 2006). Diese Verstrickungen vollziehen sich häufig unbemerkt ‚hinter dem Rücken‘ der Akteur*innen.

6.1 Orientierung an den Menschenrechten

Soziale Arbeit vertritt den Anspruch, menschenrechtsorientiert zu agieren (IFSW 2014; DBSH 2014; Staub-Bernasconi 2008, 2019), zu einem Mehr an sozialer Gerechtigkeit beizutragen und Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten ihrer Adressat*innen zu erweitern (Thole 2005; Otto et al. 2010).

Sowohl die International Federation of Social Work (IFSW) als auch der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) betonen diese Ausrichtungen:

So lautet die globale Definition von Sozialer Arbeit nach dem IFSW:

„Social work […] promotes social change and development, social cohesion, and the empowerment and liberation of people. Principles of social justice, human rights, collective responsibility and respect for diversities are central to social work.“ (IFSW 2014)

Der DBSH formuliert als zentrale Aufgaben von Sozialer Arbeit:

„Strukturelle Hindernisse tragen zur Verfestigung von Ungleichheiten, Diskriminierung, Ausbeutung und Unterdrückung bei. Die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins durch Betrachtung der strukturellen Quellen für Unterdrückung und/oder Privilegien aufgrundlage von Kriterien wie [,]Rasse[‘], Klasse, Sprache, Religion, Geschlecht, Behinderung, Kultur und sexuelle Orientierung und die Entwicklung von Maßnahmen zur Beseitigung struktureller und persönlicher Hindernisse sind für eine emanzipatorische Praxis unverzichtbar, deren Ziele die Stärkung und Befreiung der Menschen sind.“ (DBSH 2014; Einf. MR)

Vor diesem Hintergrund besteht für die Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit eine normative Notwendigkeit, gesamtgesellschaftlich wirkende Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse analytisch und (selbst-)reflexiv in den Blick zu nehmen. Diese Verhältnisse gilt es zu kritisieren und methodisch wie konzeptionell in der eigenen Handlungspraxis bzw. mit Interventionen zu adressieren.

Die Entwicklung einer reflexiven Sensibilität für das nicht immer leicht erkennbare und sichtbare Wirken und Zusammenspiel verschiedener Differenzkategorien bildet eine wesentliche Voraussetzung, um damit verbundene Exklusionen erkennen und auf deren Abbau hinwirken zu können.

6.2 Professionsentwicklung

In der sozialarbeiterischen Praxis mit ihren herrschaftskritischen und emanzipativen Ansätzen wird oft nur auf eine einzelne soziale Ungleichheitskategorie Bezug genommen. Dies kann beispielsweise bei feministischer Sozialarbeit (Kategorie Frau*) oder im Rahmen antirassistischer Konzepte (Kategorie race/‚Rasse‘ oder Migrationserfahrung) der Fall sein. Eine gendersensible oder antisexistische Soziale Arbeit in der Jugendarbeit fokussiert dann möglicherweise auf die spezifischen Bedürfnisse von Mädchen* und/oder Jungen*.

Menschen sind jedoch auch als Subjekte mit ihren je spezifischen Lebensrealitäten und Handlungsgründen wahrzunehmen und anzuerkennen. Ein intersektionaler Zugang auf Situationen, Interaktionen und Lebensrealitäten öffnet hier die Perspektive in dem Sinne, dass nicht nur Geschlecht, sondern z.B. auch ‚Rasse‘/race und/oder Klasse, soziale Herkunft sowie Be_hinderung betrachtet werden. Mädchen ist dann nicht gleich Mädchen und Junge nicht gleich Junge. Ausgehend von einer einzelnen Kategorie wird dann Heterogenität immer schon mitgedacht.

In dieser Hinsicht trägt eine intersektionale Analyse- und Anamnesekompetenz in der Praxis der Sozialen Arbeit zu einem differenzierteren Blick auf individuelle Lebenswirklichkeiten, spezifische Handlungsgründe und Problemkonstellationen der Adressat*innen bei. Damit kann sie eine größere Handlungsfähigkeit ermöglichen. Problemkonstellationen werden dann nicht in erster Linie individualisiert, sondern gesellschaftskritisch perspektiviert.

Das Potenzial intersektionaler Ansätze liegt also nicht nur in einer analytischen (Forschungs-)Perspektive auf sozialarbeiterische Handlungskontexte oder einer kritischen Reflexionsfolie für sozialarbeiterische Theoriebildung (Riegel 2017, S. 47); gleichermaßen dient es als Instrumentarium zur Konzeptualisierung und Gestaltung sozialarbeiterischer Angebote, die systematisch die Relevanz von gesellschaftlichen Differenz- und Machtverhältnissen in den Blick nehmen.

6.3 Reflexive Zugänge

6.3.1 Reflexionsfragen nach Christine Riegel

Um dies realisieren zu können, bieten die nachstehenden Fragen einen ersten Ankerpunkt. In jedem Handlungsfeld Sozialer Arbeit kann ihre Beantwortung Ungleichheiten (re-)produzierende Prozesse aufdecken, Veränderungsperspektiven entwickeln und handlungsleitend werden (Riegel 2017, S. 49 f.):

  • Welche Differenz- und Ungleichheitsstrukturen sind im jeweiligen Handlungskontext (besonders) relevant? Wie wirken sie zusammen?
  • Wie werden Differenzkonstruktionen und Grenzziehungen und Ausschlüsse in der jeweiligen Situation hergestellt?
  • Welche Funktionen und Folgen hat dies für die beteiligten und nicht unmittelbar beteiligten Personen?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, Strukturen und Praxen asymmetrischer Differenzierungen, Grenzziehungen und Ausschlüsse zu hinterfragen und zu durchbrechen und zu einer Transformation und Veränderung dieser Verhältnisse beizutragen?

Eine solch Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen gegenüber kritische Perspektive schafft

„Analyse- und Reflexionspotenziale im Hinblick auf die gesellschaftliche, politische, rechtliche und soziale Rahmung von Sozialer Arbeit, auf deren Organisation und institutionellen Gefüge, auf fachliche und professionelle Diskurse, Praxen und Interaktionen sowie die jeweiligen sozialen Positionierungen, Lebenslagen und darauf resultierenden subjektiven Möglichkeitsräume von Adressat_innen und Nutzer_innen Sozialer Arbeit“ (Riegel 2017, S. 50).

Sich zu diesen komplexen Wechselwirkungen und Verschränkungen auch selbst in Bezug zu setzen und eine eigene Standortbestimmung vornehmen, bildet darüber hinaus einen Handlungsauftrag, der sich explizit an jede*n einzelne*n Sozialarbeiter*in richtet. Mögliche Fragen für diese Reflexion sind:

  • Wie werde ich selbst wahrgenommen und positioniert?
  • Wie beschreiben oder betiteln mich die Adressat*innen meiner Arbeit?

6.3.2 Reflexionszugänge nach Leslie McCall

Die US-amerikanische Soziologin Leslie McCall (2005, S. 171 ff.) bietet darüber hinaus einen Ansatz, den sich Soziale Arbeit zu Nutze machen kann, wenn sie die Wechselwirkungen und Verwobenheiten von Diskriminierungsstrukturen in spezifischen Handlungsfeldern analysieren möchte. Hierzu diskutiert sie drei (Reflexions-)Zugänge, die für eine sich als intersektionalitätsbewusst verstehende Soziale Arbeit relevant sein sollten:

6.3.2.1 Interkategorialer Zugang

Der interkategoriale Zugang auf Kontexte und Situationen: Hier werden die Wechselwirkungen und Überkreuzungen zwischen verschiedenen Kategorien in den Blick genommen. Ein intersektionalitätssensibles sozialarbeiterisches Angebot für Mädchen* in einem städtischen Quartier mit hohem Anteil an Migrant*innen könnte zum Beispiel neben der Kategorie Geschlecht auch explizit die Kategorie ‚Rasse‘/race und/oder Religion als relevant erachten. Zu fragen wäre dann beispielsweise:

  • Zu welchen Dynamiken kann es kommen, wenn weiß und deutsch positionierte Mädchen* in sozialarbeiterischer Gruppenarbeit auf Schwarz und/oder muslimisch positionierte Mädchen* treffen?
  • Werden soziale Ungleichheiten und Diskriminierungserfahrungen fortgeschrieben?
  • Wie kann Soziale Arbeit Einschlüsse befördern und Verletzungen vermeiden?

Gleichzeitig ist eine prinzipielle Offenheit geboten. Kontinuierlich ist zu überprüfen, wann und ob die gesetzten Kategorien in den einzelnen Lebenswirklichkeiten relevant sind und welche weiteren Kategorien (wie z.B. Alter, sexuelle Orientierung) in Abhängigkeit von der konkreten Person, Situation und Problemstellung die Handlungssituation durchziehen.

6.3.2.2 Intrakategorialer Zugang

Der intrakategoriale Zugang auf Kontexte und Situationen: Hier werden Unterscheidungen und Ungleichheiten innerhalb einer bestimmten Kategorie analysiert. Die bereits thematisierte Kritik des Black Feminism hat verdeutlicht, dass sich auch innerhalb einer Kategorie Diskriminierungs- und Ungleichheitsprozesse vollziehen können. Die Lebenssituation einer weiß positionierten, körperlich nicht eingeschränkten Frau* ist aus einer strukturellen Perspektive betrachtet nicht dieselbe wie beispielsweise jene einer Schwarzen Frau*, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Zugleich, so gilt es zu beachten, verbergen sich hinter kategorisierenden Begriffen wie ‚die‘ Geflüchteten, ‚die‘ Arbeitslosen oder ‚die‘ Schwulen immer auch unterschiedliche Individuen.

Soziale Arbeit ist daher einerseits gefordert, ihre Denk- und Bewertungsmuster hinsichtlich bestimmter Kategorien kritisch zu reflektieren. Andererseits steht sie in der Verantwortung, in und mit ihren Angeboten für z.B. suchterkrankte Menschen, Frauen* oder geflüchtete Menschen auch Individualitäten und differenzierten Lebensrealitäten Raum zu geben. Das ‚Denken in Kategorien‘ bedarf also einer parallel verlaufenden Dekonstruktion, die der antikategoriale Zugang betont.

6.3.2.3 Antikategorialer Zugang

Der antikategoriale Zugang auf Kontexte und Situationen: Hier wird eine Kritik an der Reproduktion von Kategorien bzw. an der Gefahr, kategoriale Diskriminierungen zu reproduzieren, geübt. Das Operieren mit Begrifflichkeiten wie Frau/Mann, Schwarz/weiß, krank/​gesund etc. ist auch zu problematisieren. Ein Denken in Schubladen läuft unbemerkt Gefahr, Lebensrealitäten festzuschreiben, Individualitäten zu missachten und Normierungsprozesse auszulösen.

Da es aber kaum möglich ist, ohne Kategorien zu denken, zu sprechen und zu arbeiten, ist die Soziale Arbeit umso mehr gefordert, bewusst und selbstreflexiv mit dem eigenen Denken, Sprechen und Handeln in Kategorien umzugehen. Findet beispielsweise im Rahmen einer stationären Jugendwohngruppe eine Themenwoche zu Sexualität statt, gilt es zu reflektieren, ob durch Denken, Symbole, Bilder, Sprache, offene oder subtile Zuschreibungen mehr oder weniger bewusst (lediglich) Mädchen* und Jungen* angesprochen werden und sich so das Angebot an der heterosexuellen Norm orientiert, oder ob eine Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten eingeschlossen und adressiert wird.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass intersektionale Analysekompetenzen der Sozialen Arbeit keine Anleitung für ein ‚richtiges‘ professionelles Handeln anbieten oder dafür plädieren, dass einzelne Differenzlinien ‚einfach‘ abgearbeitet werden können. Sie ermöglichen jedoch einen kritischen Blick, d.h. verschiedene Interpretationen und Möglichkeiten einzubeziehen „und die eigenen, womöglich begrenzten, begrenzenden oder machtausübenden Sichtweisen zu reflektieren und/oder zurückzustellen“ (Bronner und Paulus 2021, S. 109).

7 Kritik am Intersektionalitätsansatz

Trotz der Vorteile, die ein intersektionaler Zugang für die Soziale Arbeit bietet, gibt es Kritik an verschiedenen Aspekten des Ansatzes. Auch diese gilt es mit und in der sozialarbeiterischen Handlungspraxis zu adressieren und zu reflektieren.

7.1 (Problematisierende) Ver-Anderung

Zunächst ist festzustellen, dass Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit wesentlich von Perspektiven auf Differenz(en) geprägt sind. Dies ergibt sich beispielsweise durch die sozialarbeiterische Angebotsausrichtung an bestimmten Zielgruppen (Angebote für psychisch kranke oder alte Menschen, Mädchen*gruppen, geflüchtete Menschen etc.). Es ist also der Sozialen Arbeit ein inhärenter Bestandteil, auf Differenz(en) Bezug zu nehmen, ihre Wirkmächtigkeit hervorzuheben und sie als einen Ausgangspunkt sozialarbeiterischer Normalisierungsarbeit bzw. normalisierender Interventionsarbeit zu verstehen (Maurer 2001; Kessl 2005).

Normabweichungen zu korrigieren, bildet einen Grundpfeiler des sozialarbeiterischen Triplemandates: der staatliche Auftrag beziehungsweise die staatliche Kontrollfunktion. Vor diesem Hintergrund steht die Soziale Arbeit als „Normalisierungsmacht“ (Maurer 2001, S. 125) in der Verantwortung, zu bedenken, dass sie stets auch gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen (re-)produziert, stützt, spezifische andere gerade auch hervorbringt und diese Andersheit – in einem gewissen Maß – einebnen beziehungsweise verringern möchte.

Somit kann in den Kontexten der Sozialen Arbeit und infolge eines potenziell unachtsamen diagnostizierenden und kategorisierenden Tuns Differenz an sich als ausschließlich mit Problemen behaftet verstanden und mit Bedürftigkeit verknüpft werden. Diese Dynamiken verfestigen ein permanentes Reden und auch Schreiben über bestimmte Differenzen und so Vorstellungen und Praxisformen zu dieser Differenz. Im Rahmen bzw. trotz einer differenzsensiblen Haltung gilt es, diese Ambivalenzen kontinuierlich (selbst-)reflexiv einzuholen und darauf aufbauend eine entsprechend sensible Handlungspraxis zu entwickeln.

7.2 (De-)Konstruktion von Kategorien

Wie bereits betont lädt das Intersektionalitätskonzept mit seiner expliziten Fokussierung auf verschiedene Differenzlinien zu einem kategorialen Denken ein. Insofern kann eine intersektionalitätsbewusste Soziale Arbeit zwar einerseits Problemlagen sichtbar machen, läuft aber andererseits auch Gefahr, diese Problemlagen, Diskriminierungen und damit Macht- und Herrschaftsstrukturen zu verstärken und regelrecht zu zementieren. Vorstellungen von sozialen Identitäten als ‚in sich geschlossene‘ Kategorien, die machtkritische Perspektiven eigentlich gerade zu überwinden suchen, können reifiziert und naturalisiert werden (Soiland 2012; Walgenbach 2007).

Wenn Soziale Arbeit an spezifischen Bedarfslagen ausgerichtete und intersektionalitätsbewusste Angebote zum Beispiel für, von und mit queeren Migrant*innen, ältere/n Menschen mit Migrationsgeschichte oder gewaltbetroffenen Frauen* mit körperlichen Beeinträchtigungen schafft, um Menschen (selbst) zu ermächtigen, erkennt sie einerseits Differenzen an bzw. benennt Differenzen explizit. Damit verbundene Schlechterstellungen und (potenzielle) Diskriminierungserfahrungen können so andererseits adressiert und abgefedert werden. Es ist diesen Prozessen inhärent, dass gleichzeitig Identitätskategorien festgeschrieben werden bzw. die Gefahr besteht, binäre Differenzordnungen zu essenzialisieren und Zuschreibungen an Adressat*innen zu verfestigen.

Die Gemeinsamkeiten einer Gruppe sind aber nicht ausschließlich in einer oder mehrerer strukturell angelegter Diskriminierungserfahrungen zu suchen. Menschen sind gleichermaßen Individuen mit eigenen Identitätsentwürfen, eigenen (auch ermächtigenden) Umgangsweisen in und mit Macht- und Herrschaftsverhältnissen und transkategorialen Interessen wie beispielsweise nach spezifischen Sportarten, Bildungsanliegen oder Nachbarschaftshilfe. Ohne entsprechend sensible (Selbst-)Reflexionen kann es schwerfallen, den Menschen auch außerhalb einer ‚Opferrolle‘ zu verorten bzw. als handlungsbefähigt zu erkennen. Soziale Arbeit steht somit in der Verantwortung, sich Individualitäten, Situationen und Kontexte genau anzusehen, um zu verstehen, „[w]eshalb, in welcher Weise und mit welchen Folgen […] ein bestimmtes Ensemble von Differenzlinien in einem konkreten Kontext eine Rolle [spielt]“ (Leiprecht 2008, S. 17).

7.3 (Über-)Komplexität

Intersektionalität stellt in der Fachdebatte kein homogenes Konzept dar. Es gibt divergierende theoretische Zugänge und Bezugnahmen. Wie bereits ersichtlich wurde, setzen die verschiedenen Zugänge nicht selten bei den so genannten ‚drei Achsen‘ sozialer Ungleichheit Geschlecht, Klasse, ‚Rasse‘/race (oder Ethnizität) und damit den Macht- und Herrschaftsverhältnissen Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus und Kolonialismus oder auch Ethnozentrismus und Nationalismus an (Lenz 1995; Klinger 2003). Davon ausgehend werden oft weitere, damit verwobene Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse in den Blick genommen (wie etwa Bodyismus; siehe Winker und Degele 2009; Degele und Winker 2007; Bronner und Paulus 2017).

Obgleich allen Perspektiven die Analyse interdependenter, sozial konstruierter Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse gemeinsam ist, verbleibt in der Fachdebatte um intersektionale Perspektiven offen, welche und wie viele Differenzkategorien in die Analyse von Situationen und Lebensrealitäten einbezogen werden sollten bzw. überhaupt gleichzeitig erfasst werden können. So steht am Ende der Liste von Ungleichheitskategorien wiederkehrend ein „embarrassed ‚et cetera‘“ (Butler 1999, S. 182).

In der Folge wird der intersektionale Ansatz und seine (mögliche) Komplexität mit dem Vorwurf konfrontiert, für die Praxis (der Sozialen Arbeit) untauglich zu sein (etwa Dahmen/​Vollmer 2018). Stattdessen kann jedoch gefragt werden, ob nicht gerade eine empirische Offenheit und Unabgeschlossenheit der zu berücksichtigenden Kategorien als angemessen zu bewerten sind (Bronner und Paulus 2021; Riegel 2017). „Its heterogeneity is not a liability, but rather may be one of its greatest strengths“ (Collins 2019, S. 5).

Von daher ist für die verschiedenen Kontexte der Sozialen Arbeit zu empfehlen, eine situationsspezifische und damit begründete, plausible Auswahl bzgl. potenziell relevanter Differenzkategorien zu treffen und gegenüber der Spezifizität individueller Situationen offen zu verbleiben.

8 Quellenangaben

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9 Literaturempfehlungen

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Verfasst von
Dr. Monique Ritter
Vertretungsprofessorin Soziale Arbeit
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Zitiervorschlag
Ritter, Monique, 2024. Intersektionalität [online]. socialnet Lexikon. Bonn: socialnet, 11.07.2024 [Zugriff am: 13.12.2024]. Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/585

Link zur jeweils aktuellsten Version: https://www.socialnet.de/lexikon/Intersektionalitaet

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