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Achtsamkeit

Prof. Dr. phil. habil. Sabine Grosser, Dr. Dhammananda Thammannawe

veröffentlicht am 10.04.2025

Englisch: mindfulness

Achtsamkeit wird – neben der alltagssprachlichen Verwendung von Achtsamkeit als Aufmerksamkeit gegenüber jemandem oder etwas – als bewusste, wertfreie Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments gesehen, die sich auf geistige und körperliche Verfassung konzentriert. Dabei geht es um eine klare, nicht wertende Aufmerksamkeit auf die eigene geistige und körperliche Verfassung sowie auf eine konkrete Situation oder Umgebung im gegenwärtigen Moment. Ursprünglich in der buddhistischen Lehre verwurzelt, hat Achtsamkeit in der westlichen Kultur durch die Anwendung in der Psychotherapie an Bedeutung gewonnen und wird zur Stressbewältigung in Medizin und Pädagogik eingesetzt.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Ursprünge des Begriffs Achtsamkeit
  3. 3 Achtsamkeitspraxis im buddhistischen Kontext
  4. 4 Unterschiede buddhistischer und säkularer Praxis
  5. 5 Achtsamkeit im säkularen, westlichen Kontext
  6. 6 Achtsamkeitsbasierte und achtsamkeitsbezogene Interventionen
  7. 7 MBSR – Mindfulness – Based Stress Reduction
  8. 8 Anwendungsmöglichkeiten des MBSR- Programms
  9. 9 Kritische Perspektiven und die westliche Adaptation einer buddhistischen Praxis
  10. 10 Quellenangaben
  11. 11 Literaturhinweise
  12. 12 Informationen im Internet

1 Zusammenfassung

Der Begriff Achtsamkeit (engl. mindfulness, Sanskrit smriti, Pali sati im Sinne von Besinnung, Gedächtnis, Erinnerung) wird in den letzten Jahren immer populärer und inflationär verwendet, entsprechend schwer ist der Begriff zu fassen und differenziert sich in verschiedenen Kontexten. Nach der Definition von Jon Kabat-Zinn ist Achtsamkeit „[…] eine besondere Form der Aufmerksamkeitslenkung, wobei die Aufmerksamkeit (1) absichtsvoll und (2) nicht wertend (3) auf das bewusste Erleben des aktuellen Augenblicks gerichtet ist“ (zitiert in Heidenreich und Michalak 2009, S. 14).

Abgesehen von der Präsenz des Begriffs Achtsamkeit in vielen Lebensbereichen des Alltags werden verschiedene Formen von Achtsamkeit in medizinischen oder psychotherapeutischen Feldern ebenso praktiziert wie im pädagogischen Kontext, wie beispielsweise in Schulen oder in diversen Feldern der Sozialen Arbeit. Die Achtsamkeitspraxis entwickelt sich in unterschiedlichen Formen, beginnend bei der Aufmerksamkeitslenkung bis hin zu vielfältigen Meditationsformen.

Ursprünglich in buddhistischen Meditationstraditionen verankert, bezeichnet Achtsamkeit eine besondere Form der Aufmerksamkeitslenkung: das bewusste, nicht-wertende Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments. Im traditionellen buddhistischen Kontext stellt Achtsamkeit einen zentralen Aspekt spiritueller Praxis dar und ist mit ethischen Grundsätzen verbunden. Die Praxis basiert auf den vier Grundlagen der Achtsamkeit (Körper, Empfindungen, Geist und Geistesobjekte) und dient als Weg zur Erkenntnis und Befreiung von Leiden.

Einer der wichtigsten Vertreter der Achtsamkeitspraxis im buddhistischen Kontext ist der Mönch und Friedensnobelpreisträger Thich Nath Hanh. Er beschreibt ein Verständnis von Achtsamkeit, das ganz auf das Erleben von Alltäglichem gerichtet ist, im Sinne einer Achtung vor dem Leben, einer Aufmerksamkeit oder vollkommenen Hinwendung zum Erlebten (Hanh 2010).

In der westlichen, säkularen Adaptation durch Jon Kabat-Zinn wurde Achtsamkeit von religiösen Elementen weitgehend entkoppelt und als therapeutisches Instrument zur Stressbewältigung entwickelt (Heidenreich und Michalak 2009, S. 14). Das daraus entstandene MBSR-Programm (Mindfulness-Based Stress Reduction) hat sich inzwischen zu einem evidenzbasierten Ansatz entwickelt, der in verschiedenen Kontexten – von Medizin über Psychotherapie bis hin zur Pädagogik und Sozialen Arbeit – angewendet wird. Achtsamkeitspraxis umfasst sowohl formelle Übungen wie Meditation als auch informelle Praktiken im Alltag. Die wissenschaftliche Forschung belegt zunehmend positive Effekte auf psychische und physische Gesundheit, wenngleich die Kommerzialisierung und Dekontextualisierung von Achtsamkeit auch kritisch diskutiert werden.

2 Ursprünge des Begriffs Achtsamkeit

Um zu verstehen, was Achtsamkeit bedeutet, ist es wichtig, sich zuerst den historischen Ursprung anzusehen. Das Prinzip Achtsamkeit ist nicht an einen spezifischen kulturellen, religiösen oder spirituellen Kontext gebunden, frühe Ursprünge liegen jedoch in der asiatischen Kultur, insbesondere der Tradition des Theravada-Buddhismus, eine der Hauptströmungen des frühen Buddhismus, die bis heute existiert.

Achtsamkeit stellt ein zentrales Prinzip der östlichen Meditationswege dar. Auch wenn die Ursprünge von Achtsamkeit gewiss noch älter sind, „[…] ist die Kultivierung von Achtsamkeit ein wichtiger Aspekt aller unterschiedlichen buddhistischen Richtungen, die sich in den letzten 2.500 Jahren entwickelt haben“ (Michalak, Heidenreich und Williams 2012, S. 8). Die Entwicklung von Achtsamkeit nimmt sowohl im traditionellen Theravada-Buddhismus („Lehre der Ältesten“), als auch im tibetischen Buddhismus und im Zen-Buddhismus eine zentrale Rolle ein (Michalak, Heidenreich und Williams 2012, S. 8).

Mit dem Wort „sati“ wird auch eine „Schaffung wacher Bewusstheit […} bezeichnet, die jeden Gedanken und jede Handlung begleitet“ (Michalak, Heidenreich und Williams 2012, S. 8).

Rose und Wallach definieren sati als eine Art von Aufmerksamkeit, welche bewusst im gegenwärtigen Augenblick verweilt und nicht beurteilt (Rose und Walach 2009, S. 33). Diese Definition ist im Meditationskontext gut anwendbar. Dennoch ist der Begriff „nicht beurteilen“ im größeren Kontext des Verständnisses der Lehre Buddhas eine ungenaue Übersetzung. Es geht vielmehr um die Konnotation von „nicht verurteilen“ von Menschen, Sachverhalten usw. Der Buddha ermutigte seine Schüler und Schülerinnen, alles zu hinterfragen, zu untersuchen und zu beurteilen. Im buddhistischen Kontext ist das verantwortungsvolle Beurteilen im Sinne von „Einschätzen“ von Situationen und Begebenheiten eine wichtige Qualität für die Entwicklung des menschlichen Daseins.

Darüber hinaus findet man im Pali Kanon viele praktische Hinweise und Anleitungen zur Kultivierung von Achtsamkeit. Buddha, in der Person des Siddhartha Gautama, lehrt den Achtgliedrigen Pfad als praktische Anleitung zu dauerhaftem Glück und schließlich zur Erleuchtung (Scherer 2005, S. 54). Eines dieser acht Glieder ist die sogenannte rechte Achtsamkeit. Das ursprüngliche Sanskritwort „samyak“, welches vielfach mit „recht“ übersetzt wird, bedeutet vom Sinn her auch: „ganz“ oder „vollständig“ (Martin 2014, Kap. Ein Pfad durch die Depression).

3 Achtsamkeitspraxis im buddhistischen Kontext

Im buddhistischen Kontext findet man wichtige Reden von Buddha über die Achtsamkeitspraxis, wobei Achtsamkeit im Alltag und in der Meditation thematisiert werden. Ein Beispiel hierfür ist Anapanasatisutta, eine Praxis, welche die Achtsamkeit auf den Atem lehrt.

Es wird konkret erläutert, wie man die Achtsamkeit üben soll. So soll man den Atem beobachten und sich, wenn man tief einatmet, bewusst machen „ich atme tief ein“ und wenn man kurz einatmet wissen: „ich atme kurz ein.“ Ein anderes Beispiel ist, das begehrliche Bewusstsein als begehrlich und das begehrlose Bewusstsein als begehrlos wahrzunehmen etc. Die rechte oder vollständige Achtsamkeit soll sich dabei auf Körper, Gefühl, Gedanken und Sinneswahrnehmungen erstrecken. So definiert der buddhistische Mönch und Autor Thich Nhat Hanh Achtsamkeit klar als „die Energie der vollkommenen Präsenz“ (Hanh 2005, S. 20).

Die „Rede von den Grundlagen der Achtsamkeit (Satipatthana Sutta)“ ist in der mittleren Sammlung der Lehrreden des Buddha zu finden (Rose und Walach 2009, S. 33). Im Satipatthanasutta werden die vier Grundlagen der Achtsamkeit dargestellt:

  1. Achtsamkeit auf den Körper
  2. Achtsamkeit auf Gefühle
  3. Achtsamkeit auf geistige Zustände
  4. Achtsamkeit auf Phänomene.

Die Achtsamkeit auf den Körper wird weiterhin unterteilt in sechs verschiedene Praxisbereiche:

  1. Atemmeditation
  2. die vier Körperhaltungen (Stehen, Sitzen, Gehen, Liegen)
  3. die Alltagsaktivitäten (z.B. Heben, nehmen, essen, trinken, bewegen)
  4. die vier Elemente, wie sie im Körper zu finden sind (Erde als Qualität der Festigkeit, Wasser als Qualität der Flüssigkeit, Feuer als Qualität der Hitze, Luft als Qualität von Bewegung)
  5. die 32 Körperteile (Körperhaare, Kopfhaare, Haut etc.)
  6. Vergänglichkeit und Verfall des Körpers.

Für die ausführliche Erklärung der vier Grundlagen der Achtsamkeit siehe Thammannawe (2020, S. 91–102).

Auf die oben genannte bedeutende Rede des Buddha, die in Pali und Sanskrit überliefert ist, berufen sich viele buddhistische Übungswege und sehen sie als Grundlage ihrer meditativen Praxis an.

Achtsamkeit wird hier anhand der „vier Grundlagen der Achtsamkeit“ gelehrt: „Körper (kaya), Empfindungen (vedana), Geist (citta) und Geistesobjekte (dhamma)“ (Rose und Walach 2009, S. 33 f.).

  1. Der Körper (kaya) stellt die erste Grundlage der Achtsamkeit dar. Für die Praxis der Achtsamkeit werden insbesondere Methoden gelehrt, die sich auf das bewusste Ein- und Ausatmen (anapana sati) und die Aufmerksamkeit auf Körperhaltungen und -tätigkeiten beziehen. Sowohl das Betrachten des Körpers und der Körperempfindungen als auch des Atems dienen hier als Anker der Bewusstheit. Sie stellen die Basis für die weiterführende Praxis der Achtsamkeit dar, die auf die Empfindungen und die Geisteszustände gerichtet sind und sich daher schwieriger beobachten lassen (Rose und Walach 2009, S. 35).
  2. Die zweite Grundlage der Achtsamkeit bilden die Empfindungen (vedana). Eine wörtliche deutsche Übersetzung für das Wort vedana, so wie es im Kontext der ursprünglichen buddhistischen Schriften verstanden wird, gibt es nicht. Vedana beschreibt die Qualität oder Färbung eines Gefühls bzw. das automatisch stattfindende Kategorisieren von Wahrnehmungen in neutral, angenehm oder unangenehm. Diese emotionale Bewertung von Sinneseindrücken wird häufig automatisch von einer Kette „leidvoller Reaktionen“ und Kognitionen abgelöst, wie Abneigung gegenüber Unangenehmem, Gleichgültigkeit gegenüber Neutralem sowie Sehnsucht nach Angenehmem. Ein achtsames und urteilsfreies Betrachten dieser Gefühlsqualitäten bietet die Möglichkeit, sich nicht mit diesen Zuständen zu identifizieren und dadurch auch nicht auf sie zu reagieren, sondern sie zu erkennen und wahrzunehmen, als das was sie sind – vorübergehende angenehme, unangenehme oder neutrale Erscheinungen (Rose und Walach 2009, S. 35).
  3. Der Geist (citta) stellt die dritte Grundlage der Achtsamkeit dar. Auch für diesen Begriff gibt es keine wörtliche deutsche Übersetzung. Der Begriff citta bezieht sich nicht nur auf rein geistig-intellektuelle und kognitive Zustände, sondern auch auf Emotionen und Gefühle (wie z.B. Wut, Freude, Langeweile) und Stimmungen. Es wird also die aktuelle psychische Verfassung eines Individuums beschrieben. Auch hier geht es um die achtsame und urteilsfreie Wahrnehmung des aktuellen Geisteszustands und seiner Wandlungen (Rose und Walach 2009, S. 36).
  4. Die vierte Grundlage der Achtsamkeit bezieht sich auf die Geistesobjekte (dhamma). Dhamma stellt einen sehr komplexen Bereich dar, da er grundlegende Inhalte der Lehre des Buddhas beinhaltet, wie z.B. die auf die Vier Edlen Wahrheiten gelenkte Aufmerksamkeit (Rose und Walach 2009, S. 36).

Die Praxis der Achtsamkeit in den buddhistischen Meditationswegen hat sehr unterschiedliche Ziele. Buddhistische Meditationswege, die auf die Entwicklung der eben genannten vier Grundlagen der Achtsamkeit abzielen, werden Vipassana, übersetzt „Einsicht“, genannt. „Vipassana – die Einsicht in die Natur aller Daseinserscheinungen und die daraus resultierende unbedingte Freiheit – ist das höchste Ziel“ (Rose und Walach 2009, S. 36).

Im buddhistischen Kontext wird Achtsamkeit nicht nur als Stressbewältigungsmethode gesehen, sondern als Schlüsselaspekt für den spirituellen Weg der Erwachung und als Werkzeug für die Befreiung von Leiden. Ebenso ist Achtsamkeit eng mit der ethischen Praxis in Bezug auf heilsame Handlungen und Motivationen von Körper, Rede und Geist verbunden.

Der Begriff sila beschreibt dabei die Ethik und Tugenden. Ohne ethisches Verhalten und Tugenden gibt es laut buddhistischer Lehre keine Achtsamkeit. Liebende Güte und Mitgefühl sind hierbei wichtige Qualitäten, die es zu kultivieren gilt (Bodhi 2012, S. 251; Wallace 2012, S. 21)

Zusammengefasst ist Achtsamkeit im buddhistischen Kontext eine wichtige Qualität für die geistige Sammlung/​Konzentration und Entwicklung von Erkenntnis/​Einsicht. Außerdem ist Achtsamkeit nicht nur eine kognitive Fähigkeit, sondern ein Herzensanliegen – sie ist mehr als eine Bewältigungsstrategie. Sie dient vielmehr als Basis für ethische bzw. wertbasierte Handlungen.

Śāntideva, ein indischer buddhistischer Mönch und Gelehrter im 8. Jahrhundert, beschreibt die Rolle der Achtsamkeit aus einer lebensnahen Perspektive: „Wenn der Elefant des Geistes durch das Seil der Achtsamkeit gebändigt wird, dann ist alle Angst vertrieben und alle Tugenden fallen in unsere Hände“ (Shantideva 2004, S. 55).

Viele der Inhalte und Übungen, die in der buddhistischen Meditation praktiziert werden, finden heute auch Anwendung in der säkularen Praxis.

4 Unterschiede buddhistischer und säkularer Praxis

Hinsichtlich des Zieles von Achtsamkeit in den buddhistischen Meditationswegen und der Anwendung von Achtsamkeit in klinischen und therapeutischen Kontexten gibt es einen bedeutenden Unterschied. Im klinischen und therapeutischen Kontext wird Achtsamkeit aus dem ursprünglich buddhistischen Hintergrund herausgelöst und an die therapeutischen Bedingungen angepasst. Hierzu gehört auch das von Jon Kabat-Zinn entwickelte MBSR-Programm (Mindfulness-Based Stress Reduction). Das Ziel der Achtsamkeit in diesem säkulären Kontext ist nicht, „die Menschen zur Erleuchtung zu führen, sondern ihnen unmittelbar zu helfen, mit Stress, chronischem Schmerz und wiederkehrender Depression fertigzuwerden“ (Gethin 2015, S. 43).

5 Achtsamkeit im säkularen, westlichen Kontext

Im säkularen Kontext, der nicht-religiösen Ausrichtung, wird der Begriff der Achtsamkeit maßgeblich von Jon Kabat-Zinn geprägt. Der Molekularbiologe beschreibt Achtsamkeit als eine bestimmte Form der Aufmerksamkeitslenkung, die darauf abzielt „aufmerksam gegenüber gegenwärtigen Momenten zu sein“ (Kabat-Zinn 2011, S. 36). Diese Definition basiert auf der buddhistischen Tradition, die Kabat-Zinn Ende der 1970er-Jahre in einem klinischen Kontext weiterentwickelte. In diesem Zusammenhang entwickelte er das Programm „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR), das eine Methode zur Stressbewältigung darstellt und darauf abzielt, Menschen zu helfen, Achtsamkeit in ihren Alltag zu integrieren. Kabat-Zinn versteht Achtsamkeit als „die Bewusstheit, die sich durch gerichtete, nicht wertende Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick einstellt“ (Kabat-Zinn 2013, Vorwort).

Das MBSR-Programm setzt sich aus formellen und informellen Achtsamkeitsübungen mit einer komplexen Praxis und Gesprächen zusammen. Formelle Übungen beinhalten unter anderem den Body-Scan, Sitzmeditation, Yoga und Gehmeditation, während informelle Übungen darauf abzielen, Achtsamkeit in alltägliche Handlungen zu integrieren. Neben Treffen mit dem Therapeuten oder der Therapeutin wird zusätzlich täglich eine Stunde zu Hause praktiziert. Dadurch wird ein Transfer von Achtsamkeit in den Alltag angestrebt (Kabat-Zinn 2011, S. 125).

6 Achtsamkeitsbasierte und achtsamkeitsbezogene Interventionen

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Interventionsansätzen, welche die Achtsamkeitspraxis fokussieren. Die Interventionsansätze lassen sich in zwei Gruppierungen unterteilen:

  1. die achtsamkeitsbasierten und
  2. die achtsamkeitsbezogenen Interventionen (Tang 2019, S. 17; Michalak, Heidenreich, Williams 2012, S. 9).

Achtsamkeitsbasierte Interventionen konzentrieren sich auf die Entwicklung von Achtsamkeit als zentralem Therapieprinzip. Zu den bekanntesten Verfahren gehören das „Mindfulness-Based Stress Reduction-Programm“ (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn sowie die „Mindfulness-Based Cognitive Therapy“ (MBCT) nach Segal, Williams und Teasdale (Tang 2019, S. 17; Michalak, Heidenreich, Williams 2012, S. 9).

Aufgrund ihrer Nähe zur ursprünglichen meditativen Tradition gelten sie als grundlegende Modelle der achtsamkeitsbasierten Interventionen (Heidenreich und Michalak 2009, S. 572). Beide Ansätze verstehen Achtsamkeit als das grundlegende Therapieprinzip. MBCT baut auf der Grundstruktur von MBSR auf. Es wurde aber um kognitiv-verhaltenstherapeutische Elemente ergänzt, die speziell Menschen nach einer depressiven Episode eine Unterstützung bieten sollen. Neben Psychoedukation und sogenannten Rückfallplänen werden daher auch spezielle Informationen zum Umgang mit negativen Gedanken vermittelt (Michalak, Heidenreich und Williams 2012, S. 9).

MBSR und MBCT wurden mehrfach modifiziert und für spezifische Problemstellungen angepasst. Beispiele hierfür sind MBRE zur Verbesserung der Qualität von Paarbeziehungen, MBCP zur Geburts- und Elternschaftsvorbereitung, MBCL zur Burnout-Prophylaxe sowie TAA zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz (Michalak, Heidenreich und Williams 2012, S. 9–12). Einige Therapeutinnen und Therapeuten bezeichnen diese Ansätze als die „dritte Welle“ der Verhaltenstherapie (Heidenreich und Michalak 2009).

Kennzeichnend für diese „dritte Welle“ ist die Abkehr von einem intrapsychischen Fokus hin zu Themen wie Übertragung, therapeutische Beziehung, Achtsamkeit und Akzeptanz. „Philosophisch orientieren sich diese Techniken eher an einem kontextualistischen oder konstruktivistischen als einem objektivistischen Ansatz“ (Kahl et al. 2011, S. 330). Im Zentrum der Techniken der „dritten Welle“ steht der Fokus auf der übergeordneten Ordnung (2. Ordnung). Techniken wie Achtsamkeit und Aufmerksamkeitslenkung werden erlernt, um Wertvorstellungen zu verändern. Infolgedessen sind spezifische Verhaltensänderungen (1. Ordnung) – im Gegensatz zu früheren Ansätzen – nur sekundär (Kahl et al. 2011, S. 330).

Das MBSR-Programm von Kabat-Zinn ist eine der am häufigsten angewandten und erforschten Methoden zur Förderung von Achtsamkeit. Zahlreiche Studien, darunter eine Metaanalyse von Khoury et al. (2015), haben gezeigt, dass MBSR Stress, Depressionen und Angst reduziert und die Lebensqualität gesunder Erwachsener verbessert (Lehrhaupt 2012).

Demgegenüber beinhalten achtsamkeitsbezogene Interventionen Achtsamkeit als einen von mehreren therapeutischen Faktoren. Dazu gehören Methoden wie die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), die Dialektische Verhaltenstherapie (DVT) sowie kognitiv-behaviorale Stressmanagement-Programme. Diese Verfahren integrieren Achtsamkeit als ergänzendes Element zu anderen therapeutischen Techniken (Tang 2019, S. 17; Michalak, Heidenreich, Williams 2014, S. 11).

7 MBSR – Mindfulness – Based Stress Reduction

Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) ist ein evidenzbasiertes Programm zur Stressbewältigung, das in den späten 1970er-Jahren von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde und mittlerweile auch in Europa verbreitet ist.

Das achtsamkeitsbasierte, achtwöchige Programm umfasst wöchentliche Gruppen- und persönliche Sitzungen zur Reduktion von Stress, Angst und körperlichen Beschwerden. Das Programm integriert formelle Übungen wie den Body-Scan, Atemmeditation, Sitz- und Gehmeditation sowie Yoga. Informelle Übungen, wie achtsames Essen oder Zähneputzen, fördern die Integration der Achtsamkeit in den Alltag.

Die Praxis wird durch Theorieeinheiten zu Achtsamkeit und Selbstfürsorge ergänzt, was zu einer umfassenden Psychoedukation beiträgt. Besondere Elemente des Programms sind der „Tag der Achtsamkeit“, der der Vertiefung der Praxis in Stille dient, sowie der Fokus auf die Entwicklung einer nachhaltigen persönlichen Praxis. Die wachsende Anzahl von Studien belegt die positiven Effekte von MBSR auf Stressreduktion und Lebensqualität, unterstützt durch eine bewusste Atemwahrnehmung als zentralem Ankerpunkt für emotionale Regulierung und Bewusstheit.

Der Atem wirkt dabei auf verschiedenen Ebenen:

  • Regulation des Nervensystems: Bewusste Atemübungen aktivieren das parasympathische Nervensystem, fördern Entspannung und wirken der stressinduzierten „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion entgegen. Dies trägt zu einer allgemeinen Minderung von Stressreaktionen bei.
  • Achtsamkeitskultivierung: Durch kontinuierliche Beobachtung des Atemflusses – das Ein- und Ausströmen der Luft und die Bewegung des Brustkorbs – wird Achtsamkeit praktiziert. Diese bewusste Atemwahrnehmung vertieft das Verständnis für körperliche und geistige Prozesse und fördert die Selbstwahrnehmung.
  • Einsicht und Selbstakzeptanz: Die achtsame Beobachtung des Atems dient als Mittel zur Erkenntnis eigener Verhaltensmuster und emotionaler Zustände. Diese Praxis unterstützt die Entwicklung von Einsicht, Mitgefühl und Akzeptanz gegenüber sich selbst.
  • Integration in den Alltag: Der Atem als zentrales Element der Achtsamkeitspraxis ermöglicht eine leichte Integration achtsamer Momente in den täglichen Lebensablauf. Die Verfügbarkeit des Atems als Anker erleichtert die Anwendung von Achtsamkeitstechniken in verschiedensten Situationen zur Förderung von Gelassenheit und Präsenz.

Damit nimmt der Atem in der MBSR und generell in der Achtsamkeitspraxis eine Schlüsselrolle ein. Er dient als Werkzeug zur Kultivierung von Präsenz, zur emotionalen Regulation sowie zur Förderung von Selbstakzeptanz und Einsicht in persönliche Lebensprozesse. Die Arbeit mit dem Atem bietet einen direkten Zugang zur Achtsamkeitspraxis, die in den Alltag integriert werden kann, um das Wohlbefinden zu steigern und stressbezogene Symptome effektiv zu managen.

Neben der formellen Übungspraxis ist es entscheidend, das im Kurs Erlernte in den Alltag der Teilnehmer:innen zu integrieren. Sogenannte informelle Übungen sollen dabei helfen, den Umgang mit stressigen und belastenden Situationen, Krankheiten, Schmerzen oder anderen Herausforderungen im Leben zu verbessern. Die Achtsamkeitsschulung wird somit nicht als Technik, sondern als Lebensstil betrachtet, der schrittweise durch kontinuierliche Übung entwickelt wird (Meibert, Michalak und Heidenreich 2009, S. 146). Ein weiterer wichtiger Aspekt des MBSR-Programms ist die Vermittlung von Erkenntnissen aus der Stressforschung sowie die Besprechung von Themen aus der Psychoedukation, etwa aus der kognitiven Psychologie oder Kommunikationswissenschaft. Obwohl die Achtsamkeitsmeditation ihre Wurzeln in alten östlichen Traditionen hat, werden in den MBSR-Kursen keine religiösen oder buddhistischen Themen behandelt.

8 Anwendungsmöglichkeiten des MBSR- Programms

MBSR ist ein komplementär-medizinisches Verfahren und stellt keinen Ersatz für medizinische oder psychotherapeutische Behandlungen dar. Die Teilnahme an einem MBSR-Kurs kann jedoch eine sinnvolle Ergänzung darstellen, um die „Stressbewältigungskompetenz und Entspannungsfähigkeit zu verbessern sowie eine Lebensstiländerung zu fördern“ (Meibert, Michalak und Heidenreich 2009, S. 149). MBSR-Kurse richten sich an Personen, die unter akuten oder chronischen körperlichen oder psychischen Beschwerden oder Stresssymptomen leiden, etwa bei chronischen Schmerzen, häufiger Infektanfälligkeit, Ängsten, Panikattacken, Hauterkrankungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen/Migräne, Magenproblemen oder Burnout (Meibert, Michalak und Heidenreich 2009, S. 148).

Des Weiteren werden MBSR-Kurse auch für spezifische Berufsgruppen angeboten, wie für Menschen in sozialen Berufen, im Gesundheits-, Sozial- oder Bildungswesen, in der Unternehmensberatung oder als Führungskräfte (Meibert, Michalak und Heidenreich 2009, S. 151).

Das MBSR-Programm ist nicht geeignet für Personen, die sich in einer akuten Phase einer Depression oder Psychose befinden, Suizidgedanken haben, sich in einer akuten Lebenskrise befinden oder abhängig von bestimmten Substanzen (Drogen, Alkohol) sind. Auch während einer Chemotherapie wird von einer Teilnahme abgeraten, da die Patient:innen für das intensive Üben meist zu schwach sind und schnell überfordert werden können. Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder Zwangsstörung muss in Absprache mit der behandelnden Psychotherapeutin bzw. dem behandelnden Psychotherapeuten oder der Ärztin bzw. dem Arzt individuell entschieden werden, ob der Kurs geeignet ist (Löhmer und Standhardt 2015, S. 46).

9 Kritische Perspektiven und die westliche Adaptation einer buddhistischen Praxis

Seit den 1990erJahren erlebt das Konzept der Achtsamkeit einen starken Popularitätsschub. Dieser Trend führt zu einer zunehmenden Loslösung der Achtsamkeitspraxis von ihren traditionellen, buddhistischen Wurzeln und überführte sie in ein breites, oft kommerzialisiertes Spektrum westlicher Anwendungen. Eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Facetten der Achtsamkeit sollte einschließlich kritischer Stimmen erfolgen, die oft in der Flut der positiven Bewertungen übersehen werden. Die folgenden Ausführungen beleuchten sowohl die Vorteile als auch die Herausforderungen, die mit der Adaption und Neudefinition der Achtsamkeit in westlichen Kontexten einhergehen.

Vor allem in den 2000er-Jahren entwickeln sich auch kritische Stimmen: Ein zentraler Aspekt der Kritik betrifft die Kommerzialisierung der Achtsamkeit. Sie hat sich zu einem lukrativen Markt entwickelt, auf dem zahlreiche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden, von Kursen bis hin zu Apps. Kritiker:innen argumentieren, dass dieser Trend die ursprünglichen Ziele der Achtsamkeit, wie die Förderung von Bewusstsein und ethischem Verhalten, verwässert und stattdessen Profit und Leistungssteigerung in den Vordergrund stellt (u.a. Purser und Loy 2013; Wilson 2014).

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Dekontextualisierung buddhistischer Praktiken. Ursprünglich im Buddhismus verwurzelt, ist Achtsamkeit dort Teil eines umfassenden ethischen und spirituellen Weges. In der westlichen Adaption wird sie jedoch oft aus ihrem kulturellen und religiösen Kontext gerissen und auf einen simplen Mechanismus zur Stressbewältigung reduziert, wodurch ihr tieferer Sinn verloren gehen kann (Harant 2025; Purser 2021).

Auch aus methodischer Sicht wird die Achtsamkeitsforschung kritisch betrachtet. Zwar belegen zahlreiche Studien die positiven Effekte der Achtsamkeit, doch es gibt methodische Schwächen. Diese umfassen ungenaue Definitionen von Achtsamkeit, das Fehlen von Langzeitstudien und eine unzureichende Berücksichtigung des Placebo-Effekts. Darüber hinaus basieren manche Studien auf kleinen Stichprobengrößen oder weisen andere Designprobleme auf, was die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse einschränken kann (z.B. Van Dam 2018; Thomas und Cohen 2014).

10 Quellenangaben

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Bodhi, Bhikku, 2012: Achtsamkeit und Spiritualität in unserer Zeit. In: Michael Zimmermann, Christof Spitz und Stefan Schmidt, Hrsg. Achtsamkeit: Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft. Bern: Verlag Hans Huber, S. 251–260. ISBN 978-3-456-85154-9

Gethin, Rupert, 2015. Achtsamkeit, Meditation und Therapie. In: Michael Zimmermann, Christof Spitz und Stefan Schmidt, Hrsg. Achtsamkeit: Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft. Bern: Verlag Hans Huber, S. 22–37. ISBN 978-3-456-85154-9

Hanh, Thich Nhat, 1998. Schritte der Achtsamkeit: Eine Reise an den Ursprung des Buddhismus. Freiburg. HERDER spektrum. ISBN 978-3-451-04890-6

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Harant, Martin, 2025. Achtsamkeit – ein Angebot, kein Heilsversprechen. Diskussion der Kritik von Achtsamkeitspraktiken im schulischen Kontext. In: Schulmagazin [online]. 93(1+2), S. 8–11 [Zugriff am: 04.04.2025]. Verfügbar unter: https://elibrary.utb.de/doi/abs/10.5555/smag-1%2B2-2025_02

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Kabat-Zinn, Jon, 2013. Gesund durch Meditation: Das große Buch der Selbstheilung mit MBSR. Vollständig überarbeitete Neuausgabe. München: Knaur Verlag. ISBN 978-3-426-87568-1

Kahl, Kai G., Lotta Winter, Ulrich Schweiger und Valerija Sipos, 2011. Die dritte Welle der Verhaltenstherapie. Fortschritte der Neurologie. In: Psychiatrie [online]. 79(6), S. 330–339 [Zugriff am: 28.03.2025]. doi:10.1055/s-0029-1245963

Lehrhaupt, Linda und Petra Meibert, 2010. Stress bewältigen mit Achtsamkeit: Zu innerer Ruhe kommen durch MBSR. 2. Auflage. München: Kösel-Verlag. ISBN 978-3-466-30847-7

Löhmer, Cornelia und Rüdiger Standhardt, 2015. MBSR. Die Kunst, das ganze Leben zu umarmen. Einübung in Stressbewältigung durch Achtsamkeit. 3. Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta. ISBN 978-3-608-94579-9 [Rezension bei socialnet]

Martin, Philip 2020. Der Zen-Weg aus der Depression: Spirituelle Selbsthilfe. Übersetzung Jochen Lehn. München: Barth Verlag. ISBN 978-3-426-87673-2

Meibert, Petra, Johannes Michalak, Thomas Heidenreich, 2009. Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion – Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) nach Kabat-Zinn. In: Thomas Heidenreich, Johannes Michalak, Hrsg. Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie: Ein Handbuch. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: dgvt-Verlag, S. 143–194. ISBN 978-3-87159-090-0

Michalak, Johannes, Thomas Heidenreich und J. Mark G. Williams, 2012. Achtsamkeit. Fortschritte der Psychotherapie, Bd. 48. Göttingen: Hogrefe Verlag. ISBN 978-3-8017-2236-4 [Rezension bei socialnet]

Michalak, Johannes, Thomas Heidenreich und J. Mark G. Williams, 2012. Achtsamkeit. Göttingen: Hogrefe Verlag. ISBN 978-3-8017-2236-4 [Rezension bei socialnet]

Purser, Ron und David Loy, 2013. Beyond McMindfulness. In: The Huffington Post [online]. 07.01.2013 [Zugriff am: 25.02.2020]. Verfügbar unter: http://www.huffingtonpost.com/ron-purser/​beyondmcmindfulness_b_3519289.html

Purser, Ronald E., 2021. Wie Achtsamkeit die neue Spiritualität des Kapitalismus wurde. Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag ISBN 978-3-86321-614-6

Rose, Nina und Harald Walach, 2009. Die historischen Wurzeln der Achtsamkeitsmeditation – Ein Exkurs in Buddhismus und christliche Mystik. In: Thomas Heidenreich, Johannes Michalak, Hrsg. Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie: Ein Handbuch. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: dgvt-Verlag, S. 27–48. ISBN 978-3-87159-090-0

Scherer, Burkhard, 2005. Buddhismus: Alles, was man wissen muss. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus. ISBN 978-3-579-06412-3

Shantideva, 2004. Die Lebensführung im Geiste der Erleuchtung: Das Bodhisattvachariyavatara. Berlin: Theseus-Verlag. ISBN 978-3-89620-225-3

Tang, Yi-Yuan, 2019. Die Wissenschaft der Achtsamkeit: Wie Meditation die Biologie von Körper und Geist verändert. Paderborn: Jungfermann Verlag. ISBN 978-3-95571-849-7

Thomas, John und Marc Cohen, 2014. A methodological critique of mindfulness as a therapeutic technique. In: Frontiers in Psychiatry [online]. [Zugriff am: 04.04.2025]. ISSN 1664-0640. doi:10.3389/fpsyt.2014.00074

Van Dam, Nicholas T., Marieke K. van Vugt, David R. Vago, Laura Schmalzl, Clifford D. Saron, Andrew Olendzki, Ted Meissner, Sara W. Lazar, Catherine E. Kerr, Jolie Gorchov, Kieran C. R. Fox, Brent A. Field, Willoughby B. Britton, Julie A. Brefczynski-Lewis und David E. Meyer, 2018. Mind the Hype: A Critical Evaluation and Prescriptive Agenda for Research on Mindfulness and Meditation. In: Perspectives on Psychological Science [online]. 13(1), S. 36–61 [Zugriff am: 04.04.2025]. ISSN 1745-6924. doi:10.1177/1745691617709589

Wallace, Alan B., 2012. Achtsamkeit: mehr als eine Methode zur Stressbewältigung. In: Michael Zimmermann, Christof Spitz und Stefan Schmidt, Hrsg. Achtsamkeit: Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft. Bern: Verlag Hans Huber, S. 21–35. ISBN 978-3-456-85154-9

Wilson, Jeff, 2014. Mindful America: The Mutual Transformation of Buddhist Meditation and American Culture. Oxford: Oxford Univ. Press. ISBN 978-0-19-982781-7

11 Literaturhinweise

Anālayo, Bhikku, 2012. Achtsamkeit aus frühbuddhistischer Sicht. In: Michael Zimmermann, Christof Spitz und Stefan Schmidt, Hrsg. Achtsamkeit. Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft – mit einem Beitrag S. H. des Dalai Lama. Bern: Verlag Hans Huber, S. 277–290. ISBN 978-3-456-85154-9

Nyānaponika, Thera, 2007. Geistestraining durch Achtsamkeit: Die buddhistische Satipaṭṭhāna-Methode. 9. Auflage. Konstanz: Beyerlein & Steinschulte. ISBN 978-3-931095-02-4

Zimmermann, Michael,Christof Spitz und Stefan Schmidt, Hrsg., 2012. Achtsamkeit. Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft – mit einem Beitrag S. H. des Dalai Lama. Bern: Verlag Hans Huber. ISBN 978-3-456-85154-9

12 Informationen im Internet

  • Online-Ressourcen zu buddhistischen Texten:
    Die angesprochenen Suttas (buddhistische Lehrtexte), insbesondere das Mahāsatipaṭṭhāna Sutta und Ausführungen zum Verständnis von „rechter Achtsamkeit“ (sammā-sati), sind wesentliche Grundlagen für ein tieferes Verständnis der Achtsamkeitspraxis. Diese historischen und lehrreichen Schriften bieten Einblick in die Ursprünge und die spirituelle Dimension der Achtsamkeit und sind ein unverzichtbarer Bestandteil für die Studien in diesem Gebiet. Verfügbar unter: www.palikanon.com.
  • Es gibt zahlreiche Materialien im Internet, die einzelne Aspekte des Themas beleuchten oder eine Praxiseinführung anbieten. Einige Krankenkassen bieten eine systematische Einführung in MBSR an. Die Seite der Techniker Krankenkasse z.B. ist auch für registrierte Gäste zugänglich. Meist sind die deutschsprachigen Seiten jedoch mit Kursangeboten verknüpft.
  • Gute Erfahrungen haben wir flankierend zur Lehre mit dieser englischsprachigen Seite gemacht:
    Potter, Dave: Palouse Mindfulness. Mindfulness-Based Stress Reduction. https://palousemindfulness.com/index.html

Verfasst von
Prof. Dr. phil. habil. Sabine Grosser
Fachhochschule Kiel, Professur für Ästhetische Bildung
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Dr. Dhammananda Thammannawe
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Rita Braches-Chyrek, Stephanie Spanu, Karin Bock: Soziale Frauenberufe. Wochenschau Verlag (Frankfurt am Main) 2025. 1 Auflage.
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