Akkulturation
Prof. Dr. Ulrich Papenkort
veröffentlicht am 04.10.2023
Akkulturation bezeichnet die Veränderung eigener Kulturelemente durch dauerhaften Kontakt mit anderen, mehr oder minder fremden Kulturelementen.
Überblick
- 1 Zusammenfassung
- 2 Akkulturation als Terminus
- 3 Akkulturation und Kultur
- 4 Akkulturation und Kontakt
- 5 Akkulturation und Veränderung
- 6 Akkulturation und Enkulturation
- 7 Akkulturation und soziale Integration
- 8 Weitere Aspekte der Akkulturation
- 9 Formen der Akkulturation
- 10 Quellenangaben
- 11 Literaturhinweise
1 Zusammenfassung
Ausgehend von der ältesten und klassischen Definition des Begriffs der Akkulturation sind die zentralen Elemente des Begriffs: Kultur, Kontakt und Veränderung. Durch regelmäßigen Kontakt zu einzelnen fremden Menschen und Gruppen fremder Menschen kann ein Prozess der Aneignung kultureller Merkmale anderer Gruppen ausgelöst werden: kollektiver Fertigkeiten und Gewohnheiten, Kenntnisse und Einstellungen. Diese Aneignung wiederum kann zu Veränderungen kultureller Merkmale der eigenen Gruppe führen. Dieser Zusammenhang wird Akkulturation genannt. Akkulturation wird als Teil sozialer Integration interpretiert und nach unterschiedlichen Aspekten und Formen differenziert.
2 Akkulturation als Terminus
2.1 Entstehung des Begriffs
Das Wort Akkulturation taucht, schon in seiner heutigen Bedeutung, Ende des 19. Jahrhunderts in den USA auf, mehr oder minder zeitgleich mit dem Terminus Sozialisation. Der nordamerikanische Ethnologe John Wesley Powell erwähnt es in seiner Schrift „Introduction to the study of Indian Languages“ 1877 erstmals, noch ohne Definition und eher beiläufig (Powell 1880, S. 46). Eine ältere Quelle ist bis heute nicht gefunden worden (Rudmin 2003c, S. 28). In den 1890er Jahren findet der Begriff Akkulturation innerhalb der Ethnologie allgemein Verwendung (a. a. 0.). So greift auch der deutsche Emigrant Franz Boas (1858-1942) das Wort auf, nachdem er 1888 in die USA eingereist ist (Boas 1896, S. 1). Bis in die 1930er Jahre bleibt Akkulturation aber ein Begriff en passant – bis der österreichische Ethnologe Richard Thurnwald (1869-1954) 1932 in den USA den ersten systematischen Zeitschriftenaufsatz zum Thema veröffentlicht (Thurnwald 1932).
Weithin bekannt wird das Wort wiederum durch Melville Herskovits (1885-1963), der 1936 zusammen mit Kollegen den Begriff der Akkulturation in einem kurzen, aber proklamativen Memorandum und zwei Jahre später noch einmal in einer eigenen Monographie (Herskovits 1938) ausführlich thematisiert. Das Memorandum erschien in der schon 1898 gegründeten Zeitschrift „American Anthropologist“ unter dem Titel „Memorandum for the Study of Acculturation“ (Redfield, Linton und Herskovits 1936). In den 1930er Jahren wurden die ersten Dissertationen zur Akkulturation verfasst, fünf an der Zahl. Die Zahl der Dissertationen stieg in den folgenden Jahren kontinuierlich weiter, ab den 1980er Jahren sprunghaft, neben ihnen auch die Zahl der Definitionen von Akkulturation (Rudmin 2003a).
Seitdem hat sich der Begriff der Akkulturation ausgehend von der Ethnologie auch in der Soziologie und später nachdrücklich in der Psychologie (Zink 2010) eingebürgert. Er zählt aber hier wie dort nicht zu den zentralen Fachbegriffen. In der Psychologie steht die Akkulturation eher als individuelles, in der Soziologie eher als gemeinschaftliches bis gesellschaftliches Phänomen im Fokus. Beide Disziplinen treffen sich in der sozialpsychologischen bzw. mikrosoziologischen, also interaktiven Perspektive auf das Phänomen der Akkulturation. In der Pädagogik besteht für den Begriff der Akkulturation wenig Interesse (Papenkort 2012), obwohl schon der Begriff der Enkulturation bekannt ist und pädagogische Prozesse einen wesentlichen Teil des Phänomens der Akkulturation ausmachen.
2.2 Unterschiedliche Definitionen
Redfield, Linton und Herskovits (1936, S. 149) bestimmten den Begriff der Akkulturation aus der Ethnologie heraus wie folgt:
„Akkulturation umfasst jene Phänomene, die sich ergeben, wenn Gruppen von Individuen, die verschiedene Kulturen haben, in einen kontinuierlichen direkten Kontakt mit daraus resultierenden Veränderungen in den ursprünglichen Kulturmustern einer oder beider Gruppen kommen.“ (Übersetzung aus dem Englischen: Papenkort)
Ganz ähnlich lautet eine soziologische Definition. Akkulturation ist
„der Wandel der Kultur einer Gruppe […] durch Übernahme von Elementen aus einer anderen Kultur. Akkulturation kommt zustande aus nachhaltigem Kontakt und mehr oder minder kontinuierlicher Interaktion zwischen kulturell verschiedenen Gruppen“ (Wittig 1994, S. 26).
Die älteste Definition wird bis heute immer wieder zitiert und dient auch diesem Artikel als roter Faden. Abgekürzt und auf die folgenden Abschnitte bezogen bedeutet Akkulturation die Veränderung von Kulturmustern durch Kontakt. Ethische Fragen, ob und wie solche Veränderungen für die betroffenen Kulturen vonstatten gehen sollten bzw. evaluativ gut und/oder moralisch richtig sind, bleiben ausgespart (Balzer 2022), müssten aber außerhalb von Definitionen noch gestellt werden. Sie sind nicht Thema dieses Artikels.
Veränderung kann dabei als Prozess (sich verändern) und/oder als resultierender Zustand (verändert sein) verstanden werden. Der Prozess ist insofern das primäre Phänomen, als sich ein veränderter Zustand einstellen kann, aber nicht muss. Akkulturation als Prozess kann folgenlos bleiben.
Im umfassendsten Werk zur Akkulturation in deutscher Sprache hat der Psychologe Andreas Zick sehr ähnlich zur ältesten Definition eine Perspektive enrtwickelt,
„die Akkulturation als einen Prozess (Verlauf) oder Zustand (als Realisierung oder Outcome) versteht, der sich ergibt, wenn eine kulturelle Gruppe ihre Herkunftskultur verlässt, in Kontakt mit einer anderen Kultur und deren Mitgliedern kommt und versucht, sich durch eine Änderung der Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen (Adaptation) in diesem kulturellen System zeitlich, räumlich und sozial (oder kategorial) zu verorten und einzubinden“ (Zick 2010, S. 89).
Der Begriff der Akkulturation müsste zusätzlich noch von ähnlichen, ebenfalls mit dem lateinischen Präfix „a(d)-“ geprägten Fremdwörtern abgegrenzt werden, vor allem von den psychologischen und/oder soziologischen Begriffen der Adaption, Akkomodation und Assimilation. Das Präfix bedeutet: in Richtung auf ein Ziel, sowohl ein räumliches der Ortsveränderung als auch ein zukünftiges der Selbst- oder Weltveränderung. Diese definitorischen Abgrenzungen müssen im gegebenen Rahmen entfallen.
3 Akkulturation und Kultur
3.1 Akkulturation in Gruppen
Nach einem berühmten Zitat zweier nordamerikanischer Kulturanthropologen ist „jeder Mensch […] in gewisser Hinsicht a) wie jeder andere Mensch, b) wie mancher andere Mensch, c) wie kein anderer Mensch“ (Kluckhohn und Murray 1953, S. 53). Während der Begriff der Kultur im philosophisch-anthropologischen Sinne dem Menschen an sich gilt, zielt er im kulturanthropologischen und historisch-anthropologischen Verständnis auf die mittlere Ebene zwischen dem Menschen und einem Menschen, zwischen Gattung und Individuum. Auf dieser Ebene findet Kultur im Plural statt und steht nicht, im Singular und auf der Ebene der Gattung, als künstliche Welt der Natur, sondern anderen Kulturen gegenüber. Kultur ist hier eine kollektive Kategorie: zur Identifizierung einer eigenen Kultur (Gemeinsamkeit) und zur Differenzierung von anderen Kulturen (Unterschied).
Kultur gilt als Merkmal von sozialen Gruppen und sozialen Kategorien. Als soziale Kategorien gelten abstrakte bzw. statistische Gruppen, deren Mitglieder nur eine Eigenschaft gemeinsam haben (Generationen, Geschlechter, Schichten, Berufe, etc.). Unter (konkreten) sozialen Gruppen werden in größerem Umfang genetisch und/oder historisch definierte Gemeinschaften (Ethnien, Völker) und territorial und/oder politisch bestimmte Gesellschaften (Bevölkerungen, Nationen) verstanden.
Aber auch Teile von Gemeinschaften und Gesellschaften verfügen über kulturelle Eigenschaften, die der Makrokultur als Variante ähneln, sie als Subkultur akzentuieren oder als Gegenkultur relativieren können.
Es kann auch eine Teilgruppe insgesamt kulturbestimmend sein und wie die white anglo-saxon protestants in den USA ein „core culture“ (Gordon 1981, S. 72) etablieren. In diesem Sinne sind Kulturen größerer Gruppen mehr oder minder heterogen. Deren Teile sind primäre Gruppen als kleinere Gemeinschaften (insbesondere Familien) und sekundäre Gruppen als kleinere Gesellschaften (Organisationen). Letztere gehören in der Regel gesellschaftlichen Funktionsbereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur i.e.S.; Bildungs-, Gesundheits-, Rechtswesen etc.) an.
Im Regelfall wird im Fall der Akkulturation, so auch in der klassischen Definition, an „Gruppen von Individuen“ im Sinne von (größeren) sozialen Gruppen gedacht. Kultur gehört in diesem Zusammenhang zusammen mit der Struktur zu den „zwei Dimensionen der sozialen Realität“ (Makarova 2008, S. 172), die real untrennbar sind, analytisch aber unterschieden werden und werden sollten (Auernheimer 1994). Beide Dimensionen verhalten sich in gewisser Weise wie Inhalt und Form zueinander.
Was bei sozialen Kategorien fraglos bleibt, muss bei sozialen Gruppen eigens betont werden: Gruppen, wie auch immer bestimmt, sind keine Kulturen. Sie haben nur Kulturen, sind Träger von Kulturen. Es sind „Gruppen von Individuen, die Kulturen haben“. Umgekehrt sind Kulturen keine Gruppen, damit auch keine sozialen Akteure. Alles andere wäre eine Vergegenständlichung (Reifikation) bzw. Verdinglichung (Substantialisierung) von Kulturen. In diesem Sinne sind Menschen anderer Kulturen nicht Menschen aus anderen, sondern mit anderen Kulturen. Kultur ist weiterhin eine relative Eigenschaft von sozialen Gruppen und Kategorien. Sie ist kaum absolut bzw. für sich beschreibbar, sondern im Prinzip nur im stets beobachterabhängigen Vergleich mit jeweils anderen Kulturen.
3.2 Elemente von Kultur und Akkulturation
Kulturen haben in Anlehnung und Ergänzung des (wissens-)soziologischen Konzepts von Peter L. Berger und Thomas Luckmann (1980/1966, S. 65) zwei Seiten: eine durch Entäußerung und Vergegenständlichung erbrachte objektive bzw. manifeste und eine durch Verinnerlichung und Aneignung erarbeitete subjektive bzw. latente Kultur.
Zur objektiven Seite der Kultur (objektive Kultur) gehören zum einen personenunabhängige künstliche Dinge bzw. Artefakte, zum anderen personenabhängige regelmäßige und gemeinsame Verhaltensweisen, d.h. Muster des Verhaltens. Die Dinge in ihrer Gesamtheit werden meist als materielle Elemente der Kultur, verkürzt als materielle Kultur bezeichnet. Die Verhaltensmuster als Elemente von Kultur können als praktische Kultur bezeichnet werden, wobei sich die Standardisierungen auf soziales, sach- oder selbstbezogenes Verhalten beziehen. Die sozialen Verhaltensmuster, die sich noch zu Institutionen verdichten können, sind ein originäres Thema der Soziologie und stehen in der klassischen Definition der Akkulturation im Fokus.
Die objektive Kultur ist eine physische, in materieller Hinsicht eine dingliche, in praktischer eine körperliche. Ein Teil objektiven Kultur besteht aus Zeichen: in materieller Hinsicht aus Bildern und Texten sowie – seit Ende des 19. Jahrhunderts – auch aus audiovisuellen Medien, in praktischer Hinsicht aus verbalen und nonverbalen Kommunikationsmustern.
Die subjektive Seite der Kultur (subjektive Kultur) ist wie die praktische personenabhängig. Sie besteht aus „Dispositionen“ (Laucken 1974, S. 161 f.). Die sind als personale Strukturen sowohl Bedingungen als auch Folgen jeglicher Akte von Personen, d.h. des aktuellen, im gegebenen Zusammenhang regelmäßigen und gemeinsamen Verhaltens und Erlebens. So gesehen können die subjektiven Elemente der Kultur auch dispositionelle genannt werden. Nur auf soziale Akte bezogen gelten die dispositionellen Elemente nach Pierre Bourdieu als Habitus, d.h. „ein sozial konstituiertes System von strukturierten und strukturierenden Dispositionen, das durch Praxis erworben wird und konstant auf praktische Funktionen ausgerichtet ist“ (Bourdieu und Wacquant 1996, S. 154).
Zur dispositionellen Kultur gehören Akt- und Inhalts-Dispositionen (Laucken 1974, S. 162 f.). Die Akt-Dispositionen sind jedes auf Akte bezogene Können (Fertigkeiten bis Fähigkeiten) und Wollen (Gewohnheiten bis Neigungen). Die Inhalts-Dispositionen liefern die „Inhalte, an denen sich die Akte vollziehen“ (ebd.). Es sind mentale Vorstellungen, insbesondere kognitiv (Wissen), emotional (Werte) und moralisch (Normen) orientierte Überzeugungen.
Der Kulturbegriff kann unterschiedlich weit ausgelegt werden. Im weitesten Sinne besteht Kultur aus drei Elementen (Papenkort 2012, S. 93):
- der materiellen,
- der praktischen und
- der dispositionellen Kultur.
Im engeren Sinne umfasst Kultur entweder nur die praktischen und die dispositionellen oder nur die zeichenhaft gefassten materiellen und die dispositionellen Elemente.
Kultur im engsten Sinne beschränkt sich auf die dispositionellen Elemente (Posner 1993, S. 14). Im Zusammenhang der Akkulturation steht die Kultur im engeren Sinne mit den praktischen und dispositionellen Elementen im Fokus, sozial-dispositionell der Habitus. Die Akkulturation kann teilweise oder mehr oder minder vollständig erfolgen. Entsprechend lässt sich eine partielle von einer relativ totalen Akkulturation unterscheiden.
4 Akkulturation und Kontakt
Akkulturation kann geschehen, wenn Menschen verschiedener Kulturen relativ dauerhaft in Kontakt zueinander treten. Die jeweils andere Kultur ist im Vergleich zur je eigenen in kleinen oder großen Teilen mehr oder minder vertraut oder fremd. Kontakt ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung von Akkulturation.
Ein direkter Kontakt vor Ort (personale Akkulturation) schließt sich an eine mehr oder minder freiwillige und dauerhafte Migration an. Umgekehrt führt aber eine Migration nicht zwangsläufig zu einem Kontakt. Dieser kann durchaus und sowohl ein- als auch beidseitig vereitelt, vermieden oder untersagt werden. Gegenwärtig steht die Migration einzelner Menschen oder kleiner Gruppen, in beiden Fällen mit Rückkehrabsicht, im Fokus. Historisch gesehen müssen aber auch die „Totalmigration“ ganzer Gesellschaften und die „massenhafte Individualmigration“ (Osterhammel und Jansen 2021, S. 9 f.) bzw. Auswanderung von Individuen und Gruppen ohne Rückkehrabsicht oder -option berücksichtigt werden.
Menschen eines Herkunftsgebiets migrieren allein oder in kleinen Gruppen in ein Aufnahmegebiet oder nacheinander in mehrere, oft genug wieder zurück (Remigration) und auch dauerhaft im Wechsel (Pendelmigration).
Im Falle mehrerer Aufnahmegebiete werden die jeweils letzten de facto oder gewollt zu Transitgebieten. Im Falle internationaler Migration gelten die räumlichen Gebiete zugleich als politisch definierte Staatsgebiete. Vor Ort im anderen (Staats-) Gebiet, treffen allochthone „Neuankömmlinge“ auf autochthone „Einheimische“ (Zick 2010, S. 24). Überregional sind die Neuankömmlinge gegenüber den Einheimischen, zumindest am Anfang, immer in der Minorität. Regional oder lokal können sie aber bald schon in der Majorität sein. In den historischen Fällen der massenhaften Individualmigration z.B. nach Amerika, Australien und Neuseeland waren die Neuankömmlinge auch überregional bald in der Mehrheit.
Wenn Neuankömmlinge aus verschiedenen Herkunftsgebieten kommen, gibt es gegebenenfalls nicht nur zu den Einheimischen, sondern auch zu den jeweils anderen Neuankömmlingen Kontakte, die zu Akkulturationen führen können. Damit sind die realen Situationen vor Ort in der Regel komplexer als in den meist bilateral angelegten Akkulturationstheorien angedacht.
Redfield, Linton und Herskovits sprechen von einem „kontinuierlichen direkten Kontakt“. Der Kontakt zwischen Menschen kann aber ebenfalls, wenn auch weniger intensiv, indirekt erfolgen: unabhängig von Zeit und Raum (mediale Akkulturation) und vor Ort über importierte Gebrauchs- oder Verbrauchsgüter (materielle Akkulturation), die letztlich Vergegenständlichungen praktischer Kulturen sind. Die (westliche) Weltkultur (Meyer und Krücken 2005) hat sich auch, vielleicht insbesondere über solche Kontakte verbreitet. Wiewohl der direkte Kontakt im Fall der Akkulturation maßgeblich bleibt, sollten die beiden möglichen Varianten mitbedacht werden.
5 Akkulturation und Veränderung
Die klassische Definition bestimmt nur die Voraussetzungen und Folgen der Akkulturation als einer Veränderung, nicht diese selbst. Als Voraussetzung gilt der Kontakt zwischen Gruppen mit verschiedenen Kulturen. So resümiert Makarova (2008, S. 36), „dass bei allen Definitionen der Akkulturation zwei Komponenten grundlegend sind: Kontakt und Veränderung“. Wenn Akkulturation stattfindet, ergibt sich in der Folge, auf einer oder auf beiden Seiten, eine Variation der eigenen Kultur. Gelegentlich entstehen sogar hybride, d.h. neue und gemeinsame Kulturelemente. In diesem Sinne handelt es sich in der Fassung von Redfield, Lintin und Herskovits um einen nur über die Wirkung bestimmten Begriff.
Den Vorgang der Akkulturation selbst, den die Autoren nicht benennen, kann man im Sinne des schon erwähnten (wissens-)soziologischen Ansatzes von Peter L. Berger und Thomas Luckmann als doppelten Veränderungsprozess verstehen.
Kulturelle Elemente werden zuerst individuell, und zwar praktisch und mental verinnerlicht (Internalisierung) und subjektiv angeeignet (Appropriation) und dann dinglich und sozial entäußert (Externalisierung) und schließlich kulturell, diesmal praktisch und materiell vergegenständlicht (Objektivation). Während die erste Phase mehr der psychologischen Perspektive entspricht, korrespondiert die zweite eher mit einem soziologischen Blickwinkel.
Im Prozess der Internalisierung wird der Mensch nach einem Bonmot von Michael Landmann zum „Geschöpf der Kultur“ (Landmann 1982, S. 185), in den Prozessen der Externalisierung und Objektivation zum „Schöpfer der Kultur“ (ebd., S. 172). Erst in und mit der Objektivation kommt es zur Variation der je eigenen Kultur.
Den Vorgang der Internalisierung kann man als Lernen verstehen und damit unmittelbar an die Bestimmung anschließen, mit der Loch die Enkulturation markiert hat: „Lernen der Kultur“ (Loch 1968, S. 165), genauer der praktischen und mentalen Kultur. Die materielle Kultur wird vererbt bzw. übermittelt, die Kultur im engeren Sinne aber überliefert bzw. vermittelt.
Mit Sünkel (1994, 2011) und Kade (1997) lässt sich vom psychologisch geprägten Lernbegriff unabhängig und weiter gefasst von Aneignung statt von Lernen sprechen und die Aneignung um die korrespondierende Vermittlung ergänzen. Letztere muss nicht zwingend explizit erfolgen. Sonst hätten Redfield, Linton und Herskovits sie vermutlich mitberücksichtigt. Denn sie verstanden unter Akkulturation „Phänomene, die sich ergeben, […] mit daraus resultierenden Veränderungen“ (Redfield, Linton und Herskovits 1936, S. 149) Damit hatten sie offenbar eine sowohl implizite Aneignung als auch implizite Vermittlung im Sinn. Für eine bewusst angesteuerte Akkulturation wäre die Definition aber sowohl um explizite Aneignungen als auch um explizite Vermittlungen zu ergänzen.
Die Prozesse der Externalisierung und Objektivation erfolgen durch (sachbezogene) Arbeit und (soziale) Interaktion, zusammen durch (soziale) Kooperation. Materielle Kulturelemente sind sozusagen die harten, praktische Kulturelemente die weichen Objektivationen. Redfield, Linton und Herskovits hatten, indem sie von „Kulturmustern“ sprachen, nur die weichen im Blick.
Sowohl die internalisierenden als auch die externalisierenden Akkulturationsprozesse können über mehrere Ebenen verlaufen, in der Regel jedoch gegenläufig. Entsprechende vollständige Mehrebenenansätze, die „mindestens vier Ebenen enthalten“ (Nauck 2008, S. 119), stehen noch aus. Die internalisierenden und damit intrapersonal endenden Veränderungen beginnen mindestens auf der interpersonalen bzw. mikrosozialen Ebene der Interaktionen, oft genug davor auf der sozialräumlichen und sozialstrukturellen mesosozialen Ebene der Gemeinschaften und Organisationen und meist vor dem Hintergrund der makrosozialen Ebene der Gesellschaft. Die externalisierenden und im Gegenzug intrapersonal beginnenden Prozesse können sich bis zu drei Ebenen erstrecken: der mikro-, der meso- und der makrosozialen.
6 Akkulturation und Enkulturation
Wie die Begriffe der Enkulturation und Sozialisation stehen auch die Begriffe der Enkulturation und Akkulturation in einem engen historischen und systematischen Zusammenhang. Sozialisation bildet „das intrakulturelle Analogon zur interkulturellen A.[kkulturation]“ (Mühlmann 1969, S. 14). Diese Entsprechung gilt umso mehr für den Begriff der Enkulturation, da der gemeinsame Wortstamm für eine auch sprachliche Verbindung sorgt. Akkulturation ist Pendant der Enkulturation – und umgekehrt. Ob die Wortprägung „Enkulturation“ sprachlich und/oder sachlich vom schon älteren Terminus Akkulturation beeinflusst worden ist, ist noch nicht erforscht.
In beiden Fällen, dem der Akkulturation und dem der Enkulturation, geht es um Kulturation im Sinne der Vermittlung und Aneignung einer Kultur, genauer um praktische und dispositionelle Elemente einer Kultur. Als Enkulturation gilt die Vermittlung und Aneignung einer eigenen Kultur „im Kontext des Herkunftslandes“, als Akkulturation einer anderen, mehr oder minder vertrauten bzw. fremden Kultur „im Kontext des Aufenthaltslandes“ (Schönpflug 2008, S. 217).
Enkulturation ist die erste und stets notwendige, in diesem Sinne zeitlich und logisch primäre Kulturation, Akkulturation eine mögliche zweite und damit wieder in doppelter Hinsicht sekundäre Kulturation. In der Enkulturation wird eher eine ganze Kultur, in der Akkulturation werden Teile einer Kultur angeeignet. Die Enkulturation geht in einem eingeschränkten Sinne bei Erwachsenen weiter, gerade in modernen Gesellschaften. Bei zugewanderten Kindern verlaufen beide Prozesse, Enkulturation und Akkulturation, parallel.
Für Gruppen und (deren) Kulturen sind nicht nur die Zugewanderten Neuankömmlinge, sondern auch die neu geborenen Einheimischen relevant. Denn „die Welt, in die […] Kinder eingeführt werden, ist eine alte, das heißt vorgegebene, von den Lebenden und Toten erstellte Welt, die nur für diejenigen neu ist, die neu in sie hineinkommen, durch Geburt oder Einwanderung“ (Arendt 1994, S. 257). Demografisch gesehen entsprechen den Geburten und Zuwanderungen als Zugängen auf der einen Seite die Abgänge durch Sterbefälle und Abwanderungen auf der anderen.
Akkulturation als „Analogon“ (Mühlmann 1969, S. 14) zur Enkulturation zu verstehen, ist auf den ersten Blick einleuchtend. Auf den zweiten Blick umfasst die Akkulturation aber sowohl die internalisierende als auch die externalisierende Phase der Veränderung, währen die Enkulturation auf die internalisierende beschränkt bleibt.
7 Akkulturation und soziale Integration
Akkulturation als zweite Form der „Kulturation“ (Esser 2001, S. 8 f.) neben der Enkulturation ist nach Hartmut Esser, der zusammen mit Hans-Joachim Hoffmann-Nowotny zu den ersten deutschen Migrationssoziologen gehörte, Teil der Sozialintegration. Dieser Begriff bezieht sich nach David Lockwood (1969) auf die „Einbeziehung von Individuen in gesellschaftliche Prozesse“, während derjenige der Systemintegration die „Anschlussfähigkeit gesellschaftlicher Subsysteme untereinander“ meint (Möller 2013, S. 42).
Begrifflich könnte man in dem Zusammenhang im Anschluss an Max Weber eine „gesellschaftliche“ von einer „gemeinschaftlichen Sozialintegration“ unterscheiden:
„Während erstere sich schwerpunktmäßig auf gesellschaftliche Mesobereiche bezieht (wie Parteien, Kirchen, Vereinigungen), spielt sich letztere eher in den 'kleinen Lebenswelten' […] der Mikrosysteme (wie Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft) ab“ (Möller 2013, S. 48).
Unter Inklusion könnte ohne normative Konnotationen systemtheoretisch die Teilhabe an makrosozialen Teilsystemen verstanden werden, in denen Individuen bestimmte Leistungs- und Publikumsrollen übernehmen. Die soziale Integration kann insgesamt in unterschiedlicher Intensität erfolgen und gipfelt in einer tatsächlichen und gefühlten „Zugehörigkeit“, aktiven „Teilhabe“ an gesellschaftlichen Ressourcen und Prozessen und der wechselseitigen „Anerkennung“ (Möller 2013, S. 49).
Allein durch Kulturation, damit auch der Akkulturation, entsteht keine Integration. Hinzu kommen müssen mindestens noch drei Prozesse. Esser nennt diese:
- Platzierung,
- Interaktion und
- Identifikation.
Die Platzierung verweist wie die Akkulturation eher auf die gesellschaftliche Ebene, dort aber auf die strukturelle statt kulturelle Seite einer Gesellschaft. Bei der Platzierung spielt die Heirat eine maßgebliche Rolle. Interaktion im Sinne einer gewissen räumlichen und zeitlichen Kontaktdichte und die Identifikation haben einen mehr (inter-) individuellen Anstrich. Versuche, die vier Formen der Integration in eine zeitliche Stufenfolge zu bringen, sind nicht logisch zwingend.
8 Weitere Aspekte der Akkulturation
Redfield, Linton und Herskovits führen in ihrer Definition noch eine Differenzierung ein, die für das Phänomen der Akkulturation von Bedeutung ist. Sie betonen, dass Akkulturation einseitig (unidirektionale Akkulturation) oder wechselseitig (bidirektionale Akkulturation) erfolgen kann. Ergänzen läßt sich, dass Akkulturation als doppelt zweiseitiger Prozess möglich ist: sowohl einheimische als auch zugewanderte Menschen können sich (reflexive Akkulturation) und die jeweils anderen akkulturieren (transitive Akkulturation).
Leider wird Akkulturation begrifflich, ob explizit oder implizit, meistens auf die reflexive Akkulturation zugewanderter Menschen eingeschränkt. Dadurch verbleibt der mehr politische als soziale Umstand im Hintergrund, dass Akkulturation auch durch transitive Akkulturation einheimischer Menschen erfolgt, augenfällig z.B. in Integrationskursen.
Ganz aus dem Blick geraten aber die Phänomene der reflexiven Akkulturation einheimischer Menschen und die transitive zugewanderter Menschen. Das erste ist politisch bedeutsam, weil nur so deutlich wird, dass Akkulturation, wie Redfield, Linton und Herskovits annehmen, eine wechselseitige sein kann, de facto und/oder erwünscht.
Das zweite Phänomen dürfte gegenwärtig, von einer Ausnahme abgesehen, selten sein, hat aber historisch im Kontext des Kolonialismus eine zentrale Rolle gespielt. Es setzt umgekehrte Machtverhältnisse voraus. Zugewanderte erringen gegenüber Einheimischen die unabhängige Position und versetzen diese in eine abhängige. Die erwähnte Ausnahme besteht in einer besonderen Form transitiver Akkulturation, die in der christlichen Theologie im Zusammenhang der Mission Inkulturation (Krämer und Vellgut 2027) genannt wird: der vorsichtigen Vermittlung fremdkultureller Bestandteile in ausdrücklicher Anknüpfung an eigenkultureller Elemente.
9 Formen der Akkulturation
Der kanadische (Migrations-)Psychologe John W. Berry (1990) hat, immer wieder rezipiert, idealtypisch vier Formen der Akkulturation unterschieden:
- Segregation
- Assimilation
- Integration
- Marginalisierung
Der (Migrations-)Soziologe Hartmut Esser (2001, S. 19) hat eine ganz ähnliche Systematik vorgenommen. Diese beiden Autoren stehen stellvertretend für viele Akkulturations-Taxonomien (Rudmin 2003b, S. 13 ff.) aus der kulturvergleichenden Psychologie und der Migrationssoziologie.
„Obwohl beide unabhängig voneinander entstanden sind und selten voneinander Notiz genommen haben, ist die Konvergenz der Forschungsprogramme und die konzeptuelle Äquivalenz der jeweils verwendeten Terminologie beträchtlich.“ (Nauck 2008, S. 108).
Systematisch unterscheiden sich die vier Formen durch ihre unabhängig voreinander gefasste Orientierung an der jeweiligen Aufnahme- und/oder Herkunftskultur. Im Falle der „Segregation“, von Esser „Segmentation“ genannt, besteht ausschließlich eine Orientierung an der Herkunftskultur. Die eigene Kultur wird beibehalten. Kontakte zur Aufnahmegesellschaft werden auf das Notwendigste reduziert. Die Minderheit strebt eine weitgehende kulturelle Isolation an und lehnt die dominante Kultur ab und/oder wird von dieser abgelehnt. Im gegenläufigen Fall der „Assimilation“ erfolgt eine ausschließliche Orientierung an der Aufnahmekultur. Die eigene Kultur wird, durch vielfältige Kontakte in die Aufnahmegesellschaft hinein, weitgehend aufgegeben. Der Prozess führt zur Verschmelzung mit der dominanten Kultur.
Im dialektischen Fall der doppelt integrativen Orientierung werden Elemente der eigenen Kultur beibehalten und im dosierten Kontakt andere übernommen. Es entsteht ein Zustand der Multikulturalität. Wenn Berry hier von „Integration“ und Esser von „Mehrfachintegration“ sprechen, sollte es nicht zu einer Verwechslung mit der schon erwähnten Sozialintegration kommen. Die ist aber als Oberbegriff zur Akkulturation gemeint, während die Integration als Akkulturationsform einen Unterbegriff darstellt
Der letzte logisch mögliche Fall ist derjenige der „Marginalisierung“, von Esser „Marginalität“ genannt. Jegliche Orientierung wird aufgegeben, sowohl an der eigenen als auch der fremden Kultur. Diese Form bedeutet in gewisser Weise eine kulturelle Entwurzelung. Bourhis et al. (1997, S. 382) haben die Marginalisierung, die sie „Anomie“ nennen, um eine als „Individualisierung“ bezeichnete Form ergänzt. Mit ihr verbleibt nicht, wie in der Anomie, ein kulturelles Vakuum. Stattdessen wird es in kreativer Weise durch eine sozusagen individuelle oder auch eine an sozialen Kategorien orientierte Kultur gefüllt.
Dass die vier respektive fünf Formen der Akkulturation, nämlich die Segregation, Assimilation, Integration und Marginalisierung (Anomie und Individualisierung) nicht nur wie bei Berry einseitig, sondern auch wechselseitig zu denken sind, haben Bourhis et al. (1997, S. 382) ausdrücklich in ihrem interaktiven Akkulturationsmodell betont. Die gleichen Formen beider Seiten können zu insgesamt 25 Kombinationen führen, die tendenziell in drei Fällen konsensuell, in zehn problematisch und in zwölf konfliktär verlaufen.
10 Quellenangaben
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Verfasst von
Prof. Dr. Ulrich Papenkort
Professur für Pädagogik an der Katholischen Hochschule Mainz
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