Anwärmphase
Mit der Anwärmphase, auch Erwärmungsphase genannt, wird der Beginn bewusst gestalteter personaler Beziehungsarbeit mit Gruppen oder Einzelnen (z.B. Therapie, Erwachsenenbildung, Bildungsarbeit zur Persönlichkeitsentwicklung) bezeichnet. Im Psychodrama sollen dadurch die Teilnehmer:innen emotional, kognitiv und körperlich auf die anschließende Aktionsphase eingestimmt werden.
Im Sinne Morenos lässt sich die Anwärmphase zeitlich nach vorne und hinten nicht eindeutig begrenzen. Sie ist vielmehr eingebettet in einen Prozess der einzelnen Teilnehmer:innen, der bereits vor der Anreise beginnt. Weil der Grad der Anwärmung bei den Teilnehmer:innen zu Beginn einer Arbeit unterschiedlich ist, dient die konkrete praktisch gestaltete Anwärmung der Gruppenkohäsion, der Einstimmung auf das Thema und einer Aktivierung auf ein gemeinsames emotionales und kognitives Niveau.
Für die Anwärmphase steht eine ganze Reihe von Arrangements zur Verfügung. In der Praxis sind manche Arrangements bereits selbst Interventionen (z.B. soziokulturelles Atom), sodass der Übergang in die Aktionsphase fließend ist oder diese erst in einer anschließenden Sitzung stattfindet (Ameln und Kramer 2014, S. 109–117; Hutter 2000, S. 109–112).
Quellenangaben
Ameln, Falko von und Josef Kramer, 2014. Psychodrama: Grundlagen. 3., vollst. überarb. Auflage. Berlin: Springer. ISBN 978-3-642-44920-8
Hutter, Christoph, 2000. Psychodrama als experimentelle Theologie. Münster: Lit. ISBN?978-3-8258-4666-4
Verfasst von
Thomas Wittinger
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Zitiervorschlag
Wittinger, Thomas,
2024.
Anwärmphase [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 06.02.2024 [Zugriff am: 23.01.2025].
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