Befindlichkeitsrunde
Die Befindlichkeitsrunde ist eine Technik im Verlauf einer Gruppenarbeit, mit der die aktuelle Befindlichkeit der Teilnehmenden erfasst werden soll.
Bei der Gruppenarbeit kann es sich um eine längerfristige Beratung (z.B. verschiedene Formen der Gruppensupervision), eine Gruppentherapie oder auch ein Seminar handeln. Die Befindlichkeitsrunde erfolgt oftmals nach einer Pause. Nachdem die Gruppe schon eine gewisse Zeit miteinander gearbeitet hat, werden die Teilnehmer:innen mit dieser Methode danach gefragt, was sie in diesem Moment emotional beschäftigt.
Im Psychodrama sollte nach einem Protagonistenspiel der bzw. die Protagonist:in die Befindlichkeitsrunde beginnen. Dies dient auch der Klärung, ob er bzw. sie zur Weiterarbeit bereit ist.
Die Befindlichkeitsrunde soll
- den Blick jedes einzelnen Gruppenmitglieds wieder für die Gruppe öffnen;
- Faktoren, die die weitere Arbeit beeinflussen könnten, offenlegen;
- (eventuell divergierende) Bedürfnisse jedes einzelnen Gruppenmitglieds offenlegen;
- die Gruppensituation für die Leitung klären;
- Klarheit über mögliche Beschränkungen der Weiterarbeit (z.B. durch unterschwellige Konflikte) schaffen.
Literaturhinweise
Schaller, Roger, 2001. Das große Rollenspiel-Buch: Grundtechniken, Anwendungsformen, Praxisbeispiele. Weinheim: Beltz-Verlag. ISBN 978-3-407-36369-5
Verfasst von
Thomas Wittinger
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Zitiervorschlag
Wittinger, Thomas,
2024.
Befindlichkeitsrunde [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 15.03.2024 [Zugriff am: 18.01.2025].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/29887
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