Berliner Modell (Didaktik)
Dr. Lisa Jares
veröffentlicht am 07.05.2025
Das Berliner Modell ist ein didaktisches Modell zur strukturierten Planung, Analyse und Reflexion von Unterricht. Es wurde in den 1960er-Jahren von Paul Heimann an der Pädagogischen Hochschule Berlin entwickelt.
Aufbau des Modells
Das Berliner Modell besteht aus vier Entscheidungsfeldern und zwei Bedingungsfelder, um die verschiedenen Einflussfaktoren im Unterricht zu identifizieren.
Die vier Entscheidungsfelder beinhalten
- Ziele: Welche Lernziele sollen in einer Unterrichtseinheit erreicht werden?
- Inhalte: Welche Themen müssen vermittelt werden und welche Bedeutung haben sie für die Lernenden?
- Methoden: Wie werden die Inhalte didaktisch aufbereitet und vermittelt?
- Medien: Mit welchen Hilfsmitteln soll der Lernprozess unterstützt werden?
Im Modell werden außerdem die Bedingungsfelder berücksichtigt, die die Rahmenbedingungen des Unterrichts untersuchen:
- Anthropogene Voraussetzungen: Individuelle Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler, wie etwa Vorkenntnisse, Lernfähigkeit und Motivation.
- Soziokulturelle Voraussetzungen: Äußere Einflussfaktoren wie die Art der Schule, die Klassengröße und das kulturelle Umfeld.
Das Berliner Modell soll Lehrkräfte dabei unterstützen, ihre Entscheidungen im Unterricht gezielt, durchdacht und reflektiert zu treffen. Dabei wird der Unterricht als ein planbarer, aber auch anpassungsfähiger Prozess verstanden, in dem pädagogisches Handeln fundiert und auf verschiedene Faktoren abgestimmt werden muss.
Literaturhinweise
Heimann, Paul, Günther Otto und Wolfgang Schulz, 1969. Unterricht – Analyse und Planung: Schriften zur Unterrichtsforschung. Hannover: Schroedel Verlag. ISBN 978-3-507-36310-6
Verfasst von
Dr. Lisa Jares
Pädagogische Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen, Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen in kindheitspädagogischen Studiengängen und Redakteurin des frühpädagogischen Fachportals ErzieherIn.de.
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