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Bewegungspädagogin, Bewegungspädagoge

Prof. Dr. Mone Welsche

veröffentlicht am 11.05.2021

Die Bezeichnung „BewegungspädagogIn“ steht für Fachkräfte, die das Medium „Bewegung“ zu pädagogischen Zwecken, über die Lebensspanne hinweg, einsetzen. Durch Bewegungsarrangements und Angebote sollen die motorische sowie die emotional-soziale Entwicklung und Gesundheit, verstanden als körperlich, seelisches und soziales Wohlbefinden (WHO 2006) der AdressatInnen, gefördert werden.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Ausbildung/​Studium
  3. 3 Weiterbildung
  4. 4 Quellenangaben

1 Zusammenfassung

Die Bezeichnung „BewegungspädagogIn“ ist als Umschreibung einzuordnen, da sie nicht an einen bestimmten Ausbildungsweg geknüpft und damit auch nicht gesetzlich geschützt ist.

Da unterschiedliche Ausbildungs- und Weiterbildungswege, die sich in inhaltlicher Ausrichtung, im zeitlichen Umfang und auch in der Qualität der Ausbildung z.T. sehr voneinander unterscheiden, zu einer Qualifikation in diesem Bereich führen, ist es sinnvoll, die jeweilige Qualifikation der BewegungspädagogInnen nachzuvollziehen. Neben Informationen zu Umfang und Qualität der Ausbildung kann so auch die Frage einer möglichen inhaltlichen Spezifizierung geklärt werden, die z.B. in einer eher spielerischen oder eher sportlichen Inszenierung und damit verbundenen Zielsetzungen liegen kann.

2 Ausbildung/​Studium

Einige Studiengänge im Kontext der Sport- und Bewegungswissenschaften führen die Bezeichnung „Bewegungspädagogik“ (teils auch „Bewegungserziehung“) im Zweiklang der „Sport- und Bewegungspädagogik“. Meist handelt es sich hierbei um Sport- und Bewegungspädagogik als Nebenfach im Rahmen der Lehramtsausbildung, wobei der Fokus in vielen Studiengängen auf dem Gegenstand Sport und nicht dem übergeordneten Gegenstand der Bewegung liegt. Seit 2018 existiert ein Studiengang mit dem Titel „Bewegungspädagogik und Tanz in der Sozialen Arbeit“ (FH Potsdam). Zudem werden auch im Studiengang „Motologie und Psychomotorik“ (Phillips-Universität Marburg) bewegungspädagogische Inhalte vermittelt. Neuere Studiengänge zu „Sport und Sozialer Arbeit“ (z.B. an der Deutschen Hochschule für Gesundheit & Sport DHGS) setzen im Titel den Gegenstand Sport und nehmen somit bereits eine Engführung vor, die die Frage aufwirft, inwiefern bewegungspädagogische Inhalte einbezogen werden.

Im akademischen Kontext finden sich zudem Schwerpunktsetzungen, Zusatzqualifikationen und Seminare zu bewegungspädagogischen Themen und Konzepten in einigen Studiengängen der Heilpädagogik, der Sozialen Arbeit, der Kindheits- und Gesundheitspädagogik und angrenzender Fächer. Abhängig vom Curriculum der jeweiligen Studiengänge kann auch auf diesem Weg eine fundierte Expertise im Bereich der Bewegungspädagogik und Bewegungserziehung erlangt werden, welche das Führen der Bezeichnung „BewegungspädagogIn“ neben dem eigentlichen akademischen Titel rechtfertigen kann.

3 Weiterbildung

Im Weiterbildungskontext gibt es sowohl Wochenend- als auch Jahresformate sehr unterschiedlicher Quantität und Qualität. Einige Weiterbildungen nehmen eine Fokussierung vor, wie anhand der abschließenden Titel, z.B. Tanz- und BewegungspädagogIn, Bewegungs- und GesundheitspädagogIn oder Entspannungs- und BewegungspädagogIn, deutlich wird. Andere setzen gezielt auf einzelne Konzepte und Verfahren, die dem Fachgebiet der Bewegungspädagogik untergeordnet werden können, wie z.B. Berufsqualifizierungen oder Weiterbildungen zur PsychomotorikerIn oder MotopädIn. Bei qualitativ hochwertigeren Weiterbildungen wird in der Regel ein pädagogischer Grundberuf vorausgesetzt.

4 Quellenangaben

World Health Organization (WHO), 2006. Constitution [online]. Genf: World Health Organization [Zugriff am: 01.02.2021]. Verfügbar unter: https://www.who.int/governance/eb/who_constitution_en.pdf

Verfasst von
Prof. Dr. Mone Welsche
Heilpädagogik/ Inclusive Education
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