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Diakonie Deutschland

Dr. Ingolf Hübner

veröffentlicht am 23.03.2021

Amtlicher Name: Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Amtsgericht Berlin (Charlottenburg), VR 31924

Synonym: Diakonie Bundesverband

Website: www.diakonie.de

Die Diakonie Deutschland ist die Dachorganisation der Diakonie in Deutschland. Im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. nimmt die Diakonie Deutschland die Aufgaben des Spitzenverbandes des Freien Wohlfahrtspflege wahr. Die Diakonie Deutschland ist wie Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe eine Marke des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Auftrag
  3. 3 Tätigkeit
  4. 4 Organisation
  5. 5 Geschichte
  6. 6 Quellenangaben
  7. 7 Literaturhinweise
  8. 8 Informationen im Internet

1 Zusammenfassung

Die Diakonie Deutschland ist als evangelischer Wohlfahrtsverband der soziale Dienst der evangelischen Kirche. Sie vertritt als Bundesverband „die Diakonie der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Freikirchen sowie der anderen Kirchen, die Mitglieder des Vereins sind, gegenüber der Bundesrepublik Deutschland, sonstigen in- und ausländischen zentralen Organisationen und in Kirche und Öffentlichkeit.“ (§ 6 Abs. 1, Satzung des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V.; EKD 2019).

Die Diakonie Deutschland ist der Bundesverband von rund 31.550 rechtlich selbstständigen sozialen Einrichtungen und Diensten, die in Landes- und Fachverbänden der Diakonie organisiert sind. Getragen wird er von den evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland.

Die Diakonie Deutschland ist ein Teilwerk des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V. mit Sitz in Berlin. Bis zur Bildung des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung im Jahr 2012 nahm das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. die Aufgaben des Bundesverbandes der Diakonie wahr.

2 Auftrag

Mit ihrer diakonischen Arbeit folgen Christen dem biblischen Auftrag zur Nächstenliebe, der exemplarisch in der Beispielerzählung vom Barmherzigen Samariter (Lk 10,25–37) beschrieben wird. Diese Motivation diakonischen Handelns geht über individuelle Haltungen und Handlungen hinaus und ist Intention von Gruppen bzw. Organisationen. Die Diakonie Deutschland ist eine organisatorische Gestaltung des diakonischen Auftrags. Entsprechend versteht die Diakonie Deutschland ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Die Diakonie Deutschland hat den Auftrag, die Ursachen der Nöte aufzudecken und zu benennen und zu ihrer Beseitigung beizutragen. Für die Diakonie Deutschland ist dieser Dienst in der Gesellschaft zugleich Ausdruck einer gelebten Hoffnung auf das Heil, das in Jesus Christus allen Menschen verheißen ist. Die ideellen Grundlagen der diakonischen Arbeit sind im Leitbild der Diakonie zusammenfassend beschrieben (Diakonie Deutschland 1997).

Die diakonische Arbeit ist heute in verschiedenen Formen organisiert, von gemeindenaher Diakonie bis zur Organisation in Einrichtungen, Diensten, Unternehmen und Werken. In Kirchgemeinden werden Unterstützungsdienste, Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise und vieles mehr angeboten. Viele Kirchgemeinden sind auch Träger von Kindertageseinrichtungen. Diakonische Arbeit, die mit spezifischer Professionalität, mit finanziellen Investitionen und größerem organisatorischem Aufwand verbunden ist, wird häufig in rechtlich selbstständig verfassten Institutionen organisiert. Diese Institutionen der Diakonie arbeiten in Landes- und in Fachverbänden zusammen. Aufgabe und Auftrag der Diakonie Deutschland als Bundesverband ist es, die Arbeit der gliedkirchlichen und freikirchlichen Diakonischen Werke, der bundesweiten Fachverbände und der mittelbaren Mitglieder zu koordinieren und zu unterstützen.

Auftrag und Aufgaben des Werks Diakonie Deutschland sind in der Satzung des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung beschrieben (EKD 2019). Die Diakonie Deutschland hat als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege den Auftrag, die Zusammenarbeit mit den anderen Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege zu gestalten und am Auf- und Ausbau des sozialen Gemeinwesens in Deutschland mitzuwirken. Die Diakonie Deutschland hat als Bundesverband den Auftrag, die Zusammenarbeit der gliedkirchlichen und freikirchlichen Diakonischen Werke und der Fachverbände zu koordinieren und zu fördern. Die Diakonie Deutschland unterstützt gemeinsame Planungen von Aufgaben, die in ihrer Bedeutung über den Bereich der gliedkirchlichen Diakonischen Werke hinausgehen. Sie legt Mindestanforderungen für die Rechtsform und Satzung von diakonischen Einrichtungen sowie Rahmenbestimmungen für die Wirtschaftsführung fest. Unterstützung ihrer Mitglieder leistet die Diakonie Deutschland bei Fragen der konzeptionellen und fachlichen Weiterentwicklung, der Mitgliederinformation, der Fort- u. Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitenden. Die Koordinierung geschieht durch verbandliche Instrumente sowie gemeinsame Modellvorhaben und Projekte.

Die Diakonie Deutschland hat den Auftrag, ihre Mitglieder gegenüber der Bundesrepublik Deutschland, sonstigen in- und ausländischen zentralen Organisationen und in Kirche und Öffentlichkeit zu vertreten. Die Vertretung der diakonischen Anliegen umfasst die Positionierung in Grundsatzfragen der Sozialpolitik, die Mitwirkung bei der nationalen und europäischen Normsetzung im sozialen Bereich sowie das Engagement für mehr sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Die Diakonie Deutschland versteht sich entsprechend ihres Auftrages als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. In dieser Funktion hat sie den Auftrag, Vorschläge zur Abhilfe zu machen und an der Beseitigung von Missständen mitzuwirken.

3 Tätigkeit

Die Diakonie Deutschland gewährleistet als Verband der gliedkirchlichen diakonischen Werke der Landeskirchen eine kontinuierliche Zusammenarbeit der Diakonie mit der Evangelischen Kirche in Deutschland und den evangelischen Freikirchen. Die Formen der Zusammenarbeit sind im Kirchengesetz über das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. beschrieben (EKD 2011). Neben gegenseitiger Vertretung in Gremien gibt es gemeinsame Arbeitsschwerpunkte, einen Austausch zu strategischen Planungen, gemeinsame Positionierungen in sozialethischen Fragen und Projekte. Die Diakonie Deutschland unterstützt ihre Mitglieder bei der konzeptionellen und fachlichen Weiterentwicklung, in Rechtsfragen, bei der Personalgewinnung und bei der Fort- und Weiterbildung Mitarbeitender. Die Diakonie Deutschland ist Gesellschafterin der Akademien für Kirche und Diakonie gGmbH. Die Führungsakademie und die Bundesakademie für Kirche und Diakonie sind Marken der Akademien für Kirche und Diakonie gGmbH.

Die Diakonie Deutschland organisiert die bundesweite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie, Kampagnen und die Markenführung.

Das Archiv des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung ist zuständig für die Unterlagen der Diakonie Deutschland und seiner Vorgängerinstitutionen, insbesondere des Centralausschusses für Innere Mission (1848/49–1957), des Hilfswerks der EKD (1945–1957) und des Diakonischen Werks der EKD (1957–2012). Die Bibliothek des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung dient als Dienst- und Zentralbibliothek der deutschen Diakonie und der kirchlichen Entwicklungsarbeit der wissenschaftlichen und beruflichen Arbeit, der Forschung und Weiterbildung.

Durch das diakonische Profil stärkt die Diakonie Deutschland die konfessionelle Erkennbarkeit des helfenden Handelns. Im Kontext einer zunehmend säkularen und religiös-pluralen Gesellschaft entwickelt die Diakonie Deutschland das diakonische Profil weiter. Diese Aufgabe wird insbesondere durch die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi), eine Abteilung innerhalb des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung, wahrgenommen. Vor dem Hintergrund einer religiös-pluralen Gesellschaft steht die Diakonie Deutschland für ein dialogisch entwickeltes diakonisches Profil, das die evangelischen Glaubensüberzeugungen ins Gespräch bringt und anderen Religionen respektvoll gegenübertritt.

Die Diakonie Deutschland bezieht Stellung zu sozialpolitischen und ethischen Fragen in der Gesellschaft. Ausgangspunkt dieser Positionierungen sind eine theologische und ethische Reflexion der diakonischen Arbeit. Präsentiert und diskutiert werden diese Bewertungen und Stellungnahmen auf Kongressen, Tagungen und anderen Veranstaltungen, publiziert in Monografien und Texten, auf einem Infoportal oder einem Wissensportal. Die Diakonie Deutschland leistet Lobbyarbeit gegenüber Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit. Im Fokus der sozialpolitischen Lobbyarbeit steht das Engagement für benachteiligte Personen- und Bevölkerungsgruppen.

Ziel hierbei ist es, die Diakonie als Wohlfahrtsverband sozialpolitisch zu positionieren und Lobbyarbeit in Politik und Verwaltung wahrzunehmen.

Verbunden mit der theologischen und ethischen Reflexion der diakonischen Arbeit sind die Qualitätsentwicklung, die Unterstützung der Fachlichkeit und die Weiterentwicklung der Professionalität. Das Diakonische Institut für Qualitätsentwicklung der Diakonie Deutschland entwickelt Diakonie-Siegel für verschiedene Arbeitsbereiche, bietet Zertifizierungen und Schulungen an.

Die Arbeitsvertragsrichtlinien und das Arbeitsrecht der Diakonie werden auf Bundesebene in der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie Deutschland beschlossen. Ausgehend vom Begriff der „Dienstgemeinschaft“ hat die Arbeitsrechtliche Kommission eine paritätische Besetzung aus Dienstnehmern und Dienstgebern.

Als evangelischer Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege arbeitet die Diakonie Deutschland in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege mit. Auf dieser Ebene kann die Diakonie Deutschland viele ihrer Anliegen und Aktivitäten gemeinsam mit den anderen Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in die sozialpolitische Debatte und die Gestaltung des Sozialstaates einbringen.

Auf der europäischen Ebene ist es das Ziel der Diakonie Deutschland, den sozialen Zusammenhalt in Europa zu stärken und das deutsche System der Freien Wohlfahrtspflege abzusichern. Indem die Diakonie in Deutschland soziale Dienstleistungen erbringt, bietet sie diese automatisch auch im europäischen Binnenmarkt an. Durch die Dienststelle in Brüssel bringt die Diakonie ihre Positionen und Interessen in die politischen Gestaltungsprozesse ein. Die Diakonie Deutschland ist Mitglied von Eurodiaconia, dem diakonischen Netzwerk von Kirchen und christlichen Organisationen in Europa, die soziale Arbeit und Gesundheitsfürsorge leisten und sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Einen Überblick über die Tätigkeit der Diakonie Deutschland bieten die Geschäftsberichte (Diakonie Deutschland 2020).

4 Organisation

Die Diakonie Deutschland bildet gemeinsam mit Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. Das oberste Organ des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung ist die Konferenz Diakonie und Entwicklung. Ihre 112 Mitglieder setzen sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Synode und des Kirchenamtes der EKD, der diakonischen Landes- und Fachverbände, der evangelischen Freikirchen sowie der diakonischen und der entwicklungspolitischen Arbeit zusammen. Die Konferenz beschließt über Grundsatzfragen des Vereins sowie auf Vorschlag seines Ausschusses Diakonie über allgemeine Grundsätze für die diakonische und volksmissionarische Arbeit. Das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. wird durch einen hauptamtlichen Vorstand geleitet. Der Aufsichtsrat begleitet die Arbeit des Vorstandes bzw. des Werks. Der Leitung der Diakonie Deutschland gehören neben dem Präsidenten der Vorstand Sozialpolitik und der Vorstand Finanzen, Personal, Recht an.

Im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. arbeiten ca. 850 Mitarbeitende, davon ca. 200 für die Diakonie Deutschland. Zur Diakonie Deutschland gehören 7 Zentren (Zentrum Kinder, Jugend, Familie und Frauen, Zentrum Gesundheit, Rehabilitation und Pflege, Zentrum Migration und Soziales, Zentrum Engagement, Demokratie, Zivilgesellschaft, Zentrum Kommunikation, Zentrum Recht und Wirtschaft, Zentrum Drittmittelförderung) sowie die Geschäftsstelle der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie und die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung. Die EU-Vertretung der Diakonie Deutschland wird in der Dienststelle Brüssel koordiniert.

Die Diakonie in Deutschland ist föderal organisiert. Mitglieder der Diakonie Deutschland sind die 17 gliedkirchlichen Diakonischen Werke, verschiedene Frei- und altkonfessionelle Kirchen mit ihren diakonischen Einrichtungen sowie 67 Fachverbände, die in unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit, des Gesundheitswesens und der Jugend- und Erziehungshilfe tätig sind.

Die rechtlich selbstständigen Einrichtungen der Diakonie sind in den gliedkirchlichen Diakonischen Werken organisiert, beispielsweise ambulante und stationäre Dienste wie Pflegeheime und Krankenhäuser, Kindertagesstätten, Beratungsstellen und Sozialstationen. Darüber hinaus bietet die Diakonie den organisatorischen Rahmen für rund 2.800 Selbsthilfegruppen, Gruppen der Bürgerhilfe und andere. Zu Beginn des Jahres 2018 waren der Diakonie bundesweit ca. 31.600 Einrichtungen und Dienste mit insgesamt 1.174.765 Plätzen/Betten angeschlossen (Diakonie Deutschland 2019). Das Betten-/​Platzangebot verteilt sich zu 64 Prozent auf die teilstationären Einrichtungen (751.429), zu 31 Prozent auf stationäre Einrichtungen (364.700) und zu fünf Prozent auf die Ausbildungsstätten (58.636). In diesen Einrichtungen engagieren sich etwa 599.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Wohl ihrer Mitmenschen. Unterstützt werden diese hauptamtlichen Kräfte von etwa 700.000 freiwillig Engagierten.

Die Finanzierung des Werks Diakonie Deutschland wird überwiegend durch Bundesmittel, kirchliche Mittel, Kollekten und Mittel aus den Soziallotterien sichergestellt.

5 Geschichte

1849 wurde der „Centralausschuss für die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche“ als Vorläufer der Diakonie Deutschland gegründet. Im September 1848 rief Johann Hinrich Wichern auf dem ersten Evangelischen Kirchentag in Wittenberg (21./22.09.1848) in einer spontanen Rede die evangelischen Kirchen auf „Die Liebe gehört mir wie der Glaube!“, oder verständlicher: die Innere Mission als ihre Aufgabe anzuerkennen. Daraufhin konstituierte sich am 09.01.1849 der Centralausschuss. Er bestand zunächst aus 12 Vereinen, die in der Zeit von 1810 bis 1848 zur Organisation der „freien christlichen Liebestätigkeit“ gegründet worden waren, und Protestanten aus Wissenschaft und Rechtspflege, Theologen sowie höheren Staatsbeamten. In der Folge entwickelte der Centralausschuss seine Tätigkeitsbereiche weiter und begründete neue Arbeitsfelder wie beispielsweise die Behindertenfürsorge, die Seemannsmission und die Altenhilfe. Ab 1921 wurde der Centralausschuss von einem Personenverein zu einem Spitzenverband umstrukturiert.

In der 1924 gegründeten „Deutschen Liga der Freien Wohlfahrtspflege“, dem Zusammenschluss der freien Wohlfahrtsverbände auf Reichsebene, war die Innere Mission einer der größten und einflussreichsten Verbände.

Zum Nationalsozialismus nahm die Innere Mission ein ambivalentes Verhältnis ein. Auf der einen Seite wurde der nationalsozialistische „Dienst am Volk“ als Wille zur sozialen Neugestaltung begrüßt. Zehntausende Patienten aus Einrichtungen der Inneren Mission wurden zwangssterilisiert und im Zuge des „Euthanasie“-Programms ermordet. Auf der anderen Seite stand die Innere Mission der Eingliederung in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, der Rassenideologie, der nationalsozialistischen Kulturpolitik und der politischen Praxis der NSDAP ablehnend gegenüber.

Angesichts der materiellen und moralischen Not nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zur Organisation der kirchlichen Nachkriegshilfe Ende August 1945 das Evangelische Hilfswerk gegründet. Das Evangelische Hilfswerk vermittelte Auslandsspenden, um die soziale Not in Deutschland zu bekämpfen, leistete Hilfen für Flüchtlinge und unterstützte den kirchlichen Wiederaufbau.

1957 schlossen sich der Centralausschuss für Innere Mission und das Hilfswerk der EKD unter dem Namen „Innere Mission und Hilfswerk der EKD“ zusammen. 1975 wurde mit der Gründung des „Diakonischen Werkes der EKD e.V.“ das Evangelische Hilfswerk formal aufgelöst.

1991 traten die Diakonischen Werke der Kirchen des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR, die sich 1970 getrennt hatten, dem Diakonischen Werk der EKD bei.

In der heutigen Form besteht das Werk Diakonie Deutschland seit 2012, als der Evangelische Entwicklungsdienst e.V. auf das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. zum Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung fusionierten.

6 Quellenangaben

Diakonie Deutschland, 1997. Leitbild der Diakonie [online]. Berlin: Diakonie Deutschland, 15.10.1997 [Zugriff am: 14.03.2021]. Verfügbar unter: https://www.diakonie.de/fileadmin/​user_upload/​Diakonie/PDFs/Ueber_Uns_PDF/​Leitbild.pdf

Diakonie Deutschland, 2019. 09.2019: Einrichtungsstatistik 2018 [online]. Berlin: Diakonie Deutschland, 15.08.2019 [Zugriff am: 14.03.2021]. Verfügbar unter: https://www.diakonie.de/statistik/​092019-einrichtungsstatistik-2018

Diakonie Deutschland, 2020. Geschäftsberichte und Jahresberichte der Diakonie Deutschland [online]. Berlin: Diakonie Deutschland [Zugriff am: 14.03.2021]. Verfügbar unter: https://www.diakonie.de/geschaefts-und-jahresberichte

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), 2011. Kirchengesetz über das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (Diakonie- und Entwicklungsdienstgesetz – DEDG-EKD) [online]. Hannover: Evangelische Kirche in Deutschland – Kirchenamt, 09.11.2011 [Zugriff am: 14.03.2021]. Verfügbar unter: https://www.kirchenrecht-ekd.de/document/​28279

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), 2019. Satzung des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung e.V. [online]. Hannover: Evangelische Kirche in Deutschland – Kirchenamt, 10.10.2019 [Zugriff am: 104.03.2021]. Verfügbar unter: https://kirchenrecht-ekd.de/document/​28280

7 Literaturhinweise

Eurich, Johannes und Heinz Schmidt, Hrsg., 2016. Diakonik: Grundlagen – Konzeptionen – Diskurse. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN 978-3-525-62012-0

Ruddat, Günter und Gerhard K. Schäfer, Hrsg., 2005. Diakonisches Kompendium. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN 978-3-525-62379-4

8 Informationen im Internet

Verfasst von
Dr. Ingolf Hübner
Diakonie Deutschland
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Stabsstelle Theologie
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Es gibt 1 Lexikonartikel von Ingolf Hübner.

Zitiervorschlag
Hübner, Ingolf, 2021. Diakonie Deutschland [online]. socialnet Lexikon. Bonn: socialnet, 23.03.2021 [Zugriff am: 26.01.2025]. Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/29108

Link zur jeweils aktuellsten Version: https://www.socialnet.de/lexikon/Diakonie-Deutschland

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