Europäischer Freiwilligendienst
Dr. phil. Hubert Kolling
veröffentlicht am 17.07.2023
Der „Europäische Freiwilligendienst“ (EFD), gelegentlich auch mit seinem englischen Titel European Voluntary Service (EVS) bezeichnet, ist ein Förderprogramm der Europäischen Kommission, das jungen Menschen ermöglicht, bis zu einem Jahr lang ein anderes, zumeist europäisches Land kennenzulernen beziehungsweise dort praktische Tätigkeiten in einer gemeinnützigen Einrichtung zu übernehmen.
Überblick
- 1 Zusammenfassung
- 2 Der EFD im Kontext der Freiwilligendienste
- 3 Rechtliche Grundlage
- 4 Geschichtliche Entwicklung
- 5 Ziele
- 6 Rahmenbedingungen
- 7 Projekte und Einsatzstellen
- 8 Pädagogische Begleitung
- 9 Gesellschaftliche Auswirkungen
- 10 Der EFD – eine europäische Erfolgsstory
- 11 Quellenangaben
- 12 Literaturhinweise
- 13 Informationen im Internet
1 Zusammenfassung
Der Europäische Freiwilligendienst (EFD), der heute im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) stattfindet, ist ein von der Europäischen Kommission 1996 ins Leben gerufenes Förderprogramm mit dem Ziel, Solidarität und Verständnis der EU-Bürger:innen im Verhältnis zu ihren europäischen Nachbarn zu fördern. Das Aktionsprogramm möchte allen jungen Menschen zwischen 17 und 30 Jahren in Europa die Chance bieten, bis zu zwei Jahre lang im Ausland zu leben und in gemeinnützigen Einrichtungen an sozialen, ökologischen und kulturellen Projekten mitzuwirken. Ziel ist es, sich intensiv mit einer neuen Kultur auseinanderzusetzen, aber auch praktische Erfahrungen zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. In Deutschland wird der EFD durch die Nationalagentur JUGEND für Europa – Deutsche Agentur für das EU-Programm JUGEND IN AKTION umgesetzt.
2 Der EFD im Kontext der Freiwilligendienste
Im Rahmen der gesetzlich geregelten Jugendfreiwilligendienste, dem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) und dem freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ) sowie dem Bundesfreiwilligendienst (BFD), verpflichten sich vor allem junge Menschen, einen Dienst für das Gemeinwohl in Deutschland (im Inland) zu leisten (BMFSFJ 2016). Daneben gibt es auch Internationale Freiwilligendienste (IFD) auf Grundlage gesetzlicher Rahmenbedingungen oder verbindlicher Richtlinien, darunter
- der Andere Dienst im Ausland (ADiA),
- weltwärts: der entwicklungspolitische Freiwilligendienst in der Regie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit,
- kulturweit: der internationale Freiwilligendienst der Deutschen UNESCO-Kommission, gefördert durch das Auswärtige Amt,
- der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD),
- das freiwillige soziale und ökologische Jahr im Ausland (FSJ Ausland/FÖJ Ausland),
- das Europäische Solidaritätskorps (ESK),
- der Europäische Freiwilligendienst (als Teil des EU-Programms „Erasmus + Jugend in Aktion“) (Huth 2022, S. 13–15; Liebig 2021, S. 329–332; Praß und Gerdom 2021).
3 Rechtliche Grundlage
Der EFD basiert auf einer EU-Richtlinie als Teil des Programms „Jugend in Aktion“, das sich an sämtliche junge EU-Bürger:innen richtet und die Solidarität unter jungen Menschen fördern soll. Einsatzorte sind dabei alle Länder außerhalb des eigenen Wohnlandes (Deter und Elsner 2010). In jedem der Programmländer gibt es eine Nationalagentur für die Umsetzung des Programms. In Deutschland ist dies „Jugend für Europa, Nationale Agentur Europäisches Solidaritätskorps, Nationale Agentur Erasmus + Jugend“. Interessierte Jugendliche können sich hier über Einsatzmöglichkeiten informieren und mit ihrer Entsendeorganisation in Kontakt treten. Für sie gilt es dann, sich bei zwei Organisationen zu bewerben: Der Entsendeorganisation (in Deutschland) und der Aufnahmeorganisation (im Ausland). Über die Online-Datenbank der EU, die „European Database on European Voluntary Service (EVS)“, lassen sich alle anerkannten derzeit rund 200 Entsendeorganisationen mit ihrem Standort und einer Projektbeschreibung finden.
4 Geschichtliche Entwicklung
Der erste internationale Freiwilligendienst, der Service Civil International (SCI) – heute eine weltweite Friedens- und Freiwilligenorganisation, die in 40 Ländern vertreten ist – wurde 1920 von dem Schweizer Pazifisten Pierre Cérésole (1879–1945) als karitatives Friedensprojekt nach dem Ersten Weltkrieg organisiert (Eichhorn 2020, S. 7). In den 1950er-Jahren waren es vor allem die beiden christlichen Kirchen, die entsprechende Initiativen für ein karitatives Jahr ergriffen, die sich zunächst jedoch nur an junge Frauen richteten. Nachdem auch andere Verbände der Freien Wohlfahrtspflege ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) anboten, wurde 1964 das „Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen sozialen Jahres“ (SozDiG) (heute: JFDG) verabschiedet, das die Durchführung, die Zulassung von Trägern sowie die Zielgruppe und deren Status regelte (Huth 2015, S. 17). Nachdem 1986 der Andere Dienst im Ausland (ADiA) eingeführt (und als Wehrersatzdienst anerkannt) wurde, folgten auf gesetzlicher Grundlage 1993 das freiwillige ökologische Jahr (FÖJ) – das wie das freiwillige soziale Jahr (FSJ) auch im Ausland geleistet werden kann – sowie 2008 die staatlich geförderten Freiwilligendienste „weltwärts“ und 2009 „kulturweit“ (2009), zu denen – „ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Internationalen Freiwilligendienste“ (Clowes und Fischer 2012, S. 18) – 2010 noch der staatlich geförderte Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) dazukam (Guggenberger 2000, S. 84–86).
Das 1996 nach Vorbild der deutschen Jugendfreiwilligendienste zunächst als zweijährige Pilotphase aufgelegte EU-Programm Europäischer Freiwilligendienst (EFD) wurde bis Ende 2017 über das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gefördert; seither durch das Europäische Solidaritätskorps (ESK) (Schwärzel 2018, S. 21).
5 Ziele
Mit dem EFD bekommt jeder junge Mensch in der Europäischen Union (EU) die Möglichkeit, bis zu einem Jahr im Ausland zu leben und auf freiwilliger Basis an einem gemeinnützigen Projekt mitzuarbeiten. Durch Mobilitätsgelegenheiten, das Kennenlernen der anderen Länder und ihrer Menschen will die Europäische Kommission jungen Menschen, die sich in einem Freiwilligendienst engagieren wollen, die Möglichkeit geben, am Alltag im europäischen Ausland teilzunehmen, Kontakte zu knüpfen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken, um aktiv an der Gestaltung von Europa teilnehmen zu können und zu wollen (Pichugova 2017, S. 17).
Bei der Entstehung des Programms wurde betont, dass der EFD zur Erweiterung des Horizontes der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, der Entwicklung ihrer sozialen Fähigkeiten, einer aktiven Teilnahme am öffentlichen Leben und einem stärkeren Bewusstsein von einer echten europäischen Bürgerschaft beitragen soll (Europäisches Parlament 1998, S. 2). Im Weißbuch der Europäischen Kommission wird der EFD 2001 ausdrücklich als „ein wirksames Mittel zur gegenseitigen Annäherung der Völker“ bezeichnet, der „unzweifelhaft zum Aufbau einer europäischen Identität“ beiträgt (Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2001, S. 65).
Mit dem Programm beziehungsweise der Förderung der Mobilität will die EU zudem „ein Gefühl der Zugehörigkeit zu Europa prägen“ (Rat der Europäischen Union 2008, S. 3). Ziel des EFD ist es dabei, „bei jungen Menschen das Gefühl einer lebendigen europäischen Bürgerschaft zu wecken und sie für eine aktive Gestaltung ihrer Zukunft in Europa zu begeistern“. Der EFD ermöglicht überdies den „Erwerb und die Einübung von Schlüsselkompetenzen sowie von beruflich relevanten Fähigkeiten und befördert lebensprägende, grenzüberschreitende Lernerfahrungen“ (BMFSFJ 2016, S. 59).
6 Rahmenbedingungen
Der EFD, der sich an junge Menschen im Alter zwischen 17 und 30 Jahren richtet, bietet die Möglichkeit, in einem europäischen oder außereuropäischen Land – neben den EU-Mitgliedsländern und den Ländern Island, Liechtenstein, Kroatien, Norwegen, Schweiz und Türkei kann auch eines der benachbarten Partnerländer (Osteuropa, Kaukasus, Länder des Mittelmeerraums) als Zielland gewählt werden – zwischen zwei bis zwölf Monaten in einer gemeinnützigen Organisation auf Freiwilligenbasis mitzuarbeiten, berufliche Fähigkeiten zu erwerben und neue Erfahrungen zu sammeln.
Da der EFD von der EU gefördert wird, übernimmt diese fast die kompletten Kosten während der Freiwilligenarbeit. Dazu zählen die Reisekosten (entfernungsabhängig), die Fahrtkosten vor Ort, die Kosten für die Unterkunft, die Verpflegung, den Sprachkurs und die pädagogischen Begleitseminare sowie die Versicherungskosten (Kranken-, Unfall/​Invaliditäts- sowie Haftpflichtversicherung). Teilnehmende erhalten außerdem ein monatliches Taschengeld, das von Land zu Land variiert. Lediglich ein Zuschuss zu den Reisekosten kann für die Freiwilligen anfallen. Beim EFD haben Teilnehmende weiterhin Anspruch auf Kindergeld insofern sie die entsprechenden Vorgaben erfüllen. Der EFD zählt nicht als Praktikum, wird aber von der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) (bis 2010 Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen: ZVS) als Wartezeit auf einen Studienplatz angerechnet.
7 Projekte und Einsatzstellen
Die Projekte im Ausland sind sehr vielseitig und reichen von sozialen über kulturelle bis hin zu ökologischen Themen (Clowes und Fischer 2012, S. 97). Dementsprechend gibt es Einsatzstellen im Natur- und Umweltschutz, im sozialen und im Gesundheitsbereich, in der Jugendarbeit, in Kunst- und Kulturprojekten, in der Medienarbeit, im Tierschutz oder im Sport- und Bildungsbereich.
8 Pädagogische Begleitung
Zum EFD gehören Begleitseminare im Umfang von insgesamt 15 Seminartagen, die sich aus vier Einheiten zusammensetzen – einem Ausreiseseminar und einem Rückkehrseminar im Heimatland sowie einem Einführungs- und einem Zwischenseminar im Zielland. Die Seminare dienen der Vorbereitung und Reflexion des Freiwilligendienstes, sowie als Anlaufstelle bei Fragen. Die Teilnehmenden werden für interkulturelle Aspekte sensibilisiert.
Ein wichtiger Fokus wird im Rahmen des EFD auf die Kompetenzbilanzierung gelegt. Zentrales Instrument dazu ist der YouthPass3, der speziell darauf ausgerichtet ist, bestimmte Schlüsselkompetenzen zu bewerten. Diese Schlüsselkompetenzen wurden 2006 von der Europäischen Kommission definiert als Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Basis für lebenslanges Lernen, für die persönliche Leistung und Entwicklung, für eine aktive Bürgerschaft, Teilhabe und Beschäftigung darstellen. Die Reflexion des Dienstes gemeinsam mit den Mentor:innen anhand des YouthPasses soll die Jugendlichen dabei unterstützen, die Erfahrungen zu beschreiben, die sie im Zuge der Teilnahme am Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION machen und sie in Kompetenzen übersetzen (Jugend für Europa 2022). Der YouthPass ist damit zugleich Evaluierungs- und Bilanzierungsinstrument (Schwärzel 2018, S. 22).
9 Gesellschaftliche Auswirkungen
Im Rahmen des EFD engagieren sich jährlich rund 10.000 Europäerinnen und Europäer in einem gemeinnützigen Projekt im europäischen Ausland (Europäische Kommission 2015, S. 18; Schwärzel 2018, S. 23). Seit seiner Gründung im Jahr 1996 hat der EFD jungen Menschen einzigartige Möglichkeiten vermittelt, freiwillig im Ausland zu arbeiten und im Rahmen ihrer Tätigkeit ihre Persönlichkeit und ihre Kompetenzen zu entwickeln, die Arbeit gemeinnütziger Organisationen zu verstärken und Gemeinschaften zu unterstützen (Europäische Kommission 2017). Dies bleibt nicht ohne persönliche und gesellschaftliche Auswirkungen auf die jungen Freiwilligen, die teilnehmenden Organisationen und die eingebundenen Gemeinschaften, wie etwa eine umfangreiche Untersuchung zu Lern- und Bildungsprozessen im EFD, die im Auftrag der deutschen Nationalen Agentur zur Wirkung des Dienstes auf die Freiwilligen und deren Kompetenzerwerb während des EFD durchgeführt wurde (Becker 2000), und eine Fallstudie zum freiwilligen Engagement im EFD gezeigt haben (Jütting 2003).
Laut einer durch die EU erstellten Wirkungsstudie zum EFD, die den Zeitraum von 1996 bis 2016 umfasst, betrachten die Teilnehmenden, von denen die Mehrheit (63 %) weiblich war, den EFD als Chance, a) Fertigkeiten zu erwerben und Erfahrungen zu sammeln, mit denen sie bei Arbeitgebern „punkten“ und Vorteile gegenüber ihren Peers erlangen können; b) neu- und andersartige Berufschancen entdecken zu können; und c) einer prekären Situation – sei es (Langzeit)-Arbeitslosigkeit oder eine unbefriedigende Tätigkeit – entkommen und neue Perspektiven und Orientierung gewinnen zu können. Als Motiv für die Freiwilligentätigkeit im Ausland wurde von den aktiven Freiwilligen am häufigsten die Möglichkeit genannt, ihre Fremdsprachenkenntnisse aufzubessern (87 %), neue Bekanntschaften zu knüpfen (86 %) und Zeit im Ausland zu verbringen (84 %), gefolgt von der Entwicklung ihrer Soft Skills (78 %) und Vorteilen für ihre künftigen beruflichen Aussichten (63 %) (Europäische Kommission 2017, S. 307).
Im Allgemeinen nehmen Freiwillige den EFD als sehr nutzbringend wahr. Nahezu sämtliche aktiven (96 %) und ehemaligen EFD-Freiwilligen (97 %) meinten übereinstimmend, dass der EFD ihrer persönlichen Weiterentwicklung besonders dadurch zugutekommt, dass er ihnen die Möglichkeit bietet, mehr über sich selbst in Erfahrung zu bringen und ihren Horizont zu erweitern. Hinzu kommt, dass 96 % der EFD-Freiwilligen nach ihrer Rückkehr und 98 % der ehemaligen Freiwilligen angeben, dass sie neue Erkenntnisse über sich selbst und ihre Fähigkeiten gewonnen hatten. Drei von vier dazu Befragten antworteten, dass sie mit Hilfe des EFD gelernt hätten, ihre zwischenmenschlichen und sozialen Kompetenzen – insbesondere Fertigkeiten wie zwischenmenschliche Kommunikation oder das Verständnis anderer Kulturen – zu verbessern, wogegen sich die Auswirkungen auf technisches Geschick ein Stück weit in Grenzen hielten. Nahezu alle Freiwilligen (96 %) und ehemaligen Freiwilligen (97 %) geben an, ihre Sprachkenntnisse – sowohl in der jeweiligen Landessprache als auch in Englisch – während des EFD-Einsatzes verbessert zu haben (Europäische Kommission 2017, S. 309).
Mehr als 80 % der aktiven und ehemaligen EFD-Freiwilligen erklären, der Freiwilligendienst habe ihnen dazu verholfen, Perspektiven für ihre berufliche Zukunft zu erkennen, sich über ihre Berufswünsche klar zu werden, und ihnen das Rüstzeug für eine Laufbahn im Ausland mitgegeben. Nahezu alle EFD-Organisationen (91 %) meldeten zurück, dass sich der EFD in hohem oder außerordentlichem Maße auf die Beschäftigungsfähigkeit von Freiwilligen auswirke. 80 % der von ihrem EFD-Dienst zurückgekehrten Freiwilligen gingen davon aus, aufgrund ihrer EFD-Erfahrung bessere Beschäftigungsmöglichkeiten zu haben. Nach Meinung von mehr als der Hälfte der aktiven (59 %) und der ehemaligen (55 %) EFD-Freiwilligen hatte ihnen diese Erfahrung die Suche nach ihrem ersten Job erleichtert, und zwei von drei waren davon überzeugt, dass ihre berufliche Entwicklung davon profitiert hatte. Darüber hinaus fördert der EFD die persönlichen Bindungen und Beziehungen der Teilnehmenden, die Aufgeschlossenheit gegenüber der Internationalisierung sowie bei den meisten Freiwilligen das Verständnis für die Probleme bestimmter gesellschaftlicher Gruppen (Europäische Kommission 2017, S. 310–311).
In einer nichtrepräsentativen, ebenfalls 2017 unter Absolventinnen und Absolventen des EFD durchgeführten Teilnehmendenbefragung zum Thema: „Trägt der Europäische Freiwilligendienst zur Entwicklung der Europäischen Identität bei den jugendlichen TeilnehmerInnen bei?“ gaben 40 % aller Befragten an, sich „sehr stark“ mit Europa zu identifizieren; die Mehrheit (49 %) identifiziert sich „manchmal“ mit Europa; nur 11 % der ehemaligen Freiwilligen fühlen sich Europa nicht verbunden. Allerdings ist der Anteil der Befragten, der angab, sich „sehr stark“ mit Europa zu identifizieren, mit 40 % deutlich höher als derjenigen, die angaben, sich „sehr stark“ mit der eigenen Herkunftsregion, Stadt, Dorf (31 %) oder dem eigenen Heimatland (30 %) zu identifizieren (Pichugova 2017, S. 18).
In der Selbstwahrnehmung der meisten Freiwilligen hat der EFD-Auslandsaufenthalt dazu beigetragen, dass sie ihre Meinung gegenüber Europa verändert haben. 56 % der Befragten gaben an, dass ihre Meinung sich „stark“ bzw. „sehr stark“ oder „ein bisschen“ (38 %) während des EFD-Aufenthaltes verändert hat; lediglich 6 % gaben an, ihre Meinung habe sich gar nicht verändert. Die Teilnehmer:innen der Umfrage schildern die Veränderungen folgendermaßen: vier von fünf Befragten (81 %) gaben an, dass sie mehr Freunde in verschiedenen Ländern haben. Zwei von drei Befragten (64 %) berichten, dass sie Europa stärker multikulturell wahrnehmen. Mehr als die Hälfte (58 %) reisen mehr durch Europa oder gaben an, dass sie mehrere europäische Sprachen sprechen (56 %); viele sind mehr an europäischen Themen interessiert (40 %). Die Frage nach den Ursachen für ihre Einstellungsänderung führte zu dem Ergebnis, dass dies von den Freiwilligen überwiegend dem Umgang mit Menschen aus anderen europäischen Ländern (71 %) zugeschrieben wurde. Für immerhin fast die Hälfte waren jedoch auch der Umgang mit Menschen aus dem Gastland (49 %), mit Kolleg:innen (47 %) sowie der alltägliche Umgang mit Menschen im Gastland des Projektes (45 %) wichtige Faktoren für ihre Einstellungsänderungen gegenüber Europa (Pichugova 2017, S. 19).
Die Befragung der Teilnehmenden zeigte zudem, dass es einen klaren Unterschied zwischen Europa und der EU gibt. Einerseits nehmen die ehemaligen Freiwilligen Europa viel mehr wie eine Wertegemeinschaft und als Ort der Vielfalt an Kulturen und Ländern wahr denn als einen politischen Zusammenschluss. Vor allem Diversität und Mobilität werden häufiger als die vereinigenden Aspekte mit Europa verbunden, häufiger jedenfalls als die gemeinsame Geschichte, gemeinsame Werte und Solidarität zwischen den Staaten. Andererseits werden Demokratie und Menschenreche mit Europa verbunden, die zu festen Merkmalen der EU gehören und mit denen die EU assoziiert werden will (Pichugova 2017, S. 19).
10 Der EFD – eine europäische Erfolgsstory
Der Europäische Freiwilligendienst, mit dem die Europäische Union seit 1996 Zehntausende junger Menschen dazu bewegt hat, sich für ein friedliches, offenes und solidarisches Europa zu engagieren, gilt als „eine europäische Erfolgsstory“ (Jugend für Europa 2016). Im Oktober 2016 feierten 400 junge Freiwillige aus ganz Europa in Aachen das 20-jährige Jubiläum des EFD. Unter dem Motto „Freiwillig für Europa – Unser Engagement. Unsere Zukunft“ diskutierten sie bei einem Festakt mit Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, mit Elke Ferner, der Parlamentarischen Staatssekretärin aus dem BMFSFJ und weiteren Gästen. Dabei betonte die damalige Bundesjugendministerin Manuela Schwesig (2013–2017) anlässlich des Jubiläums: „Durch ihr Engagement bereichern die Jugendlichen die Arbeit der aufnehmenden Organisation, tragen zur lokalen Entwicklung bei und leisten so einen wertvollen Beitrag für die grenzüberschreitende Verständigung. Mit einem Engagement im Europäischen Freiwilligendienst erfahren junge Menschen den Wert eines lebendigen und sozialen Europas“ (Jugend für Europa 2016).
Hans-Georg Wicke, Leiter von JUGEND für Europa, dankte insbesondere auch den vielen engagierten Menschen in Trägern und Initiativen, die ihre Erfahrung und Ideen so einbringen, dass der EFD in einem europäischen Sinne funktionieren kann. Hierzu erläuterte er wörtlich: „Mit dem EFD wurden erstmals gemeinsame Standards, Verfahren und Strukturen für Freiwilligendienste in Europa entwickelt. Dieses war angesichts der völlig unterschiedlichen und z.T. belasteten Kulturen freiwilligen Engagements nicht unbedingt zu erwarten. Der EFD ist zum Vorbild geworden und hat die Gestaltung von nationalen und internationalen Freiwilligendiensten in Europa wesentlich befördert. Auch in Deutschland. So hat der EFD die traditionelle Perspektive ‚Wir entsenden deutsche Freiwillige ins Ausland‘ verändert und um die Aufnahme von Freiwilligen in Deutschland bereichert“ (Jugend für Europa 2016).
In seinem Grußwort an die Gäste des Festaktes in Aachen sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: „Wer als Freiwilliger arbeitet, der lebt jeden Tag europäische Werte. In den vergangenen 20 Jahren sind so schon etwa 100 000 junge Menschen – dank des Europäischen Freiwilligendienstes – zu Botschaftern der europäischen Idee geworden. In EU-Ländern, aber auch darüber hinaus. Dieses Erfolgsrezept wollen wir nun ausweiten, indem wir ein Europäisches Solidaritätskorps einrichten“ (Jugend für Europa 2016).
11 Quellenangaben
Becker, Roland, Hrsg. 2000. Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen Freiwilligendienst. Jugend für Europa, Deutsche Agentur für das EU-Programm Jugend in Aktion: Special, Band 1. Bonn: Jugend für Europa. ISBN 978-3-924053-36-9
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Hrsg. 2016. Zeit, das Richtige zu tun. Freiwillig engagiert in Deutschland – Bundesfreiwilligendienst, Freiwilliges soziales Jahr, Freiwilliges ökologisches Jahr [online]. 3. Auflage. Berlin: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/95554/​58cc5ee1e5a2ed055087db4296c5c19d/​zeit-das-richtige-zu-tun-fsj-foej-bfd-data.pdf
Clowes Katja und Jörn Fischer, 2012. Internationale Freiwilligendienste. Helfen und Lernen weltweit. Infos, Adressen, Tipps, Erfahrungsberichte. Reihe Jobs und Praktika, Band 26. 4. Auflage. Freiburg im Breisgau: interconnections, ISBN 978-3-86040-182-8
Deter, Gerhard und Theresa Elsner, 2010. Aktueller Begriff. Freiwilligendienste in Deutschland [online]. Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag. Berlin: Deutscher Bundestag [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.bundestag.de/resource/blob/491700/​197c1d577502fd7322cd54628a5af3a7/​Freiwilligendienste-in-Deutschland-data.pdf
Eichhorn, Jaana, 2020. Jugendfreiwilligendienste – Orte politischer Bildung. Eine Expertise für das Deutsche Jugendinstitut [online]. Materialien zum 16. Kinder- und Jugendbericht. München: Deutsches Jugendinstitut e.V. [Zugriff am: 20.03.2023]. PDF e-Book. ISBN 978-3-86379-380-7. Verfügbar unter: https://www.dji.de/fileadmin/​user_upload/​dasdji/​publikationen/​Brosch%C3 %BCren_2021_online/​2020-Jugendfreiwilligendienste%20 %E2%80%93%20Orte%20politischer%20Bildung.pdf
Europäische Kommission, 2015. Erasmus +. Programmleitfaden [online]. Bonn: JUGEND für Europa [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.jugendfuereuropa.de/downloads/​4-20-3738/​erasmus-plus-programmleitfaden-16_de.pdf
Europäische Kommission, Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur, 2017. Wirkungsstudie zum Europäischen Freiwilligendienst (EFD). In: Voluntaris. Zeitschrift für Freiwilligendienste [online]. 5(2), S. 304–316 [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/2196-3886-2017-2-304.pdf
Europäisches Parlament, 1998. Beschluss Nr. 1686/98/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juli 1998 zur Einführung des gemeinschaftlichen Aktionsprogramms „Europäischer Freiwilligendienst für junge Menschen“ [online]. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:31998D1686&from=DE
Guggenberger, Bernd unter Mitwirkung von Harald Müller, Hrsg. 2000. Jugend erneuert Gemeinschaft. Freiwilligendienste in Deutschland und Europa. Eine Synopse. Baden-Baden: Nomos-Verlags-Gesellschaft. ISBN 978-3-7890-6272-8
Huth, Susanne, 2015. Ausgangssituation, Ziele und Vorgehen. In: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Hrsg. 2015. Abschlussbericht der gemeinsamen Evaluation des Gesetzes über den Bundesfreiwilligendienst (BFDG) und des Gesetzes zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten (JFDG) [online]. Berlin: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, S. 17–49 [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/93202/​de7b1c8ea1a882cf01107cb56bab4aa9/​abschlussbericht-gesetz-ueber-den-bundesfreiwilligendienst-und-jugendfreiwilligendienst-data.pdf
Huth, Susanne, 2022. Freiwilligendienste in Deutschland. Stand und Perspektiven [online]. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/​files/​Projekte/​Migration_fair_gestalten/​Freiwilligendienste_in_Deutschland_2022_INBAS.pdf
JUGEND für Europa, 2016. Ein Dienst für Europa – 20 Jahre Europäischer Freiwilligendienst [online]. Bonn: JUGEND für Europa [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.jugendfuereuropa.de/news/10402-ein-dienst-fuer-europa-20-jahre-europaeischer-freiwilligendienst/
JUGEND für Europa, Nationale Agentur Europäisches Solidaritätskorps, Nationale Agentur Erasmus + Jugend, Hrsg., 2022. Das Europäische Solidaritätskorps. The power of together [online]. Bonn: JUGEND für Europa [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.jugendfuereuropa.de/ueber-jfe/​publikationen/​das-europaeische-solidaritaetskorps-the-power-of-together.4269/
Jütting, Henrike, 2003. Freiwilliges Engagement von Jugendlichen: Eine empirische Fallstudie über AbsolventInnen des European Voluntary Service. Arbeitsgestaltung, Technikbewertung, Zukunft, Band 5. Münster: Lit Verlag. ISBN 978-3-8258-6682-2
Kommission der Europäischen Gemeinschaften, 2001. Weißbuch der Europäischen Kommission „Neuer Schwung für die Jugend Europas“ [online]. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=LEGISSUM:c11055
Liebig, Reinhard, 2021. Freiwilligendienste. In: Ralph-Christian Amthor, Brigitta Goldberg, Peter Hansbauer, Benjamin Landes und Theresia Wintergerst, Hrsg. Kreft/​Mielenz Wörterbuch Soziale Arbeit. 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Weinheim: Beltz Juventa, S. 329–332. ISBN 978-3-7799-3869-9 [Rezension bei socialnet]
Pichugova, Ekaterina, 2017. Europäischer Freiwilligendienst (EFD): Fühlen sich Absolventinnen und Absolventen europäischer? Ergebnisse einer Befragung. In: ZEP. Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik [online]. 40(4), S. 17–20 [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.pedocs.de/volltexte/2019/16974/pdf/ZEP_4_2017_Pichugova_Europaeischer_Freiwilligendienst.pdf
Praß, Lisa und Ute Gerdom, 2021. Internationale Freiwilligendienste. In: Ute Gerdom, Katrin Juschka und Vassili Konstantinidis, Hrsg. Praxishandbuch Freiwilligendienst: Einsatz und Begleitung von Freiwilligen in christlichen Einrichtungen. Beiträge zur missionarischen Jugendarbeit, BMJ-Reihe. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, S. 45–54. ISBN 978-3-7615-6778-4
Rat der Europäischen Union, 2008. Schlussfolgerungen des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedsstaaten vom 21. November 2008 zur Mobilität junger Menschen [online]. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:42008X1221(01)
Schwärzel, Mirko, 2018. Freiwilligendienste im Europäischen Vergleich [online]. Berlin: Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.b-b-e.de/fileadmin/​Redaktion/​06_Service/​02_Publikationen/2018/2018-bbe-reihe-arbeitspapiere-006.pdf
12 Literaturhinweise
Europäische Gemeinschaften, Wirtschafts- und Sozialausschuss, 1997. Stellungnahme zum „Vorschlag für einen Beschluss des Europäischen Rates zur Einführung des Gemeinschaftlichen Aktionsprogramms ‚Europäischer Freiwilligendienst für Jugendliche‘“. Stellungnahmen und Berichte WSA, Band 1997, 324. Luxemburg: Amt für Amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. ISBN 978-92-78-17314-2
Europäische Kommission, 2010. Vorschlag für eine EMPFEHLUNG DES RATES „Jugend in Bewegung“ – die Mobilität junger Menschen zu Lernzwecken fördern Brüssel (vom 15.9.2010) [online]. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52010PC0478&from=DE
Fischer, Jörn und Benjamin Haas, 2015. Übergriffiger Staat und störrische Zivilgesellschaft? Internationale Freiwilligendienste zwischen Subsidiarität und politischer Verantwortung. In: Thomas Bibisidis, Jaana Eichhorn, Ansgar Klein, Christa Perabo und Susanne Rindt, Hrsg. Zivil – Gesellschaft – Staat: Freiwilligendienste zwischen staatlicher Steuerung und zivilgesellschaftlicher Gestaltung. Bürgergesellschaft und Demokratie, Band 44. Wiesbaden: Springer VS, S. 107–136. ISBN 978-3-658-05563-9 [Rezension bei socialnet]
JUGEND für Europa, Nationale Agentur Europäisches Solidaritätskorps, Nationale Agentur Erasmus + Jugend, Hrsg., 2022. Individuelle Freiwilligendienste. Junge Menschen engagieren sich in und für Europa [online]. Bonn: JUGEND für Europa [Zugriff am: 20.03.2023]. Verfügbar unter: https://www.jugendfuereuropa.de/ueber-jfe/​publikationen/​fact-sheet-zum-freiwilligendienst-im-europaeischen-solidaritaetskorps.13/
Sieveking, Klaus, Hrsg. 2000. Europäischer Freiwilligendienst für Jugendliche: Statusfragen und rechtspolitische Probleme. Neuwied: Luchterhand Verlag. ISBN 978-3-472-04368-3
13 Informationen im Internet
- JUGEND für Europa – Nationale Agentur Erasmus+ Jugend, Erasmus+ Sport und Europäisches Solidaritätskorps
- Europäisches Solidaritätskorps
- wegweiser-freiwilligenarbeit.com: EFD Europäischer Freiwilligendienst
- Freiwilligendienste DRS gemeinnützige GmbH – Träger für Freiwilligendienste im In- und Ausland
- Europäische Union: 20 Jahre Europäischer Freiwilligendienst!
- Für soziales Leben e.V.: Zentrales Internetportal für den Freiwilligendienst im Ausland
- EU-Info.Deutschland: Jugend in Aktion
- Freiwilligenarbeit.de: Europäischer Freiwilligendienst (EFD)
- Rainbow Garden Village: Wege ins Ausland: Europäischer Freiwilligendienst
Verfasst von
Dr. phil. Hubert Kolling
Krankenpfleger, Diplom-Pädagoge und Diplom-Politologe
Mailformular
Es gibt 10 Lexikonartikel von Hubert Kolling.
Zitiervorschlag
Kolling, Hubert,
2023.
Europäischer Freiwilligendienst [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 17.07.2023 [Zugriff am: 20.09.2024].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/27960
Link zur jeweils aktuellsten Version: https://www.socialnet.de/lexikon/Europaeischer-Freiwilligendienst
Urheberrecht
Dieser Lexikonartikel ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt.
Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns.
Gerne steht Ihnen die Redaktion des Lexikons für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.