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Nähe und Distanz

Prof. Dr. Margret Dörr

veröffentlicht am 25.03.2025

Englisch: closeness and distance

Die Raummetapher „Nähe und Distanz“ bezeichnet im pädagogischen Bereich das komplexe Spannungsverhältnis zwischen emotionaler Verbundenheit und professioneller Abgrenzung in Beziehungen zwischen Fachkräften und ihren Adressat:innen im Kontext institutioneller Strukturen.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Zum Alltagsverständnis des Begriffspaars „Nähe und Distanz“
  3. 3 Bedeutungsfacetten im Kontext (sozial)pädagogischen Denkens und Handelns
    1. 3.1 Abgrenzende Vorbemerkung
    2. 3.2 Nähe und Distanz im aktuellen Kontext (sozial)pädagogischen Nachdenkens und Handelns
  4. 4 Verborgene Dimensionen in der Rede von Nähe und Distanz
    1. 4.1 Die Verdeckung der Machtdimension
    2. 4.2 Die Verdeckung der leibsinnlichen Dimension Sexualität
    3. 4.3 Die Verdeckung der Dimension des Unbewussten
  5. 5 Grenzen und Potenziale des Konzepts
  6. 6 Quellenangaben
  7. 7 Literaturhinweise

1 Zusammenfassung

Die Verwendung der Raummetapher „Nähe und Distanz“ hat sich im pädagogischen Diskurs besonders nach der Aufdeckung sexueller Gewalt in renommierten Einrichtungen verbreitet. Sie dient der Reduktion der Komplexität der faktischen Vielschichtigkeit und notorischen Unbestimmtheit professioneller Beziehungen und wird im Professionsdiskurs als orientierungsleitende Figur für verschiedene Problemstellungen genutzt. Entwicklungspsychologisch wird sie als Gegenpol zwischen Geborgenheitssehnsucht und Autonomiestreben verstanden, professionstheoretisch als widersprüchliche Einheit von diffusen und spezifischen Beziehungsanteilen.

Die Begriffsfigur ist aber aufgrund ihrer Unschärfe zur theoretischen Erfassung und Reflexion pädagogischen Geschehens nur begrenzt tauglich, da sie dazu verführt, die unhintergehbaren zentralen Strukturmomente professionellen Handelns – Sexualität, Macht und Unbewusstes – durch Ent-Nennung zu tabuisieren. Vielmehr erfordert professionelles Handeln, eine reflexive Auseinandersetzung mit Fragen der Verführung und Verführbarkeit sowohl des eigenen professionellen Selbst als auch des Anderen offensiv zu unterstützen.

2 Zum Alltagsverständnis des Begriffspaars „Nähe und Distanz“

In der Alltagssprache dient das Begriffspaar „Nähe und Distanz“ zumeist der Beschreibung realer sozial-räumlicher Abstände zwischen Menschen. Immer dort, wo wir Menschen einander begegnen, eröffnen sich soziale Räume, die wir durch mehr oder weniger ritualisierte oder spannungsgeladene Nah- und/oder Distanzverhältnisse gestalten. So gehört die Fähigkeit, das Verhältnis zu anderen Menschen und Objekten regulieren und gestalten zu können, zu den wichtigsten kulturellen und sozialen Praktiken von uns Menschen (Wulf 2017, S. 623). Sie stellt geradezu eine anthropologische Konstante dar, wobei die vielfältigen Formen auf historische und kulturspezifische Gesichtspunkte somato-psycho-sozialer Abstandsmarkierungen hinweisen. Beispielhaft sei daran erinnert, wie Kinder früher dazu angehalten wurden, zur Begrüßung eines Erwachsenen einen Knicks zu machen, um ihnen ihre Achtung und Respekt zu zollen, was als eine Abstandsmarkierung bezogen auf die generative Ordnung zu lesen ist.

So verwenden wir die Rede von „Nähe und Distanz“ vor allem als Raummetapher. Dabei gilt für uns Menschen, „bezogen auf physische Orte […] eine Ausschließlichkeit. Niemand kann gleichzeitig in Wien und Berlin sein, Innen und Außen, da und dort sein. Und doch gebrauchen wir ein Bild räumlicher Nähe, wenn wir sagen, dass uns eine abwesende, ferne Person (erst recht, wenn wir sie vermissen), ganz ‚nahe steht‘“ (Dörr und Müller 2019, S. 15). Ebenso können wir im Kontext der Nutzung digitaler Kommunikationsmedien erfahren, dass Nähe, Intimität und soziale Beziehungen im Alltag, trotz körperlicher Abwesenheit, hergestellt werden können. Dies haben wir besonders eindrücklich in der Corona-Pandemie erleben müssen, wobei neben der Freude und Erleichterung über diese Möglichkeiten auch die damit verbundenen leib-sinnlichen Entbehrung mehr oder weniger schmerzhaft erfahren wurden.

3 Bedeutungsfacetten im Kontext (sozial)pädagogischen Denkens und Handelns

Im Kontext (sozial)pädagogischen Denkens und Handelns hat sich im Zuge der Aufdeckung der jahrelang vertuschten sexuellen Gewalt in auch angesehenen pädagogischen Institutionen diese – keineswegs neue – Chiffre von „Nähe und Distanz“ inflationär durchgesetzt, oftmals begleitet von einer diffusen, nicht weiter geklärten Forderung, dass pädagogische Fachkräfte besser in die Lage versetzt werden sollen, eine „richtige Nähe“ oder die „richtige Distanz“ zu ihren Adressat:innen einzunehmen. Dabei ist die Karriere dieser Redewendung, um die sich inzwischen ein weiter Bedeutungshof gebildet hat, sicherlich der notwendigen Aufmerksamkeit und der gewachsenen Sensibilität für grenzverletzende, gewaltförmige Gestaltungen pädagogischer Beziehungen geschuldet, verbunden mit dem Ziel, dem Nachdenken über professionelle Beziehungen eine Orientierung zu geben (Reichenbach 2017).

3.1 Abgrenzende Vorbemerkung

Bevor im Weiteren einige der Bedeutungsfacetten dieser Chiffre skizziert werden, soll hier mit Nachdruck festgehalten werden, dass die Rede von „Nähe und Distanz“ nicht geeignet ist, die ethischen Prinzipien des Verbots von sexueller Gewalt in professionellen Beziehungen, die sowohl im Berufsethos als auch als juristisch kodifizierte Norm Gültigkeit hat, zu beschreiben. Diese ethische Seite stellt eine Konstante dar, sie ist nicht relativierbar und steht nicht zur Disposition. Das Verbot von sexueller Gewalt gegen Anvertraute ist nicht mit der Rede einer misslungenen „Nähe“ oder gescheiterten „Nähe-Distanz-Regulation“ zu benennen. So eine begriffliche Gleichsetzung würde dazu führen, dass der Gültigkeitsanspruch des Verbots an nötiger Schärfe verliert, während die professionelle Haltung im Kontext pädagogischer Aufgaben mit dieser Dimension ethischer Normverletzung überfrachtet wird.

Denn auch „[d]as Mißlingen gehört zur Praxis selbst dazu und bildet eine Bedingung der Wirklichkeit konkreter Faktizität“ (Meyer-Drawe 1984, S. 244). Professionelle Beziehungen oszillieren zwischen Gelingen und Scheitern (Zwiebel 2013), und das Wissen um die zyklische Bewegung von Zerfall und Wiederherstellung einer pädagogischen Beziehung stellt einen wichtigen Erfahrungsfundus der pädagogischen Praxis dar (Benjamin 2006).

Aber nur dann werden pädagogische Fachkräfte ohne rationalisierende, verzerrende „psychische Abwehr darüber reflektieren können, wenn damit semantisch nicht gleich die Katastrophe der berufsethischen Verfehlung angesprochen ist. Erst dann ist ein sachbezogener Austausch über verfehlte Nähe-Distanz-Regulation möglich“ (Ramshorn Privitera 2013, S. 1205).

3.2 Nähe und Distanz im aktuellen Kontext (sozial)pädagogischen Nachdenkens und Handelns

Mit der Redewendung „Nähe und Distanz“ wird versucht, über eine Reduktion von Komplexität die faktische Vielschichtigkeit und notorische Unbestimmtheit von professionellen Beziehungen in ein eindeutiges Bild zu bringen. So ist sie vielmehr als eine metaphorische Figur zu begreifen, die als Platzhalter für verschiedene Frage- und Problemstellungen verwendet wird und je nach theoretischer Ausrichtung variiert. Um nur einige Bedeutungsfacetten zu skizzieren:

  • In der Entwicklungspsychologie werden mit dem Begriffspaar „Nähe und Distanz“ zwei miteinander ringende Gegenpole begriffen. „Nähe“ als Geborgenheitssehnsucht versus „Distanz“ als Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Abgrenzung stehen – abhängig von Reifungsprozessen – in einem lebenslangen spannungsreichen Verhältnis. Demgemäß gibt es beispielsweise in der „Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen“ (OPD-KJ) eine Unterkategorie „Nähe versus Distanz-Konflikt“, die im Kontext der Bindungstheorie verwendet wird (Seiffke-Krenke et al. 2014). Dieser Konflikt „zeigt sich im aktiven Modus als Angst vor Nähe und Suche nach übersteigerter emotionaler Unabhängigkeit und im passiven Modus als Angst vor Trennung und Suche nach engen Beziehungen“ (a.a.O., S. 13). Wichtig erscheint den Autor:innen, dass ein „Nähe versus Distanz-Konflikt“ bei Kindern und Jugendlichen nur dann zu diagnostizieren sei, wenn „Bindungen elementar gestört sind“ (ebd.). Dies bedeutet, dass nicht allein die elterliche Bindung relevant ist, sondern der diagnostische Blick muss immer auch die Fähigkeit umfassen, ob alternative, flexible Bindungen zu anderen Personen möglich sind. So sind „Nähe und Distanz“ als subjektive und intersubjektive Raum- und Zeiterfahrung und gerade nicht als objektive berechenbare Kategorien zu verstehen. Erfahrungen werden interpretiert und sind veränderbar.
  • Konträr zu dieser qualitativ ausgelegten Figur firmiert die Metapher zunehmend in der Stringenz einer operationalisierbaren Raumlehre, wie sie in manchen technokratisch-pädagogischen Schutzkonzepten zur Anwendung gelangt. Mit einem mathematischen Kalkül sollen Beziehungen gleichsam berechenbar und kontrollierbar gemacht werden (Dörr 2023). Mit dem Anspruch sexuelle Gewalt zu vermeiden, werden Fachkräfte (und auch ihre Adressat:innen) in ein rigides technokratisches Regelwerk gezwängt. Der Begriff „Nähe“ wird mit unprofessionellem Tun verbunden und „Distanz“ zu einem (fatalen) Markenzeichen für gelungenes professionelles Handeln stilisiert. Aber überbordende Distanzinszenierungen missachten die Ansprüche von Klient:innen auf Zuwendung, Respekt und Hilfe genauso, wie übergriffige Nähe.
  • Ebenfalls als Gegenpole und dennoch als nicht zu trennende Entitäten wird die Figur „Nähe und Distanz“ in professionstheoretischem Kontext ausgedeutet, wenn „Nähe“ mit unmittelbaren Erfahrungen im Feld und „Distanz“ mit Reflexion dieser Erfahrung (Schmid 2019, S. 63) begriffen werden. Dann geht es nicht um einen irgendwie gearteten Kompromiss zwischen Nähe und Distanz, sondern um die Fähigkeit zu Nähe und Distanz (ebd.). Auch sozialpädagogische Fachkräfte handeln mit ihren mehr oder weniger bewussten und eingestandenen Sympathie- und Antipathie-Gefühlen und wenn sie mit verletzten, gedemütigten und gekränkten Adressat:innen zu tun haben, dann sind sie umso mehr mit emotionsgeladenen Themen konfrontiert, deren Affektgehalte – bspw. Ekel, Wut, Enttäuschung, Ärger, Zärtlichkeit, Zuneigung, Macht, Ohnmacht sowie personale und strukturelle Gewalt – ihnen allzu häufig unter die Haut gehen – was kann näher sein? Deutlich wird, dass der Bedeutungshof des Terminus „Nähe“ über die Attribuierung nur positiver Gefühle hinausreicht, ja mehr noch, der Begriff steht – wenn auch unausgesprochen – für die sinnlich-sexuelle Bezogenheit von Menschen (eben auch von Fachkräften) zur äußeren (objektiven) und zur inneren (intrapsychisch-intimen) Welt. Hier wird die Dringlichkeit zur Wahrung und ggf. (Wieder-)Herstellung von Distanz als innere Arbeitshaltung umso offensichtlicher: erst eine angemessene Fähigkeit und Befähigung, zu den eigenen affizierten Gefühlen in Kontakt zu bleiben (Andresen und Friedemann 2012, S. 282 f.), und diese über eine symbolische Vermittlung (Bilder, Sprache) zu begreifen und darüber in Distanz bringen zu können –, erlaubt ihnen mit ihrem jeweiligen Gegenüber in affektregulierender, entwicklungsförderliche Weise in Kontakt zu treten. Dieser Prozess ist letztlich ein Oszillieren zwischen Nähe und Distanz, der sich gleichsam in der Fachkraft abspielt – als ein Arbeitsbündnis mit sich selbst (Dörr 2012). Dies ist ein auf Dauer gestellter störanfälliger Prozess und doch ist die professionelle Fähigkeit zur kognitiven Distanzierung von den Konfliktneigungen der Adressat:innen, bei gleichzeitigem emotionalem Kontakt zum Gegenüber, die notwendige Bedingung für eine gemeinsam hergestellte Verständigungspraxis. So steht immer wieder aufs Neue die Frage im Raum, wie es einer pädagogischen Fachkraft gelingen kann, die Affektdimension ihres Handelns in ein begriffenes Tun zu überführen? (Schmid 2019).
  • Auf der Ebene der direkten Beziehung zwischen Pädagog:innen und Adressat:innen ist oftmals die Rede von einer notwendigen „Nähe-Distanz-Balancierung“ respektive „Nähe-Distanz-Regulierung“. Diese Sprachfiguren basieren theoriearchitektonisch auf dem soziologischen strukturtheoretischen Professionsmodell (Oevermann 1996; Helsper 2016), nach der die Struktur professionellen Handelns als eine widersprüchliche Einheit von diffusen Sozialbeziehungen (Nähe) und spezifischen Rollenbeziehungen (Distanz) begriffen wird. Theoretisch entfaltet wird, dass das pädagogische Bemühen als professionelle Praxis die Pädagog:innen vor die Herausforderung stellt, einerseits ihre formale Berufsrolle kompetent auszufüllen, andererseits sich zugleich als „ganze Person“ auf persönliche, emotional geprägte und nur begrenzt steuerbare Beziehungen einzulassen. Diese widersprüchliche Einheit gehört – so u.a. Helsper (2016) – zu den nicht aufhebbaren Antinomien pädagogischer Praxis, sie kann daher weder gelöst noch verhindert werden, sondern bedarf im pädagogischen Jetzt einer ständigen Balancierung. Qualitativ-empirische Forschungsergebnisse (ebd.) offenbaren, dass eine sog. Nähe-Distanz-Balancierung allzu häufig nicht gelingt, sondern sich Vereinseitigungen zeigen: Entweder offenbart sich eine Beziehungspraxis, in der sich eine einseitige Aktivierung „diffuser Sozialbeziehungen“ zeigt, oder die „Fallspezifik professionellen Handelns“ wird durch die „Einnahme einer unflexiblen, routine- und rollenförmigen Distanz“ grundlegend verfehlt (Helsper und Reh 2012, S. 274). Letztlich zeigt sich daher bei der Suche nach Möglichkeiten, dieses Spannungsfeld der „widersprüchlichen Einheit“ zu beschreiben, sowohl in den Fachdebatten als auch in der Forschung eine Unabgeschlossenheit. Bereits die Idee einer schlichten Balancierung der widersprüchlichen Pole, worauf der Terminus „Nähe-Distanz-Regulation“ zielt, muss an ihre Grenzen gelangen, ist doch eine Bewegung in Widersprüchen nur als Konflikt zu haben. Entsprechend sprechen Helsper und Reh (2012) von Verknotung, Verwicklung oder Verstrickung. Von einer schlichten Balancierung oder Vermittlung kann jedenfalls nicht gesprochen werden. Offenbar sind in dieser Chiffre „Nähe und Distanz“ noch näher zu bestimmende weitere – bisher verborgene – konstituierende Momente konflikthaft wirksam, die es in den Blick zu nehmen gilt (Dörr 2024, 2023).
  • Eine weitere Bedeutungsfacette, die vielfach auch von den beiden zuvor skizzierten Perspektiven angesprochen wird, fokussiert darauf, dass diese Chiffre nicht auf die Dimension einer situativ ausgehandelten Beziehung zwischen Fachkraft und Adressat:in zu beschränken ist. Vielmehr betrifft sie gleichermaßen die institutionellen Rahmungen, in welchen solche Beziehungen eingebettet sind, und ebenso die Wechselwirkungen zwischen beiden (Müller und Dörr 2013). Konsequent kann eine „Nähe-Distanz-Regulation“ in professionellen Arbeitsbeziehungen nur als Qualität historisch-gesellschaftlicher, organisationskultureller und feld- und milieuspezifischer Rahmungen gedacht werden (Klatezki 2019; Thole et al. 2019; Schmid 2019). Folglich bedarf eine Rekonstruktion einer als konflikthaft gedeuteten „Nähe-Distanz-Regulierung“ im interaktionellen Geschehen immer auch einen Blick in den Spiegel einer oftmals schwierigen Organisation (Ader und Schrapper 2002).

Offen bleibt aber bei diesen in der (Sozial)Pädagogik verwendeten Sprachfiguren die Frage, auf welcher Grundlage eine Nähe-Distanz-Regulation gefunden werden soll. Zudem ist es auch nicht unerheblich zu klären, mit welchen Mitteln und mit welchem Ziel dies geschehen soll (Ricken 2021). Unbeantwortet bleibt ebenso, ob diese „Balancierung“ oder „Regulierung“ per se an etwas Gutem orientiert ist und wie dies vom Gegenüber wahrgenommen wird (ebd.). Insofern vermag der eher metaphorische und damit relativ dehnbare Gehalt dieser Sprachfigur kraft seiner räumlichen Dimension zwar dem Nachdenken über professionelle Beziehungen eine komplexitätsreduzierende Orientierung zu geben (Reichenbach 2017). Gleichwohl gilt es in der Theorie, Forschung wie professionellen Praxis sich ihrer Begrenztheit gewahr zu bleiben.

4 Verborgene Dimensionen in der Rede von Nähe und Distanz

Obgleich das spannungsreiche Verhältnis von Macht und Sexualität, als anthropologische Grunddimensionen, zu den konstitutiven Momenten von Erziehung und Bildung gehört, und ubiquitär (sichtbar und/oder unsichtbar) dort aktiviert ist, wo Menschen sich begegnen, also auch in jeglicher personalen pädagogischen Praxis, haben diese Strukturmomente im erziehungswissenschaftlichen Nachdenken bisher nur wenig Beachtung gefunden. So hat zwar die Aufdeckung der sexuellen Gewaltvorkommen von Fachkräften gegen Schutzbefohlene, auch in renommierten pädagogischen Einrichtungen, eine neue Sensibilität für Phänomene der Sexualität und Macht geschaffen, aber die Ausweitung der Verwendung der Begriffsfigur „Nähe und Distanz“ in pädagogischen Feldern scheint erneut einer Verdeckung zuträglich zu sein.

4.1 Die Verdeckung der Machtdimension

Bei der Betrachtung der in dieser Sprachfigur angelegten Raummetaphorik fällt auf, dass die scheinbar nur pragmatische Reduktion von Komplexität einen spezifischen Bias aufweist. Während mit dem Gebrauch dieser Chiffre Vorstellungen horizontaler Relationen freigesetzt werden, bleiben sie blind für ein konstitutives Strukturelement menschlicher – eben auch professioneller – Beziehungen, die ein enormes Konfliktpotenzial aufweist. Machtkonstellationen sind durch vertikale Vergleiche wie „oben und unten“ zu markieren, und diese können die horizontale Dimension (einer Augenhöhe) durchaus negativ durchsetzen. So ist diese Redewendung allemal gut brauchbar, die grundsätzliche Asymmetrie in professionell-pädagogischen Beziehungen zu verdecken. Ein Verbergen, wenn nicht gar Verleugnen dieser konfliktreichen, oft schmerzlichen Dimension führt nicht nur im Kontext des Generationenverhältnisses strukturell zu Ausblendungen und (Selbst)Missverständnissen.

Umfassender spricht Norbert Elias (1971, S. 94) von Machtbalancen, die in ein Ungleichgewicht oder eine Asymmetrie geraten können, wenn Menschen über unterschiedliche Ressourcen oder Machtquellen verfügen, die sie auch gegen andere einsetzen könnten. Ebenso wenig eignet sich die Rede von „Nähe und Distanz“, um Beziehungen hinsichtlich ihrer Dauer, emotionaler und zeitlicher Intensität sowie Qualität und Selektivität zu beschreiben (Reichenbach 2017).

4.2 Die Verdeckung der leibsinnlichen Dimension Sexualität

In der Chiffre „Nähe und Distanz“ wird jene innere Welt der Spannung von Lust und Unlust, die als Sexualität bezeichnet wird, konzeptionell vernachlässigt. Dabei reden wir, wenn wir von Sexualität sprechen, keineswegs schlicht über biologische Zusammenhänge, denn Subjektivität, Körper, Psyche, Begehren – also ausgerechnet dasjenige, was sich als das Intimste und Eigenste anfühlt – erweist sich zugleich als grundlegend sozial konstituiert (Lorenzer 1970; Quindeau 2008). Sexualität ist eine „Bedingung der Möglichkeit der Menschwerdung. Als wesentliche Quelle der Individuation tariert sie Nähe und Distanz aus und jene Gefühle, ohne die Liebe unmöglich ist: Wohllust und Wolllust, Vertrauen in sich selbst und in andere“ (Sigusch 2010, o.S.).

Zwar bewegen sich Fachkräfte im professionellen Feld nicht schlicht als Personen, sondern als Rollenträger:innen, die bestimmten sach- und fachlichen Standards und gesellschaftlichen Erwartungen zu genügen haben, doch setzt die Unmöglichkeit, diese sexuell-sinnliche Dimension von der professionellen Tätigkeit zu trennen, diesen Aufgaben enge Grenzen (Adorno 1969, S. 84). Als leibliche Wesen können wir weder unserem eigenen Begehren noch dem des oder der Anderen entrinnen. Sexualität ist ein ambivalent besetzter Teil menschlichen Lebens, sie hat positive wie negative Gesichter, sie ist nicht nur schön, lustvoll, identitäts- und beziehungsfördernd, sondern kann auch schmerzhaft und zerstörerisch sein (Sigusch 2013), umso dringlicher ist es, diese anthropologische Grunddimension nicht über die Chiffre „Nähe und Distanz“ zum Verschwinden zu bringen, sondern Sexualität entschiedener im sozialpädagogischen Diskurs – gleichermaßen in Theorie, Forschung wie professioneller Praxis – zu thematisieren.

„Sexualität und die daraus sich ergebenden nicht-intendierten Effekte gehören auf die Agenda der Ausbildung, nicht nur wegen der von ihr ausgehenden handlungsmethodologischen folgenreichen Affekte, sondern auch wegen ihrer […] forschungsmethodologisch folgenreichen und der (Forschungs-)Supervision zu unterwerfenden Nebenfolgen“ (Niemeyer 2019, S. 399).

4.3 Die Verdeckung der Dimension des Unbewussten

In der Diskussion über „Nähe und Distanz“ oder über „Nähe-Distanz-Regulation“ wird die Problematik der Steuerbarkeit der Sexualität und mit ihr das Problem des Unbewussten, d.h. der Fremdheit sich selbst und anderen gegenüber, arg unterschätzt. Ja, mehr noch: Diese Rede suggeriert ein Maß an Steuerbarkeit, über das wir nicht verfügen können, und sie etabliert und verbreitet die Idee einer Souveränität dort, wo es sie nicht geben kann (Görlich und Lüdde 2022). Darauf wusste bereits Freud mit seiner – allzu gern verleugneten – Diagnose, „daß das Ich nicht Herr sei in seinem eigenen Haus“ (Freud 1917, S. 11) radikal hinzuweisen.

Doch die Unterscheidung zwischen einem bewussten und einem unbewussten Bereich der Psyche des Menschen, einschließlich Termini wie Verdrängung, Übertragung und Abwehr sind inzwischen in der Alltagssprache wie in der Pädagogik so sehr zum Allgemeingut geworden, dass ihre Herkunft aus der Psychoanalyse fast vergessen scheint. Auch, dass unbewusste Regungen in den generativen Begegnungen zwischen Pädagog:innen und Kindern/​Jugendlichen wirkmächtig beteiligt sind, wird in der Pädagogik abstrakt allgemein zugestanden. Dies insbesondere unter Bezugnahme auf Bernfelds Diktum: „Und so steht der Erzieher vor zwei Kindern: dem zu erziehenden vor ihm und dem verdrängten in ihm. Er kann gar nicht anders, als jenes zu behandeln, wie er dieses erlebte“ (Bernfeld 1925, S. 141).

Bernfeld zielt damit unmissverständlich auf die Dynamik des Unbewussten, dennoch bleibt gerade dieses wirkmächtige Kraftfeld, das jeglicher Erziehung Grenzen setzt, in der pädagogischen Theorie und in den Reflexionen der Praxis eine weitestgehende Leerstelle. Dabei bebildert dieses Bernfeld’sche Diktum überzeugend, dass es fachlich verantwortungslos wäre, die Chiffre „Nähe und Distanz“ zu verwenden, ohne sich des komplexen Geschehens des in weiten Teilen unbewussten Gemengelage von (Gegen)Übertragung, Affektregulation und Abwehr sinnverstehend zuzuwenden. Die Umbuchung der pädagogisch und faktisch wirkmächtigen Themen „Macht“, „Sexualität/Begehren“ und „Unbewusstes“ in die Chiffre „Nähe und Distanz“, verbunden mit einer Neigung, „Distanz“ als Markenzeichen professionellen Handelns zu erhöhen, forciert die Leibvergessenheit der Pädagogik. Diese zeigt sich „auch in Formen des von aller Sinnlichkeit abgetrennten Intellektualismus […], deren Funktionstüchtigkeit gleichsam erkauft [ist, M.D.] durch emotionale Leere“ (Görlich und Lüdde 2022, S. 76).

5 Grenzen und Potenziale des Konzepts

Die aktuelle Konjunktur des Begriffspaars „Nähe und Distanz“ vermag keinen Zusammenhang aufzuschließen, sondern steht eher in Gefahr, die wesentlichen Dimensionen menschlicher Praxis Macht, Sexualität und Unbewusstes zu verdecken. In Bezug auf die theoretischen Einsichten in die oft verwickelten Dynamiken professionell-pädagogischer Praxis, ihren Antinomien und Ambivalenzen bietet die Psychoanalyse der Pädagogik durchaus einen gewissen Erkenntnisfortschritt und begründet für die Praxis einen Leitgedanken, den Devereux für die Forschungspraxis zu formulieren wusste:

„Die professionelle Haltung kann, wie auch die wissenschaftlichen Methoden und Techniken, nur dann effektiv genutzt werden, wenn man versteht, dass sie auf der Ebene des Unbewussten auch als Abwehrstrategie gegen die Angst, die die eigenen Daten erregen, funktioniert. Leugnet man ihre Abwehrfunktion, so werden sie bald in erster Linie für Abwehrzwecke gebraucht und zwar gerade dann, wenn ihre ‚Wissenschaftlichkeit‘ besonders betont wird“ (Devereux 1967, S. 129, Herv. im Orig.).

In diesem Sinne geht es darum, dass pädagogische Fachkräfte sich dem Eigenen ebenso zuwenden wie dem Fremden und dies schließt ein, sich hinreichend angstfrei, zugleich dem Fremden im Eigenen zuzuwenden. Neben einer Institutionskultur der Offenheit für Themen der Sexualität und Macht im konkreten Leben und im alltäglichen wie fachlichen Denken und Handeln ist die pädagogische Praxis auf das Wissen verwiesen, dass sie es mit sozialen und psychischen Faktoren zu tun hat, die mächtiger sind als sie selbst. Dies zu berücksichtigen ist wichtig, um (sich als) Pädagog:innen in den pädagogischen Möglichkeiten nicht idealisierend zu überschätzen, sondern zu Handlungsmöglichkeiten im Modus der Bescheidenheit reflektierenden Pädagogik beizutragen (Bilstein 2007).

6 Quellenangaben

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Andresen, Sabine und Sara Friedemann, 2012. Rechte und Anerkennung. Zur Ethik pädagogischer Institutionen. In: Sabine Andresen und Wilhelm Heitmeyer, Hrsg. Zerstörerische Vorgänge: Missachtung und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Institutionen. Weinheim: Beltz Juventa, S. 281–294. ISBN 978-3-7799-2818-8 [Rezension bei socialnet]

Benjamin, Jessica, 2006. Tue ich oder wird mir angetan? Ein intersubjektives Triangulierungskonzept. In: Martin Altmeyer und Helmut Thomä, Hrsg. Die vernetzte Seele: Die intersubjektive Wende in der Psychoanalyse. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 65–107. ISBN 978-3-608-94403-7 [Rezension bei socialnet]

Bernfeld, Siegfried, 1973 [1925]. Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung. Frankfurt/M.: Suhrkamp. ISBN 978-3-518-07637-8

Bilstein, Johannes, 2007. Ohnmacht als Programm. In: Micha Brumlik und Hans Merkens, Hrsg. bildung macht gesellschaft. Opladen: Barbara Budrich, S. 31–42. ISBN 978-3-86649-148-9

Devereux, Georg, 1967. Angst und Methode in den Verhaltenswissenschaften. München: Hanser

Dörr, Margret, 2012. Intime Kommunikation in professionellen pädagogischen Beziehungen – Konsequenzen für die professionelle Nähe- und Distanz-Regulation. In: Werner Thole, Maike Baader, Werner Helsper, Manfred Kappeler, Marianne Leuzinger-Bohleber, Sabine Reh, Uwe Sielert und Christiane Thompson, Hrsg. Sexualisierte Gewalt, Macht und Pädagogik. Opladen: Barbara Budrich, S. 174–185. ISBN 978-3-8474-0046-2 [Rezension bei socialnet]

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Schmid, Volker, 2019. Nähe und Distanz aus der Perspektive der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Margret Dörr, Hrsg. Nähe und Distanz: Ein Spannungsfeld pädagogischer Professionalität. 4. aktualisierte und erweiterte Auflage. Weinheim: Beltz Juventa, S. 60–71. ISBN 978-3-7799-6025-6 [Rezension bei socialnet]

Seiffke-Krenke, Inge, Heiko Dietrich, Petra Adler-Corman, Helene Timmermann, Maike Rathgeber, Sibylle Winter und Christine Röpke, 2014. Die Konfliktachse der POD-KJ-2. Ein Fallbuch für die klinische Arbeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN 978-3-525-40244-3

Sigusch, Volkmar, 2010. Das Kind begehrt, aber nicht den Erwachsenen. In: der Freitag [online]. 07.04.2010 [Zugriff am: 03.09.2024]. ISSN 0945-2095. Verfügbar unter: https://www.freitag.de/kultur/​1014-sigusch-thesen-zur-missbrauchsdebatte

Sigusch, Volkmar, 2013. Sexualitäten: Eine kritische Theorie in 99 Fragmenten. Frankfurt a.M.: Campus. ISBN 978-3-593-39975-1 [Rezension bei socialnet]

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Dörr, Margret, 2023. Morsche Grenzen in der Rede von „Nähe und Distanz“ im Kontext pädagogischer Professionalität [online]. In: Alisha Heinemann, Yasemin Karakaşoğlu, Tabias Linnemann, Nadine Rose, und Tanja Sturm, Hrsg. Ent|grenz|ungen. Beiträge zum 28. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Opladen: Barbara Budrich, S. 273–284 [Zugriff am: 04.03.2025]. Verfügbar unter: https://www.jstor.org/stable/jj.7762632.25

Marks, Svenja, Dorothee Schäfer, Werner Thole, Michael Behnisch und Julia Hildebrand, Hrsg., 2023. Intimität in pädagogischen Beziehungen. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-658-40119-1

Niemeyer, Christian, 2019. Sozialpädagogik als Sexualpädagogik: Beiträge zu einer notwendigen Neuorientierung des Faches als Lehrbuch. Weinheim: Beltz Juventa. ISBN 978-3-7799-6014-0

Verfasst von
Prof. Dr. Margret Dörr
Professorin (i. R.) für Theorien Sozialer Arbeit, Gesundheitsförderung an der Katholischen Hochschule in Mainz, Fachbereich Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften. Arbeitsschwerpunkte: Affektabstimmungsprozesse in der Sozialpsychiatrie (BMBF-Projekt)‚ Psychoanalytische (Sozial)Pädagogik, Gesundheitsförderung.
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Rebecca Adami: Childism, Intersectionality and the Rights of the Child. Routledge (New York) 2024.
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