Peergroup
Kilian Hüfner, Patrick Leinhos
veröffentlicht am 27.11.2019
Im Allgemeinen bezeichnet eine Peergroup eine soziale Gruppe von gleichaltrigen, gleichartigen oder gleichgesinnten Personen. Die Peergroup stellt in der Regel einen wichtigen Erfahrungsraum von Kindern und Jugendlichen dar, in dem Lern-, Bildungs- und Sozialisationsprozesse stattfinden.
Überblick
- 1 Zusammenfassung
- 2 Begriffsbestimmung
- 3 Peergroups als Forschungsgegenstand
- 4 Peer(group)s im Lebensverlauf
- 5 Peergroups aus soziologischer Perspektive
- 6 Peergroups aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive
- 7 Fazit und Implikationen für die Praxis
- 8 Quellenangaben
- 9 Literaturhinweise
1 Zusammenfassung
(Jugend-)Soziologische, sozialisationstheoretische, erziehungswissenschaftliche, aber auch entwicklungspsychologische Auseinandersetzungen zu Gleichaltrigenbeziehungen bzw. gleichartigen Beziehungen und zwischenmenschlichen Interaktionen bedienen sich häufig vieler verschiedener Begrifflichkeiten: Peergroup, Peers, Peernetzwerk, Freundschaften, Cliquen, Jugend- und Subkulturen, Szenen etc. Aufgrund der Schwierigkeit, eine eindeutige Bestimmung des Begriffs Peergroup vorzulegen, werden in diesem Beitrag zunächst Bestimmungs- und Differenzkriterien zur Reflexion des Peerbegriffs skizziert sowie das breite Forschungsfeld zum Thema Peers umrissen. Anschließend folgt ein systematischer Überblick zu zentralen disziplinären Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Biografie- und Lebenslaufforschung, der soziologischen sowie der erziehungswissenschaftlichen Peerforschung auf das Thema. In einem abschließenden Fazit werden die Perspektiven zusammengefasst sowie Implikationen für die (pädagogische) Praxis aufgezeigt.
2 Begriffsbestimmung
Der englische Begriff „peer“ geht zurück auf das lateinische Wort „par“, das sich mit „gleich“ übersetzen lässt. Eine Peergroup bezeichnet somit einen „soziale[n] Zusammenhang von Gleichaltrigen, Gleichartigen oder Gleichgesinnten“ (Köhler et al. 2016, S. 11). Neben dieser groben Bestimmung finden sich in der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschung weitere Begriffe für verschiedene, sich z.T. auch überschneidende soziale Beziehungs- und Interaktionsformen im Peerkontext, deren Stellenwert und Ausprägungen sich im Lebensverlauf unterschiedlich gestalten (Krüger 2016, S. 38 f.):
- (Dyadische) feste Freundschaftsbeziehungen, in denen Offenheit und Vertrauen die Grundlage darstellen
- Informelle und selbstorganisierte Cliquen, in denen regelmäßig gemeinsamen Aktivitäten nachgegangen wird und die vor allem für junge Menschen eine große Rolle spielen
- Organisierte Gruppen, wie z.B. Schulklassen oder Vereinsgruppen, die eine gemeinsame Aufgabe verbindet
- Größere soziale Netzwerke, welche in der Regel eher durch oberflächliche Beziehungen und eine hohe Fluktuation gekennzeichnet sind.
Eine besondere Variante von Peereinbindung stellen jugendkulturelle Szenen dar, die sich insbesondere durch eine Interessenfokussierung auszeichnen und „in denen sich Personen in einer bestimmten Form stilisieren und Gemeinsamkeiten an typischen Orten und zu typischen Zeiten interaktiv herstellen und weiterentwickeln“ (Hoffmann 2011, S. 168; hierzu auch Hitzler und Niederbacher 2010).
Die Vielzahl an Begrifflichkeiten von Vergemeinschaftungsformen verweist allerdings auf eine in der Peerforschung „fehlende Begriffsschärfe, unzureichende theoretische Fundierung und differenzierte Operationalisierung“ (Köhler et al. 2016, S. 12). In diesem Zusammenhang entwickelten Köhler, Krüger und Pfaff (2016, S. 12 ff.) Bestimmungs- und Differenzierungskriterien zur Reflexion des Peerbegriffs, um diese Begriffe sowohl für Forschungsvorhaben als auch für Beobachtungsprozesse systematisieren zu können:
- Zunächst ist zu klären, was die zu beobachtende bzw. zu erforschende Gruppe im Sinne einer Gleichartigkeit verbindet. Dies kann sich bspw. auf das Alter (z.B. Kelle 2005), die soziale Stellung, die Gesinnung (z.B. Sūna 2013) oder die Form der institutionellen Einbindung beziehen.
- Hinsichtlich verschiedener Formen des Kontaktes finden sich ebenfalls unterschiedliche Verwendungen des Peerbegriffs (Kessels und Hannover 2015). So gibt es Untersuchungen, welche mit einem weiten Begriff arbeiten und unter Peers auch gemeinsame Angehörige einer Szene oder Generation, die nicht unbedingt in direkten Kontakt stehen müssen, erforschen (z.B. Hitzler und Niederbacher 2010; Kelle 2005). Andere Untersuchungen arbeiten mit einem engeren Begriff, der auf direkter Interaktion basiert (z.B. Schröder 2013). Dies ist allerdings vor dem Horizont der sich verstetigenden digitalen Kommunikationsformen zu reflektieren (Krüger et al. 2016c).
- Auch hinsichtlich der Freiwilligkeit (Scherr 2010) von Peerbeziehungen gibt es verschiedene Auffassungen. So werden z.T. Geschwisterbeziehungen oder Klassenverbände (Bennewitz und Meier 2010) untersucht, die nicht kündbar sind. Forschungen über Freundschaftsbeziehungen basieren hingegen auf der Annahme einer Freiwilligkeit der Peerbeziehungen.
- Ein weiterer Aspekt der Unterscheidung von Peerbeziehungen wird entlang der Grenze von Sympathie und Antipathie gezogen. Dabei wird die Frage diskutiert, ob Feindschaften oder Mobbing-Beziehungen ebenso zu Peerbeziehungen zählen, wie die verschiedenen sympathisierenden Freundschaftsbeziehungen (Köhler et al. 2016, S. 13).
- Ein zentraler Punkt bei der Begriffsbestimmung ist der der Reziprozität (Youniss 1994) als Spezifikum von Peer- und vor allem Freundschaftsbeziehungen. Es wird dabei von einer wechselseitigen Interaktion und gegenseitigen Bezugnahme ausgegangen, wenn Gruppen als Peergroups beobachtet bzw. erforscht werden.
3 Peergroups als Forschungsgegenstand
Das Forschungsfeld um das Thema Peers lässt sich durch eine enorme Heterogenität der disziplinären Verortung (von der Psychologie, über Sozial- und Kulturwissenschaften bis hin zur Soziologie und den Erziehungswissenschaften), durch eine ebenso weit gefächerte Themenvielfalt sowie durch eine Varianz theoretischer Perspektiven und methodologischer Zugänge charakterisieren (Köhler et al. 2016). Hierbei ist eine enge Verzahnung mit der Kindheits- und Jugendforschung feststellbar, da auch hier z.B. Sichtweisen, Interaktionen, Sozialisation oder Bedingungen für Peerbeziehungen zentrale Forschungsthemen darstellen (Überblick bei: Krüger und Grunert 2010; Ecarius et al. 2011). Darüber hinaus stellen Köhler et al. (2016, S. 20) fest, dass das Feld der Peerforschung neben den quantitativen Netzwerkstudien vor allem durch qualitative Zugänge gekennzeichnet ist.
So wurden in den frühen Arbeiten zu Kindheit und Jugend (z.B. Hall 1904a, 1904b; Bühler 1921; Spranger 1924) neben Erziehungsverläufen und -praxen auch schon Peergruppen mit in den Blick genommen (Ladd 2009). Nachdem vor allem Mitte des 20. Jahrhunderts Studien zur sozialisatorischen Funktion von Peergroups (z.B. Eisenstadt 1966) sowie Entwicklungen von psychologischen Stufenmodellen (z.B. Piaget 1932; Erikson 1954) von großer Bedeutung waren, identifizieren Köhler et al. (2016, S. 15) vier zentrale Themenfelder; deren Ursprünge liegen zwar in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – der Zeit, in der die Wurzeln der Peerforschung liegen –, diese lassen sich aber bis heute in ausdifferenzierter Form wiederfinden:
- Interaktionen von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Schule waren ein zentrales Forschungsthema Anfang des 20. Jahrhunderts, das bis heute aktuell ist (Köhler et al. 2016, S. 15 f.). Hier gibt es neben soziometrischen Analysen (z.B. Weiß 1955; Petillon 1978; Naylor 2011) und Studien zur schulischen Gewalt (z.B. Kulis 2005; Salmivalli und Peet 2009) ebenso aktuelle Untersuchungen von Orientierungsmustern und Praxen schulischer Peers (z.B. Brademann und Helsper 2010; Zschach et al. 2010; Bennewitz et al. 2016). In diesem Themenbereich lassen sich auch Arbeiten zum Klassenklima (z.B. Markert 2007) oder zur Bedeutung der Peers für die jeweiligen schulischen bzw. nachschulischen Karrieren (Krüger et al. 2008, 2010, 2012, 2016a, 2019) verorten.
- Eine zweite Linie findet sich in der Erforschung jugendlicher Devianz (Köhler et al. 2016, S. 16 ff.). Dieser Themenbereich, welcher Aspekte jugendlicher Gewalt, Aggression und Delinquenz im Zusammenhang mit Peergroups umfasst, wurde bis Ende der 1990er Jahre verstärkt erforscht (z.B. Kühnel und Matuschek 1995; Heitmeyer 1995; Böttger 1998; Kühnel 2002). Hier liegt der Fokus insbesondere auf rechtsorientierter Gewalt (z.B. Heitmeyer et al. 1992; Groffmann 2001), Drogenkonsum (z.B. Wißmann und Stauber 2016; Grunert 2012) aber auch auf sportbezogenen Fankulturen, ethnischen Jugendgruppen und -szenen. In letzteren rückt Gewalt auch im Kontext der Suche nach Vergemeinschaftung und Anerkennung als Selbstzweck in den Blick (z.B. Bohnsack und Nohl 2001; Eckert et al. 2000; Bohnsack et al. 1995). Dabei wird gewaltvolles Verhalten vor allem männlichen Jugendlichen zugeschrieben (Stickelmann 2013).
- Einen dritten Forschungsstrang sehen Köhler et al. (2016, S. 18 f.) in der Kinder- und Jugendkulturforschung. Im Rahmen dieser Forschungsprojekte werden die Peergroups und der Einfluss der Peers im Hinblick auf vielfältige Themen untersucht. Nicht nur für das Kinder- und Jugendalter (Oswald 2009; King 2002, S. 201 ff.), sondern ebenso z.B. für die sich zu dieser Zeit formierenden kulturellen Stile (Krüger 2010), politischen Haltungen (Groffmann 2001), Geschlechteridentitäten (Tervooren 2006; Schrader und Pfaff 2013; Kreuz 2016), Körperbilder (Höhn und Vogelgesang 1998), Szenen (Hitzler und Niederbacher 2010) oder schulbezogenen Orientierungen (Pfaff 2007) wird ein Einfluss der Peers konstatiert.
- Ein weiteres zentrales Thema der Peerforschung nimmt eine Binnenperspektive ein und untersucht die Qualität von Peerbeziehungen, die Interaktionen in Peerbeziehungen sowie deren Folgen (Köhler et al. 2016, S. 19 f.). So wird die Bedeutung der Peers für die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme (Selman 1984), für die emotional-moralische Entwicklung oder das Konfliktverhalten von Aufwachsenden herausgearbeitet (von Salisch 1991; Keller 2001). Auch das Gender-Thema spielt hier eine gewichtige Rolle, da nach Unterschieden in Beziehungsformen von männlichen und weiblichen Peergroups geforscht wird: Die These von intimeren Beziehungsformen in Mädchenfreundschaften konnte insofern nicht bestätigt werden, da in Jungengruppen die Form der Selbstöffnung und Intimität eine andere ist (Schrader 2016). Darüber hinaus lassen sich in diesem Bereich Untersuchungen von Peerbeziehungen von z.B. Schüler*innen an Profilschulen (Krüger et al. 2016b), mit dualen Karrieren (Winter 2016), an Internaten (Fuchs 2016) oder am Übergang in nachschulische Bildungsinstitutionen (Kreuz 2019) verorten.
Die Forschung in den verschiedenen Disziplinen mit ihren unterschiedlichen Zugängen konnte bisher schon weitreichende Ergebnisse von Peerbeziehungen im Kindheits-, Jugendlichen- und jungen Erwachsenenalter liefern. Dennoch existieren, ungeachtet der hier dargestellten thematischen Schwerpunkte, Forschungsthemen, die zukünftig einer weiteren Bearbeitung bedürfen. Forschungslücken bestehen vor allem in der Peerforschung im Alter der frühen Kindheit (0-6 Jahre) und in der Frage nach der Prozesshaftigkeit von Freundschaftsbeziehungen vor allem über das Erwachsenen- und Seniorenalter. Auch die Bedeutung der Peers hinsichtlich verschiedener Übergange im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt und über weitere biografische Statuspassagen hinweg (z.B. Peerbeziehungen bei Aufnahme von romantischen und Paarbeziehungen, bei Beginn und während der Elternschaft) wurde bisher kaum erforscht. Aber auch in Anbetracht der Veränderungen der Bildungsinstitutionen, bspw. hinsichtlich der Gleichzeitigkeit von Öffnung und Vertikalisierung im Bildungssystem, des Voranschreitens inklusiver Bildung und Bildung in Ganztagsschulen, gibt es nur wenig Informationen zu den Wechselwirkungen von Beziehungen in den jeweiligen Peergroups der Akteur*innen. Des Weiteren eröffnen gesellschaftliche Veränderungen, wie die Globalisierung und Digitalisierung, der demografische Wandel, wachsende Migrationsbewegungen sowie Entwicklungen hinsichtlich neuer Jugendszenen oder politischer Radikalisierung, vielfältige Ansätze zur Erforschung von Peerbeziehungen in den jeweiligen Bereichen gesellschaftlichen Miteinanders (ausführlich Köhler et al. 2016, S. 21 ff.).
4 Peer(group)s im Lebensverlauf
Aus sozialisationstheoretischer Perspektive lassen sich seit der Zeit der Aufklärung bis heute entlang psychologischer, soziologischer und erziehungswissenschaftlicher Ansätze Linien der Peerforschung identifizieren und differenzieren (Köhler 2016, S. 89–101). Übereinstimmend vertreten diese Ansätze die Annahme, dass eine Ko-Konstruktion und das Aushandeln von Normen und Werten als sozialisationsrelevante Interaktion unter Peers stets in symmetrischen Beziehungsformen mit Statusgleichheit, vergleichbaren Erfahrungsräumen und Erfahrungswissen geschieht. Hier werden nun die empirischen Ergebnisse von Studien zusammengefasst, welche die Kontaktaufnahme und Beziehungen zu Peers in verschiedenen Altersstufen thematisieren. Dabei entstehen „Kontakte und Beziehungen zu den Gleichaltrigen […] im Kindesalter, differenzieren sich in der Jugendphase und bestehen fortan in je unterschiedlicher Funktion und Relevanz ein Leben lang“ (Köhler 2016, S. 89).
4.1 Frühe Kindheit
Die wenigen Studien über Peerbeziehungen in der frühen Kindheit zeigen, dass sich unter Zweijährigen Annährungsprozesse beobachten lassen. Die zumeist spielmaterialbezogenen Interaktionen über Blickkontakte und Imitationen geschehen weitgehend ohne Handlungskoordination (Berk 2003; Schmidt-Denter 2005; Oswald 2009). Coplan und Arbeau (2009, S. 147) und auch Wagner und Alisch (2006, S. 50) stellen heraus, dass sich in der frühen Kindheit alters- und verhaltenshomogene Spielgruppen bilden.
4.2 Vor- und Grundschulalter
Im Vor- und Grundschulalter entstehen erste intentionale Freundschaftsbeziehungen, die sich aufgrund räumlicher Nähe und situationsbezogener, gemeinsamer Interaktionen konstituieren. In diesem Alter werden auch persönlichkeitsrelevante Aspekte der Peers bedeutsam und in einer Art vertraglichen Aushandlung werden oftmals gemeinsam Verhaltensregeln bestimmt, deren Einhaltung ein Maß für die Qualität von Freundschaftsbeziehungen darstellt (Wagner und Alisch 2006, S. 14). Der Wunsch nach Anerkennung, Unterstützung und Gemeinschaft gilt laut Wehner (2009, S. 407) hier als Motiv. Köhler (2016, S. 102) arbeitet mit Blick auf sozialpsychologische Untersuchungen heraus, dass in dieser Altersstufe sowohl positive als auch negative Auswirkungen von„peer acceptance“ (Akzeptanz) und „peer rejection“ (Ablehnung) erwartbar sind (Asher und McDonald 2009). Familiär gelebte Erziehungs- und Bindungsstile bestimmen hierbei den Aufbau und den Erhalt von Peerbeziehungen (Deppe 2016).
4.3 Mittlere bis späte Kindheit
Die Vertrautheit und die Häufigkeit von Aktivitäten steigern sich im Laufe der mittleren bis späten Kindheit (Schmidt-Denter 2005, S. 103; Krappmann 2010, S. 198 ff.). Krappmann und Oswald (1995) systematisierten in einer ethnografischen Untersuchung drei Muster der Einbindung in Peerkonstellationen. Kinder in diesem Alter bewegen sich entweder in einem „Interaktionsfeld“ mit flexiblen Konstellationen, in einem „Geflecht“ häufiger Interaktionen oder in einer klar umgrenzten „Gruppe“ enger Freundschaftsbeziehungen. Zu Beginn der qualitativen Längsschnittstudie „Peergroups und schulische Selektion – Interdependenzen und Bearbeitungsformen“ unter der Leitung von Heinz-Hermann Krüger (Krüger et al. 2008, 2010, 2012) wurden zunächst elfjährige Kinder über Interviews und Gruppendiskussionen mit ihren Peers untersucht. Dabei konnten verschiedenen Muster von Freundschaftsbeziehungen rekonstruiert werden:
- die „Intensivfreundschaft“ in Form von engen, besten Zweierbeziehungen mit hoher Intimität und Intensität
- die „Kontextfreundschaft“ in Abhängigkeit geeigneter Kontextbedingungen
- die „Aktivfreundschaft“ als teil-reziproke Beziehung mit häufigen Treffen und kollektiven Aktivitäten, jedoch mit fehlender Passförmigkeit der jeweiligen Vorstellungen von Individuum und Gruppe
- die nicht-reziproke, unerwiderte und deswegen unbefriedigende Freundschaft (ausführlich Köhler 2008, S. 269 ff.).
4.4 Jugendalter
Veränderungen von Peerbeziehungen am Übergang ins Jugendalter fallen häufig zusammen mit dem Übergang in die weiterführende Schule (Kramer et al. 2009, S. 2007; Güroglu et al. 2012, S. 862). In dieser Phase und mit zunehmendem Alter werden Peers mehr und mehr den Eltern gleichrangige Bezugspersonen und die Waage der gemeinsamen Aktivitäten neigt sich in Richtung vermehrter Peeraktivitäten (Ecarius et al. 2011; Entleitner und Cornelißen 2012, S. 16). In diesem Alter steigt auch die Bedeutung der digitalen Kommunikation über soziale Online-Medien, die weitgehend zur Weiterführung der analogen Peeraktivitäten genutzt werden (Krüger et al. 2016c). Die Peers werden zunehmend bedeutsam für die Bewältigung von Problemen, mit denen sich Jugendliche aufgrund der gemeinsamen Einbindung in der Lebensphase konfrontiert sehen. Die Gleichaltrigen bieten eine Möglichkeit der wechselseitigen Bestätigung und Anerkennung, was eine gemeinsame Konfliktlösung erleichtert (Selman 1984). Mit den Peers werden verstärkt Erlebnisse und Erfahrungen geteilt, wodurch sich über „direkte und persönliche Interaktion“ (Köhler 2016, S. 106) geteilte Erfahrungsräume bilden können. Ohne formalisierte Mitgliedschaft oder von außen bestimmte Hierarchien (Scherr 2010; Ecarius et al. 2011; Köhler 2012, S. 156) fungieren Peers als statusgleiche Anerkennungsinstanzen ohne erwachsene Einflussnahme, welche die persönliche Entwicklung positiv beeinflussen können (Schmidt 2004, S. 74 f.).
4.5 Junges Erwachsenenalter
Im jungen Erwachsenenalter konzentrieren sich die wenigen Untersuchungen hinsichtlich Peerbeziehungen entlang verschiedener Übergänge wie z.B. in den Beruf oder in Partnerschaften. Hierbei können Peers erheblichen Einfluss ausüben (Krinninger 2016) – sie können sowohl Tandempartner beim gemeinsam zu bewältigenden Übergang oder bei pessimistischen Sichtweisen auf das Leben als auch zur Instanz der Demotivierung werden (Gaupp 2013; Beierle 2013, S. 12). Branje et al. (2014, S. 10) fanden zum Beispiel heraus, dass Menschen mit offenen und aktiven Peerbeziehungen erfolgreicher auf ihren beruflichen Lebenswegen sind. Auch die Intensität und Qualität von Freundschaftsbeziehungen beeinflussen spätere partnerschaftliche Beziehungen. Eine der wenigen Analysen der Bedeutung des Übergangs in nachschulische Bildungswege auf Peerbeziehungen (Kreuz 2019) kommt zu dem Ergebnis, dass der Übergang sowohl als Risiko für Peerbeziehungen als auch als Chance auf neue Peerbeziehungen begriffen werden kann. Eine dritte Möglichkeit ist die der kontinuierlich aufrecht erhaltenen Beziehungen während der Übergangsphase. Beeinflussende Faktoren sind hierbei die geografische Distanz, zeitliche Belastungen oder gemeinsam erlebte Übergangssituationen (ebd., S. 302 ff.).
4.6 Erwachsenenalter
Eine Fokussierung auf Unterstützungspotenziale und Übergangsprozesse findet sich auch bei Untersuchungen zu Peerbeziehungen im Erwachsenenalter. „Peerbeziehungen unterschiedlichen Formats begleiten die Sozialisation also weiterhin, indem sie diese stützen, aber auch beeinträchtigen können“ (Köhler 2016, S. 108). Eine zusätzliche Forschungslinie wird in dieser Altersstufe zentral: Die Erforschung von Partnerschaften und deren Wechselwirkungen mit den Peerbeziehungen. Bei beginnenden Partnerschaften kommt es häufig zunächst zu einer Überschneidung der Bekanntenkreise und dann zu einer Verringerung der Quantität der Peerbeziehungen (Schmidt-Denter 2005, S. 176). Der zuvor erwähnte Einfluss der zeitlichen Ressourcen auf Peerkontakte wird zunehmend wichtiger, da bei beginnender Familiengründung die Zeit für Peers knapper wird (Wagner und Alisch 2006, S. 51). Dabei werden auch die Intensität und vor allem geteilte Lebenssituationen zunehmend bedeutsam. Freundschaften intensivieren sich, wenn die Akteur*innen sich in ähnlichen Lebenslagen befinden. Auch die Bedeutsamkeit der Intimität im Sinne einer wechselseitigen authentischen Selbstoffenbarung steigt (Stiehler 2009, S. 396). Marion et al. (2013) fanden heraus, dass Zufriedenheit und soziale Einbindung im Erwachsenenalter eng mit der Anerkennung bzw. Ablehnung im Freund*innenkreis sowie dem Vorhandensein eines solchen im Jugendalter zusammenhängt. Des Weiteren werden im Erwachsenenalter Peerbeziehungen in der Nachbarschaft und im Arbeitsumfeld zunehmend relevant. Diese vermehrt fremdbestimmten Beziehungen üben dabei Einfluss hinsichtlich des Sicherheitsgefühls und des emotionalen Rückhalts aus (zu Nachbarschaftsbeziehungen: Günther 2009; Rohr-Zänker und Müller 1998; zu Beziehungen im Arbeitsumfeld: Henderson und Argyle 1985). Belastungen können dabei etwa durch Nachbarschaftsstreitigkeiten, Mobbing oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz entstehen (Sickendieck 2009, S. 474).
4.7 Spätes Lebensalter
Studien, welche die Peerbeziehungen im späten Lebensalter in den Blick nehmen, sind sehr rar. Familiale Beziehungen sind hier von großer Bedeutung – Partner*innen und Kinder gelten hierbei noch vor den Peerbeziehungen als zentrale Unterstützungsinstanzen (Antonucci und Akiyama 2002, S. 3). Schmidt-Denter (2005, S. 222 ff.) weist zwar darauf hin, dass Gruppenaktivitäten für die Selbstwertschätzung hoch bedeutsam sind. Jedoch reduzieren sich die sozialen Beziehungen im Laufe des Lebensalters (Meyer 2010).
5 Peergroups aus soziologischer Perspektive
Menschen sind Einzelwesen und soziale Wesen zugleich. Das Individuum befindet sich sein Leben lang – wie oben beschrieben – stets in unterschiedlichen Beziehungszusammenhängen und wird durch diese beeinflusst. Zunächst ist das in der Regel die Familie, dann im Kindergarten die Spielgruppe, dazu kommen Freundes- und Nachbarschaftskreise, später die Schulklasse, Cliquen und Gleichaltrigengruppen, Partnerschaften, Arbeitskolleg*innen usw.: „Das Hineinwachsen bzw. die Integration in die Gesellschaft […] geschieht zu einem großen Teil in sozialen Gruppen und insbesondere in selbst gewählten Gruppen von Gleichaltrigen, Gleichgesinnten und Gleichgestellten“ (Griese 2016, S. 56 f.). Wie sich Menschen in sozialen Gruppen verhalten und welchen Einfluss sie aufeinander nehmen, ist vor allem Forschungsfeld der Soziologie. Im Folgenden werden nun einige klassische peergroup-theoretische Ansätze der Kindheits- und Jugendsoziologie umrissen.
5.1 Peergroups als Primärgruppen im Jugendalter (Cooley)
Der Fachterminus „Peergroup“ selbst geht zurück auf den Soziologen Charles Horton Cooley (1902/1967), der eine Unterteilung sozialer Gruppen in Primär- und Sekundärgruppen vorschlug. Bei der Primärgruppe handelt es sich um Personengruppen des direkten Umfeldes eines Individuums, zu denen es sich zugehörig fühlt und die einen direkten Einfluss auf das Individuum haben. Sekundärgruppen sind dementsprechend Personengruppen, die nicht die Merkmale von Primärgruppen aufweisen und mit denen das Individuum einen weniger regelmäßigen bzw. weniger intensiven Kontakt pflegt. Auch Gleichaltrigengruppen bzw. Peergroups können zu Primärgruppen werden: „Insbesondere in der Jugendzeit […] bekommen Peers eine hohe elementare Bedeutung für Lern- und Bildungsprozesse, für die Identitätsfindung und sexuelle Orientierung sowie für sozial-normative Suchbewegungen und werden durch die intensiven kognitiven und emotionalen Interaktionen in den Gruppen zur dominanten Sozialisationsinstanz“ (Griese 2016, S. 57). So wie sich die Lebensphase „Jugend“ im Laufe der Geschichte immer weiter ausgedehnt hat (z.B. Hurrelmann und Quenzel 2016), so hat sich in diesem Zuge die Peergroup zur zentralen Sozialisationsinstanz im Jugendalter entwickelt. Studien zeigen sogar auf, dass Jugendliche in der Adoleszenz mehr als doppelt so viel Zeit mit Peers verbringen als mit ihren Eltern (Santrock 2011; Buhrmester 1998).
5.2 Peergroups als Verbindungsglied zwischen Familie und Gesellschaft (Eisenstadt)
Die Arbeit des israelischen Soziologen Shmuel N. Eisenstadt (1966) „Von Generation zu Generation: Altersgruppen und Sozialstruktur“ gilt als ein Meilenstein der Jugendsoziologie. Hauptthema des Schülers von Talcott Parsons (Begründer des Strukturfunktionalismus) ist die Funktion der Peer-Group. Eisenstadt geht von der grundlegenden Annahme aus, dass die Peergroup eine gesellschaftlich funktionale Notwendigkeit beim Übergang von der Kindheit (Primärgruppen) in die Erwachsenenwelt (Sekundärgruppen) darstellt: „Dieser Übergang verlangt, daß das Individuum nach universalistischen Kriterien zu handeln lernt, das heißt die Auswahl seiner Objekte, das Verhalten und die Verhaltenserwartungen ihnen gegenüber nach generalisierten, universalistischen Standards auszurichten, ohne Bezug auf seine partikularistischen Eigenheiten“ (ebd., S. 39). Innerhalb der Peergroup lernt und erprobt das Individuum die relevanten gesellschaftlichen Normen, Werte und Verhaltensmuster. Peergroups dienen somit als Verbindungsglied zwischen dem primären Bereich der Familie und den sekundären institutionellen Bereichen der Gesellschaft und sind daher sowohl für die Persönlichkeitsintegration des Individuums als auch für die Übermittlung des sozialen Erbes und die Aufrechterhaltung sozialer Kontinuität in Gesellschaften funktional notwendig (ebd., S. 279–336; Griese 2016, S. 63 f.).
5.3 Peergroups als zentrale Sozialisationsinstanz in der Jugendphase (Tenbruck)
Auch der Soziologe Friedrich H. Tenbruck (1965) geht davon aus, dass in modernen komplexen Gesellschaften die Familie ihre wesentliche Sozialisierungsfunktion in der Jugendphase verliert und stattdessen die Peergroup stark an Bedeutung gewinnt. Zudem betont Tenbruck, dass das Phänomen Jugend überhaupt erst durch jugendliche Gruppenbildungsprozesse in Erscheinung tritt: „Jugend aber ist das Ergebnis einer charakteristischen Gruppenbildung, die sich in der komplexen Gesellschaft unvermeidlich einstellen muß. Erst wo die Gesellschaft Jugendliche miteinander in feste Beziehung setzt, entsteht Jugend“ (ebd., S. 67).
Die Sozialisation der Jugendlichen in den Peergroups vollzieht sich als Selbstsozialisation bzw. „Sozialisierung in eigener Regie“ (ebd., S. 98), in der eigene Wertorientierungen und Handlungsmuster entwickelt werden können. Hierbei besteht prinzipiell die Gefahr, dass Heranwachsende die Werte und Verhaltensmuster der Peergroup als wichtiger erachten als die gesellschaftlichen und es in der Folge zu Konflikten bis hin zu gesellschaftlicher Desintegration kommt: „Jugendliche sind in diesem Sinne immer potentielle Devianten“ (Griese 2016, S. 65). Allerdings ist kritisch anzumerken, dass im Forschungsfeld jugendlicher Devianz stets das Risiko normativer Defizitzuschreibungen besteht (Pfaff 2015, S. 42; Scherr 2003; Hitzler 2008). Eine Gesellschaft ist jedoch nicht statisch, sondern unterliegt ständigem Wandel. Unter einer solchen Prämisse besitzt die Peergroup ebenso das Potenzial einer Aushandlungsinstanz überkommener Wertvorstellungen und Handlungsanforderungen und kann damit als Motor sozialen und gesellschaftlichen Wandels sowie wiederum als integrierendes Medium in einer sich dynamisch verändernden Gesellschaft fungieren (hierzu auch Parsons 1965; Eisenstadt 1966).
Es lässt sich somit festhalten, dass Peergroups die zentrale Sozialisationsinstanz im Jugendalter sind. Jedoch ist anzumerken, dass aufgrund der Unterschiedlichkeit von Peergroups, deren Freizeitorientierungen, Verhaltensmustern und kulturellen Orientierungen, Peers sowohl positive wie auch negative Einflüsse auf Sozialisationsprozesse von Heranwachsenden haben können (Ecarius et al. 2012; Oswald 2008).
6 Peergroups aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive
Über die gesamte Schulzeit hinweg spielen Peerbeziehungen eine zentrale Rolle im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Doch erst seit der Bildungsdebatte Anfang der 2000er-Jahre und der Diagnose, dass Bildung mehr ist als Schule (Bundesjugendkuratorium et al. 2002; Otto und Rauschenbach 2004), geraten in der erziehungswissenschaftlichen Kindheits- und Jugendforschung Peers als Bildungsorte informellen Lernens und des Erwerbs von personalen, kulturellen und sozialen Kompetenzen theoretisch und empirisch vermehrt in den Blickpunkt der Betrachtung (Krüger 2016, S. 37 f.; BMFSFJ 2006).
6.1 Kompetenzerwerb in Peergroups
Empirische Studien belegen, dass Gleichaltrigen-Gruppen als Lern- und Erfahrungsräume Kindern und Jugendlichen den Erwerb eines breiten Spektrums an Kompetenzen ermöglichen. So zeigen schon die Analysen Krappmanns und Oswalds (1995) in den 1990er-Jahren eine förderliche Wirkung von Freundschaftsbeziehungen auf die moralische und soziale Kompetenzentwicklung auf. Der Erwerb sozialer Kompetenz zielt primär auf die Einübung von Kommunikationsformen sowie die Beziehungsfähigkeit zu anderen Menschen (Harring et al. 2010, S. 13). Heranwachsende, die nicht in Freundschafts- und Peerbeziehungen eingebunden sind, neigen eher zu depressiven Stimmungen, geringem Selbstvertrauen sowie geringeren schulischen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen (z.B. Fend 2005; Rinker und Schwarz 1996; Stecher 2001).
Auch Sach- und Fachkompetenzen, wie z.B. Medienkompetenz und Sprachkompetenz, lassen sich nach Harring et al. (2010, S. 13–15) im Kreis der Peers aneignen. So stellen z.B. Krüger und Grunert (2005) fest, dass Eltern zumeist nur wenig Erfahrungen im Umgang mit Computern und neuen Medien haben und auch die Schule eher selten ausreichend Lernmöglichkeiten zum adäquaten Medienumgang bereithält. Für Heranwachsende stellt das Internet jedoch einen festen Bestandteil ihres Alltagslebens dar (hierzu z.B. mpfs 2018). Die Medienkompetenzentwicklung scheint maßgeblich innerhalb der Peergroups abzulaufen. Der Großteil der Jugendlichen erwirbt Computer- und Internetkompetenzen in der Freizeit eigenständig und in Interaktion mit den Peers (Treumann et al. 2012).
Da in vielen Familien mit Migrationsgeschichte häufig die Herkunftssprache als Alltagssprache fungiert, profitieren Kinder und Jugendliche weiterhin vom Kontakt mit deutschsprechenden Peers, da diese einen positiven Einfluss auf ihre Sprachkompetenzen ausüben können (Harring et al. 2010, S. 14). Wiederum weisen Kinder und Jugendliche, die in multikulturelle Jugendgruppen eingebunden sind, eine höhere kulturelle Offenheit bzw. größere interkulturelle Kompetenzen sowie einen geringeren Grad an Fremdenfeindlichkeit auf (Reinders et al. 2005).
6.2 Der Stellenwert von Peers für schulische Bildungsbiografien
Allerdings muss kritisch angemerkt werden, dass die oben aufgezeigten Sozialisations- und Bildungseinflüsse ausgehend von den Peers immer auch abhängig von der Form und Zusammenstellung der jeweiligen Peergroup bzw. des jeweiligen Freundeskreises sind. In qualitativen Längsschnittstudien haben sich Krüger et al. (2008, 2010, 2012, 2016a, 2019) mit der Bedeutung der Peers für die schulische Karriere auseinandergesetzt. Die herausgearbeiteten Muster reichen hierbei von der Peergroup als Unterstützungsinstanz für die schulische Karriere, in der schulische Lernaufgaben und Anforderungen gemeinsam bearbeitet werden und die Peers zur Förderung kultureller und sozialer Kompetenzen mit beitragen, über Peers als Austauschgemeinschaft, in der ähnlich gelagerte Interessen und Meinungen geteilt werden, bis hin zur Peergroup als (ambivalente) Parallelwelt oder als Risikopotenzial für die schulische Bildungsbiografie (Krüger und Deppe 2010; Krüger et al. 2012, 2019).
6.3 Peers als Risikopotenzial
Dass Peergroups sich nicht nur als eine Ressource für den Erwerb verschiedener Kompetenzen erweisen, sondern gleichfalls zum Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen beitragen können, zeigen auch andere Untersuchungen. Grunert (2012), die sich anhand von Interviews und Gruppendiskussionen mit Praktiken des Alkoholkonsums von 15-Jährigen auseinandergesetzt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere die Peergroup als Experimentierraum für Alkoholerfahrungen fungiert. Pires und Jenkins (2007) sowie Baier (2005) belegen einen starken Einfluss devianter Freundeskreise auf das Drogenkonsumverhalten. Auch das Risiko des Schulschwänzens oder des Schulabbruchs steigt bei einer Einbindung in delinquente Peergroups (Staff und Kreager 2008; Wagner et al. 2004). Jedoch muss hinzugefügt werden, dass riskante und delinquente Verhaltensweisen nicht allein durch die Peergroup beeinflusst werden, sondern eng verbunden mit den materiellen, familiären, kulturellen und zwischenmenschlichen Ressourcen eines Menschen sind (Palentien und Harring 2010, S. 366; Sharland 2005).
6.4 Peer Education und Positive Peerkultur
Neben dem Erwerb von Kompetenzen und den Risiken, die von den Peers ausgehen können, tragen Peergroups als soziale Gruppe schließlich auch dazu bei, das Bedürfnis von Kindern und Jugendlichen nach sozialer Eingebundenheit und Zugehörigkeit zu befriedigen (Rohlfs 2010). Gemeinsame Gespräche und eine Kommunikation auf Augenhöhe bilden zentrale und unterstützende Bestandteile innerhalb von Peergroups. Die Heranwachsenden fungieren gegenseitig als kompetente Beratungspartner*innen und Konfliktlöser*innen. An diesem Punkt knüpfen auch verschiedene pädagogische Arbeitsansätze, wie das Konzept der Peer Education (Heyer 2010; Kästner 2003) und der Praxisansatz Positive Peerkultur (Opp und Teichmann 2008), an.
Das Konzept der Peer Education versteht sich als Arrangement, in dem sich „Jugendliche für Jugendliche engagieren, d.h. Angehörige einer gleichen sozialen formellen und/oder informellen Gruppe informieren und beraten sich gegenseitig, wobei das Prinzip der Freiwilligkeit maßgeblich ist“ (Apel 2003, S. 17). Kinder und Jugendliche treten als Expert*innen auf und geben ihr Wissen an andere Kinder und Jugendliche weiter. Dem Konzept liegt die Annahme zugrunde, dass Peers einen großen Einfluss auf Gleichaltrige haben und es Kindern und Jugendlichen häufig leichter fällt, Inhalte von Gleichaltrigen an- bzw. aufzunehmen (Heyer 2010, S. 407).
Einen ähnlich stärkeorientierten Ansatz verfolgt auch das Konzept der Positiven Peerkultur, welches unter anderem im schulischen Kontext breite Anwendung findet. In pädagogisch gerahmten Gesprächskreisen erhalten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, für sie lebensrelevante Themen und Anliegen zu besprechen: „Das Ziel des Arbeitsansatzes Positive Peerkultur ist […] innerhalb eines Gruppenkontextes Aushandlungs- und Konfliktlöseprozesse anzuregen, sodass die Heranwachsenden als Experten für ihre eigenen Lebenswelten beratend fungieren und gleichzeitig Hilfe für die Bewältigung ihrer Alltagsproblematiken erhalten“ (Otto 2015, S. 40). In diesem Kontext verändert sich auch die Rolle der erwachsenen Pädagog*innen, denn ihnen obliegt vordergründig die Gestaltung der Rahmenbedingungen, um eine Verantwortungsübernahme durch die Kinder und Jugendlichen selbst zu ermöglichen. Intention dieser veränderten Praxis ist schließlich die Entwicklung einer gemeinsamen und solidarischen Kultur im Sinne einer fürsorglichen Gemeinschaft (Opp und Teichmann 2008).
7 Fazit und Implikationen für die Praxis
Peer-Groups haben also eine bedeutende gesellschaftliche Rolle, wenn es um die Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen geht. Auch wenn die Peers durchaus auch potenzielle Gefahrenquellen darstellen können, bieten Peergroups Heranwachsenden neben den Eltern und Pädagog*innen nötigen Rückhalt sowie Unterstützung und stellen eine wichtige Sozialisationsinstanz dar.
Für Sozialarbeiter*innen und pädagogische Fachkräfte ist das Wissen über den Einfluss der Peergroup in vielen Fällen von Bedeutung. Von dort können aktuelle Problemlagen der Klient*innen ausgehen, ebenso kann diese aber auch zur Lösung aktueller Schwierigkeiten einen wesentlichen Beitrag leisten. So weist Grunert (2011, S. 143 ff.) zum Beispiel darauf hin, dass für Kinder und Jugendliche, die in risikobelasteten Familien aufwachsen, die Peergroup eine enorme Rolle für die Bewältigung damit einhergehender Belastungen und Benachteiligungen spielen kann.
Als „Kontaktbörse für die Entstehung und Intensivierung von neuen Peerbeziehungen“ (Schmalfeld 2013, S. 200) im Kindes- und Jugendalter fungiert in der Regel die Schule. Jedoch finden nicht alle Heranwachsenden im schulischen Kontext Anschluss an eine Gruppe oder streben von sich aus engere Peer- bzw. Freundschaftsbeziehungen an. „Isolierte“ Kinder und Jugendliche haben weitaus weniger Möglichkeiten am Bildungs- und Anregungspotenzial, welches von sozialen Gruppen ausgeht, teilzuhaben. In besonders schweren Fällen kommt es gar zu sozialer Aggression und Mobbingaktivitäten gegenüber den Betroffenen, was zu Leistungseinbrüchen, negativen Einflüssen auf die Persönlichkeitsentwicklung bis hin zu psychischen Störungen bei den Opfern führen kann (hierzu z.B. Schubarth 2019).
Es ist daher notwendig, dass pädagogisch Handelnde die jeweiligen Lebensumstände ihrer Klientel kennen und in der Lage sind, wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis entsprechend zu reflektieren. So gehören Informationen zu den Peer- und Sozialbeziehungen in verschiedenen Altersstufen neben den entwicklungsspezifischen, didaktischen, gesellschaftlichen und pädagogischen Wissensbeständen zum Repertoire von professionellen Pädagog*innen. Jedoch sollten die wissenschaftlichen Erkenntnisse eher als Deutungsmuster, denn als unhinterfragtes, „diagnostisches“ Regelwissen fungieren. Indem pädagogische Fach- und Lehrkräfte in (sozial-)pädagogischen Institutionen ein solidarisches, respektvolles und soziale Beziehungen förderndes Klima schaffen, kann der Lebensweg von Menschen vom Kindes- bis ins hohe Erwachsenenalter begleitet und ein geeignetes Umfeld geschaffen werden. Ebenso muss aber auch der Umstand anerkannt werden, dass nicht alle Menschen einer Peergroup angehören oder angehören wollen und andere präferierte Lebensformen praktizieren (Ecarius et al. 2012, S. 174).
8 Quellenangaben
Antonucci, Toni C. und Hiroko Akiyama, 2002. Aging and Close Relationships over the Life Course. In: International Society for the Study of Behavioral Development. Newsletter [online]. 41(1), S. 2–6 [Zugriff am: 24.11.2019]. Verfügbar unter: https://issbd.org/resources/files/newsletter_0102.pdf
Apel, Elard, 2003. Peer-Education – Eine historische Betrachtung aus Sicht der Jugendverbandsarbeit. In: Martin Nörber, Hrsg. Peer Education: Bildung und Erziehung von Gleichaltrigen durch Gleichaltrige. Weinheim: Beltz, S. 16–37. ISBN 978-3-407-55891-6 [Rezension bei socialnet]
Asher, Steven R. und Kristina L. McDonald, 2009. The Behavioral Basis of Acceptence, Rejection, and Perceived Poupularity. In: Kenneth H. Rubin, William M. Bukowski und Brett P. Laursen, Hrsg. Handbook of Peer Interactions, Relationships, and Groups. New York, London: Guilford Press, S. 232–248. ISBN 978-1-593-85441-6
Baier, Dirk, 2005. Abweichendes Verhalten im Jugendalter. Ein empirischer Vergleich verschiedener Erklärungsansätze. In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation. 25(4), S. 381–398. ISSN 0720-4361
Beierle, Sarah, 2013. Die Rolle von Peers, Neuen Medien und Online-Communitiys bei der Berufsorientierung [online]. DJI Expertise. Berlin: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe [Zugriff am: 30.12.2018]. Verfügbar unter: http://www.allianz-fuer-jugend.de/downloads/Peers_DJI_Expertise.pdf
Bennewitz, Hedda und Michael Meier, 2010. Vom Peer-Sein im Unterricht. Beobachtungen zu Schüleraktivitäten im Klassenzimmer. In: Imbke Behnken, Maik Philipp, Georg Breidenstein, Maria von Salisch, Inge Michels, und Beate Wischer, Hrsg. Szenen, Gruppen, Peers. Seelze: Friedrich, S. 115–117. ISSN 0949-2852
Bennewitz, Hedda, Georg Breidenstein und Michael Meier, 2016. Peerkultur in der Schule. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 413–426. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Berk, Laura E., 2003. Child Developement. Boston: Person Education. ISBN 978-0-205-35504-4
Bohnsack, Ralf und Arnd-Michael Nohl, 2001. Allochthone Jugendcliquen. Die adoleszens- und migrationsspezifische Suche nach habitueller Übereinstimmung. In: Wolf-Dietrich Bukow, Claudia Nikodem, Erika Schulze und Erol Yildiz, Hrsg. Auf dem Weg zur Stadtgesellschaft:Die multikulturelle Stadt zwischen globaler Neuorientierung und Restauration. Wiesbaden: VS Verlag, S. 73–93. ISBN 978-3-8100-3037-5
Bohnsack, Ralf, Peter Loos, Burkhard Schäffer, Klaus Städtler und Bodo Wild, 1995. Die Suche nach Gemeinsamkeit und die Gewalt der Gruppe: Hooligans, Musikgruppen und andere Jugendcliquen. Opladen: Leske+Budrich. ISBN 978-3-8100-1437-5
Böttger, Andreas, 1998. Gewalt und Biographie: Eine qualitative Analyse rekonstruierter Lebensgeschichten von 100 Jugendlichen. Baden-Baden: Nomos. ISBN 978-3-7890-5738-0
Brademann, Sven und Werner Helsper, 2010. Schulische Übergänge und Peerbeziehungen. Die Bedeutung von Gleichaltrigen für den Übergang in die Sekundarstufe I. In: Anna Brake und Helmut Bremer, Hrsg. Alltagswelt Schule: Die soziale Herstellung schulischer Wirklichkeiten. Weinheim, München: VS Verlag, S. 67–96. ISBN 978-3-7799-1586-7
Branje, Susan, Lydia Laninga-Wijnen, Rongqin Yu und Wim Meeus, 2014. Associations Among School and Friendship Identity in Adolescence and Romantic Relationships and Work in Emerging Adulthood. In: Emerging Adulthood [online]. 2(1), S. 6–16. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1177/2167696813515851
Buhrmester, Duane, 1998. Need fulfillment, interpersonal competence, and the developemental contexts of early adolescent friendship. In: William M. Bukowski, Andrew F. Newcomb und Willard W. Hartup, Hrsg. The company they keep: Friendship in childhood and adolescence. New York: Cambridge University Press, S. 158-185. ISBN 978-0-521-62725-2
Bundesjugendkuratorium, Sachverständigenkommission für den Elften Kinder- und Jugendbericht, Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe, 2002. Bildung ist mehr als Schule [online]. Leipziger Thesen zur aktuellen bildungspolitischen Debatte. Bonn: Bundesjugendkuratorium [Zugriff am: 30.05.2019]. Verfügbar unter: http://miz.org/dokumente/BA_035_Leipziger_These_zur_bildungspolitischen_%20Debatte_2002.pdf
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2006. Zwölfter Kinder- und Jugendbericht: Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Berlin: BMFSFJ. ISSN 0722-8333
Bühler, Charlotte, 1921. Das Seelenleben des Jugendlichen. Stuttgart: Fischer
Cooley, Charles Horton, 1902/1967. Human nature and the social order. New York: Schocken
Coplan, Robert J. und Kimberly A. Arbeau, 2009. Peers Interactions and Play in Early Childhood. In: Kenneth H. Rubin, William M. Bukowski und Brett P. Laursen, Hrsg. Handbook of Peer Interactions, Relationships, and Groups. New York: Guilford Press, S. 143–161. ISBN 978-1-593-85441-6
Deppe, Ulrike 2016. Die Bedeutung der Familie für die Gleichaltrigenbeziehungen. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 275–289. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Ecarius, Jutta, Stefan E.Hößl und Alena Berg, 2012. Peergroup – Ressource oder biographische Gefährdung? In: Jutta Ecarius und Marcel Eulenbach, Hrsg. Jugend und Differenz: Aktuelle Debatten der Jugendforschung. Wiesbaden: Springer, S. 161–181. ISBN 978-3-531-16858-6
Ecarius, Jutta, Marcel Eulenbach, Thorsten Fuchs und Katharina Walgenbach, 2011. Jugend und Sozialisation. Wiesbaden: VS Verlag. ISBN 978-3-531-16565-3 [Rezension bei socialnet]
Eckert, Roland, Christa Reis und Thomas A. Wetzstein, 2000. Ich will halt anders sein wie die anderen!: Abgrenzung, Gewalt und Kreativität bei Gruppen Jugendlicher. Opladen: Leske+Budrich. ISBN 978-3-8100-2247-9
Eisenstadt, Shmuel N., 1966. Von Generation zu Generation: Altersgruppen und Sozialstruktur. München: Juventa
Entleitner, Christine und Waltraud Cornelißen, 2012. Erste Schritte in die Selbstständigkeit. Wie sich die gemeinsamen Freizeitaktivitäten von Eltern und Jugendlichen zwischen dem 13. Und 17. Lebensjahr verändern. In: DJI Impulse. Lebenswelten Jugendlicher. Freunde, Schule, Job: Was die Jugend heute bewegt. 99(3). S. 15–17. ISSN 2192-9335
Erikson, Erik H., 1954. Identität und Lebenszyklus. Frankfurt am Main: Suhrkamp
Fend, Helmut, 2005. Entwicklungspsychologie des Jugendalters. 3. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag. ISBN 978-3-8100-3904-0
Fuchs, Judith, 2016. Peerbeziehungen im Internat und ihre biografische Relevant. In: Heinz-Hermann Krüger, Catharina Keßler und Daniel Winter, Hrsg. Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Wiesbaden: Springer VS, S. 119–140. ISBN 978-3-658-13161-6
Gaupp, Nora, 2013. Wege in Ausbildung und Ausbildungslosigkeit: Bedingungen gelingender und misslingender Übergänge in Ausbildung von Jugendlichen mit Hauptschulbildung. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung. ISBN 978-3-86593-176-4
Griese, Hartmut M., 2016. Die soziologische Perspektive: Peers und ihre Bedeutung für die gesellschaftliche (Des-?)Integration. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 55–73. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Groffmann, Anne Claire, 2001. Das unvollendete Drama: Jugend- und Skinheadgruppen im Vereinigungsprozess. Opladen: Leske+Budrich. ISBN 978-3-8100-3007-8
Grunert, Cathleen, 2011. Außerschulische Bildung. In: Heinz Reinders, Hartmut Ditton, Cornelia Gräsel, und Burkhard Gniewosz, Hrsg. Empirisch Bildungsforschung: Gegenstandsbereiche. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 137–148. ISBN 978-3-531-17847-9
Grunert, Cathleen, 2012. Alkoholerfahrungen und deren Bedeutungszuschreibungen in jugendlichen Peerkontexten. In: Heinz-Hermann Krüger, Aline Deinert Maren Zschach. Jugendliche und ihre Peers: Freundschaftsbeziehungen und Bildungsbiografien in einer Längsschnittperspektive. Opladen: Barbara Budrich, S. 243–266. ISBN 978-3-86649-460-2 [Rezension bei socialnet]
Günther, Julia, 2009. Nachbarschaft und nachbarschaftliche Beziehungen. In: Karl Lenz und Frank Nestmann, Hrsg. Handbuch persönliche Beziehungen. Weinheim: Juventa, S. 445–463. ISBN 978-3-7799-0792-3 [Rezension bei socialnet]
Güroglu, Berna, Antonius H. N. Cillessen, Gerbert J. T. Haselager und Cornelis F. M. van Lieshout, 2012. „Tell me who your friends are and I’ll tell you who your friends will be“: Consistency and change in social competence in adolescent friendship across school transistion. In: Journal of Social and Personal Relationships [online]. 29(7), S. 861–889. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1177/0265407512448272
Hall, Stanley G., 1904a. Adolescence. Volume I. New York: Appleton & Company
Hall, Stanley G., 1904b. Adolescence. Volume II. New York: Appleton & Company
Harring, Marius, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, 2010. Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen – eine Einführung in die Thematik. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 9–20. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Heitmeyer, Wilhelm, 1995. Gewalt: Schattenseiten der Individualisierung bei Jugendlichen aus unterschiedlichen Milieus. Weinheim: Juventa. ISBN 978-3-7799-0431-1
Heitmeyer, Wilhelm, Heike Buhse, Joachim Liebe-Freund, Kurt Möller, Joachim Müller, Helmut Ritz, Gertrud Siller und Johannes Vossen, 1992. Die Bielefelder Rechtsextremismus-Studie: Erste Langzeituntersuchung zur politischen Sozialisation männlicher Jugendlicher. Weinheim: Juventa. ISBN 978-3-7799-0422-9
Henderson, Monika und Michael Argyle, 1985. Social Support by four Categories of Work Colleagues: Relationships between activities, stress and satisfaction. In: Journal of Occupational Behavior [online]. 6(3), S. 229–239. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1002/job.4030060306
Heyer, Robert, 2010. Peer-Education – Ziele, Möglichkeiten und Grenzen. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 407–422. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Hitzler, Ronald, 2008. Grenzen der disziplinären ‚Ökumene‘: zur fundamentalen Differenz von Jugendsoziologie und Pädagogik. In: Soziologie: Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. 37(2), S. 145–154. ISSN 0340-918X
Hitzler, Ronald und Arne Niederbacher, 2010. Leben in Szenen: Formen juveniler Vergemeinschaftung heute. 3., vollst. überarb. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag. ISBN 978-3-531-15743-6 [Rezension bei socialnet]
Hoffmann, Nora Friederike, 2011. Jugendkultur und soziale Ungleichheit in Szenen – Forschungsstand und Perspektiven. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung. 6(2), S. 167–179. ISSN 1862-5002
Höhn, Marco und Walter Vogelgesang, 1998. Körper, Medien, Distinktion. Zum Körperkult und zur Körperkultivierung in Jugendszenen. In: Hans Günther Homfeldt, Hrsg. „Sozialer Brennpunkt“ Körper: Körpertheoretische und -praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schneider, S. 136–154. ISBN 978-3-89676-104-0
Hurrelmann, Klaus und Gudrun Quenzel, 2016. Lebensphase Jugend: Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. 13., überarbeitete Auflage. Weinheim, München: Beltz Juventa. ISBN 978-3-7799-2619-1 [Rezension bei socialnet]
Kästner, Mandy, 2003. Peer-Education – ein sozialpädagogischer Arbeitsansatz. In: Martin Nörber, Hrsg. Peer Education: Bildung und Erziehung von Gleichaltrigen durch Gleichaltrige. Weinheim: Beltz, S. 50–64. ISBN 978-3-7799-1834-9
Kelle, Helga, 2005. Kinder und Erwachsene. Die Differenzierung von Generationen als kulturelle Praxis. In: Heinz Hengst und Helga Zeiher, Hrsg. Kindheit soziologisch. Wiesbaden: Springer VS, S. 83–108. ISBN 978-3-8100-4140-1 [Rezension bei socialnet]
Keller, Monika, 2001. Moral in Beziehungen. In: Wolfgang Edelstein, Fritz Oser und Peter Schuster, Hrsg. Moralische Entwicklung in der Schule: Entwicklungspsychologie und pädagogische Praxis. Weinheim: Beltz, S. 111–140. ISBN 978-3-407-25246-3
Kessels, Ursula und Bettina Hannover, 2015. Gleichaltrige. In: Elke Wild und Jens Möller, Hrsg. Pädagogische Psychologie. 2. Auflage. Heidelberg: Springer Verlag, S. 283–302. ISBN 978-3-642-41290-5
King, Vera, 2002. Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz: Individuation, Generativität und Geschlecht in modernisierten Gesellschaften. Opladen: Leske+Budrich. ISBN 978-3-8100-3562-2
Köhler, Sina-Mareen, 2008. Freundschaftskonstellationen von Kindern und deren methodische Fassung. In: Heinz-Hermann Krüger, Sina-Mareen Köhler, Maren Zschach und Nicolle Pfaff. Kinder und ihre Peers: Freundschaftsbeziehungen und schulische Bildungsbiographien. Opladen: Barbara Budrich, S. 260–279. ISBN 978-3-86649-114-4 [Rezension bei socialnet]
Köhler, Sina-Mareen 2012. Freunde, Feinde oder Klassenteams? Empirische Rekonstruktionen von Peerbeziehungen an globalen Schulen. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-531-19718-0
Köhler, Sina-Mareen 2016. Die sozialisationstheoretische Perspektive: Der Wandel der Peers- und Freundschaftsbeziehungen im Lebensverlauf. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 89–119. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Köhler, Sina-Mareen, Heinz-Hermann Krüger und Nicole Pfaff, 2016. Peergroups als Forschungsgegenstand – Einleitung. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 11–33. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Kramer, Rolf-Torsten, Werner Helsper, Sven Brademann und Carolin Ziems, 2009. Selektion und Schulkarriere: Kindliche Orientierungsrahmen beim Übergang in die Sekundarstufe I. Wiesbaden: VS Verlag. ISBN 978-3-531-16209-6
Krappmann, Lothar, 2010. Prozesse kindlicher Persönlichkeitsentwicklung im Kontext von Gleichalrigenbeziehungen. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 187–222. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Krappmann, Lothar und Hans Oswald, 1995. Alltag der Schulkinder: Beobachtungen und Analysen von Interaktionen und Sozialbeziehungen. Weinheim: Juventa. ISBN 978-3-7799-0193-8
Kreuz, Stephanie, 2016. Ambivalente Männlichkeitsentwürfe jugendlicher Leistungssportler. In: Heinz-Hermann Krüger, Catharina Keßler und Daniel Winter, Hrsg. Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Wiesbaden: Springer VS, S. 191–218. ISBN 978-3-658-13161-6
Kreuz, Stephanie, 2019. Gemeinsam durch dick und dünn!? Die Bedeutung des Übergangs in die Hochschule oder die Berufsausbildung für die Peerbeziehungen junger Erwachsener. In: Heinz-Hermann Krüger, Kilian Hüfner, Catharina Keßler, Stephanie Kreuz, Patrick Leinhos und Daniela Winter, Hrsg. Exklusive Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers am Übergang in Hochschule und Beruf: Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittstudie. Wiesbaden: Springer, S. 285–307. Springer. ISBN 978-3-658-23174-3
Krinninger, Dominik, 2016. Freundschaft und Studienzeit. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 427–438. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Krüger, Heinz-Hermann, 2010. Vom Punk bis zum Emo. In: Birgit Richard und Heinz-Hermann Krüger, Hrsg. Inter-cool 3.0: Jugend, Bild, Medien – ein Kompedium zur aktuellen Jugendkulturforschung. München: Flink, S. 13–41. ISBN 978-3-7705-4926-9
Krüger, Heinz-Hermann, 2016. Die erziehungswissenschaftliche Perspektive: Peers, Lernen und Bildung. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 37–53. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Krüger, Heinz-Hermann und Ulrike Deppe, 2010. Mikroprozesse sozialer Ungleichheit an der Schnittstelle von schulischen Bildungsbiografien und Peerorientierungen. In: Heinz-Hermann Krüger, Ursula Rabe-Kleberg, Rolf-Torsten Kramer und Jürgen Budde, Hrsg. Bildungsungleichheit revisited. Wiesbaden: VS Verlag. ISBN 978-3-531-18057-1 [Rezension bei socialnet]
Krüger, Heinz-Hermann und Cathleen Grunert, 2005. Jugend und Bildung. In: Rudolf Tippelt, Hrsg. Handbuch Bildungsforschung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 495–512. ISBN 978-3-8100-3196-9
Krüger, Heinz-Hermann und Cathlenn Grunert, 2010. Geschichte und Perspektiven der Kindheits- und Jugendforschung. In: Heinz-Hermann Krüger und Cathleen Grunert, Hrsg. Handbuch Kindheits- und Jugendforschung. Wiesbaden: VS Verlag, S. 11–41. ISBN 978-3-531-15838-9
Krüger, Heinz-Hermann, Aline Deinert und Maren Zschach, 2012. Jugendliche und ihre Peers: Freundschaftsbeziehungen und Bildungsbiografien in einer Längsschnittperspektive. Opladen: Barbara Budrich. ISBN 978-3-86649-460-2 [Rezension bei socialnet]
Krüger, Heinz-Hermann, Kilian Hüfner, und Patrick Leinhos, 2016c. Peers und das World Wide Web. Modi der Internetnutzung in Peerkontexten. In: Heinz-Hermann Krüger, Catharina Keßler und Daniela Winter, Hrsg. Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Wiesbaden: Springer VS, S. 237–257. ISBN 978-3-658-13161-6
Krüger, Heinz-Hermann, Kilian Hüfner, Catharina Keßler, Stephanie Kreuz, Patrick Leinhos und Daniela Winter, Hrsg., 2019. Exklusive Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers am Übergang in Hochschule und Beruf: Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittstudie. Wiesbaden: Springer. ISBN 978-3-658-23174-3
Krüger, Heinz-Hermann, Catharina Keßler und Daniela Winter, 2016a. Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-658-13161-6
Krüger, Heinz-Hermann, Catharina Keßler, Ariane Otto und Anne Schippling, 2016b. Von „Wasserträgern“ und „faulen reichen Deutschen“. Bildungskarrieren und Distinktionsprozesse in Peergroups. In: Heinz-Hermann Krüger, Catharina Keßler und Daniel Winter, Hrsg. Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Wiesbaden: Springer VS, S. 55–78. ISBN 978-3-658-13161-6
Krüger, Heinz-Hermann, Sina-Mareen Köhler und Maren Zschach, Hrsg., 2010. Teenies und ihre Peers. Opladen: Barbara Budrich. ISBN 978-3-86649-312-4 [Rezension bei socialnet]
Krüger, Heinz-Hermann, Sina-Mareen Köhler, Maren Zschach und Nicole Pfaff, 2008. Kinder und ihre Peers: Freundschaftsbeziehungen und schulische Bildungsbiographien. Opladen: Barbara Budrich. ISBN 978-3-86649-114-4 [Rezension bei socialnet]
Kulis, Marija, 2005. Bullying als Gruppenphänomen: Der Beitrag der Mitschüler für die Stabilisierung von Bullying. München: Hut. ISBN 978-3-89963-140-1
Kühnel, Wolfgang, 2002. Gruppen, Gangs und Gewalt. In: Wilhelm Heitmeyer und John Hagan, Hrsg. Internationales Handbuch der Gewaltforschung. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 1441–1456. ISBN 978-3-322-80377-1
Kühnel, Wolfgang und Ingo Matuschek, 1995. Gruppenprozesse und Devianz: Risiken jugendlicher Lebensbewältigung in großstädtischen Monostrukturen. Weinheim: Juventa. ISBN 978-3-7799-0435-9
Ladd, Gary W., 2009. Trends, Travails, and Turning Points in Early Research on Children’s Peer Relations. In: Kenneth H. Rubin, William M. Bukowski und Brett Laursen, Hrsg. Handbook of Peer Interactions, Relationships, and Groups. New York: Guilford Press, S. 20–41. ISBN 978-1-593-85441-6
Marion, Donna, Brett Laursen, Peter Zettergren und Lars R. Bergmann, 2013. Predicting Life Satisfaction During Middle Adulthood from Peer Relationships During Mid-Adolescence. In: Journal of Youth and Adolescence [online]. 42(8), S. 1299–1307. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/s10964-013-9969-6
Markert, Thomas, 2007. Ausgrenzung in Schulklassen: Eine qualitative Fallstudie zu Schüler- und Lehrerperspektive. Bad Heilbronn: Klinkhardt. ISBN 978-3-7815-1568-0 [Rezension bei socialnet]
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs), 2018. JIM-Studie 2018. Jugend, Information, Medien. Stuttgart: mpfs
Meyer, Christine, 2010. Die Bedeutung von Peerbeziehungen im Alter. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 167–185. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Naylor, Janett M., 2011. Peer Relations. In: Sam Goldstein und Jack A. Naglieri, Hrsg. Encyclopdia of Cild Behavior and Developement. New York: Springer, S. 1075–1076. ISBN 978-0-387-77579-1
Opp, Günther und Jana Teichmann, 2008. Grundlegende Gedanken zum Thema Positive Peerkultur. In: Günther Opp und Jana Teichmann, Hrsg. Positive Peerkultur: Best Practices in Deutschland. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 15–30. ISBN 978-3-7815-1567-3 [Rezension bei socialnet]
Oswald, Hans, 2008. Sozialisation in Netzwerken Gleichaltriger. In: Klaus Hurrelmann, Matthias Grundmann und Sabine Walper, Hrsg. Handbuch Sozialisationsforschung. 7., vollst. überarb. Auflage. Weinheim: Beltz, S. 321–332. ISBN 978-3-407-83160-6 [Rezension bei socialnet]
Oswald, Hans, 2009. Anerkennung durch Gleichaltrige in Kindheit und Jugend. In: Soziale Passagen. 1(2), S. 177–191. ISSN 1867-0180
Otto, Ariane, 2015. Positive Peerkultur aus Schülersicht: Herausforderungen (sonder-)pädagogischer Praxis. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-658-07301-5
Otto, Hans-Uwe und Thomas Rauschenbach, 2004. Die andere Seite der Bildung: Zum Verhältnis von formellen und informellen Bildungsprozessen. 2. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag. ISBN 978-3-531-15799-3
Palentien, Christian und Marius Harring, 2010. Jugendliches Risikoverhalten, Drogenkonsum und Peers. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 365–384. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Parsons, Talcott, 1965. Jugend im Gefüge der amerikanischen Gesellschaft. In: Ludwig von Friedeburg, Hrsg. Jugend in der modernen Gesellschaft. Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 131–156
Petillon, Hanns, 1978. Der unbeliebte Schüler. Braunschweig: Westermann. ISBN 978-3-14-160090-2
Pfaff, Nicole, 2015. Erziehungswissenschaftliche Jugendforschung am Neubeginn? Aktuelle Gegenstandsfelder und Perspektiven in der Forschung zu Jugend. In: Sabine Sandring, Heinz-Hermann Krüger und Werner Helsper, Hrsg. Jugend: Studien zur Kindheits- und Jugendforschung. Wiesbaden: Springer VS, S. 35–55. ISBN 978-3-658-03542-6
Pfaff, Nicolle, 2007. Zum Verhältnis von Schule und Jugendkultur: Entfaltungskontext und Gegenwelt. In: Cathleen Grunert und Hans-Jürgen von Wensierski, Hrsg. Jugend und Bildung. Modernisierungsprozesse und Strukturwandel von Erziehung und Bildung am Beginn des 21. Jahrhunderts. Leverkusen: Barbara Budrich, S. 165–182. ISBN 978-3-86649-151-9
Piaget, Jean, 1932. Das moralische Urteil beim Kinde. München: Klett-Cotta
Pires, Paulo und Jennifer M. Jenkins, 2007. A Growth Curve Analysis of the Joint Influences of Parenting Affect, Child Characteristics and Deviant Peers on Adolescent Illicit Drug Use. In: Journal of Youth and Adolescence. 36(2), S. 169–183. ISSN 0047-2891
Reinders, Heinz, Tanja Mangold und Karna Greb, 2005. Ko-Kulturation in der Adoleszenz. Freundschaftstypen, Interethnizität und kulturelle Offenheit im Jugendalter. In: Franz Hamburger, Tarek Badawia und Merle Hummrich, Hrsg. Migration und Bildung: Über das Verständnis von Anerkennung und Zumutung in der Einwanderungsgesellschaft. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 139–158. ISBN 978-3-531-14856-4 [Rezension bei socialnet]
Rinker, Burkhard und Beate Schwarz, 1996. Selbstwirksamkeit. In: Jürgen Zinnecker und Rainer K. Silbereisen, Hrsg. Kindheit in Deutschland: Aktueller Survey über Kinder und ihre Eltern. Weinheim: Juventa, S. 291–302. ISBN 978-3-7799-0196-9
Rohlfs, Carsten, 2010. Freundschaft und Zugehörigkeit – Grundbedürfnis, Entwicklungsaufgabe und Herausforderung für die Schulpädagogik. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 61–72. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Rohr-Zänker, Ruth und Wolfgang Müller, 1998. Die Rolle von Nachbarschaften für die zukünftige Entwicklung von Standquartieren: Expertise. Oldenburg: Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung. ISSN 1434-9582
Sūna, Laura, 2013. Medienidentitäten und geteilte Kultur: Vermittlungspotenzial von Populärkultur für lettisch- und russischsprachige Jugendliche. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-658-00357-9
Salisch, Maria von, 1991. Kinderfreundschaften: Emotionale Kommunikation im Konflikt. Göttingen: Hogrefe. ISBN 978-3-8017-0432-2
Salmivalli, Christina und Katlin Peet, 2009. Bullies, Victims, and Bully-Victim Relationships in Middle Childhood and Early Adolescence. Kenneth H. Rubin, William M. Bukowski und Brett Laursen, Hrsg. Handbook of Peer Interactions, Relationships, and Groups. New York: Guilford Press, S. 322–340. ISBN 978-1-593-85441-6
Santrock, John, 2011. Adolescence. New York: Mcgraw Hill Book
Scherr, Albert, 2003. Konturen einer genuin soziologischen Jugendforschung. In: Jürgen Mansel, Hartmut Griese und Albert Scherr, Hrsg. Theoriedefizite in der Jugendforschung: Standortbestimmungen und Perspektiven. Weinheim: Juventa, S. 49–66. ISBN 978-3-7799-0480-9
Scherr, Albert, 2010. Cliquen/informelle Gruppen: Strukturmerkmale, Funktionen und Potentiale. In: Marius Harring, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS, S. 73–90. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Schmalfeld, Annegret, 2013. Peer-gerechte Ganztagsschule? Eine qualitative Befragung von Jugendlichen zu ihren Freundschaften und Peerbeziehungen. Weinheim: Beltz Juventa. ISBN 978-3-7799-2160-8 [Rezension bei socialnet]
Schmidt, Axel, 2004. Doing peer-group: Die interaktive Konstitution jugendlicher Gruppenpraxis. Frankfurt a.M: Peter Lang. ISBN 978-3-631-52928-7
Schmidt-Denter, Ulrich, 2005. Soziale Beziehungen im Lebenslauf. 4., vollst. überarb. Auflage. Weinheim: Beltz. ISBN 978-3-621-27563-7 [Rezension bei socialnet]
Schrader, Tina-Berith, 2016. Peergroups als Kontexte der Aushandlung und Praxis von Geschlechterrollen. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicole Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 305–322. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Schrader, Tina-Berith und Nicolle Pfaff, 2013. Jugendkulturen und Geschlecht – Forschungslücken und -perspektiven. In: Robert Heyer, Sebastian Wachs und Christian Palentien, Hrsg. Handbuch Jugend – Musik – Sozialisation. Wiesbaden: Springer VS, S. 323–342. ISBN 978-3-531-17326-9
Schröder, Achim, 2013. Gruppe, Clique, Freundschaft. In: Ulrich Deinet und Benedikt Sturzenhecker, Hrsg. Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. 4. Auflage. Wiesbaden Springer VS, S. 155–157. ISBN 978-3-531-17520-1 [Rezension bei socialnet]
Schubarth, Wilfried, 2019. Gewalt und Mobbing an Schulen: Möglichkeiten der Prävention und Intervention. 3., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Kohlhammer. ISBN 978-3-17-030878-7 [Rezension bei socialnet]
Selman, Robert L., 1984. Die Entwicklung des sozialen Verstehens: Entwicklungspsychologische und klinische Untersuchungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. ISBN 978-3-518-57693-9
Sharland, Elaine, 2005. Young People, Risk Taking and Risk Making: Some Thoughts for Social Work. In: British Journal of Social Work [online]. 36(2), S. 247–265. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1093/bjsw/bch254
Sickendieck, Ursel, 2009. Persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz. In: Karl Lenz und Frank Nestmann, Hrsg. Handbuch persönliche Beziehungen. Weinheim: Juventa, S. 465–487. ISBN 978-3-7799-0792-3 [Rezension bei socialnet]
Spranger, Eduard, 1924. Psychologie des Jugendalters. Heidelberg: Quelle und Meyer
Staff, Jeremy und Derek A. Kreager, 2008. Too Cool for School? Violence, Peer Status and High School Dropout. In: Social Forces [online]. 87(1), S. 445–471. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1353/sof.0.0068
Stecher, Ludwig, 2001. Die Wirkung sozialer Beziehungen: Empirische Ergebnisse zur Bedeutung sozialen Kapitals für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz Juventa. ISBN 978-3-7799-1432-7
Stickelmann, Bernd, 2013. Gewalt im Jugendalter als Übergangshandeln. In: Wolfgang Schröer, Barbara Stauber, Andreas Walther, Lothar Bönisch und Karl Lenz, Hrsg. Handbuch Übergänge. Weinheim: Beltz Juventa, S. 435–453. ISBN 978-3-7799-3120-1 [Rezension bei socialnet]
Stiehler, Steve, 2009. Persönliche Beziehungen unter Erwachsenen. In: Karl Lenz und Frank Nestmann, Hrsg. Handbuch persönliche Beziehungen. Weinheim: Juventa, S. 383–401. ISBN 978-3-7799-0792-3 [Rezension bei socialnet]
Tenbruck, Friedrich H., 1965. Jugend und Gesellschaft. Freiburg im Breisgau: Rombach
Tervooren, Anja, 2006. Im Spielraum von Geschlecht und Begehren: Ethnographie der ausgehenden Kindheit. Weinheim: Juventa. ISBN 978-3-7799-0250-8 [Rezension bei socialnet]
Treumann, Klaus Peter, Dorothee M. Meister, Uwe Sander, Eckhard Burkatzki, Jörg Hagedorn, Manuela Kämmerer, Mareike Strotmann und Claudia Wegener, 2012. Medienhandeln Jugendlicher. Mediennutzung und Medienkompetenz. Bielefelder Medienkompetenzmodell. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-531-15293-6 [Rezension bei socialnet]
Wagner, Jürgen W.L. und Lutz-Michael Alisch, 2006. Freundschaften unter Kindern und Jugendlichen. Weinheim,München: Juventa. ISBN 978-3-7799-1317-7 [Rezension bei socialnet]
Wagner, Michael, Imke Dunkake und Bernd Weiß, 2004. Schulverweigerung. Empirische Analysen zum abweichenden Verhalten von Schülern. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 56(3), S. 457–489. ISSN 0023-2653
Wehner, Karin, 2009. Freundschaften unter Kindern. In: Karl Lenz und Frank Nestmann, Hrsg. Handbuch persönliche Beziehungen. Weinheim: Juventa, S. 403–421. ISBN 978-3-7799-0792-3 [Rezension bei socialnet]
Weiß, Carl, 1955. Soziologie und Sozialpsychologie der Schulklasse. Bad Heilbrunn: Klinkhardt
Wißmann, Christian und Barbara Stauber, 2016. Substanzkonsum in Peerkontexten am Beispiel jugendkulturellen Rauschtrinkens. In: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich, S. 383–395. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Winter, Daniela, 2016. Peers zwischen Familienersatz und Aktivitätsnetzwerk. Peerbeziehungen von Jugendlichen mit einer dualen Karriere. In: Heinz-Hermann Krüger, Catharina Keßler und Daniel Winter, Hrsg. Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Wiesbaden: Springer VS, S. 97–118. ISBN 978-3-658-13161-6
Youniss, James, 1994. Children’s Friendships and Peer Culture. Implications for Theories of Network and Support. In: Frank Nestmann und Klaus Hurrelmann, Hrsg. Social Networks and Social Support in Childhood and Adolescence. Berlin: de Gruyter, S. 75–88. ISBN 978-3-11-086637-7
Zschach, Maren, Christiane Zitzke und Marie Schirner, 2010. Schule als Kontext und Thema von Freundesgruppen in einer Längsschnittperspektive. In: Heinz-Hermann Krüger, Sina-Mareen Köhler und Maren Zschach, Hrsg. Teenies und ihre Peers. Opladen, Farmington Hills: Barbara Budrich, S. 105–130. ISBN 978-3-86649-312-4 [Rezension bei socialnet]
9 Literaturhinweise
Harring, Marius, Oliver Böhm-Kasper, Carsten Rohlfs und Christian Palentien, 2010, Hrsg. Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen: Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-531-16973-6 [Rezension bei socialnet]
Köhler, Sina-Mareen, Heinz-Hermann Krüger und Nicole Pfaff, 2016, Hrsg. Handbuch Peerforschung. Opladen: Barbara Budrich. ISBN 978-3-8474-0699-0 [Rezension bei socialnet]
Verfasst von
Kilian Hüfner
Mailformular
Patrick Leinhos
Mailformular
Es gibt 1 Lexikonartikel von Kilian Hüfner.
Es gibt 1 Lexikonartikel von Patrick Leinhos.
Zitiervorschlag
Hüfner, Kilian und Patrick Leinhos,
2019.
Peergroup [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 27.11.2019 [Zugriff am: 19.02.2025].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/4205
Link zur jeweils aktuellsten Version: https://www.socialnet.de/lexikon/Peergroup
Urheberrecht
Dieser Lexikonartikel ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt.
Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns.
Gerne steht Ihnen die Redaktion des Lexikons für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.