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Professionalität

Dr. Sven Werner

veröffentlicht am 30.10.2019

Als Professionalität lässt sich die berufsförmige, gesetzlich mandatierte und berufsethisch reflektierte Ausübung einer Tätigkeit von essenzieller gesellschaftlicher Bedeutung bezeichnen.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Profession und Professionalisierung
  3. 3 Professionalität und professionelles Handeln
  4. 4 Professionalität in der Sozialen Arbeit
  5. 5 Fazit
  6. 6 Quellenangaben
  7. 7 Literaturhinweise

1 Zusammenfassung

Der Tätigkeit von Professionellen wird für die Gesellschaft eine hohe Bedeutung beigemessen. So werden durch professionalisierte Berufe basale Dienstleistungen bereitgestellt sowie wichtige Bereiche der Daseinsvorsorge und der sozialen Organisation gewährleistet. Indem Professionalität im weiten Begriffsgebrauch auf die sachverständige, reflektierte und kunstvolle Ausübung von Berufstätigkeiten abhebt (und häufig in Berufen verortet wird, welche als Professionen gelten – klassischerweise zunächst die Rechtsprechung, die Heilkunst und das Priesteramt), kann Professionalität vom Primat der Gewinnerzielungsabsicht im Geschäftsleben oder vom ästhetischen Sinnhorizont künstlerischer Tätigkeiten abgegrenzt werden.

Professionalität ist individuell betrachtet das Ergebnis einer berufsbiografischen Entwicklung und drückt sich u.a. in der Einbindung in professionelle Netzwerke, in der Handlungspraxis und in der berufsethischen Positionierung aus. Im Zusammenhang professioneller Arbeit gilt Professionalität im Sinne eines Labels als „eine Art Ehrenabzeichen“ und deutet auf die Zuschreibung von Attributen wie „besonders, herausragend, hochwertig“ (Pfadenhauer 2005, S. 9) hin. Sie integriert das Vertrauen der KientInnen und die Verantwortungsübernahme für deren Wohl (z.B. bei AnwältInnen, ÄrztInnen oder PharmazeutInnen) ebenso wie Aspekte der professionellen Diskretion (z.B. beim Beichtgeheimnis oder bei der ärztlichen Schweigepflicht). Professionalität ist sowohl Ausdruck einer inneren Haltung als auch eines erreichten Status (und inkorporierten Habitus).

2 Profession und Professionalisierung

Blickt man auf den im angelsächsischen Raum seit fast einem Jahrhundert und im deutschsprachigen Raum seit den 1970er Jahren geführten Professionalisierungsdiskurs, so wird sichtbar, dass dieser Diskurs vor allem berufssoziologische, systemtheoretische (Luckmann und Sprondel 1972), strukturfunktionalistische, machttheoretische oder diskursethische Perspektiven integriert. 

Über den diskursprägenden Luhmannschen Professionsbegriff hinaus hat sich die konzeptionelle Differenzierung zwischen Profession, Professionalisierung und Professionalität als sinnvoll erwiesen. So unterscheiden bspw. Bernd Dewe und Hans-Uwe Otto zwischen

  1. Profession als einer besonderen Berufsform, die die soziale Makroebene betrifft“
  2. Professionalisierung als berufsgruppenspezifischem sozialem Handlungsprozess, der den ambivalenten Verlauf der Etablierung von Professionen thematisiert“ und
  3. Professionalität […] im Sinne eines habitualisierten, szenisch-situativ zum Ausdruck kommenden Agierens unter typischerweise sowohl hochkomplexen wie auch paradoxen Handlungsanforderungen“ (Dewe und Otto 2011, S. 1131).

Geht man entlang der drei von Dewe und Otto genannten Stationen, zeigt sich in etwa folgender konzeptioneller Weg:

Professionen, aus soziologischer Perspektive betrachtet „ein Phänomen des Übergangs von der ständischen Gesellschaft des alten Europa zur funktional differenzierten Gesellschaft der Moderne“ (Stichweh 1996, S. 50), lassen sich nach Luhmann charakterisieren durch

  • den Rekurs auf bestmögliches Wissen,
  • die prinzipiell riskante und vom Scheitern bedrohte Anwendung dieses Wissens bei gleichzeitiger normativer Orientierung an erfolgreicher Praxis,
  • die Realisierung bedeutender gesellschaftlicher Werte wie Rechtsdurchsetzung, Gesunderhaltung oder Erziehungserfolg,
  • eine Abschirmung des eigenen Arbeitsbereiches nach außen,
  • die prestigeträchtige Zugehörigkeit zur Profession und
  • interne kollegiale Unterstützung (Luhmann 2002, S. 148).

Berufssoziologisch werden die Aspekte der Konstitution einer Ingroup oder der Reklamierung spezifischer Forschungs- und Praxisfelder auch als claim making activities bzw. als doing community konzeptionalisiert.

Professionen bearbeiten Aufgaben und Tätigkeitsbereiche schematisch ausgedrückt „exklusiv“ im Rahmen eines staatlichen Auftrags. Sie stellen ein Resultat der Verberuflichungsprozesse von Arbeit dar (Müller 2012, S. 955). Diese Verberuflichungsprozesse lassen sich im Themenzusammenhang dieses Beitrags als Professionalisierung übersetzen. Professionalisieren können sich Berufsgruppe u.a. durch die Übereinkunft, welche Tätigkeiten sie (wie) und mit welcher Legitimation bearbeiten und wer finanziell für diese Dienste aufkommen soll, durch die Systematisierung der Ausbildung (und später des Studiums), durch Limitierung des Zugangs mittels (widerrufbarer) Approbation in den Berufsstand und – die Berufssoziologie ist hier deutlich – durch den Rekurs auf Wissenssysteme, welche „jeweils einen zentralen Aspekt des menschlichen Lebens in der Gesellschaft betreffen“ (Stichweh 1996, S. 53).

Einer der Gründe für diese Formalisierung liegt darin, dass durch Professionsangehörige zentrale Bereiche bearbeitet werden, wie. u.a. das Verhältnis des Menschen zum Göttlichen, das Verhältnis des Menschen zur Gesellschaft und zu anderen Menschen als Rechtssubjekten und das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper (Müller 2012, S. 957). In dieser Bearbeitung zentraler Bereiche des menschlichen Daseins ist ein prinzipielles Unsicherheitsmoment eingeschlossen. Interventionen können scheitern, Fälle können einen ungünstigen Verlauf nehmen. Professionen stellen sich diesem Risiko und entwickeln auf der Professions- und auf der Subjektebene Vorkehrungen. Festlegungen, wer welches Segment mit welcher Legitimation und nach Absolvierung welcher fachlichen und ethisch-moralischen Entwicklungsprozesse bearbeiten darf, dienen deshalb auch dem Zweck, das o.g. Unsicherheitsmoment nach Möglichkeit zu minimieren.

3 Professionalität und professionelles Handeln

Professionalität ist, wie bereits angedeutet wurde, das Resultat differenzierter Professionalisierungs- und Habitualisierungsprozesse (s.o.).

Innerhalb von Professionen als Berufsgruppen, deren PraktikerInnen eine durch Rechtsnormen geregelte und i.d.R. durch einen standardisierten Eignungsnachweis (z.B. Staatsexamen) erfolgreich absolvierte Ausbildung nachweisen, emergiert Professionalität sowohl in einer technologischen, in einer berufsbiografischen, als auch in einer ethisch-moralischen Perspektive. Für die NovizIinnen einer Profession, welche nach Professionalität streben, sowie für die ErbringerInnen professionalisierter Dienstleistungen, steht deshalb neben dem eigenen Handeln sowie der Legitimität und Wissensbasis dieses Handelns, auch die reflexive Haltung zu diesem Handeln im Fokus.

Hierzu trägt bei, dass an den gesellschaftlichen Status als Professionelle/r i.V.m. der Möglichkeit der akademischen Ausbildung in eigenen Fakultäten bzw. Departements und einer relativ autonomen Berufsausübung über die o.e. Förmlichkeit des Zugangs hinaus hohe Ansprüche geknüpft werden (Müller 2012, S. 957). Professionalität steht damit auch für einen differenzierten Kontext aus Legitimierungs- und Privilegierungsaspekten. Müller weist auf die besonderen Kompetenzzuweisungen und auf die „zwei wichtigsten Merkmalsarten der klassischen Professionen [hin]: Ihre Angehörigen müssen in ganz besonderer Weise kompetent sein, um die Gefahr, dass sie in dem jeweiligen sensiblen Lebensbereich Schaden anrichten, möglichst gering zu halten. Und sie müssen, zweitens, in besonderer Weise unabhängig sein, sowohl von staatlichen oder anderen Instanzen, die andere Interessen verfolgen als die Klienten, als auch von diesen selbst“ (Müller 2012, S. 957).

Professionalität beinhaltet damit nicht allein den Erwerb von Wissen und Handlungskompetenz, sondern ebenso die Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung und charakterlichen Reifung im Sinne eines (berufs-)biografischen Prozesses. Dies führt idealerweise zum Erwerb von Handlungssicherheit, Rollenrepertoire, Ambiguitätstoleranz und Selbstvertrauen sowie zu gegenseitiger solidarischer Unterstützung der Professionsangehörigen. FachkollegInnen ein und derselben Profession sind im bestmöglichen Falle durch gegenseitiges Wohlwollen miteinander verbunden. Sie sollen sich nicht öffentlich diskreditieren oder in wirtschaftlich ruinöse Verdrängungswettbewerbe eintreten. Vielmehr bilden sie gegenüber Außenstehenden ein Ensemble im Goffman’schem Sinne. Vor dem Hintergrund des potenziellen Auftretens krisenhafter Situationen muss schließlich, so Oevermann, gewährleistet sein, dass die Professionsmitglieder ihren jeweils auch „stellvertretend“ für die gesamte Profession getroffenen Entscheidungen „eine wie selbstverständlich geltende, zweifelsfreie Begründbarkeit und Vernünftigkeit“ (Oevermann 1996, S. 87) zuschreiben können.

Professionalität ließe sich deshalb metaphorisch als festes Stehen in der Balance beschreiben, bzw. als reflektierte und kunstvolle Vermittlung von an sich sehr heterogenen Anforderungen. Sie vereint Wissenschaftlichkeit mit ethischer Positionierung, empirisches Fallwissen, Routine (s.o.) und praktisches Können (Müller 2006) mit dem selbstreflexiven Überprüfen der eigenen Praxis. Des Weiteren verbindet sie eine wertschätzende und empathische PraktikerInnen-KlientInnen-Beziehung mit dem Habitus als Professionelle/r – einem Habitus, zu dem auch die Fähigkeit der emotionalen Distanzierung und der souveränen Entscheidung unter Handlungsdruck gehört.

4 Professionalität in der Sozialen Arbeit

Emotionale Distanziertheit und Rationalität gehören in mancher Hinsicht in der kunstgerechten Ausübung der Praxis zu den Kennzeichen von Professionalität. Diese Charakteristik wird für Außenstehende bspw. sichtbar durch die landläufige Auffassung, eine Chirurgin dürfe nicht während der Operation die Schmerzen der PatientInnen mitfühlen und ein Anwalt dürfe nicht vor Gericht über eine vermeintliche Ungerechtigkeit in Zorn geraten.

Diese Teilnahmslosigkeit Professioneller ist indes nur eine scheinbare. VertreterInnen der klassischen Professionen versuchen ihre Involviertheit innerhalb des o.e. Ensembles nicht zu verleugnen, sondern nutzen nach Möglichkeit Gelegenheiten, diese Gedanken professionsintern zu thematisieren, bspw. in Dienstberatungen oder Supervisionen. Die Berufsgruppe der Sozialen Hilfen im Allgemeinen und der Sozialen Arbeit als Beziehungsprofession im Speziellen (Gahleitner 2017) kann – durch die unweigerlich auch auf der Emotionenebene auszugestaltende Arbeitsbeziehung zwischen Praktiker/​innen und Adressat/​innen und durch die scheinbare Alltagsnähe ihrer Handlungsvollzüge in der lebensweltorientierten Bearbeitung psychosozialer Situationen – den starken Fokus auf den vermeintlich „unprofessionellen“ Aspekt der Emotionalität nicht ausschließen (Daßler 1999; Werner 2018). Um das obige Beispiel noch einmal heranzuziehen: Zwei der markanten Unterschiede in der professionellen Praxis einer Chirurgin und einer Sozialarbeiterin zeigen sich in der Komponente der „technischen“ Überprüfbarkeit der erfolgreichen operativen Intervention in der chirurgischen Abteilung und in der Komponente der auszubalancierenden emotionalen Beziehung zwischen PraktikerIn und AdressatIn sozialer Hilfen im Beratungsraum.

Emotionsarbeit ist wichtiger Bestandteil der Sozialen Arbeit. In den ambivalenten Konstellationen aus Personen- und ExpertInnenrolle, welche sozialarbeiterische Praxis kennzeichnen, erhalten die Emotionen eine wichtige Indikatorfunktion, da sie „[e]inerseits als zentrales Motiv und als eine wichtige Bedingung um sich auf andere Menschen helfend und erziehend einzulassen“ gelten. Andererseits können sie in Form von Sympathie oder Antipathie „die Grenzen der AdressatInnen überschreitende[] Wirkungen“ (Tetzer 2009, S. 107) nach sich ziehen. Zudem ermöglicht die gefühlsmäßige Einstellung zu den AdressatInnen den qualitativ Forschenden den Blick auf sog. persönliche „Verstrickungen“.

Auf dem Weg von der Wohltätigkeit zur sozialen Dienstleistung wurde hinsichtlich der methodischen Fundierung, hinsichtlich der Habitualisierung der Professionsangehörigen oder hinsichtlich der berufsethischen Positionierung eine lange und differenzierte Entwicklung absolviert (zum historischen Professionalisierungsprozess Sozialer Arbeit auch Bäumer 1929/1998 oder Hammerschmidt und Tennstedt 2012).

Professionalität in der Sozialen Arbeit kann, so das Ergebnis der o.g. umrisshaften Betrachtung, ohne reflektierte Emotionalität nur schwer bestehen. Professionell zu arbeiten heißt deshalb für Praktizierende der Sozialen Arbeit auch, ihr Wissen um die Gestaltung förderlicher KlientInnen-Kontakte (z.B. in der Bereitschaft zur empathischen Perspektivenübernahme) mit der Sicherheit in der Gestaltung von Arbeitsbeziehungen, welche ihre diffusen und spezifischen Rollenanteile ausbalancieren (Oevermann 1996), zu verbinden. Diese Balance in einer „zugleich diffuse[n] und spezifische[n] Beziehung zum Klienten, dessen leibliche und/oder psychosoziale Beschädigung beseitigt oder gemildert werden soll“ (Oevermann 1996, S. 115), kann geradezu als Strukturmerkmal Sozialer Arbeit gelten.

Durch die o.g. und weitere Merkmale (wie der unklare Status ihrer Bezugswissenschaften, die vermeintlich fehlende Exklusivität der Problembearbeitung, die Alltagsnähe usf.) entsprechen die Arbeitskontexte der Sozialen Arbeit dem „Entwicklungsmodell der klassischen Professionen“ (Otto und Dewe 2011, S. 1133) wie bspw. der im o.g. Beispiel angeführten Medizin nur unvollständig. In der berufssoziologischen Verständigung haben sich in Bezug auf den Berufssektor der Sozialen Arbeit Konzepte wie „minor profession“, „bescheidene Profession“ (Schütze 1992, S. 162), „,Halb-“ bzw. „Semi-Profession“ (Schütze 1992, S. 132) etabliert. Inzwischen liegt der Fokus eher auf Merkmalen, die für den Professionscharakter Sozialer Arbeit sprechen (vgl. die Literaturhinweise im Anhang).

5 Fazit

Professionalität könnte vereinfacht ausgedrückt, übersetzt werden als evidenzbasierte und kunstvolle Bearbeitung eines gesellschaftlich wichtigen Tätigkeitsbereichs. Zum Wissen und zum kunstvollen Handeln kommt die Bereitschaft, sich der kontinuierlichen internen und externen Reflexion des eigenen Handelns zu stellen, und mithin ein gewisses ethisches Niveau zu entwickeln. Der kompetente Umgang mit Schutzrechten und mit Berufsgeheimnissen gehört ebenso zu Professionalität, wie das Agieren in Unsicherheitssituationen und unter Handlungsdruck. Im Coaching Professioneller und in der Zertifizierung professionalisierter Tätigkeiten hat sich u.a. deswegen seit längerem ein eigenständiger neuer Markt etabliert. Hiermit wird zum einen auf den Bedarf an Selbstvergewisserung, Weiterbildung sowie Supervision reagiert. Andererseits werden damit sozialpolitische Trends realisiert, welche u.a. als Qualitätsentwicklung und Dienstleistungsorientierung populär wurden. Diese Trends gehen eng verbunden mit Kostenorientierung und Effektivitätskalkülen einher. Professionalität in einer kontextsensiblen und diversitätsbewussten Art und Weise zur Anwendung zu bringen, bzw. sie als politisch reflektierte und bedarfsorientierte Vermittlung von Theorie und Praxis zu verstehen, wird in dieser Hinsicht zwar herausfordernd, doch besteht Professionalität gerade im Aushalten dieser und weiterer Spannungen.

Über ökonomische Verwobenheiten hinaus und im Kontext der aus der Professionalitätsdebatte nicht auszublendenden Dichotomie von Profession und Disziplin ist als weiterer Aspekt die relative Unsicherheit des Professionswissens im konkreten Einzelfall bedeutsam. Kasuistisches Fallverstehen bleibt über die erlernten Handlungsroutinen hinaus unverzichtbar, denn kodifiziertes Professionswissen ist 1. notwendigerweise schematisch und 2. durch Regeländerungen, technische Innovationen sowie soziale Entwicklungen in einem stetigen Adaptionsprozess begriffen. Insofern besteht nach Luhmann „[d]as ‚Wissen‘ der Professionen […] nicht so sehr in der Kenntnis von Prinzipien und Regeln als vielmehr in der Verfügung über eine ausreichend große Zahl komplexer Routinen, die in unklar definierten Situationen eingesetzt werden können – teils zur besseren Definition der Situation, teils zum Herausgreifen behandelbarer Aspekte“ (Luhmann 2002, S. 149).

Auf der PraktikerInnen-Ebene speist sich Professionalität aus der vitalen Beziehung sowohl zu den jeweiligen Bezugswissenschaften als auch zur beruflichen Praxis, aus der Entwicklung einer Haltung der kollektiven Selbstverpflichtung, auf geteilte Wissensgehalte, verbindliche Werte sowie aus Aktivitäten des claim making und doing community.

Professionalität als Selbstreflexion und als Verfügung über im Fachdiskurs so bezeichnete kognitive und affektiv-motivationale Kompetenzen geht auf der individuellen Ebene desweiteren mit der Fähigkeit einher, das anwendungsbereite diagnostische und methodische Instrumentarium mit kasuistischer Fallkompetenz sowie mit dem Bewusstsein der politischen Dimension des eigenen Tuns und Handelns zu verknüpfen.

6 Quellenangaben

Bäumer, Gertrud, 1998. Die historischen und sozialen Voraussetzungen der Sozialpädagogik und die Entwicklung ihrer Theorie. In: Werner Thole, Michael Galuske und Johann Gängler Hrsg. KlassikerInnen der Sozialen Arbeit: Sozialpädagogische Texte aus zwei Jahrhunderten – ein Lesebuch. Neuwied und Kriftel: Luchterhand, S. 149–159. ISBN 978-3-472-03255-7

Dewe, Bernd und Hans-Uwe Otto, 2011. Profession. In: Hans-Uwe Otto und Hans Thiersch, Hrsg.. Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 4., völlig neu bearbeitete Auflage. München und Basel: Ernst Reinhardt, S. 1131–1142. ISBN 978-3-497-02158-1 [Rezension bei socialnet]

Gahleitner, Silke Birgitta, 2017. Soziale Arbeit als Beziehungsprofession: Bindung, Beziehung und Einbettung professionell ermöglichen. Weinheim und Basel: Beltz Juventa. ISBN 978-3-7799-3477-6 [Rezension bei socialnet]

Hammerschmidt, Peter und Florian Tennstedt, 2012. Der Weg zur Sozialarbeit: Von der Armenpflege bis zur Konstituierung des Wohlfahrtsstaates in der Weimarer Republik. In: Werner Thole, Hrsg. Grundriss Soziale Arbeit: Ein einführendes Handbuch. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer VS, S. 73–86. ISBN 978-3-531-18616-0

Luckmann, Thomas und Walter Michael Sprondel, Hrsg., 1972. Berufssoziologie. Köln: Kiepenheuer & Witsch. ISBN 978-3-4620-0902-6

Luhmann, Niklas, 2002. Das Erziehungssystem der Gesellschaft. Herausgegeben von Dieter Lenzen. Frankfurt am Main: Suhrkamp. ISBN 978-3-518-58320-3

Müller, Burkhard, 2006. Sozialpädagogisches Können: Ein Lehrbuch zur multiperspektivischen Fallarbeit. Freiburg im Breisgau: Lambertus. ISBN 978-3-7841-1649-5 [Rezension bei socialnet]

Müller, Burkhard, 2012. Professionalität. In: Werner Thole, Hrsg. Grundriss Soziale Arbeit: Ein einführendes Handbuch. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer VS, S. 955–974. ISBN 978-3-531-94311-4

Oevermann, Ulrich, 1996. Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns. In: Arno Combe und Werner Helsper, Hrsg. Pädagogische Professionalität: Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 70–182. ISBN 978-3-518-28830-6

Pfadenhauer, Michaela, 2005. Die Definition des Problems aus der Verwaltung der Lösung. Professionelles Handeln revisited. In: Michaela Pfadenhauer Hrsg. Professionelles Handeln. Wiesbaden: Springer VS, S. 9–22. ISBN 978-3-531-14511-2 [Rezension bei socialnet]

Schütze, Fritz, 1992. Sozialarbeit als „bescheidene“ Profession. In: Bernd Dewe, Wilfried Ferchhoff und Frank-Olaf Radke, Hrsg. Erziehen als Profession. Zur Logik professionellen Handelns in pädagogischen Feldern. Opladen: Leske + Budrich, S. 132–170. ISBN 978-3-8100-0840-4

Stichweh, Rudolf, 1996. Professionen in einer funktional differenzierten Gesellschaft. In: Arno Combe und Werner Helsper, Hrsg. Pädagogische Professionalität: Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 49–69. ISBN 978-3-518-28830-6

Tetzer, Michael, 2009. Zum Verhältnis von Emotionalität und Rationalität in der Sozialpädagogik. In: Christine Meyer, Michael Tetzer, und Katharina Rensch, Hrsg. Liebe und Freundschaft in der Sozialpädagogik: Personale Dimension professionellen Handelns. Wiesbaden: Springer VS, S. 103–120. ISBN 978-3-531-16406-9 [Rezension bei socialnet]

Werner, Sven, 2018. Mitleid und sozialpädagogische Professionalität. Weinheim: Beltz Juventa. ISBN 978-3-7799-1324-5 [Rezension bei socialnet]

7 Literaturhinweise

Becker-Lenz, Roland, Stefan Busse, Gudrun Ehlert und Silke Müller-Hermann, 2013. Professionalität in der Sozialen Arbeit: Standpunkte, Kontroversen, Perspektiven. Dritte Auflage. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-531-19880-4

Böllert, Karin und Catrin Heite, 2010. Einführung in den Thementeil: Entwicklungslinien und Herausforderungen der Professionalität Sozialer Arbeit. In: Soziale Passagen. Journal für Empirie und Theorie Sozialer Arbeit. 2(1), S. 5–14. ISSN 1867-0180

Gräsel, Cornelia und Kati Trempler, 2017. Entwicklung von Professionalität pädagogischen Personals: Interdisziplinäre Betrachtungen, Befunde und Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-658-07274-2

Luhmann, Niklas, 1973/1991. Formen des Helfens im Wandel gesellschaftlicher Bedingungen.In: Niklas Luhmann, Hrsg. Soziologische Aufklärung. Band 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 167–186. ISBN 978-3-531-16637-7

Müller, Burkhard, 2012. Professionell helfen: Was das ist und wie man das lernt: Die Aktualität einer vergessenen Tradition Sozialer Arbeit. Ibbenbüren: Münstermann. ISBN 978-3-943084-09-2 [Rezension bei socialnet]

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