Rekonstruktive Soziale Arbeit
Prof. Dr. Julia Franz
veröffentlicht am 15.11.2023
Als rekonstruktive Soziale Arbeit werden Forschungsansätze, methodische Herangehensweisen und professionelle Haltungen verstanden, die sich auf das Problem des Fallverstehens in der Sozialen Arbeit beziehen. Ihr Anspruch ist es, praxisbezogene Forschungsfragen sowie Haltungen und Kommunikationsstile in der alltäglichen professionellen Praxis zu nutzen, die typisch sind für qualitative, rekonstruktive Forschung.
Überblick
- 1 Zusammenfassung
- 2 Entstehung
- 3 Begriff
- 4 Motive und Prinzipien
- 5 Rekonstruktive Zugänge zur Sozialen Arbeit
- 6 Quellenangaben
- 7 Literaturhinweise
- 8 Informationen im Internet
1 Zusammenfassung
Ansätze einer rekonstruktiven Sozialen Arbeit wurden seit den 1990er-Jahren durch Verknüpfungen von Sozialarbeitsforschung und Berufspraxis entwickelt. Bereits in den Anfängen der Sozialen Arbeit als Beruf waren handlungsmethodische Strategien und empirische Forschungsarbeiten mit qualitativen Methoden entwickelt worden. Rekonstruktive Soziale Arbeit ist ein Sammelbegriff für verschiedene Ansätze eines weiten Verständnisses von Forschung zur und in der Sozialen Arbeit, die Haltungen, Stile und Verfahren aus der Forschungspraxis für die Berufspraxis fruchtbar machen. Sie trägt sowohl zur Disziplinentwicklung der Sozialen Arbeit als auch zur Fundierung professioneller Praxis bei. Aus der Forschung stammende erkenntnistheoretische Prinzipien verbinden sich mit professionalisierungsbezogenen Motiven. In der Forschung zur Sozialen Arbeit, der Interaktionspraxis mit Adressat:innen oder in der Selbstreflexion bzw. Supervision haben sich methodische Ansätze und Arbeitsweisen entwickelt, die ein breites Spektrum bilden und nicht systematisch aufeinander bezogen sind.
2 Entstehung
In den 1990er-Jahren entstanden aus erziehungswissenschaftlichen und soziologischen Studien zur Sozialen Arbeit heraus Überlegungen, die Erkenntnispotenziale qualitativer Forschungsmethoden in Interaktionssettings mit Adressat:innen sowie in Supervisionssettings zur Professionalisierung Sozialer Arbeit zu nutzen (Schütze 1993; 1994a; 1994b; Wensierski und Jakob 1997a; Riemann 2002). Gegenstände solcher Studien waren im Alltag vorzufindende Sinnkonstruktionen und Vermittlungsprozesse sozialer Wirklichkeit, bezogen auf Zielgruppen wie Jugendcliquen und auf die Berufspraxis.
Sinnkonstruktionen und Prozesse zu re-konstruieren erfordert Forschungsmethoden, die an den Standards alltäglicher Kommunikation orientiert sind, bspw. teilnehmende Beobachtung, narratives Interview, Gruppendiskussionsverfahren. Forschungspraktische Erfahrungen mit diesen Verfahren wurden auf sozialpädagogisches Verstehen bzw. auf die Urteilsbildung in der Berufspraxis bezogen (Wensierski und Jakob 1997b).
Dies geschah vor dem Hintergrund der Kontroverse zu Diagnostik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit (vgl. die Beiträge in Heiner 2004), in der die Suche nach angemessenen verstehenden Zugängen zum „Fall“ zum Ausdruck kam (Rätz 2022).
Angeschlossen wurde damit an ältere Traditionen wie die methodischen Arbeiten zur Fallanalyse von Mary Richmond (Schütze 1994a; Riemann und Schütze 2015), die Forschungsaktivitäten der Settlementbewegung in Toynbee Hall und Hull House (Miethe 2012) und der von Alice Salomon begründeten Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit (Hoff 2012). Die Pionierinnen der Sozialen Arbeit bedienten sich z.B. ethnografischer Forschungsmethoden; ihr „unmittelbarer Praxisbezug“ wirkte sich innovativ auf ihr Forschungshandeln aus (a.a.O., S. 225).
Die für die Entwicklung qualitativer Forschung insgesamt wegweisenden empirischen Arbeiten der ersten und zweiten Chicagoer Schule der Soziologie werden aufgrund ihrer Gegenstandbezüge und Forschungsstrategien auch im Diskurs rekonstruktiver Sozialer Arbeit als Klassikerstudien gewürdigt, so etwa Parks und Burgess‘ „The City“ 1925 (Steckelberg 2015), Thrashers „The Gang“ 1927 (Kraimer und Marks 2015) und Goffmans „Asylums“ 1961 (Hahn 2015).
Seit 2004 organisiert ein Netzwerk (früher: Rekonstruktive Sozialarbeitsforschung und Biographieforschung, aktuell: Netzwerk Rekonstruktive Soziale Arbeit zur Entwicklung von Forschung, Lehre und beruflicher Praxis) jährliche Tagungen, Methodenworkshops und eine Buchreihe.
3 Begriff
Das Adjektiv rekonstruktiv drückt hier das Bemühen um einen Zugang zu den Sinnkonstruktionen des Alltags aus. Der Begriff rekonstruktive Soziale Arbeit bezieht sozialwissenschaftliche Forschungsstile (qualitative, interpretative, rekonstruktive Sozialforschung) auf Disziplin und Profession Sozialer Arbeit.
Das Verständnis sozialwissenschaftlicher Forschung über Soziale Arbeit wird ausgeweitet auf die forschende Aneignung der Gegenstände und Herausforderungen professionellen Handelns durch Sozialarbeiter:innen bzw. Studierende selbst, ggf. zusammen mit Adressat:innen. Oft werden darunter insbesondere biografieanalytische Ansätze verstanden, die Studierenden einen Zugang zu den eigenen lebensgeschichtlichen Erfahrungen eröffnen und sie für biografische Prozesse sensibilisieren.
Rekonstruktive Soziale Arbeit ist jedoch ein Sammelbegriff für diverse Ansätze. Akzentuiert werden unterschiedliche Aspekte im Verhältnis von Forschung und Berufspraxis der Sozialen Arbeit: die Transformation qualitativer Forschungsmethoden in Handlungsmethoden für die professionelle Praxis, die forschungspraktische Einsozialisierung von Studierenden in eine ethnografische Fremdheitshaltung oder die rekonstruktive Wissensbildung zu Strukturen, Anforderungen und Widersprüchen professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit.
Weitere Differenzierungen sind methodologischer Art – Kubisch (2014) nennt sie „Spielarten des Rekonstruktiven“. Gemeinsam ist ihnen der Anspruch, Einsichten in soziale Praxisformen zu gewinnen. Der Begriff rekonstruktive Soziale Arbeit zielt auf entstehungsgeschichtliche, feldbezogene und institutionelle Zusammenhänge von Forschung und Berufspraxis mit dem Anspruch, zur Professionalisierung Sozialer Arbeit beizutragen.
Wenngleich die Traditionslinien der Chicagoer Schule und der frühen Sozialarbeitsforschung für die rekonstruktive Soziale Arbeit wesentlich sind, verdankt sich der Begriff der Differenzierung rekonstruktiver von hypothesenprüfender Sozialforschung (Bohnsack 2021), die seit den 1990er-Jahren vorgenommen wird.
Rekonstruktive Sozialpädagogik bzw. rekonstruktive Soziale Arbeit wird von manchen Autor:innen als Programm bzw. Konzept begründet, das die Bereiche Sozialarbeitsforschung, professionelle Praxis und Selbstreflexion umfasst (Wensierski und Jakob 1997a; Miethe 2007; Völter 2008). Die damit verbundenen Ansprüche und Erwartungen wurden jedoch auch als überzogen kritisiert (Lüders 1999).
Eine Abgrenzung rekonstruktiver Sozialer Arbeit von anderen Konzepten Sozialer Arbeit ist aufgrund ihrer inhaltlichen Nähe bisweilen schwer möglich. Sie teilt theoretische und methodologische Grundlagen mit Konzepten wie multiperspektivische Fallarbeit (Hörster und Müller 1999; Müller 2017) oder Alltags- und Lebensweltorientierung (Bitzan, Bolay und Thiersch 2006). Rekonstruktive Arbeitsweisen und Projekte lassen sich daher auch anderen Konzepten zuordnen.
4 Motive und Prinzipien
Ihrem eigenen Anspruch nach bildet rekonstruktive Soziale Arbeit einen Gegenpol zur Selbstreferenzialität und Formalisierung professioneller Urteilsbildung. Diese sind in die Praxisvollzüge der jeweiligen Organisation eingelassen und institutionell geprägt. Aus einer rekonstruktiven Perspektive wird das problematisiert im Hinblick auf die dahinter möglicherweise verschwindenden lebensweltlichen Bezüge der Adressat:innen Sozialer Arbeit, ihre biografischen und milieuspezifischen Geschichten und die Eigenlogik ihrer Handlungspraxen.
Ziel rekonstruktiver Zugänge zu Fallkonstellationen mit Adressat:innen ist daher das Erkennen von Sinnstrukturen sozialer Praxis, die weder durch gängige sozialarbeiterische Deutungsmuster erfasst werden, noch den Akteur:innen selbst bewusst sein müssen.
Zu den Prinzipien rekonstruktiver Sozialer Arbeit zählen Forschungsverfahren wie Sequenzanalyse und Hypothesenbildung am empirischen Material. Bezugspunkte rekonstruktiver Sozialer Arbeit sind sowohl methodologischer als auch professionstheoretischer Art.
4.1 Adressat:innenorientierung
Adressat:innenorientierung ist als Korrektiv zu institutionell-professionellen Adressierungen zu verstehen (Bitzan und Bolay 2018), insbesondere in der Bearbeitung gefährlicher, kriminalisierbarer und anderer sozial abweichender Handlungsweisen. Aus der Adressierung solcher Handlungsweisen können Konstruktionen totaler Identität entstehen (Garfinkel 2007; 1956, S. 50).
In kritischer Abgrenzung von verdachtsgeleiteten Wirklichkeitskonstruktionen in institutionellen Kontexten wie Polizei, Gerichtsbarkeit, Psychiatrie und Sozialer Arbeit (Bohnsack 2017, S. 247 f.) wird eine Orientierung an den Adressat:innen gefordert. Verstehende Zugänge zu biografischen Prozessen, sozialen Welten bzw. Milieus sollen helfen solche Konstruktionen aufzubrechen, indem sie die Komplexität der Fallgeschichten herausarbeiten.
Verbunden mit der Adressat:innenorientierung ist das Bemühen um eine dialogische Gesprächsführung mit Adressat:innen und Nutzer:innen, etwa durch Rückfragen und Gelegenheiten zu selbstläufigen Darstellungen. Dies dient der Öffnung kommunikativer Prozesse, auch in institutionell vorstrukturierten, oft hierarchisch geprägten Situationen.
4.2 Rekonstruktion als kritische De-Konstruktion
Ein weiteres professionalisierungsbezogenes Motiv ist die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Tendenz, Situationen, Biografien oder Milieus in stereotyper Weise zu rahmen. Erkenntnistheoretisch entspricht dem die Notwendigkeit, eine sozialwissenschaftliche Rekonstruktion von Fällen mit der kritischen De-Konstruktion bestehender oder naheliegender Typisierungen zu beginnen (Bohnsack i.E.-a). In herrschaftskritischer Perspektive werden sowohl alltagstheoretische („Rabeneltern“) als auch professionell-institutionelle Typisierungen („Erziehungsunfähigkeit“) analysiert.
Professionelles Fallverstehen stellt einen hohen normativen Anspruch dar und birgt zugleich das Risiko des Missverstehens (Riemann 2002). Das Potenzial von Biografie- und Fallanalysen sozialer Welten liegt darin, in scheinbar irrationalen Praxisformen deren Funktionsweisen, Wissensgehalte und Verlaufsstrukturen zu entdecken (Riemann 2015; Hanses 2010; Bohnsack 2005).
Gesellschaftlich etablierte Deutungsmuster und Moralvorstellungen können Konflikte verdecken, die es sichtbar zu machen gilt. Fallanalysen haben u.a. die Funktion einer Kritik an Institutionen, Ideologien und etablierten, aber fehlgehenden Theorien (Schütze 2021, S. 186). Dieses kritische Prinzip unterscheidet die rekonstruktive Erkenntnisbildung von expertokratischer Diagnostik, die institutionelle Konstruktionen sozialer Identität und Ideologie lediglich reproduziert, aber auch von pauschaler Kritik an als sicher geglaubten Herrschaftsverhältnissen und Positionierungen.
4.3 Rekonstruktive Kasuistik
Eine rekonstruktive Urteilsbildung in Forschungs-, Lehr- und Praxiskontexten Sozialer Arbeit ist fallbezogen. Zum Fall können Konstellationen von Adressat:innen und Fachkräften werden, aber auch Situationen, Milieus und Orte. Fallverstehen stellt eine von verschiedenen Paradoxien professionellen Handelns dar: So ist das, was zum Fall wird, in seiner fallspezifischen Besonderheit zu erschließen, was jedoch sprachliche, typenhafte Konstrukte voraussetzt, von denen nie sicher ist, dass diese der konkreten Fallkonstellation gerecht werden (Schütze 2021, S. 247 ff.).
Rekonstruktive kasuistische Annäherungen nehmen eine Perspektive ein, die den institutionellen Herstellungsprozess einschließt: Sie fragen sich, wie der Fall zum Fall wird. Dazu bedarf es einer Darstellung des Falls, mit der dieser in einen „kasuistischen Raum“ verschoben wird (Müller 2015, S. 204).
Kasuistik meint im Zusammenhang rekonstruktiver Sozialer Arbeit nicht allein Lehr-Lern-Formate, sondern auch „vermittelnde Instanzen“ wie Fallbesprechungen, Supervision und Intervision (ebd.). Kasuistische Bildungsprozesse, die daraus entstehen, bedürfen nicht immer einer Anleitung, sondern können auch naturwüchsig entstehen, z.B. wenn Teams im Modus praktischer Reflexion über ihre Fallarbeit sprechen (Bohnsack i.E.-b; Franz i.E.).
Das erkenntnisleitende Prinzip einer rekonstruktiven Auseinandersetzung mit Fällen ist weder das Anwenden allgemeinen Regelwissens auf den einzelnen Fall (Deduktion), noch das Erkennen neuer Formen des bereits Bekannten in den Daten zum Fall (qualitative Induktion; Reichertz 2018, S. 12). Als erkenntnisleitendes Prinzip rekonstruktiver Sozialer Arbeit gilt dagegen das Entdecken einer Regelhaftigkeit, die nicht bereits als bekannt vorausgesetzt war (Abduktion).
Die Urteilsbildung am Fall zielt auf die den Forscher:innen oder Berufspraktiker:innen noch unbekannte Regelhaftigkeit des Falls. Ein abduktiver Schluss setzt voraus, dass die Interpret:innen ihre Beobachtungen nicht bereits durch ihr verfügbares Regelwissen plausibilisieren, dass sie den Fall daher nicht ohne Weiteres interpretieren können (Bohnsack 2021, S. 217; Bohnsack i.E.-a). Abduktion stellt eine Suche nach der Regelhaftigkeit dar, die in der sozialen Praxis des Falls, d.h. in den Interaktionen und Darstellungen der Beteiligten, implizit zum Ausdruck kommt und erst erschlossen werden muss.
5 Rekonstruktive Zugänge zur Sozialen Arbeit
In der konkreten Nutzung sozialwissenschaftlicher, empirisch-rekonstruktiver Zugänge zur Sozialen Arbeit werden drei Bereiche unterschieden:
- sozialwissenschaftliche Forschung der Sozialen Arbeit
- methodisches Handeln in der professionellen Praxis Sozialer Arbeit
- Selbstreflexion und Selbstbeforschung in der professionellen Praxis und Ausbildung
(Miethe und Bock 2010, S. 15 ff.; Völter 2019: 219)
Diese Einteilung ließe sich ausdifferenzieren, bspw. im Hinblick auf Arbeitsbündnisse, die sich aus methodologischen Prämissen und den institutionellen und situativen Kontexten ergeben (Resch 1998, S. 45 ff.; Schimpf und Stehr 2012, S. 122 ff.). Konkrete Arbeitsprozesse lassen sich nicht immer eindeutig einem Bereich zuordnen, sondern bspw. sowohl sozialwissenschaftlicher Forschung als auch der Selbstreflexion beruflicher Akteur:innen. Die Arbeit mit rekonstruktiven Methoden wird erst in ihren jeweiligen kontextspezifischen Richtungen und Bedingungen erfassbar.
- Empirisch-rekonstruktive Forschungsarbeiten zur Sozialen Arbeit differenzieren sich aus entlang verschiedener methodologischer Bezüge. Untersucht werden sowohl Lebensgeschichten und soziale Welten von Adressat:innen Sozialer Arbeit als auch Interaktionsprozesse von Sozialarbeiter:innen und Adressat:innen sowie Organisationen Sozialer Arbeit.
In der rekonstruktiven Adressat:innenforschung wie in der rekonstruktiven Professionalisierungsforschung gilt es, Prozesse der Herstellung Sozialer Arbeit zu analysieren, ohne diese von normativen Zielsetzungen und Erwartungen abzuleiten. Gerade dies eröffnet „Potenziale nicht-moralisierender Kritik“ (Riemann 2015) und der Weiterentwicklung von Fachlichkeit. - Für die Berufspraxis Sozialer Arbeit lassen sich narrative Gesprächsführung, ethnografische Praxisprotokolle, Gruppengespräche etc. als Zugänge zu den praktischen Erfahrungen und Perspektiven von Adressat:innen nutzen. Durch eine kommunikative Öffnung können auch in machtförmig strukturierten Kontexten Gelegenheiten entstehen, von vorgefertigten Interaktionsabläufen abzuweichen und Neues zu entdecken. Dies kann gemeinsam mit Adressat:innen geschehen, wenn eine Haltung des Nichtwissens und Suchens eingenommen wird.
- In Settings der Selbstreflexion professionellen Handelns wie Fallbesprechungen, Supervision oder kollegiale Beratung können rekonstruktive Methoden helfen, das Potenzial praktischer Reflexion (Bohnsack i.E.-b; Schütze 1994b) zu nutzen und sich Kontingenz und Gestaltbarkeit der professionellen Handlungspraxis vor Augen zu führen.
Was die diversen Kontexte von Wissenschaft und Berufspraxis betrifft, so ist bereits früh die grundsätzliche Kritik erhoben worden, dass das Programm einer rekonstruktiven Sozialen Arbeit die „nicht ohne weiteres zu überbrückende[] Differenz zwischen der Logik der Forschung und der Logik sozialpädagogischer Praxis“ nicht systematisch berücksichtige (Lüders 1999, S. 217). Diese Kritik gilt programmatischen Darstellungen rekonstruktiver Sozialer Arbeit wie auch publizierten Forschungsarbeiten, aus denen Praxisansätze abgeleitet werden (Lüders 2010).
Prinzipien ethnografischer Feldforschung sind bereits in den Anfängen rekonstruktiver Sozialer Arbeit auf ihre Orientierungskraft für Fallanalysen in der Berufspraxis Sozialer Arbeit untersucht worden (Schütze 1994a). Zudem liegen sorgfältig kontextualisierte Darstellungen der Arbeit mit rekonstruktiven Methoden vor (u.a. Riemann 2005; Reichmann 2017). Sie geben Einblicke in Praxisstile und Erfahrungen in verschiedenen Organisationstypen.
Einige Autor:innen zeigen Wege der Implementierung von Forschungsmethoden in die Berufspraxis auf (z.B. Rätz 2022). Andere setzen auf die erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit Potenzialen und Bedingungen rekonstruktiver Fallanalysen in bestimmten Kontexten mit dem Ziel einer selbstkritischen und selbstreflexiven Fundierung der professionellen Praxis (Riemann 2018). Eine übergreifende Erschließung der Gegenstände und methodologischen Grundlagen rekonstruktiver Forschung und beruflicher Handlungs- und Reflexionspraxen steht hingegen noch aus (Lüders 2010).
Die folgende exemplarische Übersicht listet rekonstruktive Forschungsansätze und Praxiszugänge auf. Letztere sind oft aus konkreten Herausforderungen entstanden, kontextspezifisch entwickelt und variiert worden.
Sozialwissenschaftliche Forschung | Professionelle Praxis | Selbstreflexion |
---|---|---|
Narrative Interview- und Gesprächsführung | ||
Biografisch-narratives Interview Interaktionsgeschichtlich-narratives Interview Narrationsanalyse Biografische Fallrekonstruktion |
Dialogisch-narrative Gesprächsführung mit Adressat:innen Narrative Diagnose Fallanalysen im professionellen Handeln narrative Landkarten mit Adressat:innen |
Narrative Supervision Narrative Intervision Interaktionsgeschichtlich-narratives Interview zu einer Fallgeschichte |
Gruppendiskussion und Gruppengespräch | ||
Gruppendiskussionsverfahren Aufzeichnung natürlicher und institutioneller Gespräche Interaktionsanalyse Dokumentarische Methode Tiefenhermeneutik |
Gruppengespräch (mit erzählgenerierendem Stimulus) mit Adressat:innen | Aufgezeichnete Fallbesprechungen, Hilfeplangespräche, Beratungsgespräche mit beteiligten Kolleg:innen analysieren |
Teilnehmende Beobachtung, Ethnografie | ||
Feldforschung Teilnehmende Beobachtung, Feldgespräche Ethnografie Grounded Theory |
Niederschwellige, aufsuchende Arbeit mit Adressat:innen, beobachtende Teilnahme an sozialen Welten von Adressat:innen | Ethnografische Praxisprotokolle Ethnografisches Spiel |
Bildanalyse und visuelle Methoden | ||
Dokumentarische Bildanalyse Visuelle Segmentanalyse Videografie |
Bildanalyse von Zeichnungen, Skizzen, Fotos mit Adressat:innen Narrative Landkarten mit Adressat:innen, Community maps Photovoice mit Fotografien oder auch Videografien von Adressat:innen |
Photovoice mit Fotografien oder Videografie aus Arbeitskontexten |
Diverse Ansätze und Methoden werden konzeptionell und teils aus der professionellen Praxis heraus vorgestellt in Bock und Miethe (2010), Griesehop, Rätz und Völter (2012), Rätz und Völter (2015), Völter und Reichmann (2017).
6 Quellenangaben
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Schütze, Fritz, 2021. Professionalität und Professionalisierung in pädagogischen Handlungsfeldern: Soziale Arbeit. Opladen: Barbara Budrich. ISBN 978-3-8252-5462-9 [Rezension bei socialnet]
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8 Informationen im Internet
Verfasst von
Prof. Dr. Julia Franz
Alice Salomon Fachhochschule Berlin
Professorin für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Fallverstehen
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Es gibt 1 Lexikonartikel von Julia Franz.
Zitiervorschlag
Franz, Julia,
2023.
Rekonstruktive Soziale Arbeit [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 15.11.2023 [Zugriff am: 13.09.2024].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/26402
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