Sozialpädagogische Familienhilfe
Prof. Dr. Marius Metzger
veröffentlicht am 09.09.2019
Sozialpädagogische Familienhilfe stellt eine aufsuchende Form der Hilfe zur Erziehung dar, die Familien in herausfordernden Lebenslagen über eine begrenzte Zeit hinweg unterstützt. Das Ziel besteht in der Regel darin, über die Unterstützung der gesamten Familie die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Familie zu verbessern. Zumeist sieht sich die Sozialpädagogische Familienhilfe dabei nicht mit einer isolierten, sondern mit multiplen Problemstellungen konfrontiert. Obwohl sich auch diese erfolgreich bearbeiten lassen, muss hierfür ein minimales, familiäres Funktionsniveau vorausgesetzt werden können.
Überblick
- 1 Zusammenfassung
- 2 Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- 3 Aufträge der Sozialpädagogischen Familienhilfe
- 4 Zielbezogenes Vorgehen
- 5 Erschließung von Bildungspotenzialen
- 6 Wirkung und Wirkfaktoren
- 7 Arbeits- und Handlungsprinzipien
- 8 Fazit
- 9 Quellenangaben
- 10 Literaturhinweise
1 Zusammenfassung
Sozialpädagogische Familienhilfe findet in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter unterschiedlichen Voraussetzungen statt. Gemeinsam ist ihnen jedoch die Bearbeitung von Aufträgen, bei welchen Veränderungen der Familie mit dem übergeordneten Ziel im Vordergrund stehen, die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Familie zu verbessern. Diese Verbesserungen beziehen sich nicht nur auf einen unterstützenden Beitrag bei der Erziehung, sondern insbesondere auch bei der (informellen) Bildung. Sozialpädagogische Familienhilfe orientiert sich an eigenen Arbeits- und Handlungsprinzipien, welche dazu dienen, das eigene Handeln konsequent an professionellen Ansprüchen auszurichten.
2 Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Die Sozialpädagogische Familienhilfe hat sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz als wichtige Leistung der Kinder- und Jugendhilfe etabliert. In Deutschland begann die rasante Entwicklung dieser Hilfeform im Jahr 1969 und in Österreich sowie der Schweiz etwa Mitte der 1980er Jahren (Messmer 2019, S. 39). Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich, wird in der Deutschschweiz durchgängig die Bezeichnung „Sozialpädagogische Familienbegleitung“ verwendet, da bei deren Einführung der Begriff „Familienhilfe“ land- und hauswirtschaftlichen Familienhilfen vorbehalten war. Trotz dieses sprachlichen Unterschiedes lassen sich keine wesentlichen Unterschiede in der Arbeitsweise ausmachen, zumindest was die Orientierung an grundlegenden Prinzipien des professionellen Handelns betrifft (Metzger und Domeniconi Pfister 2018).
In Deutschland ist die Sozialpädagogische Familienhilfe gesetzlich als Hilfe zur Erziehung im Achten Buch Sozialgesetzbuch (Kinder- und Jugendhilfe) (§ 31 SGB VIII) anerkannt und der Anspruch auf diese Hilfe gesetzlich verankert (§ 27 SGB VIII). Im Gegensatz zu Deutschland ist in Österreich Sozialpädagogische Familienhilfe nicht im Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz (B-KJHG) als Leistungsangebot explizit benannt. Das Leistungsangebot wird im Rahmen freiwillig in Anspruch genommener Dienste (§ 16 B-KJHG) oder als mögliche Reaktion auf eine Gefährdung des Kindeswohls (§ 25 B-KJHG) aufgeführt. In der Schweiz ist die gesetzliche Regelung mit jener Österreichs vergleichbar: Das Angebot der Sozialpädagogischen Familienhilfe kann Familien sowohl freiwillig wie auch angeordnet als Kindesschutzmaßnahme gemäß Schweizerischem Zivilgesetzbuch (Art. 307 Abs. 1 ZGB) zugänglich gemacht werden.
3 Aufträge der Sozialpädagogischen Familienhilfe
Sozialpädagogische Familienhilfe kann von Familien freiwillig in Anspruch genommen werden. Häufiger kommt der Auftrag jedoch nicht von den Familien selbst, sondern von einer Fachstelle oder Behörde – durchaus mit dem Einverständnis der Eltern. Bei einer angeordneten Sozialpädagogischen Familienhilfe müssen die Eltern den Auftrag zumindest dulden und eine minimale Kooperationsbereitschaft zeigen. Eine Problemeinsicht muss dagegen nicht von Beginn an vorhanden sein und kann sich auch erst im Verlauf entwickeln.
In der Regel erhält die Sozialpädagogische Familienhilfe sowohl Abklärungs- wie auch Veränderungsaufträge. Obwohl Abklärungsaufträge im Gegensatz zu Veränderungsaufträgen ebenso gut von anderen Diensten übernommen werden könnten, erhält die Sozialpädagogische Familienhilfe häufig dann solche Abklärungsaufträge zugewiesen, wenn abgeklärt werden soll, ob die Sozialpädagogische Familienhilfe im abzuklärenden Fall die aussichtsreichste Hilfeform darstellt.
Bei Veränderungsaufträgen handelt es sich dagegen um das „Kerngeschäft“ der Sozialpädagogischen Familienhilfe, da hier Veränderungen der Familie im Vordergrund stehen, welche die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Familie verbessern sollen. In der (Zuweisungs-)Praxis lassen sich noch weitere Auftragsformen finden, wie etwa Stabilisierungsaufträge, Platzierungsvorbereitungsaufträge oder Rückplatzierungsaufträge. Letztlich stellen allerdings auch diese Auftragsformen Veränderungsaufträge dar, da sie ebenfalls alle auf eine Veränderung der Familie und den sie umgebenden Systeme abzielen – sei es um eine weitere Verschlechterung der Situation zu verhindern, um die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Platzierungsorganisationen herzustellen oder die Möglichkeiten zur Reintegration der zurückkehrenden Kinder zu verbessern.
Expliziter Bestandteil solcher Veränderungsaufträge ist häufig auch ein Kontroll(teil)auftrag. Um den Vertrauensaufbau nicht zu behindern, sollte dieser Teilauftrag gegenüber der Familie allerdings transparent gemacht werden. Zudem sollte sich der Kontrollauftrag nur auf wenige Bereiche beschränken, damit Familien die Sozialpädagogische Familienhilfe noch als Unterstützungsangebot und nicht primär als Kontrollangebot wahrnehmen können. Allerdings stellt sich dabei auch die grundsätzliche Frage, ob solche Kontrollaufträge überhaupt explizit ausgesprochen werden müssen, da die Sozialpädagogische Familienhilfe immer auch einen impliziten Kontrollauftrag wahrnimmt, um das Kindeswohl sicherzustellen.
4 Zielbezogenes Vorgehen
Sozialpädagogische Familienhelferinnen und Familienhelfer besuchen Familien mit Unterstützungsbedarf regelmäßig, um vor Ort an gemeinsam definierten Zielen zu arbeiten. Neben den angestrebten Veränderungen innerhalb der Familien, bemüht sich die Sozialpädagogische Familienhilfe auch um eine verbesserte Vernetzung aller Familienmitglieder mit der Außenwelt. Insbesondere der Vernetzung der Kinder und Jugendlichen kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu, da diese häufig von sozialer Isolation betroffen sind. Wie bei anderen Hilfen zur Erziehung auch, gelingt dies insbesondere bei jüngeren Kindern einfacher als bei älteren Kindern. Die Zusammenarbeit mit älteren Kindern erweist sich als schwieriger, da diese gegenüber Erziehungsinstanzen eher auf Distanz gehen und über mehr Möglichkeiten verfügen, sich diesen zu entziehen. Zudem verfestigen sich mit zunehmendem Alter der Kinder auch auf Seiten der Eltern ungünstige Erziehungsmuster.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe arbeitet mit Zielen, die sich aus den unterschiedlichen Problemlagen der betroffenen Familien ergeben. Es wird zwischen erwachsenenbezogenen Zielen wie „Stärkung der Erziehungskompetenz“, kindsbezogenen Ziele wie „Überwindung von Isolation“ und familienbezogenen Zielen wie „Veränderung der Kommunikation“ unterschieden. Ausgangspunkt für dieses Arbeiten mit Zielen ist die grobe Zielbestimmung im Zusammenhang mit der Indikationseinschätzung für diese Hilfeform. Anschließend werden solche grob bestimmten Ziele in der Einführungs- und Orientierungsphase der Sozialpädagogischen Familienhilfe gemeinsam mit den Familien geschärft. In der Hauptphase wird dann an diesen Zielen gearbeitet. In der Ablöse- und Beendigungsphase sollen die erreichten Ziele soweit stabilisiert werden, dass die Familie zukünftig möglichst ohne aufsuchende Hilfe bestehen kann. Wie aus einer Studie von Erzberger (2008) hervorgeht, ist die Sozialpädagogische Familienhilfe dabei überaus erfolgreich, da „80 % aller Ziele im Laufe der SPFH eine Verbesserung der Beurteilung hinsichtlich ihres Erreichungsgrades durch die Adressaten und Fachkräfte erfahren“ (S. 71).
5 Erschließung von Bildungspotenzialen
In Ergänzung zu Ihrem unterstützenden Beitrag zur familiären Erziehung unterbreitet die Sozialpädagogische Familienhilfe den unterstützten Familien auch ein Bildungsangebot (Metzger 2019). Zum einen stellt die Sozialpädagogische Familienhilfe selbst ein non-formales Bildungsangebot dar, wie dies auch bei anderen (Bildungs-)Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe der Fall ist. Zum anderen leistet diese Hilfeform, ähnlich wie bei der familiären Erziehung, einen unterstützenden Beitrag zur informellen Bildung. Dieser Beitrag zur informellen Bildung erscheint dabei von besonderer Bedeutung, da Familien völlig zurecht als „Orte informellen Lernens par excellence“ (Andresen 2015, S. 409) betrachtet werden können.
Obwohl Familien informelle Bildungspotenziale eröffnen, besteht aufgrund der Geschlossenheit der Familien aber auch die Problematik, dass insbesondere bei benachteiligten Familien unter Dauerbelastung nicht unbedingt eine entwicklungsförderliche Alltagsbildung erwartet werden kann (Metzger 2019, S. 28). Eine wichtige Aufgabe der Sozialpädagogischen Familienhilfe besteht daher in der Beeinflussung der bei jeder Familie vorhandenen „Filterfunktion“ (Andresen 2015, S. 410). Unter dieser „Filterfunktion“ ist die Tatsache zu verstehen, dass Familien äußere und innere Bildungsimpulse mit einem subjektiven Sinn belegen und bewerten, bevor sie als Bildungsanregungen angenommen werden oder eben nicht. Selbst wenn also vielfältige äußere und innere Bildungsimpulse bestehen, so können die Bildungsimpulse von den Familienmitgliedern unter Umständen nicht angenommen werden, da sie diese negativ bewerten und sich in der Folge nicht damit auseinandersetzen (Metzger 2019, S. 30).
6 Wirkung und Wirkfaktoren
In Anbetracht der unterschiedlichen Problemsituationen, in welchen Sozialpädagogische Familienhilfe Unterstützung leistet, wird ihr auch der „Status einer generalistischen Universalhilfe, mit der nahezu jede Problemlage bearbeitet werden kann“ (Müller 2017, S. 4), zugeschrieben. Interessanterweise korrespondiert diese Zuschreibung auch mit der Studienlage: Metaanalytisch ist die Wirkung von aufsuchenden Hilfen für Familien nämlich insbesondere für sogenannte „Multiproblemfamilien“ belegt (Al et al. 2012, S. 1475), also Familien die hinsichtlich Finanzen, Gesundheit, Bildung, Wohnverhältnissen, Arbeit und dem generellen Zugang zum Versorgungssystem für Erwachsene und Kinder benachteiligt sind. Es hat sich gezeigt, dass sich die besten Effekte durch aufsuchende Familienhilfe dann erzielen lassen, wenn die Familienhelfer respektive die Familienhelferin verschiedene Rollen einnehmen und die unterschiedlichen Umwelten der Familien einbeziehen kann (Lee et al. 2014, S. 250).
Metaanalytisch ließen sich die folgenden Wirkfaktoren herausarbeiten (Fröhlich-Gildhoff 2014, S. 112 f.):
- „Matching“ zwischen Familie und Fachkraft,
- Herstellung einer vertrauensvollen Beziehung,
- Ermöglichung von Partizipation und
- Kooperation zwischen Fachperson und Familie.
McSceneare und Esser (2015, S. 130) konnten in einer vielbeachteten Studie zeigen, dass sich bereits nach einem halben Jahr positive Effekte von Sozialpädagogischer Familienhilfe einstellen. Allerdings zeigt sich der Zuwachs an positiven Effekten im ersten Jahr zweieinhalbmal so groß wie im ersten Halbjahr. Die höchsten Effektstärken werden indessen nach zweieinhalb Jahren erreicht. Aus diesen Verlaufszahlen ist zu schlussfolgern, dass zur Erreichung eines idealen Kosten-Nutzen-Verhältnisses eine Sozialpädagogische Familienhilfe mindestens ein Jahr und maximal zweieinhalb Jahre dauern soll.
Obwohl die Sozialpädagogische Familienhilfe als ambulante Hilfe zur Erziehung zum Einsatz kommt, wird sie zunehmend auch mit stationären Hilfen zur Erziehung kombiniert. Bei Platzierungen wird die Sozialpädagogische Familienhilfe auch zur Herstellung einer Art „Brücke“ zum Elternhaus genutzt. Solche Brücken lassen sich insbesondere im Rahmen der Platzierungsvorbereitung, der Platzierungsbegleitung oder der Rückplatzierung bauen, was im Übrigen die Effektivität der Hilfen zur Erziehung erhöhen dürfte (Faltermaier et al. 2003).
7 Arbeits- und Handlungsprinzipien
Aufgrund der sich häufig wandelnden Bedingungen in der aufsuchenden Arbeit mit Familien, bedient sich die Sozialpädagogische Familienhilfe eigener Arbeits- und Handlungsprinzipien, welche als Orientierungshilfe dazu dienen, das eigene Handeln konsequent an professionellen Ansprüchen auszurichten. Als relevant haben sich die folgenden Arbeits- und Handlungsprinzipien erwiesen: Ressourcen- und Risikoorientierung, Alltags- und Lebensweltnähe, Netzwerkarbeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Stabilisierung, strukturierte Offenheit sowie Beziehungs- und Rollengestaltung (Metzger und Domeniconi-Pfister 2018). Verkürzt lassen sich diese wie folgt beschreiben:
Ressourcen- und Risikoorientierung: Familien sollen ermutigt und befähigt werden, sich fehlende Ressourcen möglichst eigenständig zu erschließen und Belastungen zu minimieren. Die Fachperson übernimmt nachrangig erst da, wo die Eigenkräfte der Familien dazu nicht ausreichen.
Alltags- und Lebensweltnähe: Probleme sollen auf dem Hintergrund der Lebensrealität der Familien verstanden, beschrieben, erklärt, bewertet und bearbeitet werden.
Netzwerkarbeit: Netzwerkkontakte der Familie sollen so erweitert werden, dass sich deren förderlicher Beziehungs- und Erfahrungsraum vergrößert. Die Netzwerkarbeit zielt sowohl auf die Vermittlung geeigneter Netzwerke als auch auf die Erhöhung der Anschlussfähigkeit beider Seiten.
Hilfe zur Selbsthilfe: Gemeinsam mit den Familien ist die Fremd- und Selbsthilfe mit dem Ziel auszubalancieren, Mitwirkungs- und Selbstgestaltungsmöglichkeiten in der Gegenwart zu schaffen und selbstständige Veränderungen in der Zukunft zu ermöglichen.
Stabilisierung: Um Familien in der Meisterung von Herausforderungen zu fördern, soll das Vertrauen in familiale Veränderungspotenziale innerhalb und außerhalb der Familie gestärkt werden. Zudem ist die Lebenspraxis mit dem Ziel zu fördern, Anpassungsleistungen an die Anforderungen der Umwelt zu erhöhen.
Strukturierte Offenheit: Der Begleitprozess lässt sich in einzelne Phasen unterteilen, deren Abarbeitung evaluiert und deren konkrete Ausgestaltung jederzeit begründet werden kann. Innerhalb dieser Phasen werden fachlich fundierte Techniken und Instrumente flexibel genutzt, die zu den Schwierigkeiten der Familie passen und nicht umgekehrt.
Beziehungs- und Rollengestaltung: Über die Einnahme einer wertschätzenden Haltung hinaus, ist eine reflektierte Gestaltung der eigenen Rolle einzunehmen und gegenüber allen Bezugsgruppen transparent zu machen. Die zielorientierte Einflussnahme als Fachperson ist mit einer die Familienkultur respektierenden Zurückhaltung ständig auszubalancieren.
Da sich die Arbeitsweise der Sozialpädagogischen Familienhilfe treffender durch methodische Vielfalt als durch methodische Einfalt charakterisieren lässt, stellen diese Arbeits- und Handlungsprinzipien eine Orientierungshilfe dar, welche die typische Arbeitsweise von Sozialpädagogische Familienhilfe auf einem mittleren Abstraktionsniveau veranschaulichen helfen. Grund für die anzutreffende methodische Variation ist die Einsicht, dass Methoden zu den Schwierigkeiten der Familie passen müssen und nicht umgekehrt. Monomethodisch gestützte Versuche der Einflussnahme laufen Gefahr, als Ergebnis der Interventionen lediglich Widerstand zu bewirken. So könnte beispielsweise die lerntheoretisch gestützte Einführung von Konsequenzen zwecks Ablösung von endlosen Streitgesprächen zwischen Kindern und Eltern ins Leere laufen, wenn die endlosen Streitgespräche zwischen Kindern und Eltern zur Herstellung von Nähe in der Familie dienen.
8 Fazit
Als „Multitalent“ (Erzberger 2008, S. 72) ist die Sozialpädagogische Familienhilfe in der Lage, ein breites Problemspektrum zu bearbeiten. Trotz ihrer positiven Effekte auf die unterstützten Familien darf dabei allerdings nicht vergessen gehen, dass Sozialpädagogische Familienhilfe nicht primär zur Verhinderung von Platzierungen eingesetzt werden sollte. Vielmehr sollte diese Hilfeform ganz generell benachteiligten Familien zugutekommen, sofern die Indikation dafür gegeben bist.
9 Quellenangaben
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10 Literaturhinweise
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Wolf, Klaus, 2012. Sozialpädagogische Interventionen in Familien. 2. Auflage. Weinheim: Beltz. ISBN 978-3-7799-2689-4 [Rezension bei socialnet]
Verfasst von
Prof. Dr. Marius Metzger
Verantwortlicher Kompetenzzentrum Erziehung, Bildung und Betreuung in Lebensphasen am Institut für Sozialpädagogik und Bildung der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
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Es gibt 2 Lexikonartikel von Marius Metzger.
Zitiervorschlag
Metzger, Marius,
2019.
Sozialpädagogische Familienhilfe [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 09.09.2019 [Zugriff am: 15.01.2025].
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