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Sterbefasten

Dr. Christian Walther

veröffentlicht am 18.11.2024

Übersicht über alle Versionen

Synonyme: Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF); Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken (FVET)

Ähnlicher Begriff: Stopping Eating and Drinking (SED)

Englisch: voluntarily stopping eating and drinking (VSED)

Fassung: Überarbeitung

Sterbefasten bedeutet, dass eine Person, die noch essen und trinken kann, aufgrund einer bewussten Entscheidung hiermit aufhört, um dadurch den Tod vorzeitig herbeizuführen.

Überblick

  1. 1 Zusammenfassung
  2. 2 Begriffe und Abgrenzungen
  3. 3 Einsichtsfähigkeit und Freiverantwortlichkeit als notwendige Voraussetzungen
  4. 4 Abfassen einer Verfügung
  5. 5 Ablauf
  6. 6 Ärztliche und pflegerische Betreuung
  7. 7 Ursachen des Sterbewunsches
  8. 8 Todesursache
  9. 9 Ausstellen des Totenscheins
  10. 10 Gesellschaftliche Aspekte
  11. 11 Quellenangaben
  12. 12 Literaturhinweise
  13. 13 Informationen im Internet

1 Zusammenfassung

Seit etwa 2010 wird im deutschsprachigen Raum die Verkürzung des Lebens durch Verzicht auf Essen und Trinken diskutiert und zunehmend auch praktiziert. Diese Diskussion wurde maßgeblich durch ein Buch von Chabot und Walther (2010) beeinflusst. Diesen Weg aus dem Leben, der von manchen Seiten als Suizid gewertet wird, von anderen jedoch nicht, wählen Menschen im höheren Lebensalter (ab ca. 60 Jahren) aus den unterschiedlichsten Gründen, z.B. wegen schweren körperlichen Leidens, eines Verlusts, absehbarer einschneidender Verschlechterungen von Gesundheitszustand oder/und Lebensbedingungen. Der Entschluss zum Sterbefasten erfolgt bei klarem Verstand in Absprache mit anderen, wobei es insbesondere auf Angehörige, die den Ablauf dann begleiten, ankommt. Durstleiden ist die häufigste Belastung und erfordert kompetente Mundpflege. Ärzte und Ärztinnen können die Beschwerden medikamentös etwas lindern. Wird beim Sterbefasten gleich zu Beginn konsequent nicht nur auf das Essen, sondern auch auf das Trinken verzichtet, so dauert es meistens zwischen 10 und 14 Tagen. Häufig wird das vorzeitige Beenden des Lebens durch Sterbefasten von den Patient:innen und deren Angehörigen trotz der damit verbundenen Belastungen als eine positive Erfahrung bewertet.

2 Begriffe und Abgrenzungen

Wer sein Leben vorzeitig beenden möchte, kann die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit einstellen. Wenn eine einsichtsfähige Person, die noch essen und trinken kann, sich freiverantwortlich dazu entscheidet, bezeichnet man dies als „Freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit“, abgekürzt FVNF, oder vereinfachend als „Sterbefasten“. Im Englischen wird der Begriff „Voluntarily Stopping Eating and Drinking“, abgekürzt VSED, verwendet, und manche benützen als deutsche Entsprechung hierzu „Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken“, abgekürzt FVET. Zur Begrifflichkeit wurden Klarstellungen von Fehn (2017) und von Walther und Birnbacher (2019a) erarbeitet. 

Vom Thema „Sterbefasten“ abzugrenzen, jedoch mit ihm thematisch eng verwandt, ist das Beenden der Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit bei Menschen, die wegen einer Demenz nicht mehr einwilligungsfähig sind und den Wunsch, durch Sterbefasten zu sterben, nicht mehr kommunizieren können. Dies wird im aktuell wichtigsten englischen Fachbuch zum Sterbefasten von Quill et al. (2021) als „Stopping Eating and Drinking“, abgekürzt SED, bezeichnet und als legitime Option bewertet, sofern eine an Demenz erkrankte Person zuvor im noch einwilligungsfähigen Stadium diesen Wunsch in einer Vorausverfügung niedergelegt hat. Wenn Pflegepersonen bzw. Angehörige den vorzeitigen Tod eines solchen Patienten oder einer solchen Patientin herbeiführen, indem sie ihm bzw. ihr keine Nahrung und Flüssigkeit mehr anbieten, so liefe dies jedoch möglicherweise nach unserer Rechtsprechung auf eine vorausverfügte Tötung auf Verlangen, also eine strafbare Handlung (§ 2016 StGB) hinaus (Walther und Birnacher 2019b).

Dass Sterbende, nicht zuletzt schwer an Krebs Erkrankte, manchmal nichts (oder fast nichts) mehr essen und trinken möchten, ist bekannt und hat mit Sterbefasten nichts zu tun.

3 Einsichtsfähigkeit und Freiverantwortlichkeit als notwendige Voraussetzungen

Beim Sterbefasten ist es wichtig, dass die sterbewillige Person ihren Vorsatz bei klarem Verstand gefasst hat. Sie muss verstehen, was beim Sterbefasten auf sie zukommt und was sie an Unterstützung von anderen dafür benötigt (Einsichtsfähigkeit). Man darf ihr beim Sterbefasten nicht helfen, wenn der Wunsch nach dem baldigen Tod schwankend und ohne genauere Angaben auftaucht. Dasselbe gilt für Menschen mit psychischen Erkrankungen, wenn sie unter einer massiven akuten oder auch permanenten Störung leiden, die ein klares Abwägen ausschließt. Die sterbewillige Person darf sich nicht von irgendeiner Seite unter Druck gesetzt fühlen, jetzt das Leben zu beenden. Zu fordern ist außerdem, dass sie sich im Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und nicht zuletzt den Angehörigen mit Alternativen befasst hat. Nur dann ist die Freiverantwortlichkeit des Entschlusses, der einem Entschluss zum Suizid äquivalent ist, gegeben.

Andernfalls wäre es ethisch wie rechtlich unzulässig, jemand zum Beenden des Lebens zu ermutigen und ihm ggf. dabei zu helfen. Bei einem so schwierigen und langwierigen Vorhaben wie dem Sterbefasten erweist sich jedoch grundsätzlich die Freiverantwortlichkeit auch in der Durchführung, die meist eines starken Willens bedarf. Eine wichtige Besonderheit des FVNF besteht darin, dass man sich in den ersten ca. 5 Tagen zum Weiterleben um-entscheiden kann (also wieder mit Essen und Trinken beginnt, ohne bleibende körperliche Schäden zu riskieren), anders als etwa bei einem Tablettensuizid.

4 Abfassen einer Verfügung

Es wird empfohlen, die Absicht zu sterben, in einer Verfügung niederzulegen. Diese ist vor allem wichtig für die Endphase des Sterbefastens, weil die sterbefastende Person dann manchmal nicht mehr in der Lage ist, ihren Entschluss (zu sterben) argumentativ zu verteidigen. Theoretisch könnte dann jemand – etwa ein herbeigerufener Notarzt – der sterbenden Person das Leben „retten“ wollen, indem er ihr Nahrung und Flüssigkeit aufdrängt oder anderweitig zuführt. Das Vorliegen einer Verfügung dürfte die Betreffende(n) davon abhalten, weil sie ggf. juristische Konsequenzen zu fürchten hätte(n). Die Verfügung gilt auch für den eher seltenen Fall, dass es bei der sterbefastenden Person zu einem Delir (also einem massiven Verwirrungszustand) kommt, in dem sie nach Flüssigkeit verlangt, wodurch ihr bei klarem Verstand gefasstes Vorhaben gefährdet würde.

5 Ablauf

Das Sterbefasten dauert bis zu mehreren Wochen, je nachdem, ab wann und wie konsequent nicht nur die Nahrungs-, sondern auch die Flüssigkeitsaufnahme beendet wird (Tabelle 1). Tritt der Tod bei Schwerkranken schon nach weniger als etwa 5 Tagen ein, so liegt dies wahrscheinlich an der Grunderkrankung. Manchen gelingt es, die Flüssigkeitsaufnahme praktisch von Anfang an radikal zu reduzieren, was zu einer relativ kürzeren Dauer bis zum Tode führt. Täglich sollten dann möglichst nur ca. 50 ml Flüssigkeit für Medikamenteneinnahme und Mundbefeuchtung aufgenommen werden. Für andere ist der radikale Flüssigkeitsverzicht zu Beginn eine Überforderung, sodass es für sie besser ist, die Flüssigkeitsaufnahme über mehrere Tage allmählich zu reduzieren. Bei konsequentem Trinkverzicht von Anfang an sind ca. 10 bis 14 Tage eine häufige Dauer des Sterbefastens.

Tabelle 1: Dauer des Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit bis zum Eintritt des Todes bei 97 Personen, aufgeschlüsselt nach Schwere der Krankheit (Chabot und Walther 2021, S. 59)
Dauer tödliche Krankheit schwere Krankheit keine tödliche oder
schwere Krankheit
7–9 Tage 10 9 5
10–12 Tage 10 7 4
13–15 Tage 8 4 10
16–18 Tage 3 0 1
19–30 Tage 8 4 3
31–60 Tage 0 6 2
über 60 Tage 0 1 2
Gesamt 39 31 27

Die naheliegende Frage, ob das Körpergewicht für die Dauer des Sterbefastens eine Rolle spielt, ist bislang nicht wissenschaftlich beantwortet worden.

6 Ärztliche und pflegerische Betreuung

Wer sich zum Sterbefasten entschließt, sollt möglichst von Anfang an einen Arzt oder eine Ärztin, in der Regel den Hausarzt bzw. die Hausärztin, einbeziehen.

Das größte Problem beim Sterbefasten ist die Mundtrockenheit in Verbindung mit Durst. Eine gute Mundpflege ist unverzichtbar; hiervon hängt die Qualität des Sterbens in besonderem Maße ab, denn für das Durstproblem gibt es bislang keine anderen Lösungen. Umfangreiche Erfahrungen in der Palliative Care bieten Empfehlungen für eine optimale Mundpflege (z.B. Lutschen an Eiswürfeln). Die Bewältigung eines schweren Durstproblems kann medikamentös etwas erleichtert werden durch die Gabe von Benzodiazepinen, die das Bewusstsein dämpfen – ggf. im Sinne von palliativer Sedierung ausschalten –, sowie von manchen Opiaten (z.T. mit etwas euphorisierender Wirkung). Solche Maßnahmen (die auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können) hängen von der Beurteilung des Arztes oder der Ärztin ab, wobei allerdings auch dessen oder deren medizin-ethische Ausrichtung eine Rolle spielt. Gelegentlich kann es – wie auch in anderen Sterbesituationen – zu Delir ähnlichen Zuständen kommen, die ggf. medikamentös zu behandeln sind. Wichtig sind stets auch Medikamente für guten Schlaf, ggf. gegen Aufregung. Nicht selten sind Maßnahmen gegen Wundliegen nötig.

Wenn Angehörige sich um den Sterbewilligen kümmern, kann dies für beide Seiten ein bereicherndes Abschiednehmen sein. Dies setzt allerdings voraus, dass in den Vorgesprächen ein weitgehendes Verständnis über den Sterbewunsch erzielt wurde. Die Angehörigen können die Pflege weitgehend übernehmen, müssen sich dafür aber ggf. darauf gründlich vorbereiten. Beruflich Pflegende können die notwendigen Informationen vermitteln, aber auch – vor allem in der nicht selten sehr fordernden Endphase des Sterbefastens – die Angehörigen entlasten. Bei manchen Fachpersonen können allerdings Unsicherheiten bestehen, ob sich die Unterstützung solch eines selbstverantworteten vorzeitigen Sterbens mit ihrem Berufsbild verträgt. Die Folge kann – nicht zuletzt bei Patient:innen in Pflegeheimen – eine mangelhafte Versorgung sein, sofern das Management die Situation nicht richtig erfasst. Grundsätzlich können Heime übrigens versuchen, Unterstützung von einem ambulanten Hospizdienst für die Begleitung eines Sterbefastens zu bekommen. Prinzipiell können auch ambulante Palliativ-Care-Teams helfen, wobei deren Verfügbarkeit allerdings je nach Land (Deutschland, Österreich, Schweiz) variiert.

7 Ursachen des Sterbewunsches

Wenn Menschen ohne erhebliche körperliche Erkrankung in einem Alter unter ca. 60 Jahren Sterbewünsche äußern (deren „Berechtigung“ hier nicht zur Debatte steht), so rät man ihnen ab, Sterbefasten zu versuchen, weil anscheinend das Leiden am Durst umso schwerer zu ertragen ist, je jünger man ist. Daher brechen jüngere Menschen in der Regel das Sterbefasten meist ab, ebenso wie Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, deren Sterbewunsch im Übrigen – fachlich und ergebnisoffen – zu prüfen ist.

Bei Menschen jenseits der etwas willkürlichen Altersgrenze von 60 Jahren kann der Sterbewunsch ganz unterschiedliche Gründe haben: Schwere unheilbare Erkrankung, deren Ende man trotz bester medizinischer Versorgung nicht abwarten will; langjährige unheilbare Erkrankung mit stetig abnehmender Lebensqualität (z.B. Parkinson, Multiple Sklerose, Polyarthrose, Diabetes); Einschränkungen der Lebensmöglichkeit (z.B. durch Amputation, Erblindung); zunehmender Verlust der Autonomie und Sorge vor weitgehendem Kontrollverlust; die Aussicht, von zu Hause in ein Pflegeheim wechseln zu müssen; nicht zuletzt erste Anzeichen einer beginnenden Demenz (die man sich und den Seinen nicht zumuten will). Auch die Kombination mehrerer Faktoren inkl. Verlust einer geliebten Person können ursächlich für den Sterbewunsch sein. Das Sterbefasten wird teils deshalb gewählt, weil einem keine ärztliche Unterstützung für einen medikamentösen Suizid in Aussicht steht, teils trotzdem und zwar wenn man es als eine besonders stimmige Form der Lebensbeendigung auffasst (Fallbeispiele z.B. auf www.sterbefasten.org).

8 Todesursache

Beim Sterbefasten kommt es wegen des Flüssigkeitsmangels zu einem Versagen der Nieren; diese können die Elektrolyt-Konzentrationen im Blut und in den Körperflüssigkeiten nicht mehr regulieren, was schließlich zu Herzstillstand führt. Der Tod erfolgt so gut wie immer friedlich im Schlaf. Für die Fälle, in denen kein Trinkverzicht stattfindet, können generell zur Todesursache keine derart konkreten Aussagen gemacht werden; letztlich kommt es aber auch hier zum Herz-Kreislaufversagen.

9 Ausstellen des Totenscheins

Zum Ausstellen des Totenscheins für einen durch Sterbefasten Verstorbenen gibt es konträre Auffassungen: Aus ärztlicher Sicht wird der FVNF vorwiegend als natürlicher Tod bewertet, sodass diese Kategorie auf dem Totenschein-Formular angekreuzt wird. Aus juristischer Sicht wird dem entgegengehalten, dass die Handlungsweise „Sterbefasten“ zu einem vorzeitigen Eintritt des Todes führt (andernfalls hätte die betreffende Person ja noch länger gelebt) und daher sei die Angabe „natürlich“ nicht gerechtfertigt, ja strafbar. Zudem müsse auch im Kontext des Sterbefastens prinzipiell die Möglichkeit einbezogen werden, dass einem sterbenskranken Menschen Nahrung und Flüssigkeit bewusst vorenthalten wurden, also ohne dessen Zustimmung, um ihn dadurch sterben zu lassen.

In jedem Falle sollte dem Totenschein eine klare Beschreibung des Sterbeverlaufs samt einer schriftlichen Absichtserklärung der bzw. des Sterbewilligen, das Leben durch FVNF vorzeitig zu beenden, beigefügt werden. Man kann dann entweder „nicht-natürlich“ ankreuzen, weil die Entscheidung suizidal ist, wobei dann in der Regel eine behördliche Leichenschau nötig ist. Oder man kreuzt „natürlich“ an, weil der eingeschlagene Weg als „natürlich“ (anders als bei Verwendung einer Schusswaffe oder tödlicher Tabletten) bewertet werden darf. Im Hinblick auf die Vorgaben des Totenscheins könnte man FVNF auch als „natürlichen Suizid“ bezeichnen, womit lediglich auf die Methode Bezug genommen wird, die quasi natürlich ist (Walther 2018).

10 Gesellschaftliche Aspekte

Die gesellschaftlichen Aspekte können hier nur in einer kleinen Auswahl berücksichtigt werden. Nachdem das Thema Sterbefasten durch das Buch „Ausweg am Lebensende“ (Chabot und Walther 2010) im Jahr 2010 in die in die öffentliche Diskussion eingeführt worden war, wurde es zunächst von einigen Seiten ignoriert und möglicherweise auch tabuisiert. Inzwischen dürfte eine positive Bewertung im Sinne eines „natürlichen Sterbens“ oder als einer „guten Sterbekultur“ o.Ä. überwiegen. Der suizidale Aspekt beim Entschluss zum Sterbefasten wird häufig geleugnet, schon deshalb, weil dieser zum Konflikt mit der eigenen Weltanschauung, insbesondere einer religiösen Einstellung führen kann. Er passt beispielsweise aber auch nicht zur Ablehnung des assistierten Suizids seitens ärztlicher Standesorganisationen (z.B. Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin 2019). Nach der offiziellen katholischen Sicht (zumindest in Deutschland; Die deutschen Bischöfe Pastoralkommission 2021) stellt der FVNF einen Suizid dar, wohingegen die christliche Nächstenliebe aber in der Regel gebiete, jemanden dabei nicht allein zu lassen. Vielfach wird ausgeblendet, dass nicht nur schwer Kranke, dem Tode schon nahe Menschen, den Weg des Sterbefastens wählen, sondern auch andere (wie es die 25 Fallbeispiele in Kaufmann et al. 2022 zeigen). Besonders in Pflege- und Altenheimen könnte es bei Pflegenden wegen mangelnder Informationen und/oder wegen ihres ethischen Hintergrundes zu Schwierigkeiten führen, wenn Menschen, die nicht sterbenskrank sind, durch FVNF das Leben vorzeitig beenden wollen.

11 Quellenangaben

Chabot, Boudewijn und Christian Walther, 2021 [2010]. Ausweg am Lebensende. 6. Auflage. München: Ernst Reinhardt Verlag. ISBN 978-3-497-03049-1 [Rezension bei socialnet]

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Lukas Radbruch et al., 2019. Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zum freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken [online]. Berlin: Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V., 07.02.2019 [Zugriff am: 30.10.2024]. Verfügbar unter: https://www.dgpalliativmedizin.de/phocadownload/​stellungnahmen/​DGP_Positionspapier_Freiwilliger_Verzicht_auf_Essen_und_Trinken%20.pdf

Die deutschen Bischöfe Pastoralkommission, 2021. „Bleibt hier und wacht mit mir!“ (Mt 26,38) Palliative und seelsorgliche Begleitung von Sterbenden [online]. Regensburg: Katholischer Pflegeverband e.V., 23.02.2021 [Zugriff am: 30.10.2024]. Verfügbar unter: https://www.kathpflegeverband.de/images/​Bleibt_hier_und_wacht_mit_mir.pdf

Fehn, Sabrina und André Fringer, 2017. Notwendigkeit, Sterbefasten differenzierter zu betrachten. In: Schweizerische Ärztezeitung. 98(36), S. 1161–1163. ISSN 0036-7486

Kaufmann, Peter, Manuel Trachsel und Christian Walther, 2022. Sterbefasten: Fallbeispiele zur Diskussion über den Freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag: ISBN 978-3-17-042415-9

Quill, Timothy E., Paul T. Menzel, Thaddeus Pope and Judith K. Schwarz, Hrsg., 2021. Voluntarily Stopping Eating and Drinking. A Compassionate, Widely-Available Option for Hastening Death. New York: Oxford University Press Inc. ISBN 978-0-19-008073-0

Walther, Christian, 2018. „Sterbefasten“: Wie umgehen mit dem Totenschein? In: Zeitschrift für Palliativmedizin. 19(06), S. 278–281. ISSN 1615-2921

Walther, Christian und Dieter Birnbacher, 2019a. Selbstbestimmtes, vorzeitiges Sterben durch Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit – Begriffliche Vielfalt darf nicht zu Verwirrung führen. In: Pflegerecht. 23(4), S. 211–218. ISSN 1433-7231

Walther, Christian und Dieter Birnbacher, 2019b. Comfortversorgung und Pflegezieländerung bei Demenzkranken am Lebensende. In: Pflegerecht. 23(11), S. 787–696. ISSN 1433-7231

12 Literaturhinweise

Bücher

Chabot, Boudewijn und Christian Walther, 2021. Ausweg am Lebensende. 6. Auflage. München: Ernst Reinhardt Verlag. ISBN 978-3-497-03049-1 [Rezension bei socialnet]
Statistische Angaben zum Sterbefasten auf Basis von fast 100 Dokumenten in den Niederlanden; ausgiebige Empfehlungen zur Durchführung; u.a. auch Behandlung der rechtlichen Aspekte sowie Auswertung der neuesten wissenschaftlichen Literatur.

Coors, Michael, Alfred Simon und Bernd Alt-Epping, Hrsg., 2019. Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit: Medizinische und pflegerische Grundlagen – ethische und rechtliche Bewertungen. Stuttgart: Kohlhammer Verlag. ISBN 978-3-17-034194-4
Vorwiegend theoretische Reflexionen über das Sterbefasten.

Kaufmann, Peter, Manuel Trachsel und Christian Walther, 2022. Sterbefasten: Fallbeispiele zur Diskussion über den Freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag: ISBN 978-3-17-042415-9
In 25 Narrativen erlebt man, wieso Menschen das Sterbefasten wählen und wie für sie, Angehörige und z.T. Pflegende dieser Weg aus dem Leben verlaufen ist. Informationen zu möglicher Beeinträchtigung der Entscheidungsfähigkeit des sterbewilligen Patienten; Überblick über wichtige Stellungnahmen zum Sterbefasten.

Zur Nieden, Christiane, 2019. Sterbefasten. Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit. Eine Fallbeschreibung. 3. Auflage. Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag. ISBN 978-3-86321-337-4 [Rezension bei socialnet]
Erster umfangreicher Fallbericht: Welche Herausforderung die Entscheidung der lebenssatten, leidenden Mutter zum Sterbefasten bedeutet; wie gut der Verlauf war dank idealer Bedingungen (z.B. Beistand des Arztes, mit dem die Autorin verheiratet ist); etwa zwei Drittel des Buches enthalten Betrachtungen zum Thema Sterbefasten sowie praktische Empfehlungen.

Zur Nieden, Christiane und Hans-Christoph zur Nieden, 2020. Sterbefasten: Fälle aus der Praxis. 2. Auflage. Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag. ISBN 978-3-86321-428-9
18 Fallbeispiele, die bei verschiedensten PatientInnen Motive und Verläufe des Sterbefastens beschreiben, auch solche, die nicht zu Ende geführt wurden. Die Fälle fanden großenteils zuhause statt, mehrere aber auch in Heimen bzw. im Hospiz. Im Anhang werden die wichtigsten pflegerischen Maßnahmen aufgeführt.

Aufsätze

Bolt, Eva E., Martijn Hagens, Dick Willems und Bregje D. Onwuteaka-Philipsen, 2015. Primary care patients hastening death by voluntarily stopping eating and drinking. In: Annuals of Family Medicine [online]. 13(5), S. 421–428 [Zugriff am: 30.10.2024]. ISSN 1544-1717. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/​PMC4569449//

Fehn, Sabrina und André Fringer, 2017. Notwendigkeit, Sterbefasten differenzierter zu betrachten. In: Schweizerische Ärztezeitung. 98(36), S. 1161–1163. ISSN 0036-7486

Hoekstra, Nina Luisa, Micha Strack und Alfred Simon, 2015. Bewertung des freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit durch palliativmedizinisch und hausärztlich tätige Ärztinnen und Ärzte – Ergebnisse einer empirischen Umfrage. In: Zeitschrift für Palliativmedizin [online]. 16(02), S. 68–73 [Zugriff am: 30.10.2024]. ISSN 1615-293X. Verfügbar unter: doi:10.1055/s-0034-1387571

Stängle, Sabrina, André Fringer, Daniel Büche und José Santos, 2020. Sterbefasten: Viele Hausärztinnen und -ärzte haben schon einen Fall begleitet [online]. Medienmitteilung des Departements Gesundheit der Zürich Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), 08.10.2020 [Zugriff am: 30.10.2024]. Verfügbar unter: https://www.presseportal.ch/de/pm/100018827/​100856797/

Stellungnahmen von Fachgesellschaften

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), Lukas Radbruch et al., 2019. Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zum freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken [online]. Berlin: Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V., 07.02.2019 [Zugriff am: 30.10.2024]. Verfügbar unter: https://www.dgpalliativmedizin.de/phocadownload/​stellungnahmen/​DGP_Positionspapier_Freiwilliger_Verzicht_auf_Essen_und_Trinken%20.pdf

Österreichische Palliativgesellschaft (OPG), Angelika Feichtner, Dietmar Weixler und Alois Birklbauer, 2018. Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit, um das Sterben zu beschleunigen. In: Wiener Medizinische Wochenschrift [online]. 168, S. 168–176 [Zugriff am: 30.10.2024]. ISSN 1563-258X. Verfügbar unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s10354-018-0629-z

Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), 2022. Umgang mit Sterben und Tod [online]. Bern: Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften [Zugriff am: 30.10.2024]. Verfügbar unter: https://www.samw.ch/de/Publikationen/​Richtlinien.htm

Königliche Niederländische Medizinische Gesellschaft (KNMG), 2024. Guide – Caring for people who stop eating and drinking to hasten the end of life [online]. Utrecht: Koninklijke Nederlandsche Maatschappij tot bevordering der Geneeskunst, 23.01.2024 [Zugriff am: 31.10.2024]. Verfügbar unter: https://www.knmg.nl/actueel/​publicaties/​publications-in-english

13 Informationen im Internet

  • Mit Sterbefasten das Leben selbstbestimmt beenden. Informationen für die Praxis
    Der Humanistische Verband Deutschlands bietet auf seiner Internetplattform „Patientenverfügung“ (wie auch einige andere Plattformen) eine Handreichung zum Sterbefasten an, die 2023 von Dieter Birnbacher, Christian Walther, Christiane zur Nieden und Christoph zur Nieden verfasst wurde und nicht nur Theorie, sondern auch Vorschläge für die Praxis anbietet.
  • www.sterbefasten.ch
    Prof. André Fringer (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW) und Mitarbeiter:innen publizieren eine Reihe von Erhebungen zum Sterbefasten und bieten Informationen und Beratungen an.
  • www.sterbefasten.com
    Christiane und Hans-Christoph zur Nieden bieten auf ihrer Website Infos, Fortbildungen sowie Beratungen bei Sterbefasten an.
  • www.sterbefasten.org
    Breites Informationsangebot zum Sterbefasten; FAQs; 25 Fallbeispiele in Kurzform. Angeboten von der Schweizerischen Stiftung palliacura; Autoren: Peter Kaufmann und Christian Walther
  • PubMed
    In dieser medizinischen Datenbank sind viele wichtige Publikationen auf Englisch bei Eingabe von „VSED“ (Voluntarily Stopping Eating and Drinking) zu finden.

Verfasst von
Dr. Christian Walther
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  1. 18.11.2024 Christian Walther [aktuelle Fassung]
  2. 04.11.2024 Christian Walther

Zitiervorschlag
Walther, Christian, 2024. Sterbefasten [online]. socialnet Lexikon. Bonn: socialnet, 18.11.2024 [Zugriff am: 05.12.2024]. Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/lexikon/30436

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