Ethnologie als Bezugswissenschaft der Sozialen Arbeit
Über Kartographie, Freiraum und das Unmittelbare in Stadt und Welt
Dr. Magnus Treiber
veröffentlicht am 09.06.2012
Zusammenfassung
Ethnologie und Soziale Arbeit sind fachhistorisch verschiedene Wege gegangen, finden jedoch nicht nur gemeinsame Ursprünge in der Stadtforschung und geteilte Arbeits- und Themenfelder in einer zusammengerückten Welt. In ihrem Selbstverständnis müssen sie sich auch gleichermaßen mit grundsätzlicher Ethik und dem Problem des Handelns auseinandersetzen.
1 Gemeinsame Wurzeln in der Stadtforschung
Viele Jahrzehnte lang war das Verhältnis von Sozialer Arbeit und Ethnologie bestenfalls von gegenseitigem Desinteresse geprägt, lagen doch Selbstverständnis, Aufgaben, Methoden und Einsatzorte weit auseinander. Erst in jüngerer Zeit wird unsere einst aufwendig auseinandersortierte Welt (vgl. Friedman [2003], Mintz 1987, Wolf 1982) als enger zusammengerückt wahrgenommen. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in der akademischen Arbeitsteilung. Über ihre gar nicht mehr so fernen Tätigkeitsfelder sind beide Disziplinen so wieder in offensichtliche Nähe zueinander geraten und äußern vorsichtig gegenseitiges Interesse (Edgar & Russell 1998, Schmitz 1993).
Eigentlich aber führen zumindest einige fachhistorische Traditionslinien auf genau denselben Entstehungskontext zurück, offenbaren unzweifelhafte Gemeinsamkeiten und lassen auch erkennen, wo fachliche Entwicklungen auseinander laufen, ohne sich in eine dominant werdende Soziologie zu integrieren. Liegt der Ethnologie die zunehmende, nicht zuletzt koloniale Erschließung der Welt zu Grunde, in der heterogene Lebenswelten und Kulturen zu Tage treten, so findet die Soziale Arbeit im Umbau der Armenfürsorge in kommunale Soziale Arbeit und nationale Sozialpolitik, in der Ausbildung der Pädagogik und der zunehmenden Professionalisierung und Institutionalisierung ihre Anfänge (Sachße 2005; Staub-Bernasconi 2007), in beiden Fällen Resultate eines umfassenden sozialen Wandels aber auch Bedürfnisse hieraus. Sicherlich haben Industrialisierung, Urbanisierung und die Entstehung der Sozialen Frage im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Entwicklung und Ausdifferenzierung der modernen Sozialwissenschaften befördert wie keine historische Entwicklung zuvor.
In einen allgemeinen Fokus rückte insbesondere die Misere der Arbeiterviertel in den Metropolen und Industriestädten Europas und später auch Nordamerikas. Die Motive dieses Interesses waren jedoch keineswegs homogener und durchweg humanistischer Natur. Es entsprach längst dem ebenso imperialen wie aufklärerischen Chic des selbstbewusst aufsteigenden europäischen Bürgertums, in Salons und ‚Geographischen Gesellschaften‘ (Lindner 2004: 14) Reiseberichten aus fernen und exotischen Landstrichen und Kulturen zu lauschen und die Minimierung weißer Flecken auf Weltkarte und Globus neugierig zu verfolgen und zu diskutieren. Spätestens die Cholera-Epidemie jedoch, die von Asien aus um 1830 europäische Großstädte erreichte, verlangte, dass die Gewinner der Industrialisierung sich auch dem erheblich angewachsenen Proletariat widmeten, von denen man sich bislang eher mit Abscheu abgewendet und abgeschottet hatte. Die Fremden in nächster Umgebung und ihr Lebensstil, dem es, wie es schien, an Hygiene wie an Moral gleichermaßen mangelte, waren zum Problem, zum Gesundheitsrisiko aller Klassen und Milieus geworden. Schmutz und Unrat ihrer Wohnviertel schwemmte es in dieselbe Kanalisation, sie selbst kamen als Arbeiter in die Fabriken, waren als Kriminelle und Prostituierte entlang sozialer Anstandsgrenzen tätig oder als Dienstboten gar im Hause der Besitzenden präsent. Gerade in den urbanen Zentren imperialer Expansion wurden die Wohngebiete der Armen als periphere und unerforschte Territorien erkannt und entdeckt, ihre scheinbar indigene Bevölkerung musste im Interesse des eigenen Überlebens erfasst und erforscht werden (Lindner 2004: 19-26).
„Wir werden uns nach alledem nicht mehr darüber wundern, daß die arbeitende Klasse allmählich ein ganz andres Volk geworden ist als die englische Bourgeoisie. Die Bourgeoisie hat mit allen andern Nationen der Erde mehr Verwandtes als mit den Arbeitern, die dicht neben ihr wohnen. Die Arbeiter sprechen andre Dialekte, haben andre Ideen und Vorstellungen, andre Sitten und Sittenprinzipien, andre Religion und Politik als die Bourgeoisie, und von denen wir bisher auf dem Kontinent nur das eine, die Bourgeoisie, gekannt haben“ (Engels [1845]. MEW. Bd. 2: 351).
In seinem umfassenden und detailreichen Bericht zur Misere der Arbeiterviertel in London, Manchester und Liverpool – der „Lage der arbeitenden Klasse in England. Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen“ – stellt Friedrich Engels nicht von ungefähr eine kulturwissenschaftliche Perspektive heraus und verbindet in seiner einleitenden Widmung an die englischen Arbeiter ausdrücklich sozialpolitisches und ethnographisches Interesse.
„[…] mir war es um mehr zu tun als um die abstrakte Kenntnis meines Gegenstandes, ich wollte euch in eurem täglichen Leben beobachten, mit euch plaudern über eure Lebensbedingungen und Schmerzen, Zeuge sein eurer Kämpfe gegen die soziale und politische Macht eurer Unterdrücker. Ich verfuhr dabei so: Ich verzichtete auf die Gesellschaft und die Bankette, den Portwein und den Champagner der Mittelklasse und widmete meine Freistunden fast ausschließlich dem Verkehr mit einfachen Arbeitern; ich bin froh und stolz zugleich, so gehandelt zu haben. Froh, weil ich mir auf diese Weise manche frohe Stunde verschaffte, während ich gleichzeitig euer wirkliches Leben kennenlernte – manche Stunde, die sonst vertan worden wäre in konventionellem Geschwätz und langweiliger Etikette; stolz, weil mir dies die Gelegenheit gab, einer unterdrückten und verleumdeten Klasse Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, der bei allen ihren Fehlern und unter allen Nachteilen ihrer Lage höchstens eine englische Krämerseele die Achtung versagen wird“ (Engels [1845]. MEW. Bd. 2: 229).
Engels Absicht, dem Anderen, das doch zugleich „Gegenstand“ des eigenen Interesses ist, Respekt entgegenzubringen und es aus sich selbst heraus verstehen zu wollen, ist 1845 ethnologische Feldforschung avant la lettre. Erst 1922 wird der Begründer der modernen ethnologischen Feldforschung, Bronislaw Malinowski, es als Aufgabe der Ethnologie postulieren, den „native’s point of view“ zu begreifen (Malinowski [1922]). Dabei überwindet der Fabrikantensohn Engels wirkmächtige soziale und kulturelle Grenzen – daher die unfreiwillige Komik des Champagnerverzichts. Zum ethnologischen Vorbild hat es der in zeitgenössischer Fachliteratur durchaus belesene Engels gleichwohl nicht gebracht. Die zu Unrecht der bürgerlichen Zivilisation beraubte Klasse der englischen Arbeiter in die Kategorie Mensch einschließend versetzte er den zivilisatorischen Grenzzaun nur um wenige Meter. Irische Arbeitsmigranten aber – zerlumpt, verkommen und „ebenso schmutzig wie die Schweine“ (292) – schienen ihm die englischen Arbeiter mindestens ebenso zu bedrängen wie die Kapitalisten der Londoner City.
Der Begriff des othering, der ‚Veranderung‘, ist zentral für den verstehenden Ansatz der Ethnologie, eröffnet der Blick auf Konstruktion und Imagination des Anderen doch einigen Aufschluss über ein zugrundeliegendes, gleichfalls konstruiertes Eigenes (Heidemann 2011, Schmied-Kowarzik 1981). Doch vor Edward Saids bahnbrechender Wissenschaftskritik in seinem Buch „Orientalism“, das 1978 die Konstruktion des Orients aus den imperialen Metropolen des Westens heraus thematisiert, ist dieser Gedanke noch keineswegs Gemeingut. So sind die verschiedenen wissenschaftlichen Ansätze und Disziplinen, die sich aus der Stadtforschung heraus entwickeln, allesamt von ihrem stark wertenden bias geprägt: die hier noch nicht auseinanderdifferenzierten Disziplinen der Soziologie und Ethnologie, der medizinischen Epidemiologie (man erinnere sich der Cholera-Epidemie), der Kriminologie und eben auch der Sozialen Arbeit. Während die Erkundung der unbekannten Stadt den einen der unmittelbaren missionarischen Armenfürsorge diente – 1878 etwa gründen William und Catherine Booth die heute anachronistisch anmutende Heilsarmee – lieferte die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts professionalisierende Stadtforschung zunehmend Daten und Instrumente zur staatlichen Fürsorge, Vorsorge und Kontrolle. Paradigmatisch für ihr dienstbares Interesse und positivistisches Wissenschaftsverständnis (und parallel zur Kartographierung der Welt) wurden Stadtplan und Statistik. Beide Darstellungsformen verstecken ihre Wertung, die im Aufdecken sozialer Probleme und konsequentem Handlungsbedarf offenbar wird, hinter dem lange unanfechtbaren Anspruch auf sachliche Objektivität. Das Expertentum zur Datenauslegung, Handlungskonzeption und Implementierung legitimierte sich hier gleich mit (vgl. Amborn 1993b, Sünker 1995: 82-83). Nicht ohne Grund dient die so genannte ‚Crime map‘, die Straftaten in genauer Lokalisierung, Typ und Häufigkeit aufzeichnet und so Stadtplan und Statistik verbindet, heute in den urbanen Ballungsgebieten in den USA wie in Südafrika als feste Größe bei der Wahl eines Wohnortes – ein spätmoderner Fetisch, der Wahrheit offenbart und Sicherheit gegen Gefahr und sozialen Abstieg verspricht.
Während der europäischen Cholera-Epidemie in den 1830ern wurden zunächst verseuchte Brunnen kartographisch erfasst, die Autoren der Chicago School unter den soziologischen Institutsleitern Robert Ezra Park und Ernest W. Burgess nutzten nach 1914 die Karte dann zur Abbildung und damit zur Festschreibung von Alterität und sozialer Devianz, etwa in Kategorien von Ethnizität, Armut und eben Kriminalität.
Den Ursprung des breiten sozialwissenschaftlichen Erfolges der Chicago School (s. etwa Mäder 2004: 18, kritisch aber auch Staub-Bernasconi 2007: 49-99) sieht der Kulturanthropologe Rolf Lindner indes insbesondere in Parks beruflicher Herkunft aus Journalismus und Reportage und seiner ethnographischen Neugier am Anderen, dem im Labor Stadt abseitig Emergenten, sowie in Parks Fähigkeit, zu wissenschaftlicher Kreativität und Originalität zu motivieren.
„In seiner Lehre ging es Park vorrangig darum, den Studenten die Kunst des ‚Sehens‘ – ‚the art of looking‘ zu vermitteln, was zuallererst hieß, die Scheuklappen loszuwerden, mit denen sie durchs Leben gingen. ‚Go into the district‘, ‚Get the feeling‘, ‚Become acquainted with people‘ – in diesen aus heutiger Sicht banal anmutenden Anweisungen ist die fundamentale Prämisse der Chicagoer Stadtsoziologie enthalten: das Studierzimmer zu verlassen und sich in das ungesicherte Terrain des ‚wirklichen Lebens‘ zu begeben, sich, im wahrsten Sinne des Wortes, Erfahrungen auszusetzen“ (Lindner 2004: 117).
Ausdrücklich verweist Park in seinem programmatischen Aufsatz ‚The City‘ hierbei auf die zeitgenössische amerikanische Ethnologie:
„Anthropology, the science of man, has been mainly concerned up to the present with the study of primitive peoples. But civilized man is quite as interesting an object of investigation, and at the same time his life is more open to observation and study. Urban life and culture are more varied, subtle, and complicated, but the fundamental motives are in both instances the same. The same patient methods of observation which anthropologists like [Franz] Boas and [Robert] Lowie have expended on the study of the life and manners of the North American Indian might be even more fruitfully employed in the investigation of the customs, beliefs, social practices, and general conceptions of life prevalent in Little Italy on the lower North Side in Chicago, or in recording the more sophisticated folkways of the inhabitants of Greenwich Village and the neighborhood of Washington Square, New York” (Park 1925: 3).
Klassiker entstehen. 1923 erscheint Nels Andersons “The Hobo. The Sociology of the Homeless Man” zu jenen typischen amerikanischen Wanderarbeitern des 19. Jahrhunderts, die oft gleichzeitig Tagelöhner, Tramps und Kleinkriminelle waren, aber dank ihrer Prekarität, Flexibilität und Mobilität, dank Ausdauer und Witz die USA wirtschaftlich doch erst erschlossen und im Wortsinne aufbauten. Knapp ein Jahrzehnt später, 1932, veröffentlicht Paul G. Cressey „The Taxi-Dance-Hall. A Sociological Study in Commercialized Recreation & City Life“. In als Tanzakademien getarnten Tanzcafés Chicagos, können Männer Abrisstickets erwerben und diese dann – wie bei einer Karussellfahrt – bei dort tätigen Tänzerinnen zu einem zeitlich standardisierten Paartanz einlösen. Die jungen Damen teilen sich den Gewinn mit dem Ladeninhaber. Aus heutiger Sicht ist dieses Geschäftsmodell originell, aber kaum skandalös. In den 20 und 30er Jahren musste hier ein Angriff auf die amerikanische Moral gewittert werden, konnten Prostitution und Kriminalität nicht weit sein. Tatsächlich findet Cressey diese auch, aber doch eher am Rande der Tanzveranstaltung. Viel interessanter ist, dass einfachen philippinischen Immigranten hier eine der wenigen Möglichkeiten offenstand, zwar gegen Geld aber gerade jenseits der Prostitution in Kontakt zu amerikanischen Frauen zu treten.
Andersons Studie steht der ethnologischen Forschung näher, da der Autor selbst aus dem Hobo-Milieu entstammt, in diesem teilnehmend beobachten kann, seinen Feldsubjekten Respekt und Achtung erweisen sowie an der Verbesserung ihrer mangelhaften Lebensverhältnisse mitwirken möchte. Dabei lässt Anderson – wie im folgenden Song – die Hobo-Kultur selbst zu Wort kommen:
„Buy me a ticket, buy me a bottle,
Dress me up way out of sight;
Yump on the tail of a Yim Hill wagon,
Yesus Kreest, I feel for fight.
I go down to Seven Corners
Where Salvatian Army play;
One dem womans she come to me
Dis is what dat woman say;
She day, “Will you work for Yesus?”
I say, “How much Yesus pay?”
She say, “Yesus don’t pay notting.”
I say, “I won’t work today.”
(Anderson 1923: 68-69, Swede from North Dakota)
Cressey wurde als „special investigator“ der Juvenile Protective Association (einer 1901 in Chicago gegründeten Jugendschutz-NGO) mit der Studie der bereits in moralischen Verdacht geratenen Taxi-Dance-Halls beauftragt. Hier sind – trotz der unzweifelhaften ethnographischen Qualität der Beschreibung – die beobachteten Feldakteure Objekte. Die kommerzielle Interaktion der Geschlechter und Ethnien in dieser bedenklichen Kontaktzone ist ihm ein – immerhin komplexes – Problem und bedarf der gesellschaftspolitischen Reformierung.
„[F]or the inexperienced girl and youth the taxi-dance hall may constitute the means of their breaking away from social conventions, while for another group it makes possible the continuance of habits already firmly established. For both groups the associations of the taxi-dance hall tend to be personally demoralizing. The solution to this problem cannot be found merely by condemning the taxi-dance hall. It has arisen in response to definite trends in urban life, and it possesses the characteristics of most urban institutions. In its catering to detached and lonely people, in its deliberate fostering of stimulation and excitement, in its opportunities for pseudoromantic attachments, it may be seen as an epitome of certain phases of urban life. On the periphery of the respectable, tolerated but not condoned by the community, it gathers to itself those who have failed to find a place in the more conventional groups and institutions of the city, and who yet need the satisfactions which inclusion in such groups afford.“
Die unterschiedliche Herangehensweise von Anderson und Cressey, die schließlich für die Ausdifferenzierung der Chicago-School in eine eher ethnologische oder kultursoziologische und eine eher quantitativ soziologische und sozialgeographische Stadtforschung stehen kann, zeigt sich nicht zuletzt in ihren kartographischen Abbildungen. Zeichnet Anderson eine einzelne Häuser- und Ladenzeile, die den lebensweltlichen Alltag illustrieren soll, so zeigt Cressey in einem Stadtplan von Chicago aus der Vogelperspektive den räumlichen Bezug von Einwandererwohnheimen und Taxi-Dance Halls auf und legt administratives Handeln auf höherer Ebene nahe. Michael Burawoy kommentiert, die Chicago School habe trotz ihrer ethnographischen Herangehensweise die Perspektive sozialer Kontrolle nie aufgegeben und zu sozialen Klassenverhältnissen bemerkenswert wenig zu sagen gehabt (2000: 12-13).
Indes, die Stadtethnologie hat noch eine zweite bedeutende Traditionslinie, denn Urbanisierung und Industrialisierung beschränkten sich ja keineswegs auf Europa und Nordamerika. Das Rhodes-Livingstone Institute wurde 1938 als erstes eigenständiges sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut auf afrikanischem Boden, in Livingstone im heutigen Sambia eröffnet (Brown 1973). Dass dieses Projekt nach Jahren erfolgloser Lobbyarbeit überhaupt zustande kam, verdankt es zum einen sicherlich der Hartnäckigkeit seiner Initiatoren und Befürworter im kolonialen Apparat, zum anderen der programmatischen Ankündigung, sozialen Wandel in der Region zu studieren. Die thematischen Arbeitsfelder waren von zeitgenössischer Aktualität: Urbanisierung und Arbeitsmigration, Ethnizität und Konflikt im südlichen Afrika, insbesondere im rohstofflich interessanten Kupfergürtel des damaligen Nord-Rhodesien. Nichtsdestotrotz gab es erheblichen Zweifel an einem konkreten kolonialen Nutzen. Die örtlichen um Finanzierung angefragten Bergbauminen der British South Africa Company brachten das Startkapital nur widerstrebend auf, wollten sich den Wünschen der Kolonialpolitiker aber nicht offen entgegenstellen. Die Mehrzahl der weißen rhodesischen Siedler verwahrte sich ohnehin gegen unvorteilhafte Öffentlichkeit und politische Unruhestiftung in der Region. Wer dennoch die Erarbeitung von Herrschaftswissen und kolonialpraktischen Handlungsempfehlungen erhofft hatte, wurde bald enttäuscht. Die zu erwartenden Konflikte zwischen Institut und kolonialer Minenverwaltung um die Arbeits- und Lebensbedingungen der afrikanischen Wanderarbeiter ließen tatsächlich nicht lange auf sich warten.
Der erste Direktor des Institutes und vormalige Malinowski-Schüler, Godfrey Wilson, trat an, um mit den Möglichkeiten der ethnographischen Feldforschung, die in ihrer praktischen Reichweite ja eher bescheiden sein muss, die lokale Arbeitswelt in den Minen und Minenstädten zu erforschen und diese in einen weltwirtschaftlichen Kontext zu setzen, „a marriage of Marx and Malinowski“, wie Richard Brown schreibt (1973: 195). Wurde er zu mehreren Kupferminen schon gar nicht vorgelassen, verlor er in der Blei- und Zinkmine von Broken Hill bald wieder die Erlaubnis der Minenverwaltung, das Gelände zu betreten und Arbeiter zu befragen. Obwohl er vorsichtige Distanz zu den auch gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen im Spannungsfeld kolonialer Rohstoffausbeutung hielt, wurde er während verschiedener Streiks als Sympathisant und Agitator unter den Arbeitern identifiziert. Brown, der sich in einem Artikel mit Godfrey Wilsons Geschichte auseinandersetzt, versteht diese Einschätzung als eine unmittelbare Reaktion auf Wilsons Feldforschung, also den direkten und in der rassistischen kolonialen Hierarchie ebenso sichtbaren wie verdächtigen Kontakt zu afrikanischen Arbeitern. Das einschlägig besetzte Board des Rhodes-Livingstone Institute legte ihm schon im Oktober 1940 den Rücktritt nahe. Dabei wurde betont, „’that his position as a conscientious objector [Kriegsdienstverweigerer und Pazifist] made it undesirable that he should be allowed access to large bodies of natives, where an expression of his views might have a weakening influence on native morale and interfere with recruiting [der britischen Massenrekrutierung für den 2. Weltkrieg]’“ (zitiert nach Brown 1973: 192).
Wilsons Nachfolger, der Rechtsanthropologe Max Gluckman, der nach 1949 die ethnologische Manchester-Schule begründen sollte, galt schon im Vorfeld als politisch unzuverlässig – aber eben auch als kompetenter ‚Insider’. In seinem Forschungsprogramm von 1945 pocht er auf unbedingte wissenschaftliche Unabhängigkeit des Institutes. Gleichzeitig machte er aus seiner Sympathie für die afrikanischen Arbeiter, die er in ihre Moderne und politische Unabhängigkeit zu begleiten gedachte, keinen Hehl. Die geschundenen Bergarbeiter waren ihm keine Marginalie in einer eurozentrischen Welt, sondern aktive Akteure sozialen Wandels und Fortschritts (Gluckman 1961). Freilich blieb der wissenschaftliche Ansatz im Rhodes-Livingstone Institute und nach Gluckmans Weggang an der Universität Manchester nur bedingt partizipativ, trotz innovativer Meilensteine wie Gluckmans rechtsanthropologischer Extended-Case-Methode, Epsteins und Mitchells afrikanischer Stadtforschung oder Viktor Turners ‚sozialem Drama‘. Der durchaus sympathische Unwille, Afrikaner zum Anderen, Nicht-Modernen zu stilisieren, unterlag gleichwohl einem noch weitgehend ungebrochenem Modernisierungsglauben (Burawoy 2000: 19-21). Dennoch wurde jenen Aufmerksamkeit und Stimme gewährt, deren Lebenswelten ansonsten im 20. Jahrhundert wenig verloren hatten. Populäre zeitgenössische und mitunter beharrliche Thesen vom kulturellen Unvermögen oder Verfall im Angesicht einer dynamischen Entwicklung der Welt wurden selbstbewusst wissenschaftlich angegriffen. Politiken der Viktimisierung, der kontrollierenden Betreuung und später der angeleiteten Entwicklung konnten sich nie auf das koloniale Rhodes-Livingstone-Institute beziehen.
Ein herausragendes Beispiel für diese Schule ist etwa J. Clyde Mitchell’s Arbeit zum „Kalela-Dance“, dem „Tanz des Stolzes“, den Mitchell bei einer sonntäglichen Aufführung der Bisa-Tanzgruppe um den Kalela-Sänger Luke Mulumba in den frühen 50er Jahren in einer Arbeiterwohnanlage studiert (Mitchell 1956). Der eigentliche Tanz besteht dabei aus einem shuffle zu aus Ölfässern hergestellten steel drums. In Gesangspartien werden Themen der Wanderarbeit verhandelt: Lohnarbeit der Männer, Hoffnung auf sozialen Aufstieg, Sparen für eine Hochzeit, Abwesenheit aus der Familie und Ehebruch oder das Lob der Heimat in der Fremde. Tatsächlich nämlich erfordert erst das Leben in der multiethnischen und multikulturellen Stadt einen Begriff von kultureller Alterität und Ethnizität. In wenigen urbanen Zentren der Region treffen Menschen aus weit entfernten Gegenden aufeinander, die verschiedene Sprachen sprechen und unterschiedliche Sitten pflegen. Gleichzeitig verlangt die koloniale Stadt die zumindest temporäre Aufgabe eines bekannten, meist bäuerlichen Lebensstils. Die ländlichen tribesmen werden für die Zeit ihres Aufenthalts townsmen, sie lernen in einer multiethnischen und polyglotten urbanen Umwelt zu leben und sich – der industriellen Wirtschaftsweise gemäß – entlang gewerkschaftlicher Interessen zu organisieren (Gluckman 1961, Mayer 1961). Zu größeren ethnischen Konflikten kommt es in der Minenstadt – wie man vielleicht meinen könnte – nicht, allerdings nicht durch ein als Toleranz getarntes Schweigegebot, sondern gerade über Spott und Selbststilisierung. So thematisiert der Kalela-Dance das kulturell Fremde und Ungewohnte ebenso wie die eigene multikulturelle Kompetenz im Umgang damit. Aufgrund derselben regionalen und ethnopolitischen Herkunft der Mitglieder der Kalela-Truppen spricht Mitchell von tribaler Organisation. Gesungen wird allerdings in der allgemeinen Verkehrsprache Bemba, schließlich ist das Publikum stets ein ethnisch heterogenes. Auch die Auftrittskostüme der Tänzer sind keineswegs folkloristisch, sie bestehen aus sorgfältig gebügeltem Hemd, Schlips und Anzug und mitunter weißen Handschuhen. Die Truppe wird ergänzt durch einen übergeordneten king, den leader, der Choreographie und Regie führt, den doctor, der im OP-Gewand die Tänzer anfeuert, und einer gleichfalls in Weiß gekleideten nursing sister, die den Tänzern die Kleider ordnet und den Schweiß von der Stirn tupft. Die Entlehnungen aus der Kultur der weißen Kolonialisten mögen skurril wirken, Mitchell deutet sie aber nicht als unmittelbare Antwort an die koloniale Adresse, sondern als Reaktion einfacher Arbeiter auf die soziale Ausdifferenzierung der afrikanischen Stadtbevölkerung in Klassen. Den öffentlichen Auftritt in feiner städtischer Kleidung versteht er als Anspruch auf soziales Prestige und Teilhabe, derjenigen, die anders als eine aufstrebende ehrgeizige afrikanische Elite, keinen Zugang zu Bildung und gut bezahlten Angestellten-Positionen haben (Mitchell 1956: 15).
2 Die Frage nach dem Wozu
Fassen wir kurz zusammen. In der Stadtforschung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts können sich Ethnologie und Soziale Arbeit mitunter auf recht ähnliche Ursprünge berufen und sind dort gleichermaßen lokalen Auswirkungen globaler Entwicklungen begegnet. Beide Disziplinen sind stark durch das existentielle Erfahren und Erleben ihrer Akteure geprägt (vgl. Ingold 2011, Jackson 2005, Turner 1986, Dilthey 1910) und schaffen Wissen und Theoriebildung im unmittelbaren Angesicht menschlichen Handelns, sozialer Ungleichheit und herrschaftlicher Kontrollversuche (s. etwa Bourdieu et al. 1997). Sie sind dadurch gleichzeitig nicht unwesentlich an der Konstruktion von Alterität beteiligt und stehen verschiedentlich im Verdacht, an den Rändern einer sich ungleich wandelnden Welt einen status quo zu verteidigen (Asad 1973).
Motivation der Ethnologie ist ganz unzweifelhaft ihre Neugierde und ihr Wunsch, verstehen zu wollen. Dabei wird das Objekt des Interesses zum Anderen, zum Nicht-Selbstverständlichen, Nicht-Normalen und Abweichenden, in der Fachtradition der Ethnologie und der allgemeinen Arbeitsteilung der Wissenschaften heißt dies in der Regel zum Peripheren. In der postkolonialen und schließlich postmodernen Krise der Ethnologie wurde ihre wissenschaftliche Autorität, ihr Anspruch andere zu repräsentieren und ihre eigene Einbindung in ein dynamisches Spannungsfeld von Macht und Norm, von Normalität und Normalisierung – als der korrigierenden Einflussnahme auf das Andere – aufgedeckt und thematisiert (Clifford 1993, Amborn 1993a, vgl. Bauman 1992, Foucault 1977), nicht aber aufgehoben. Die ethnologische Perspektive richtet sich aus der Peripherie auf die Norm und ist doch in den Zentren der Welt und der Wissenschaft fest verankert. Sie hält Distanz zu ihrem Gegenstand und ist gleichzeitig notwendig bereit, sich von ihm einnehmen zu lassen – eine unausweichliche Verstrickung, aber letztlich eben doch nicht die schlechteste Legitimation ihres Tuns. Ein solcher, sich der eigenen Ambivalenz bewusster Ansatz mag sich im Alltag praktischer Sozialer Arbeit nicht immer befriedigend niederschlagen können, als Ideal wird man ihn wohl auch hier nicht aufgegeben wollen. Die unabdingbare Frage nach dem Wozu einer akademischen Disziplin sollte nicht vorschnell mit dem Verweis auf ihre praktische Anwendbarkeit beantwortet werden. J. Clyde Mitchell konterte seinerzeit Vorwürfe der nordrhodesischen Regierung, das Rhodes-Livingstone Institute gebe sich wenig Mühe, einen konkreten Beitrag zu einer erfolgreichen Kolonialpolitik zu leisten, mit der Bemerkung, dann solle die Regierung eben eigene Ethnologen in den Dienst nehmen (Brown 1973).
Tatsächlich wäre es ein Leichtes, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten von Sozialer Arbeit und Ethnologie an der Gegenüberstellung von praktischer sozialer Arbeit (hier) und Entwicklungszusammenarbeit (dort) aufzuzeigen. Die erste Phase internationaler Entwicklungszusammenarbeit war ein Kind des Kalten Krieges. Die sogenannte Modernisierungstheorie der 50er Jahre propagierte einen brachialen Kapital- und Technologie-Transfer. Als diese an Strahlkraft und Einfluss verlor, hofierte der Weltbankpräsident Robert McNamara, der als US-Verteidigungsminister im Vietnam-Krieg zu zweifelhaftem Ruhm gekommen war, in den frühen 70er Jahren die Ethnologie ob ihrer soft skills. Doch die Hoffnung, Ethnologie könne sich über Anwendung profilieren, den Entwicklungsapparat nach eigenen Vorstellungen umgestalten und gleichzeitig Fachkolleg_innen in Brot und Arbeit setzen, war bald enttäuscht. Während die Politiken und Rahmenbedingungen von Entwicklung anderswo entschieden wurden, erwartete man von der Ethnologie nur Zulieferarbeiten: von der abklärenden Machbarkeitsstudie über fragwürdiges ethnisches Kartographieren und positivistisches Datensammeln bis hin zur Akzeptanzwerbung für weitgehend ausgearbeitete Entwicklungsprojekte. Die Ethnologie hörte dort, wo sie sich unterwarf, schnell auf, Wissenschaft zu sein, während die eigentliche intellektuelle Auseinandersetzung mit Entwicklung im kaum verhohlenen Angriff auf eben diese stattfand. Die je nach politischem Zeitgeist im Wandel begriffenen Schlagwörter des developmentalism – wie ‚Unterentwicklung’, ‚Partizipation’ oder ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ – wurden sukzessive ideologiekritisch zerlegt (Ferguson 2005, 1990, Escobar 2005, 1997, Rottenburg 2002, Rahnema 1993, Rodney 1975).
Auf ein bloßes Erklärungs- und Handlungsinstrument zur Verwaltung und Korrektur sozialer und kultureller Peripherien reduziert zu werden, ist keiner akademischen Disziplin angemessen. Gleichwohl ist eine Nähe zwischen Ethnologie und Sozialer Arbeit hier ebenso offensichtlich wie praktisch. Der umstrittene Kultur- und Politikwissenschaftler David Kilcullen war als australischer Offizier im Dienste der US-Armee wesentlich an der Ausarbeitung von Counterinsurgency-Instrumenten im letzten Irak-Krieg beteiligt. Um ‚hearts and minds’ der Einheimischen zu gewinnen, sie also durch abgenötigte Kooperation und die Annahme von Schutz und Ressourcen unverrückbar an die fremden Truppen zu binden, schlägt er vor, counterinsurgency als „armed social work“, als bewaffnete Sozialarbeit zu betreiben – Ethnolog_innen in der Vermittlung unbedingt willkommen (Killcullen 2006: 33, González 2007).
Handlungsblaupausen für allerlei ‚Probleme’ zu liefern, die der als solcher identifizierte ‚Andere’ bereitet, oft gar im Feuerwehreinsatz, ist ein Anspruch, der mit unseren bescheidenen Mitteln ohnehin schwer zu erfüllen ist und in der wissenschaftlichen Betrachtung und Diskussion selbst nicht unbedingt Sinn macht (Werbner 2010). Nichtsdestotrotz äußern Ethnologie und Soziale Arbeit ein grundsätzliches und emanzipatives Interesse, mitzuhelfen, Ausgangslage und Lebensumstände ihrer meist benachteiligten Bezugsgruppen zu verbessern sowie die Bedingungen für Asymmetrien und Abhängigkeiten zu benennen und anzugehen.
Dazu gehört es dann eben auch unter erhöhtem gesellschaftlichem Handlungsdruck, Anwendung – die der Aktionsethnologe Hermann Amborn als eine von wissenschaftlicher Erkenntnis abgetrennte Praxis versteht (Amborn1993a: 145) – hintanzustellen und sich jenes relativen wissenschaftlichen Freiraumes zu besinnen, der bereits für Robert Park und Max Gluckman unabdingbar war. Anders sind differenzierte, fundierte und politisch konfliktbereite Stellungnahmen aus den Fächern heraus kaum denkbar, nur diese aber sichern Überleben und Fortentwicklung der Fachdisziplinen. Die Bestrebungen insbesondere der 1990er Jahre in der Sozialen Arbeit eine Sozialarbeitswissenschaft und damit intellektuellen akademischen Freiraum zu etablieren, kann über die Fachgrenzen hinweg also nur begrüßt werden (Schuhmacher 2011: 2, Mäder 2004, Kleve 2000). Mögliche Bezüge zu einer Bezugswissenschaft Ethnologie ergeben sich bei näherem Hinsehen schon aus der Fachhistorie heraus.
3 Handeln als Auftrag, Handeln als Option
Allerdings wird an diesem Punkt auch der deutlichste Unterschied zwischen den beiden akademischen Disziplinen Ethnologie und Sozialer Arbeit offenbar. Letztere unterliegt in Selbstverständnis und gesellschaftspolitischem Auftrag der Aufforderung, tätig zu werden. Erst aus der Unzufriedenheit über diese Zuweisung wurde die noch junge Sozialarbeitswissenschaft geboren.
Die Ethnologie ist von Haus aus Wissenschaft und hat sich beim Versuch, im konkreteren Sinne nützlich zu sein, eher selten bewährt. Ihr geht es um ein grundsätzliches Verstehen menschlichen Handels und die Entwicklung ihrer Begriffe, Konzepte und Theorien aus erarbeiteter Empirie und wissenschaftlicher Debatte heraus, um dieses Verstehen auch fassen und äußern zu können (zur einer feministischen Begriffskritik s. etwa Strathern 1980). Dabei müssen sich zum einen theoretische Überlegungen am Material selbst beweisen und können nicht einfach von außen angelegt werden. Zum anderen muss individuell gemachte Feldforschung notwendig in eine soziale wissenschaftliche Welt überführt werden, sonst bleibt sie autobiographische Erfahrung (Stagl 1985: 299).
Handeln als Selbstzweck fordert nicht einmal die ethnologische Aktionsforschung. Diese will zunächst Möglichkeiten zu handeln gemeinsam mit ihren jeweiligen Feldakteuren prüfen (Amborn 1993a, Speed 2006, Escobar 2005). Ohne Reflexion des eigenen Tuns und größerer zu Grunde liegender Machtverhältnisse, ohne Diskussion von Begriffen, Theorie und Repräsentation kann eine zeitgenössische Ethnologie heute nicht mehr antreten (vgl. Hornbacher 2006). Sie mag wie andere akademische Berufszweige auch unter Hierarchien, Leistungsdruck, prekären Arbeitsverhältnissen und unter zweifelhaften aber förderungsintensiven Moden leiden, doch ist eben das empathische Nachdenken ihr Herzstück und letztlich ihr Angebot über die Fächergrenzen hinaus. Dass der Reflexion Taten folgen sollen, ergibt sich aus dem humanistischen Anspruch der Ethnologie, Handeln muss zunächst aber Option bleiben. Steuernde Eingriffe aus privilegierter Position verbieten sich dabei einmal von selbst und stehen zum andern ohnehin nicht wirklich in unserer Macht (vgl. Sünker 1995: 83-85).
George E. Marcus, der insbesondere die ethnologische Writing Culture-Debatte der 90er Jahre prägte, sieht daher in der Rolle des Zeugen eine zentrale Aufgabe gegenwärtiger Ethnologie (2011). Damit ist er von Friedrich Engels, der die Lebensbedingungen der englischen Arbeiter zunächst einmal ‚bezeugen’ will, weniger weit entfernt als es anfangs vielleicht scheint. Darüber hinaus soll nicht länger allein ein konstruiertes Anderes im Fokus stehen, sondern die Schnittstellen und Interaktionen beteiligter Akteure – etwa in der Entwicklungszusammenarbeit oder der humanitären Intervention. Die Ethnologie kennt ohnehin keine Klientel im Sinne der Sozialen Arbeit. Dem Habermasschen Ideal eines herrschaftsfreien Dialoges folgend findet Hermann Amborn einen hermeneutischen Schlüssel zu kommunikativer Auseinandersetzung, Selbstreflexion und Handeln in „Teilbereiche[n] gemeinsamer Sinnbezüge“ von Ethnologen und Feldsubjekten, jenen also, denen wir einen Blick in ihre eigene Lebenswelt und damit grundlegende Anstöße zu unserer Theoriebildung verdanken (Amborn 1993b: 149). In dieser Hinsicht sind Ethnolog_innen immer Lernende – und wissen eher selten ‚Bescheid’. Tim Ingold vergleicht ethnologische Wissensproduktion daher mit der unmittelbaren Erfahrung der Wanderschaft, des „wayfaring“, und stellt ihr das positivistische Hineinsammeln in isolierte, vorab geschaffene Kategorien gegenüber (2011). Das Auffüllen weißer Flecken auf einer Karte hat sich für die Ethnologie also erledigt bzw. ist selbst zum Gegenstand ethnologischen Interesses geworden (Mosse 2011, Fabian 2001, Amborn 1993b).
Aus diesem Grund lässt sich auch die ethnographische Methode nicht einfach und ohne Verlust aus dem ethnologischen Kontext herauslösen und zweckgebunden einsetzen – als eine Art vielseitig verwendbares Kernmodul, das über imaginierte soft skills den Zugang zum kulturell Anderen garantiert. Wissenschaftliche Theorie und Praxis sind bereits im ethnologischen Ansatz untrennbar miteinander verbunden und müssen mit- und aneinander entwickelt werden. Anders als Edgar 1998 und noch vor der breiten Etablierung einer forschenden Sozialarbeitswissenschaft lehnt Lilo Schmitz konsequenterweise auch einen Methodentausch zwischen Ethnologie und praktischer Sozialer Arbeit ausdrücklich ab und spricht sich für den „Austausch der jeweils professionellen Welt- und Selbstsicht“ aus – „mit Bereicherung vor allem im Gebiet der professionellen Ethik“ (1993: 617, vgl. Schuhmacher 2011: 17). Zumindest in dieser Hinsicht scheint ein möglicher Austausch beider Disziplinen heute fortgeschrittener, als die tatsächlichen thematischen Bezüge aufeinander.
4 Gemeinsames Interessensgebiet? Die Welt!
Ethnologie ist heute ortlos geworden, sie muss nicht länger Exotik in der Ferne entdecken, um diese dann in einen lebensweltlichen Alltag zu dekonstruieren (Amit 2000). Schon 1974 hatte Laura Nader zu einem studying up von Hierarchien und Machstrukturen in der eigenen Umwelt aufgerufen. So findet Ethnologie ihre Themen und Ansatzpunkte heute prinzipiell überall. In ihrer eigenen fachlichen Krise – die sie durch Annehmen ihres reflexiven Potentials schließlich produktiv zu wenden verstand – reagierte die Ethnologie letztlich aber auf die viel umfassendere Krise der Moderne selbst, die sich in den Schriften Friedrich Engels, der Chicago School oder des Rhodes-Livingstone Institutes ja bereits angekündigt und überhaupt für den entscheidenden Entstehungskontext moderner Sozialwissenschaften gesorgt hatte.
Mit dem Ende der politisch-militärischen Blockkonfrontation und ihrer relativen Verlässlichkeit vor zwanzig Jahren fanden Vorstellungen und Begriffe von verstetigter Ungewissheit, uncertainty, zunehmend Eingang in die Ethnologie und die Sozialwissenschaften im Allgemeinen und entfachten eine andauernde Debatte um Verstehen, Erklären und Beschreiben menschlichen Handelns in einer zur Normalität gewordenen Krise (s.u.a. Simone 2005, Berner 2005, Mbembe 2005, Essed et al. 2004, Vigh 2009). Der gegenläufigen Dynamik transnationaler und globaler Verwebungen und sich zementierender Fragmentierungen in einer ebenso ungleichen wie unsicheren Welt (Petermann 2010: 76) – Birgit Meyer und Peter Geschiere sprechen treffend von den „dialectics of flow and closure“ (Geschiere & Meyer 2003) – entwachsen soziale und kulturelle Phänomene, zu denen wir mit unseren Mitteln Stellung Beziehung sollten. Hier werden Hierarchien, Gemeinschaften und Grenzen konstruiert und durchdrungen, hier legitimieren sich herrschaftliche Diskurse, Regime und Dispositive (Foucault 1977, Scott 1998), werden Staaten und soziale Sicherungssysteme umgebaut (Wacquant 2006, Comaroff & Comaroff [2001], Edgar & Russell 1998) und streben Identitäts- und Indigenitätsdebatten im Nationalen, Internationalen und Transnationalen nach politischer Öffentlichkeit und zunehmend nach absichernder Rechtsprechung (Niezen 2006). In dieser medial informierten und vernetzten Welt treffen Ansprüche an ein gutes Leben auf Zurück- oder benachteiligende Zurechtweisung, auch wenn sich dabei oft auch Möglichkeiten und Alternativen eröffnen (zur Migration s. etwa Liebelt 2011, Treiber 2010, 2005, Kastner 2007, Sayad [1999], Hannerz 1974). Gleichzeitig handeln und wandeln sich Menschen unter dem Eindruck eines Lebens in der Unsicherheit. Das Labor menschlichen Zusammenlebens, das Robert Park, noch ganz Humanökologe, in der Stadt gefunden hatte, verwies auch damals schon über sich selbst hinaus und ist heute zur Welt geworden (Park 1925). Ist in unserer Wahrnehmung menschlicher Lebenswelten vieles komplexer und reflektierter geworden, so doch nicht weniger konkret, da wir in unseren Disziplinen immer noch Menschen selbst gegenübertreten. Diese sind und werden Teil und Akteure globaler Transformationsprozesse und verweigern sich, will man sich die Mühe machen, schlicht der banalen Einsortierung in bereitgestellte Kategorien. Dies erfahren wir in der Ethnologie wie in der Sozialen Arbeit unmittelbar. Dabei müssen und brauchen unsere Aufgaben, Ansätze und Perspektiven nicht deckungsgleich sein, um auf die jeweiligen Erfahrungen und Erkenntnisse Bezug zu nehmen und voneinander zu lernen.
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Verfasst von
Dr. Magnus Treiber
Ethnologe, Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bayreuth, Fachbereich Ethnologie
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Zitiervorschlag
Treiber, Magnus, 2012.
Ethnologie als Bezugswissenschaft der Sozialen Arbeit [online]. socialnet Materialien.
Bonn: socialnet, 09.06.2012 [Zugriff am: 23.01.2025].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/materialien/140.php
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