Vom Aneignungskonzept zur Activity Theory
Transfer des tätigkeitsorientierten Aneignungskonzepts der kulturhistorischen Schule auf heutige Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen
Prof. Dr. rer.soc. Ulrich Deinet
veröffentlicht am 01.08.2014
ISBN: 978-3-936978-02-5
urn:nbn:de:101:1-2014080122446
Einleitung
Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wird geprägt durch Sozialräume (als Stadtteile, Regionen) und ihre handlungsorientierten subjektiven Lebenswelten. Dieser Zusammenhang von Entwicklung und Raum steht im Vordergrund des tätigkeitsorientierten Aneignungskonzept, mit dem die subjektive Entwicklung als aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt und der Erschließung der in Räumen, Werkzeugen, Symbolen etc. kumulierten gesellschaftlichen Erfahrungen verstanden wird. Mit diesem Konzept und dem Begriff der aktiven Raumaneignung können kindliche und jugendliche sozial-räumliche Verhaltensweisen sichtbar gemacht und damit als Praxistheorie für die sozialpädagogische Arbeit genutzt werden wie in der sozialräumlichen Jugendarbeit, die Aneignungsprozesse von Kindern und Jugendlichen fördert. Auch im Bildungsdiskurs können mit dem Aneignungskonzept Prozesse der Selbstbildung von Kindern und Jugendlichen in Institutionen wie der Schule, in öffentlichen aber auch in virtuellen Räumen beschrieben werden.
Gliederung
- Einleitung: Aufbau des Buches; die wissenschaftliche „Heimatlosigkeit“ des Aneignungskonzepts
- Tätigkeitstheorie: Klassiker (Leontjew, Wygotzki) und kritische Psychologie (Holzkamp)
- Transfer: Aneignung und Raum – das Aneignungskonzept in Verbindung mit sozial-ökologischen Ansätzen (Bronfenbrenner, Baacke)
- Operationalisierung I: Aneignung findet in Situationen statt – Untersuchung der Jugendarbeit als Aneignungsraum
- Erweiterung: Raumsoziologie (Löw) und Aneignungskonzept
- Operationalisierung II: Aneignungsdimensionen auf der Grundlage eines flexiblen Raumbegriffs (mit Ahmet Derecik)
- Anwendung: jugendliche Aneignungsräume zwischen McDonalds und der Shopping Mall
- Aneignung als subjektive Bildung – die Verbindung des Aneignungskonzepts mit dem Bildungsdiskurs
- Ein aneignungsorientierter Blick auf Schule
- Aneignungsräume in der Grundschule (Ahmet Derecik)
- Von der schulzentrierten- zu einer aneignungsorientierten Bildungslandschaft und die Rolle der Jugendarbeit
- Aneignung und virtuelle Räume (mit Ahmet Derecik und Christina Muscutt)
- Ausblick: Das Konzept der Raumaneignung und die Activity Theory
Verfasst von
Prof. Dr. rer.soc. Ulrich Deinet
Dipl.-Pädagoge, bis 2021 Professur für Didaktik/Methodik der Sozialpädagogik an der Hochschule Düsseldorf, Co-Leiter der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und –Entwicklung FSPE; Mitherausgeber des Online-Journals sozialraum.de. Freiberuflicher Kindheits- und Jugendforscher, Seminarleiter, Berater und Referent, Themen: Kooperation von Jugendhilfe und Schule, Schulsozialarbeit, Ganztagsbildung, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Sozialraumorientierung, Konzept- und Qualitätsentwicklung.
Mailformular
Es gibt 2 Materialien von Ulrich Deinet.
Zitiervorschlag
Deinet, Ulrich, 2014.
Vom Aneignungskonzept zur Activity Theory [online]. socialnet Materialien.
Bonn: socialnet, 01.08.2014 [Zugriff am: 26.01.2025].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/materialien/197.php
Urheberrecht
Dieser Beitrag ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt.
Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, helfen wir Ihnen gerne weiter.
Gerne steht Ihnen die Redaktion der Materialien
für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.