In München müssen Menschen auf der Straße leben
Ein Kommentar zur städtischen Obdachlosenpolitik
Prof. Dr. Lisa Riedner
veröffentlicht am 09.11.2020
Zusammenfassung
„In München muss niemand auf der Straße schlafen“ – diese Aussage gilt neben „Wohnen statt Unterbringen“ seit einiger Zeit als Leitlinie der Obdachlosenpolitik in der bayerischen Landeshauptstadt. Doch nach den aktuellen kommunalen Regelungen erhalten nicht alle obdachlosen Personen in München ein Dach über dem Kopf. Dieser Kommentar umreißt die konkreten Zugangsvoraussetzungen zu regulären Notunterkünften und dem humanitären Übernachtungsschutz in München, erläutert die Rechtslage und nimmt kritisch Stellung. Er argumentiert, dass die obdachlosenpolitischen Entscheidungen der Stadt München die rechtlichen Rahmenbedingungen restriktiv auslegen und teils überschreiten. Die Entscheidungsträger*innen sollten aber auch im Bereich der Obdachlosenpolitik versuchen, eine sozial gerechte und vielfältige Stadtgesellschaft zu gestalten. Dazu gehört ein voraussetzungsfreier Zugang zu Unterkünften, die den Standards der Menschenwürde entsprechen, für alle Menschen, die in München obdachlos sind.
Verfasst von
Prof. Dr. Lisa Riedner
Gastprofessorin an der Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg
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Zitiervorschlag
Riedner, Lisa, 2020.
In München müssen Menschen auf der Straße leben [online]. socialnet Materialien.
Bonn: socialnet, 09.11.2020 [Zugriff am: 20.07.2025].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/materialien/29138.php
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