Good Practice: Ansätze in der Kinderrechtsbildung für Grundschule und Hort
Prof.in Dr.in Daniela Steenkamp, Dr.in Sophie Weingraber
veröffentlicht am 26.07.2023
https://doi.org/10.60049/EGCP9783
Inhalt
- 1 Einleitung
- 2 Arbeitshilfen zum Thema Kinderrechte für den Grundschulunterricht und die Schulentwicklung
- 3 Präventionsangebote zum Recht auf Schutz vor Schutz sexuellem Missbrauch
- 4 Fazit
- 5 Quellen
Zusammenfassung
Die Integration und Förderung von Kinderrechten in den bzw. im Schulalltag ist ein notwendiger Bestandteil, um Kinder stärker zu Emanzipation und Partizipation zu befähigen und sie vor Gewalt zu schützen. Die Verankerung von Kinderrechten im Schulalltag ist daher von großer Bedeutung, aber sie kann sich zugleich für Schulleitungen und Lehrkräfte eine Herausforderung darstellen. Ebenfalls ist es wichtig, dass die Einbindung von Kinderrechten so früh wie möglich geschieht und nicht erst in weiterführenden Schulen erfolgt. Aufgrund dessen befasst sich der vorliegende Beitrag mit Arbeitshilfen zum Thema Kinderrechte für den Grundschulunterricht. Es werden Programme und Projekte vorgestellt, die u.a. das Recht auf Bildung und Gesundheit von Kindern thematisieren. In einem weiteren Teil des Beitrags werden Präventionsprojekte von namhaften Beratungsstellen gegen sexuellen Missbrauch vorgestellt, die Kinder dahingehend stärken sollen, übergriffiges Verhalten als solches einzuordnen und sich zu trauen, sich an Personen in ihrem Umfeld zu wenden.
1 Einleitung
Wer sich heute auf den Weg machen möchte, Kinderrechte in Strukturen und im pädagogischen Alltag in der Grundschule und im Betreuungsbereich zu verankern, steht vor großen Herausforderungen. Einerseits gibt es mittlerweile eine ganze Bandbreite an Arbeitshilfen und einige Schulprogramme, um das Thema Kinderrechte im Unterricht zu behandeln und strukturell zu verankern. Andererseits fällt auf, dass nicht alle diese verfügbaren Arbeitshilfen gebündelt und übersichtlich an einem Ort zu finden sind. Dies lässt sich zunächst darauf zurückführen, dass Bildung in die Verantwortung der einzelnen Bundesländer fällt. Aber es lässt sich auch damit erklären, dass jedes Kinderrecht mit einem eigenständigen bildungswissenschaftlichen Diskurs verbunden ist – geführt von verschiedenen Akteuren. Dementsprechend zeitaufwendig und zuweilen herausfordernd kann es sein, die passenden Angebote zu suchen. Zwar nimmt sich das Deutsche Kinderhilfswerk seit einigen Jahren des Themas Kinderrechtebildung inklusive eigener Kinderrechteschulen und eines umfänglichen multimedialen Dossiers „Kinderrechte leben – in Schule und Hort“ an. Auch das seit Ende 2022 bestehende digitale Kinderrechte-Portal der National Coalition (einem Netzwerk zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention in Deutschland) ermöglicht es Fachkräften, nach Materialien für die Kinderrechtebildung sortiert nach Themenfeldern, Bildungsbereichen, Medienarten, Erscheinungsjahr und Sprachen zu suchen und auch eigene Materialien nach einem Qualitätscheck einzustellen (Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention (National Coalition) 2022). Die Umsetzung jedoch liegt bei den Schulleitungen und pädagogischen Fachkräften, die vor der Herausforderung stehen, dass in Zeiten knapper Ressourcen viele Angebote mit der Bereitschaft zur Teilnahme an Fortbildungen verbunden sind und Geld kosten (siehe dazu Deutsches Kinderhilfswerk e.V. 2023).
Alle einzelnen Rechte der UN-Kinderrechtskonvention sollen sich im Schulalltag widerspiegeln und sind gleichermaßen wichtig. Daraus folgt nicht nur die Notwendigkeit einer gelebten Kultur der Beteiligung, die alle Kinder einbezieht. Es gilt, die einzelnen Kinderrechte in allen Bereichen des Schullebens umzusetzen. Dieser ganzheitliche Blickwinkel „öffnet“ den Blick: kinderrechtebasiert zu arbeiten heißt, alle Schnittstellen zwischen Schulalltag und den Rechten der Kinder zu identifizieren und daran anzusetzen, beispielsweise in Form eines Leitbildes, einer inklusiv und partizipativ gestalteten Lern- und Pausenumgebung, der didaktischen Vermittlung bis hin zu einem funktionierenden Beschwerdemanagement, das den Kindern Einflussmöglichkeiten verschafft. Ein Beispiel illustriert dies: Hinsichtlich des Artikels 34 der UN-Kinderrechtskonvention, also dem Schutz vor sexuellem Missbrauch, wird vom Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder von Schulen verlangt, dass jede Schule ein Schutzkonzept auf beiden Ebenen entwickelt: So werden ein Leitbild, ein Interventionsplan, die Kooperation mit externen Fachexpert*innen, eine umsichtige Personalverantwortung, Fortbildungen, ein Verhaltenskodex, schulische Mitbestimmung, Präventionsangebote, Ansprechstellen und Beschwerdestrukturen gefordert (UBSKM 2023).
Nun ließe sich für jedes Kinderrecht ein solch ganzheitliches Konzept fordern und in diese Richtung wird die Entwicklung in den nächsten Jahren vermutlich auch gehen.
Aber es braucht darüber hinaus zusätzlich auch ein Fundament, auf dem die Kinderrechtebildung aufbauen kann. Hier geraten persönlichkeitsstärkende Programme in den Blick, die im Kern an die wissenschaftliche Diskussion um Lebenskompetenzen (im Sinne von Life Skills) zur Bewältigung allgemeiner Lebensprobleme anknüpfen und darauf abzielen, dass Kinder ein prosoziales Verhalten und Konfliktlösungsstrategien entwickeln (Botvin & Griffin 2004, 211ff). Damit werden sie weniger ansprechbar für menschenrechts- oder demokratiefeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen und können ihre Rechte besser einfordern. Diese Kompetenzen bilden die Basis für eine kinderrechtsbasierte Grundschule.
Im Folgenden werden daher nach einer Darstellung von Arbeitshilfen zu Kinderrechten zwei übergreifende Programme vorgestellt, die einen hohen kinderrechtlichen Bezug aufweisen: das multimodale (Präventions-) „Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz“ (PARTS) und das bundesweite Mentoring Programm „Balu und Du“. Im Anschluss folgen mit Blick auf einzelne Kinderrechte zum Recht auf Gesundheit das bundesweite Programm „Klasse 2000/Stark und gesund in der Grundschule“ sowie zum Recht auf Schutz vor sexuellem Missbrauch die beiden Präventionsangebote „Ganz schön blöd!“ und „ECHT KLASSE!“.
2 Arbeitshilfen zum Thema Kinderrechte für den Grundschulunterricht und die Schulentwicklung
Wissenschaftssystematisch gedacht ist die Kinderrechtebildung Teil der Menschenrechtspädagogik, die verschiedentlich auch als Pädagogik der Menschenrechte bezeichnet wird. Einen aktuellen Einblick in Theorie und Praxis bezogen auf Gelingens Faktoren in der Kinderrechtebildung bieten Dangl und Lindner, die eine Reihe von praxiserprobten Materialien genauer betrachtet haben (Dangl & Lindner 2020). Sie empfehlen mit Blick auf den Grundschulunterricht und in Teilen auch für den Hortbereich:
- das vom Europarat, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und der Bundeszentrale für politische Bildung erstmals 2009 herausgegebene Handbuch Compasito mit zahlreichen praxisorientierten und methodisch durchdachten Übungen zu Kinderrechten für Kinder bis zu 14 Jahren (https://www.compasito-zmrb.ch/)
- die Bildungsangebote des Zentrum Polis (angesiedelt am Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte in Wien) inklusive einer Online-Datenbank (Praxisbörse) mit zahlreichen Unterrichtsimpulsen zum Thema Kinderrechte für die Schulstufe 1 bis 4. Nach Eingabe eines kinderrechtlich relevanten Stichwortes (z.B. Armut) werden detaillierte Unterrichtsideen zur Verfügung gestellt, die nach Dauer, Schulstufe, Methoden, Materialien, Kompetenzen, Zielsetzungen, Quellen, Ablaufplan und Links/​Medientipps systematisiert sind. Auch bietet das Institut unter dem Titel „Kinderrechte und Partizipation“ einen Leitfaden für ein partizipativ gestaltetes Kinderrechtemonitoring in der Schule, das konkrete Umsetzungsbeispiele enthält, wie beispielsweise einen Schulentwicklungsplan mit dem Ziel einer kindergerechten Schule (https://www.politik-lernen.at)
- die von der UNESCO herausgegebene Unterrichtsmappe zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen bis 2030 (https://www.oekolog.at/static/​fileadmin/​oekolog/SDGs/VS-Unterrichtsmappe_-_Die_17_Ziele_fuer_eine_bessere_Welt_Druck.pdf)
Empfehlenswert sind auch:
- die Übersicht zu Kinderrechten als Thema im Unterricht auf der Unterseite des Deutschen Bildungsservers zu „Kinderrechte als Thema im Unterricht“ (https://www.bildungsserver.de/Kinderrechte-als-Thema-im-Unterricht-11248-de.html)
- der (virtuelle) Kinderrechtekoffer des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW), in den diverse Unterrichtshilfen (z.B. „Kinderrechte machen Schule“) für die Grundschule „eingepackt“ werden können (https://www.kinderrechte.de/kinderrechtekoffer/)
- die Arbeitshilfe zu Kinderrechten in der Schule mit Praxismaterialien für die Grundschule, die auf der Arbeit des Modellschulnetzwerks für Kinderrechte Rhein-Main von Makista e.V. und UNICEF basieren (Edelstein et al. 2019; Portmann 2019).
- die Arbeitshilfen zur Partizipation im Rahmen der Demokratieerziehung in der Grundschule, die vom Göttinger Institut für Demokratieforschung in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium entwickelt worden sind (http://www.demokratie-goettingen.de/unterrichtsmaterial)
- die Grundrechtefibel (Kindergerechte Erklärung der Grundrechte) der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und den dazugehörigen Lehrer*innenhandreichungen zu Grundrechten für die Grundschule mit Aufgaben, Rätseln und Spielen (http://www.grundrechte-fibel.de/)
- das mobile Projekt LUKIRE (Lernumgebung Kinderrechte) des Zentrums für Menschenrechtsbildung der PH Luzern, das Kindern individuell und selbstgesteuertes Arbeiten an einzelnen Stationen ermöglicht (https://www.phlu.ch/beratungen-angebote/​lehrpersonen/​lernlabor-und-lernwerkstatt/​lernwerkstatt.html)
- die Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung zu „Kinderleicht. Mit Kinderrechten Demokratie lernen“, die zudem auf zahlreiche Akteure und Landesprogramme im Bereich der pädagogischen Arbeit zu Kinderrechten wie z.B. UNICEF, das Netzwerk Kinderrechte (früher National Coalition), die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik, Makista e.V. verweist (Amadeu Antonio Stiftung 2018)
- die Homepage „Schule gegen sexuelle Gewalt“ des Fördervereins Kinderschutzportal e.V. und „Kein Raum für Missbrauch“ des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Sie bieten nicht nur Informationen zur Entwicklung von Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt an Schulen, sondern auch Tipps, Literatur, Angaben zu wissenschaftlich fundierten Präventionsangeboten und Materialien für die schulische Prävention mit Kindern (https://www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de)
Grundsätzlich ist zu diskutieren, inwiefern die Debatte um Kinderrechte in der Schule stärker mit dem Diskurs um Schulqualität verknüpft werden und kinderrechtebasierte Arbeit als ein Qualitätsmerkmal mehr berücksichtigt werden sollte (Steenkamp & Stein 2020). Auch lässt sich kritisch anmerken, dass ökologische Kinderrechte noch stärker in die Kinderrechtebildung integriert werden sollten (Netzwerk Kinderrechte 2021) Dies könnte über Auditierungsprozesse geschehen. Hier sind in den letzten Jahren verschiedene Indikatoren basierte Modelle vorgeschlagen worden, wie die Human Rights Friendly Schools von Amnesty International, die Child Friendly Schools von UNICEF, das Child Rights Programming von Save The Children, der schulklimatische Index des Human Rights Resources Center/​University of Minnesota und das Demokratieaudit der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik.
2.1 PARTS (Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz) für die 3. und 4. Grundschulklasse
Artikel 2 der UN-Kinderrechtskonvention enthält die sogenannte Nichtdiskriminierungsklausel. Darüber hinaus werden die Vertragsstaaten dazu verpflichtet, alles dafür zu tun, damit Kinder vor Diskriminierung geschützt werden. Damit ist auch eine Verpflichtung zur antidiskriminierungswirksamen Bildungsarbeit gegeben.
Die Basis für eine tolerante und sozial kompetente Persönlichkeit, die andere Menschen nicht diskriminiert, wird bereits in der Kindheit gelegt. Das Grundschulalter erweist sich als besonders sensible Phase, um eine positive Entwicklung sozialer Einstellungen zu fördern.
Hier setzt das evidenzbasierte Präventionsprogramm PARTS (Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz) an. PARTS basiert auf einem entwicklungspsychologischen Modell, das auf verschiedenen Theorien zur sozial-kognitiven Entwicklung, zur sozialen Kategorisierung, zur Identitätsentwicklung, zur Moralentwicklung, zum Intergruppenkontakt und zur Etablierung sozialer Normen aufbaut. Es wurde ursprünglich als ein Forschungsprojekt gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena entwickelt und wissenschaftlich evaluiert (Beelmann 2018).
Das PARTS-Programm zielt auf die Vorurteilsprävention und „[…] will eine positive Grundhaltung gegenüber anderen Kindern fördern und Respekt und die Toleranz gegenüber Diversität stärken“ (Beelmann 2020, 1). Zielgruppe sind Schüler*innen der dritten und vierten Grundschulklasse. Das Training ist modular aufgebaut und besteht aus drei thematischen Bausteinen: interkulturelles Wissen, sozial-kognitive Kompetenzen und stellvertretende Kontakterfahrungen.
In insgesamt 15 Übungseinheiten von jeweils 45 Minuten werden Fähigkeiten wie Perspektivenübernahme oder soziale Problemlösung trainiert. Die Einheiten können im Schulalltag zum Beispiel in Fachstunden oder auch von Schulsozialarbeitenden oder Horterzieher*innen außerhalb der Unterrichtszeit umgesetzt werden, sollten aber nach Möglichkeit zweimal in der Woche stattfinden.
Der Baustein 1 (Interkulturelles Wissen) zielt auf das Erfahren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Hier werden beispielsweise Familien aus verschiedenen Kulturen in den Blick genommen und von den Kindern analysiert, kulturelle Rituale besprochen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert.
Im Baustein 2 (Stellvertretende Kontakterfahrung) lesen die Kinder Freundschaftsgeschichten von Kindern aus verschiedenen Kulturen. Über diese so entstehenden „indirekten“ Kontakte entwickeln die Kinder ein positives Bild von Kulturen und positive Rollenvorbilder für interkulturelle Beziehungen.
Im Baustein 3 (Sozial-kognitive Kompetenzen) werden gezielt Fähigkeiten wie multiples Klassifizieren, Perspektivenübernahme, Empathie und soziales Problemlösen trainiert. Mithilfe der drei Tiere Adler (Was ist das Problem?), Fuchs (Was kann ich tun?) und Hirsch (Was ist die beste Idee?) lernen die Kinder (vgl. Abb. 1), anhand von Geschichten, bei denen sie Probleme lösen und Entscheidungen treffen müssen, multiperspektivisch zu denken (Beelmann 2020).
Problemlöseschema PARTS

PARTS ist spiralförmig aufgebaut, das heißt, zentrale Inhalte werden wiederholt und vertieft. Jede PARTS-Einheit beginnt mit einem Eröffnungs- und einem Abschlussritual, wobei Begrüßung und Abschluss immer einem anderen Kulturkreis entnommen sind.
Erste Wirksamkeitsanalysen zeigen, dass PARTS nicht nur zur Vorurteilsprävention beiträgt, sondern auch Effekte im Hinblick auf eine geringere Affinität zu extremistischen Einstellungen und Verhaltensdispositionen erreicht werden können (Beelmann & Karing 2015, 51 ff.).
Voraussetzung für die spätere eigenständige Durchführung von PARTS ist die Teilnahme an einer kostenfreien zweitägigen Fortbildung, bei der neben der Einführung in die Programminhalte auch psychologische Erkenntnisse zur Entwicklung von Vorurteilen und Präventionsansätze vermittelt werden. Anschließend wird konkret geübt, wie PARTS im individuellen Schulkontext angewendet werden kann. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die Teilnehmenden eine Lizenz und umfangreiche kostenlose Materialien, wie ein strukturiertes Manual, eine Weltkarte, eine Wandzeitung, die gemeinsam mit den Kindern bestückt wird, Arbeitsblätter, Bilder und Umschläge. Die Kinder bekommen eine eigene Arbeitsmappe.
Die Stärken des Programms liegen in seiner umfassenden sozialpsychologischen Fundierung, der Qualitätssicherung (hohes Niveau der Fortbildungen sowie Lizenzsicherung), der wissenschaftlichen Begleitforschung, der gut strukturierten und didaktisch-fundierten Handreichungen für die Trainer*innen und den ansprechenden Materialien für die Kinder.
Andererseits enthält das Programm keine digitalen Elemente, ist nicht als niedrigschwellig zu bezeichnen und ist aufgrund seiner starken sozial- und entwicklungspsychologischen Ausrichtung nicht interdisziplinär angelegt, nimmt also neuere wissenschaftstheoretische Diskurse aus verwandten Wissenschaften (wie Social Justice und Radical Diversity oder Transkulturalität und daraus folgende Implikationen für die Bildungsarbeit) nicht in den Blick.[1]
2.2 Balu und du
Bei „Balu und Du“ handelt es sich um ein bundesweites Mentoring-Programm, das seit 2001 Grundschulkinder im außerschulischen Bereich mit Blick auf eine positive Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe fördert. Somit wird das im Artikel 31 beschriebene Kinderrecht (Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel sowie die Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben) in den Blick genommen, auch wenn in der Kommunikation der kinderrechtliche Bezug nur implizit aufgegriffen wird. Zudem werden als Zielgruppe Kinder genannt, die in herausfordernden Umständen aufwachsen, d.h. es kann davon ausgegangen werden, dass es sich um Kinder handelt, die beispielsweise aufgrund ihrer sozialen Herkunft in ihren Kinderrechten beschränkt werden. Der Trägerverein formuliert als Ziel des Mentoring die Aufhebung sozialer Ungleichheit (Balu und Du e.V. 2021).
Eisemann, Gregor und Stiller führen hier auch den Aspekt der Bildungsgerechtigkeit auf:
„Die Idee des Programms ist einfach: Bildungsungerechtigkeit darf kein Standard bleiben. Aktuell hängt in Deutschland die Bildungsbiographie von Kindern noch stark von der ihrer Eltern ab. Balu und Du möchte einer der Bausteine sein, die es möglich machen, die Effekte dieser bestehenden Bildungsungerechtigkeit abzufedern und langfristig abzubauen“ (Eisemann et al. 2021, 57ff).
Für die Dauer einer festgelegten Projektlaufzeit (in der Regel ein Jahr) trifft sich ein junger Mensch (Balu) einmal pro Woche für mehrere Stunden mit einem Grundschulkind (Mogli), um Freizeit mit ihm zu verbringen. Die Balus sind zwischen 17 und 30 Jahre alt und haben einen entsprechenden Bildungshintergrund oder sind sozial engagiert. Sie werden engmaschig von für sie zuständigen Koordinator*innen mit einer pädagogischen Qualifikation begleitet. Bei einer Aufnahme eines Kindes in das Programm werden nicht nur Eltern, sondern beispielsweise auch Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen mit einbezogen.
Das Programm basiert theoretisch auf der sogenannten Peerpädagogik (Peers als Modelle) und hat drei Säulen: 1. Wöchentliche Treffen, 2. Dokumentation und Reflexion der Treffen in einem passwortgeschützten Onlinetagebuch, das auch die Programmkoordinator*innen einsehen können und 3. regelmäßig verbindliche Begleittreffen aller Balus an den verschiedenen Standorten.
Träger ist Balu und Du e.V. aus Osnabrück, der auch als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt ist. Finanziert wird die Arbeit durch Fördergelder und Spenden.
Balu und Du wird mittlerweile von einer umfassenden Begleitforschung flankiert, die verschiedene positive Effekte aufzeigen wie eine bessere Unterrichtsbeteiligung und eine erhöhte Konzentration.
Die Stärken des Programms liegen unter anderem in der professionellen Begleitung der Balus, der diversitätssensiblen Öffentlichkeitsarbeit (so sind beispielsweise die Erklärvideos für Eltern in verschiedenen Sprachen verfügbar), der hohen öffentlichen Reputation (der Verein hat diverse Preise gewonnen) und der umfangreichen Begleitforschung. Auch weist der Verein ein Schutzkonzept zu Kinderrechten und Prävention von Kindeswohlgefährdung auf.
Andererseits ist das Programm durch die zeitliche Begrenzung auf ein Jahr nur für einen begrenzten Adressat*innenkreis gedacht. Kinder, die sozial benachteiligt sind, brauchen jedoch in der Regel eine längerfristige und kontinuierliche Unterstützung, die Balu und Du nicht leisten kann.[2]
2.3 Klasse2000
Das Recht auf Gesundheit ist in Artikel 24 der VN-Kinderrechtskonvention verankert und zielt unter anderem auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist eine möglichst frühzeitige Gesundheitsbildung von besonderer Bedeutung. Das in Deutschland am weitesten verbreitete Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsprävention in der Grundschule ist Klasse2000, das seit 1991 besteht und am Institut für Präventive Pneumologie des Klinikums Nürnberg vom Arzt Pál Bölcskei und weiteren Expert*innen entwickelt wurde. Das Programm basiert auf dem von dem von Botvin entwickelten Lebenskompetenztraining (Botvin & Griffin 2004, 211ff) und folgt dem Verständnis von Gesundheitsförderung nach der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Klasse2000 ist für die Klassenstufen 1 bis 4 konzipiert und will Kinder zu einem gesunden Lebensstil motivieren. Schwerpunkte sind die Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung, die mithilfe einer Symbolfigur „Klaro“ und thematisch in den Bereichen gesund essen und trinken, bewegen und entspannen, sich selbst mögen und Freunde haben, Probleme und Konflikte lösen sowie kritisch denken und Nein sagen erarbeitet werden. Das Unterrichtsprogramm ist in Form eines Spiralcurriculums aufgebaut, es wiederholen sich zentrale Elemente mit zunehmender Komplexität in den einzelnen Klassenstufen.
Die Umsetzung erfolgt durch Lehrkräfte und speziell geschulte Mitarbeiter*innen in Form von zahlreichen ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten pro Schuljahr, deren Inhalte mittels erlebnis- und handlungsorientierter interaktiver Methoden vermittelt werden. Träger von Klasse2000 ist ein gemeinnütziger Verein. Aktuell kommt bundesweit ca. jedes siebte Grundschulkind mit Klasse2000 in Kontakt: Im Schuljahr 2020/21 nahmen über 475.000 Kinder aus 21.671 Grundschulklassen teil, das entspricht 15,5 % aller Grundschulklassen.
Klasse2000 wird über Spenden und Fördergelder finanziert, in der Regel über Patenschaften für einzelne Klassen. Der Patenschaftsbetrag liegt aktuell pro Klasse und Schuljahr bei 220 € und deckt die Kosten für das Personal, das Unterrichtsmaterial, den Versand, die Evaluation und die Organisation des Programms. Neben Einzelpersonen und Eltern kommen als Pat*innen auch Firmen, Lions und andere Service Clubs, Fördervereine etc. in Frage. Die Schirmherrschaft hat und anderem die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Lions Club Deutschland.
Die Stärken des Programms liegen in der wissenschaftlichen und didaktischen Fundierung und Begleitung, der langjährigen Erfahrung, der Qualitätssicherung durch ein eigenes Fortbildungsprogramm, der zunehmenden Einbindung digitaler Formate und der professionellen Öffentlichkeitsarbeit.
Diverse Studien zeigen die Wirksamkeit des Programms. So weisen Befunde darauf hin, dass sich die Teilnahme an Klasse2000 sowohl direkt als auch bis zu drei Jahre nach Ende der Teilnahme positiv auf das Rauchverhalten auswirken kann (Isensee et al. 2015). Andere Ergebnisse weisen auf positive Effekte hinsichtlich des Alkoholkonsums und ein besseres Ernährungs- und Bewegungsverhalten hin (Feldmann & Duprée 2018). Auch bewerten Kinder die Unterrichtsstunden überwiegend positiv (Kolip & Greif 2016).
Anderseits ist das Programm spendenfinanziert und damit abhängig von engagierten Einzelpersonen, Firmen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen, die bundesweit ungleich verteilt sind. Bei genauerem Hinsehen fällt auch auf, dass der Anteil der zertifizierten Schulen in den alten Bundesländern deutlich höher ist als der in den neuen Bundesländern. Es besteht also die Gefahr, dass bestehende soziale Ungleichheiten noch verstärkt werden könnten.[3]
3 Präventionsangebote zum Recht auf Schutz vor sexuellem Missbrauch
Gegenwärtig ist die wissenschaftliche Datenlage zum Nutzen von Präventionsangeboten zum Themenschwerpunkt der sexualisierten Gewalt noch gering. Dennoch konnte wissenschaftlich festgestellt werden, dass sich sehr positive Effekte bei qualifizierten Präventionsprojekten aufzeigen lassen. Dafür sind folgende Faktoren ausschlaggebend: „die Dauer des Programms, eine für Kinder attraktive Aufbereitung der Inhalte, vorhandene Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten für Kinder sowie die Einbeziehung des Elternhauses“ (Kindler & Schmidt-Ndasi 2011, 54). Es gilt jedoch zu erwähnen, dass sich Kinder nicht aus eigener Kraft vor sexuellem Missbrauch schützen können, sondern es Erwachsene, an Schulen pädagogisches Personal und Lehrkräfte benötigt, die u.a. eine Kultur der Achtsamkeit, Vertrauen und einen grenzachtenden Umgang vermitteln.
3.1 „Ganz schön blöd!“
Das Theaterstück „Ganz schön blöd!“ der Fachberatungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen „Zartbitter e.V.“ richtet sich an Grundschulkinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Es vermittelt Jungen und Mädchen, dass es schöne, aber auch schlechte Gefühle gibt und, dass es richtig ist, sich in belastenden Situationen oder bei Ängsten Hilfe zu holen. Das Theaterstück beinhaltet auch musische Elemente und widmet sich dem Thema des sexuellen Missbrauchs durch Erwachsene, aber auch der Prävention sexueller Gewalt im Internet und in sozialen Medien. Es wird dabei keine Angst geschürt, sondern im Gegenteil versucht, den Kindern Handlungssicherheit zu vermitteln.
Positiv anzumerken ist, dass das Theaterstück keine größere Vor- oder Nachbereitung in den Klassen verlangt. Die Pädagog*innen werden von Zartbitter e.V. gebeten, den Kindern lediglich wenige Informationen zu geben, da die Kinder ansonsten voreingenommen sind und womöglich nicht die gewünschte Leichtigkeit mitbringen.
Hervorzuheben ist, dass die Kinder nach dem Theaterstück eingeladen werden mit den qualifizierten Darsteller*innen in einen Austausch zu treten, um über schöne und schlechte Situationen im Alltag zu sprechen. Dabei können die Kinder auch eigene Ideen entwickeln, wie sie sich gegenseitig unterstützen und sexuelle Übergriffe mit Hilfe anderer abwehren können. Zudem erhalten die Kinder Tipps, damit sie die Themen des Theaterstücks noch einmal vertieft bearbeiten können. Ebenfalls gibt es ein Begleitmaterial für Lehrkräfte, wenn sie das Thema intensiver im Unterricht mit den Kindern bearbeiten möchten.
Für die Umsetzung des Theaterstücks wird eine technische Ausstattung in der Schule benötigt: Beispielsweise muss die Bühne eine Breite von sieben, Tiefe von fünf und Höhe von über drei Meter aufweisen. Dazu braucht es noch spezielle Stromanschlüsse, die auf der Homepageseite von Zartbitter e.V. angegeben sind.
Zartbitter e.V. ist eine Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch und stellt verschiedene Präventions-, Kriseninterventions- und Beratungsangebote für Mädchen und Jungen bereit. Der Verein bietet weitere Präventionsangebote z.B. für Kinder im Elementarbereich oder auch für Kinder mit Sehschädigungen an.[4]
3.2 „ECHT KLASSE!“
„Echt Klasse!“ ist eine Wanderausstellung zur Prävention sexualisierter Gewalt für Kinder der ersten bis vierten Schulstufe, die vom Präventionsbüro PETZE// PETZE-Institut für Gewaltprävention gGmbH verantwortet wird (vgl. Abb. 2). PETZE stellt als Fachstelle für die Beratung, Unterstützung und Prävention zu sexualisierter und häuslicher Gewalt verschiedene Präventionsangebote, u.a. auch für Förderschulen und -zentren, bereit.
Im Rahmen von „Echt Klasse!“ können die Kinder
„sich spielerisch und handlungsorientiert mit den Präventionsprinzipien auseinandersetzen.
- Mein Körper gehört mir!
- Ich kenne gute und schlechte Gefühle.
- Es gibt gute und schlechte Geheimnisse.
- Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen.
- Ich darf NEIN sagen.
- Ich kann mir Hilfe holen“ (Petze gGmbH 2023, o.S.).
Die Ausstellung ist interaktiv gestaltet, in dem u.a. Parcours Schüler*innen zum Mitmachen einladen. Auch im Rahmen dieses Präventionsangebots soll den Kindern vermittelt werden, dass Prävention Spaß machen soll, sie durch ihre Teilnahme an Handlungssicherheit und Selbstvertrauen gewinnen können.
Das Angebot richtet sich jedoch nicht nur an die Schüler*innen, sondern auch an Lehrkräfte und Eltern. Begleitend wird eine Lehrkräftefortbildung sowie ein Informationsabend für Eltern angeboten. So werden die Eltern und die pädagogischen Mitarbeiter informiert, welche Erscheinungsformen und Folgen sexualisierter Gewalt es gibt. Lehrkräfte erhalten Informationen zur gezielten Intervention (vgl. ebd.). Dies ist ein wichtiger Bestandteil, da davon ausgegangen werden muss, dass sich womöglich Kinder, die von Gewalt betroffen sind, Freund*innen, Lehrkräften, Fachkräften anvertrauen (Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg 2019, 2). Die Sorge vor einer notwendigen Intervention sollte kein Grund sein, Präventionsangebote nicht zu initiieren, sondern sich bewusst zu machen, dass durch die Aufdeckung ein Kind vor weiteren Gefahren geschützt werden konnte und die Thematisierung und Enttabuisierung notwendig sind, um sich Hilfe holen und sprachfähig werden zu können.
Ebenfalls kann als Ergänzung das Handbuch für Lehrkräfte „Wir sind ECHT KLASSE“ für die weitere Bearbeitung des Themas im Unterricht und herangezogen werden und es gibt spezielles Arbeitsmaterial für den Grundschulbereich.[5]
Die Ausstellung ist kostenpflichtig und Lehrkräfte müssen vor der Herausgabe der Ausstellung an einer Fortbildung teilnehmen. Zur Ausstellung wird ein zusätzliches Materialpaket mitgeliefert. Hervorzuheben ist, dass die Ausstellung durch ihr beiliegendes Hygienekonzept aufgrund der Corona-Maßnahmen auch gegenwärtig durchführbar ist.
Die Ausstellung wurde bereits wissenschaftlich durch das Institut der Psychologie der Universität Flensburg evaluiert. Durch die Evaluierung wurde u.a. die Frage beantwortet, ob das Angebot die Zielgruppe erreicht. Dazu wurden insgesamt 1069 Schüler*innen befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die meisten Schüler*innen die Ausstellung gerne besuchten. 90 % der Schüler*innen aus den zweiten und dritten Klassen sowie 81 % der Viertklässler*innen zeigten ein großes Interesse an der Ausstellung. Aufgezeigt werden konnte, dass die Teilnehmer*innen primär positive Gefühle nach dem Besuch der Ausstellung hatten (Wanzeck-Sielert & Faltemaier 2005).[6]
4 Fazit
Kinderrechtebildung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Mittlerweile existieren eine Reihe von Arbeitshilfen und Schulprogramme, die einen hohen kinderrechtlichen Bezug aufweisen. Allerdings beziehen sich einige vorgestellten Akteure gar nicht oder nur implizit auf die UN- Kinderrechtskonvention. Dies hat unter anderem zur Folge, dass sie in den bildungswissenschaftlichen und praxisbezogenen Debatten um die Kinderrechte nicht integriert werden.
Jedoch legen aktuelle Mindeststandards wie die zur Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt fest, dass die „Grundlage der Prävention die bedingungslose Anerkennung von Kinderrechten ist“. Zudem weisen die Kriterien darauf hin, dass die Angebote „flächendeckend und anlassunabhängig“ bereitgestellt werden sollten (Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg 2019, 2f). Dies trifft nicht nur auf Präventionsangebote gegen sexualisierte Gewalt, sondern generell auf die Durchführung von Projekten zu Kinderrechten in der Grundschule zu.
5 Quellen
Amadeu Antonio Stiftung (2018). Kinderleicht. Mit Kinderrechten Demokratie lernen. Berlin: Eigenveröffentlichung.
Balu und Du e.V. (2021). Fact-Sheet Wirkung: Wie Mentoring soziale Ungleichheit aufhebt. Online unter: https://www.balu-und-du.de/fileadmin/​user_upload/​Wirkung/​Factsheet_Wirkung_2020.pdf. [3.11.2021].
Beelmann, A. & Karing, C. (2015). Förderung toleranter Einstellungen und die Prävention
von Vorurteilen. Langzeitwirkungen des Programms zur Förderung von Akzeptanz, Respekt,
Toleranz und sozialer Kompetenz (PARTS). forum kriminalprävention, 1/2015. S. 51–58.
Beelmann, A. (2018). Vorurteilsprävention und Förderung von Toleranz. Konzeption und Wirksamkeit des Präventionsprogramms PARTS, in: Beelmann, Andreas (Hg.) (2018): Toleranz und Radikalisierung in Zeiten sozialer Diversität. Schwalbach/​Taunus: Wochenschau. S. 9–27.
Beelmann, A. et. al. (2020). PARTS- Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz. Theoretische Grundlagen, Manual und Arbeitsmaterialien. Jena: Institut für Psychologie.
Botvin, G.J. & Griffin, K.W. (2004). Life skills training: empirical findings and
future directions. Journal of Primary Prevention, 25 (2), S. 211 ff.
Dangl, O. & Lindner, D. (2020). Wie Menschenrechtsbildung gelingt. Theorie und Praxis der Menschenrechtspädagogik. Stuttgart: Kohlhammer.
Deutsches Kinderhilfswerk e.V. (2023). Online unter: https://www.kindersache.de/schule [23.04.2023].
Eisemann, A., Gregor, L. & Stiller, E. (2021). Pädagogisches Handeln im Hier und Jetzt – Das Peerpädagogik-Projekt Balu und Du im Pädagogikunterricht. In: PU Heft 2–3, Juli 2021, S. 47 - 57.
Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg (2019). Mindeststandards für die Präventionsarbeit
gegen sexualisierte Gewalt, S. 2 f. Online unter: https://www.fachstelle-kinderschutz.de/files/​01_Fachstelle_Kinderschutz/​Publikationen/​Fachartikel/​Standards%20Pr%C3 %A4vention%20gegen%20sexualisierte%20Gewalt%2019-09-04.pdf. [10.11.2021].
Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg (2019). Mindeststandards für die Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt, S. 2 f. Online unter: https://www.fachstelle-kinderschutz.de/files/01_Fachstelle_Kinderschutz/Publikationen/Fachartikel/Standards%20Pr%C3 %A4vention%20gegen%20sexualisierte%20Gewalt%2019-09-04.pdf. [10.11.2021].
Feldmann, J. & Duprée, T. [für den Verein Programm Klasse2000] (2018). Theoretischer Hintergrund und Evaluationsergebnisse. Nürnberg: Eigenveröffentlichung.
Isensee, B., Maruska, K. & Hanewinkel, R. (2015). Langzeiteffekte des Präventionsprogramms Klasse2000 auf den Substanzkonsum. Ergebnisse einer kontrollierten Studie an Schülerinnen und Schülern in Hessen. In: SUCHT, 61 (3), S. 127 - 137.
Kindler, H. & Schmidt-Ndasi, D. (2011). Wirksamkeit von Maßnahmen zur Prävention und Intervention im Fall sexueller Gewalt gegen Kinder. Expertise im Rahmen des Projekts „Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen“ Amyna e.V. – Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch/DJI Deutsches Jugendinstitut e.V.
Kolip, P. & Greif, N. (2016). Evaluation Programm Klasse2000. Zusammenfassender Abschlussbericht, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften.
Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention (National Coalition) (2021). Online unter: https://netzwerk-kinderrechte.de/2021/12/20/kinderrechte-umwelt-und-klimawandel/
Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention (National Coalition) (2022). Online unter: https://kinderrechte-portal.de/
Petze gGmbH (2023). Online unter: https://www.petze-institut.de/projekte/​echt-klasse-ab-klassenstufe-1-4/​zielgruppe-inhalt/[10.11.2021].
Portmann, R. (2019). Kinderrechte in die Schule + Praxismaterialien für die Grundschule. Gleichheit, Schutz, Förderung, Partizipation. Paket Grundschule (Buch + Download). Schwalbach/Ts.: Debus Pädagogik.
Steenkamp, D. & Stein, M. (2020). Mehr Kinderrechte in die Schulen – aber wie? Beitrag für den Bildungsblog der Friedrich-Ebert-Stiftung. Online unter: https://www.fes.de/themenportal-bildung-arbeit-digitalisierung/​bildung/​artikelseite-bildungsblog/​mehr-kinderrechte-in-die-schulen-aber-wie. [2.11.2021].
UBSKM (2023). Online unter: https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/​schutzkonzepte, [23.04.2023].
Wanzeck-Sielert, C. & Faltemaier, T. (2005). Abschlussbricht der Evaluation der Wanderausstellung „ECHT KLASSE!“, online unter: https://www.petze-institut.de/wp-content/​uploads/2018/09/Evaluation%20ECHT%20KLASSE-compressed.pdf. [10.11.2021].
[1] Weitere Informationen zu PARTS sind zu erhalten unter: Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Institut für Psychologie, Abteilung für Intervention, Evaluation und Forschungssynthese, Prof. Dr. Andreas Beelmann, Laura Sophia Sterba, Humboldtstraße 26, 07743 Jena. Email: parts@uni-jena.de https://www.interventionevaluation.uni-jena.de/pr%C3 %A4ventionsprogramme/​parts+%E2%80%9Eprogramm+zur+f%C3 %B6rderung+von+akzeptanz_+respekt_+toleranz+und+sozialer+kompetenz%E2%80%9C
[2] Informationen zu Balu und Du sind zu finden unter: https://www.balu-und-du.de/
[3] Informationen zu Klasse2000 sind zu finden unter https://www.klasse2000.de
[4] Informationen sind zu finden unter: https://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/​Praeventionstheater/​202_ganz_schoen_bloed.php
[5] Beispiele sind online abrufbar unter: https://www.petze-institut.de/wp-content/​uploads/2020/05/Corona-Material_Grundschule_final.pdf. [10.11.2021].
[6] Detailliertere Informationen sind zu finden unter: https://www.petze-institut.de/projekte/​echt-klasse-ab-klassenstufe-1-4/
Verfasst von
Prof.in Dr.in Daniela Steenkamp
Professorin für Soziale Arbeit an der DHBW in Villingen-Schwenningen
Website
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Dr.in Sophie Weingraber
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kinderschutzkommission des niedersächsischen Landtags
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Es gibt 2 Materialien von Daniela Steenkamp.
Es gibt 1 Materialie von Sophie Weingraber.
Zitiervorschlag
Steenkamp, Daniela und Sophie Weingraber, 2023.
Good Practice: Ansätze in der Kinderrechtsbildung für Grundschule und Hort [online]. socialnet Materialien.
Bonn: socialnet, 26.07.2023 [Zugriff am: 05.10.2023].
Verfügbar unter: https://www.socialnet.de/materialien/29874.php
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