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Fairer Wettbewerb. Ein konstitutives Element der modernen Caritas

Jörg Munk

veröffentlicht am 02.11.2023


https://doi.org/10.60049/4teqxgsd

ISBN: 978-3-7841-2130-7

socialnet Materialien. Reihe 8: Verlag des Deutschen Vereins

Verlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.
Erstveröffentlichung 2012
Veröffentlicht mit Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

In der modernen Sozialstaatsphilosophie verändert sich das Verständnis von Fürsorge und Wohlfahrtspflege grundlegend. Bürgerbeteiligung und fairer Wettbewerb sind entscheidende Elemente für eine nachhaltige Sozialstaatlichkeit, die den aktuellen Herausforderungen gerecht wird.

Zusammenfassung

Eine modern verstandene Sozialstaatsphilosophie geht nicht mehr mit dem bisher gepflegten paternalistischstaatlichen Fürsorgeverständnis einher. Das hieraus historisch entstandene korporative Verständnis der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege, mit dem ihm inhärenten hochbürokratisierten, institutionenorientierten Sozialplanungs- und Leistungsgeschehen ist neu zu überdenken. Künftig erfordern sozialstaatliche Unterstützungsarrangements die aktive Partizipation der betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Subjektorientierte Sozialleistungen und die bewusste Ermöglichung von Wahl und Entscheidungsmöglichkeiten sind angesichts der latenten Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte und der demografischen Herausforderungen die Lösungsansätze der Zukunft. Die Initiierung konsistenter sozialwirtschaftlicher Wettbewerbsstrukturen, tragen zu einer nachhaltigen, auf Effizienz und Effektivität angelegten Sozialstaatlichkeit bei. Wettbewerb benötigt einen vernünftigen, den Menschen dienenden Ordnungsrahmen, um fair und wohlfahrtssteigernd zu sein. Die Gestaltung und Implementierung eines fairen Wettbewerbs für die Sozialwirtschaft ist somit ein wirtschaftsethisch zu forderndes, aber auch zu fundierendes Paradigma. Am Beispiel der sozialen Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderung werden die zentralen Postulate für eine dem Menschen dienende Wettbewerbsordnung aufgezeigt. Die Erkenntnisse der Wirtschaftsethik und der Institutionenökonomie sind hierbei von grundlegender Bedeutung. Die sozialen Unternehmen der freien Wohlfahrtspflege können somit auf der Basis eines sozialstaatlich initiierten fairen Wettbewerbs ihre „Licence to operate“ unter den faktischen Gegebenheiten einer modern verstandenen Sozialstaatsphilosophie neu fundieren und einen nachhaltigen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.

Verfasst von
Jörg Munk
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Zitiervorschlag
Munk, Jörg, 2023. Fairer Wettbewerb. Ein konstitutives Element der modernen Caritas [online]. socialnet Materialien. Bonn: socialnet, 02.11.2023 [Zugriff am: 18.04.2025]. https://doi.org/10.60049/4teqxgsd

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