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Friederike Potreck-Rose: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken

Rezensiert von Dr. Dipl.-Psych. Lothar Unzner, 08.03.2011

Cover Friederike Potreck-Rose: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken ISBN 978-3-608-86107-5

Friederike Potreck-Rose: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken. Klett-Cotta Verlag (Stuttgart) 2010. 6. Auflage. 127 Seiten. ISBN 978-3-608-86107-5. 12,95 EUR. CH: 19,90 sFr.
Reihe: Klett-Cotta Leben!. Expertenrat - Übungen - Lösungen.

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Autorin

Friederike Potreck-Rose, Priv.-Doz., Dr. phil., Dipl.-Psych., Ausbildung in Verhaltenstherapie und Gestalttherapie, ist in eigener Praxis in Freiburg i.Br. tätig. Sie ist Supervisorin und Dozentin für Verhaltenstherapie sowie Privatdozentin an der Universität Freiburg.

Thema

Warum ist es so schwer, sich selbst gut und wertvoll zu empfinden? Das Buch hat das Anliegen, dabei zu helfen, die Wertschätzung für sich selbst zu vergrößern und damit selbstbewusster und erfolgreicher durch das Leben zu gehen.

Die Reihe „Leben“ des Klett-Cotta-Verlages gibt Hilfestellungen, Probleme selbst in die Hand zu nehmen und die Herausforderungen des Lebens besser zu meistern.

Aufbau und Inhalt

Auf eine einführende Einleitung folgen sieben aufeinander aufbauende Kapitel.

Zu allererst verdeutlicht die Autorin die Bedeutung, inne zu halten und für sich achtsam werden. Sie ermuntert dazu, dies sich öfter selbst als Geschenk zu machen, und damit dazu beizutragen, sich selber wertvoll zu empfinden.

In den folgenden Kapiteln werden drei innere Begleiter thematisiert, die im Idealfall gleichberechtigt im Team zusammenarbeiten und von denen jeder wichtige Aufgaben erfüllt.

Im Zuge der Anleitung lernt die Leserin / der Leser,

  • einen „wohlwollenden Begleiter“ zu wählen. Dieser soll dabei helfen, die guten Seiten an sich zu erkennen und die eigenen Stärken wertzuschätzen. Denn im Gegensatz zum Sprichwort „stinkt Eigenlob nicht“.
  • den „inneren Kritiker“ zu mäßigen, der die Messlatte oft unerreichbar hoch setzt (Über-Ich der Freudschen Terminologie).
  • den „Faulpelz“ zu rehabilitieren. Es ist dabei nicht gemeint, es sich auf Kosten anderer gut gehen zu lassen oder sich um schwierige Aufgaben zu drücken, sondern auszuspannen und abzuschalten. Diese „Faulpelzzeiten“ sollen geplant und nicht „ergaunert“ werden.

Aus diesen Dreien gilt es ein Team zu bilden. Denn bei der Regulation des Selbstwertes kommt es auf das Zusammenspiel der drei inneren Begleiter an; die Drei bilden idealerweise ein gleichberechtigtes Team. Friederike Potreck-Rose beschreibt prototypisch, wenn einer dominiert (hedonistisches, autoritäres oder narzisstisches Team).

Wenn jedes Teammitglied seinen Platz hat, wird das angestrebte Ziel zuverlässiger erreicht. Die Autorin beschreibt fünf Schritte des Selbst-Managements mit den jeweiligen Aufgaben der drei Teammitglieder:

  • das Ziel konkret und realistisch festlegen,
  • die Teilschritte planen,
  • die Erfolgserwartung und den Energieeinsatz festlegen,
  • die Belohnung festlegen und
  • das Ergebnis überprüfen.

Ausführlich wird dann der Punkt, Verantwortung und Fürsorge für sich selbst zu übernehmen, aufgegriffen („Sich selbst Vater und Mutter werden“).

Als letztes bleibt dann noch, eine Schatzkiste mit Stärken und „Reichtümern“ zu füllen. Genauso wichtig ist es, den Weg zu ihr freihalten und im Bedarfsfall auch die „Notbremse“ ziehen zu können.

In jedem Kapitel findet man viele Beispiele und konkrete Anregungen zur Umsetzung, zudem sind Anregungen aus Forschung, Philosophie oder Literatur enthalten.

Diskussion

Es gibt Menschen, die sich völlig überschätzen; genauso tragisch ist, wenn Menschen sich ständig zu negativ beurteilen. Dann ist es angebracht, sich mit Strategien zu beschäftigen, die den Selbstwert stärken können.

Mit Friederike Potreck-Rose kann man sich auf eine Reise begeben mit dem Ziel, Hilfen dafür zu erlernen. Am Ende steht eine gefüllte Schatzkiste.

Sie schreibt in einem Stil, der direkt anspricht, und einfach zum Weiterlesen und zum Ausprobieren motiviert. Motivationskiller werden sofort angesprochen und entwaffnet. Das Bild des Dreierteams ist anschaulich und hilfreich, zur Unterstützung wird die Einbeziehung konkreter Symbole (für den wohlmeinenden Begleiter, für die Schatztruhe) empfohlen.

Eltern von Kindern im Vorschulalter sind manchmal irritiert, wenn sich das Kind einen imaginierten Gefährten vorstellt. Dies kann aber nicht nur für kleine Kinder, sondern in der Form des „wohlwollenden Gefährten“ auch für Erwachsene eine wichtige Ressource sein.

Fazit

Das kleine Büchlein bietet eine Sammlung anwendbarer Anregungen, aus der man das aussuchen kann, das zu einem passt. Obwohl es von der Aufmachung auf den ersten Blick wie ein Frauenbuch wirkt, kann ich es auch Männern sehr empfehlen.

Rezension von
Dr. Dipl.-Psych. Lothar Unzner
ehem. Leiter der Interdisziplinären Frühförderstellen in Dorfen, Erding und Markt Schwaben im Einrichtungsverbund Steinhöring
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Es gibt 197 Rezensionen von Lothar Unzner.

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Zitiervorschlag
Lothar Unzner. Rezension vom 08.03.2011 zu: Friederike Potreck-Rose: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken. Klett-Cotta Verlag (Stuttgart) 2010. 6. Auflage. ISBN 978-3-608-86107-5. Reihe: Klett-Cotta Leben!. Expertenrat - Übungen - Lösungen. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/10398.php, Datum des Zugriffs 07.12.2024.


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