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Kurt Gerwig: "Mehrgenerationen­projekte" - Alt + Jung zusammen

Rezensiert von Prof. Dr. Jochen Schmerfeld, 22.03.2011

Kurt Gerwig: "Mehrgenerationenprojekte" - Alt + Jung zusammen und wie beide davon profitieren können. AV1 Pädagogik-Filme (Kaufungen) 2011.
Bestellungen über www.av1-shop.de.

Thema

Gegenstand der Rezension ist einer von insgesamt drei Filmen: in diesem etwa zehnminütigen Film werden zwei Mehrgenerationenprojekte vorgestellt. In beiden Beispielen geht es um die Begegnung von alten Menschen mit Kindergartenkindern.

Autor

Kurt Gerwig ist Diplom Sozialpädagoge, Produzent und Autor des Films sowie Inhaber der Produktionsfirma der DVD.

Aufbau

Im Film werden zwei Mehrgenerationenprojekte vorgestellt, es kommen verschiedene Akteure zu Wort: die Leiterinnen der Kindertagesstätten, Erzieherinnen, Seniorinnen und Mütter von Kindergartenkindern.

Inhalt

Zunächst wird das Mehrgenerationenprojekt im Kindergarten „Unterm Regenbogen“ in Apen (Ostfriesland) durchgeführt in Kooperation mit der Seniorenbeirätin der Gemeinde Apen und dem Pflegezentrum Augustfehn vorgestellt: Seniorinnen, dort Zeitspenderinnen genannt, machen in festen Gruppen den Kindern Angebote wie Basteln, Vorlesen oder Plattdeutsch sprechen.

Die Leiterin des Kindergartens erläutert, ihr Motto sei miteinander leben, voneinander lernen. Im Miteinander der Generationen könnten Kinder von der Lebenserfahrung der Alten lernen, die Alten könnten die Erfahrung machen noch gebraucht zu werden. Eine Seniorin erklärt, ihre Motivation an diesem Projekt mit zuarbeiten sei: sie könne sich an ihre eigene Kindheit erinnern und an das Leben mit den eigenen Kindern.

Beim zweiten im Film präsentierten Beispiel handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Kindertagesstätte „Lossespatzen“ und dem Senioren- und Therapiezentrum im hessischen Helsa. Die Leiterin der Kita erläutert: die Vorteile der Kooperation lägen darin, dass Kinder, die keine Großeltern hätten, so Erfahrungen mit der älteren Generation machen könnten, die Kinder hätten keine Hemmungen gegenüber alten Menschen, die Alten könnten ihre Erfahrungen weiter geben. Konflikte gäbe es zwischen den Generationen keine, aber die Kinder nähmen freiwillig an den Aktivitäten im Rahmen des Kooperationsprojektes teil.

Diskussion

Den dargestellten Mehrgenerationenprojekten liegt im wesentlichen das Familienmodell zugrunde. Dies gilt insbesondere auch für das Lernverständnis: die Kinder lernen von den Alten, umgekehrt findet kein Lernen statt, da liegt der Gewinn woanders: z.B. in einem Mehr an Lebensfreude. Die Ermöglichung von expliziten Lernprozessen zwischen den Generationen wird in den vorgestellten Projekten nicht intendiert. Aus diesem Grund erscheinen mir diese Projekte nicht so zukunftsweisend zu sein, wie der Film nahelegt.

Fazit

Der Film wendet sich an ElementarpädagogInnen und ist sicher auch vor allem für diese Zielgruppe interessant. ErwachsenenbildnerInnen aus dem Bereich der Altenbildung finden hier sicher weniger Anregungen für ihre Arbeit.

Rezension von
Prof. Dr. Jochen Schmerfeld
Professor für Pädagogik an der Katholischen Hochschule Freiburg

Es gibt 21 Rezensionen von Jochen Schmerfeld.

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ISSN 2190-9245