Martin Hafen: Gesundheitsförderung, Prävention und nachhaltige Entwicklung
Rezensiert von Prof. Dr. Marianne Brieskorn-Zinke, 02.08.2011

Martin Hafen: Gesundheitsförderung, Prävention und nachhaltige Entwicklung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede ; eine systemtheoretische Analyse von drei Konzepten der Zukunftsbeeinflussung. Interact Verlag Hochschule Luzern (Luzern) 2011. 93 Seiten. ISBN 978-3-906413-81-5. 15,00 EUR. CH: 21,00 sFr.
Thema
Das schmale Buch von Martin Hafen zu Konzepten der Zukunftsbeeinflussung hat es in sich. Vor dem Hintergrund fundierten systemtheoretischen Wissens werden zwei Konzepte analysiert und verglichen, die häufig getrennt von einander verfolgt werden.
Aufbau und Inhalt
Es geht um Nachhaltige Entwicklung einerseits und Gesundheitsförderung und Prävention andererseits. Beide Konzepte sind seit rund 20 Jahren fest in der nationalen und internationalen Politik, Wissenschaft und Bildung verankert und in beiden Konzepten geht es um den Versuch mit Maßnahmen der Gegenwart die Bedingungen der Zukunft in eine gewünschte Richtung zu lenken. Hier Parallelen zu sehen und bestimmte Entwicklungen zu vergleichen ist der Gewinn des Buchs.
Hafen analysiert die Möglichkeiten der Beeinflussung unter zur Hilfenahme systemtheoretischer Überlegungen. Immer wieder betont er dabei die Komplexität von Gesellschaft und ihren Funktionssystemen, die seiner Ansicht nach Zukunftssteuerung eigentlich fast unmöglich macht. Das ist einerseits in sich stimmig führt aber andererseits in eine Ausfächerung und Ausdehnung theoretischer Begrifflichkeiten, die das Lesen und Nachvollziehen seiner Argumentationen mühsam macht.
Fazit
Es stellt sich die Frage, an wen dieses Buch wohl gerichtet seien mag. Der interessierte Soziologe könnte diese Argumentationsschritte sicherlich mit Interesse verfolgen, Studierende der Sozialen Arbeit oder Praktiker der Gesundheitsförderung hingegen erhalten sicherlich ein besseres Verständnis von Hyperkomplexität aber wenig Anregungen zur Gestaltung von Projekten zur Zukunftsbeeinflussung. Dass Argumente allein nicht ausreichen, um Organisationen und Individuen dazu zu bringen ihre gesundheits- und nachhaltigkeitsrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern ist keine neue Erkenntnis. Wie man aber kreativ und mit immer neuem Engagement an diesen bedeutenden Zukunftsthemen arbeiten kann, darüber erfährt man kaum etwas. Die vielen theoriegeleiteten Empfehlungen am Schluss des Buchs können leider auch nur wenig darüber hinweg helfen.
Rezension von
Prof. Dr. Marianne Brieskorn-Zinke
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