Malte Mienert, Sabine Pitcher: Pädagogische Psychologie
Rezensiert von Dipl.-Psych. Tobias Eisenmann, 03.04.2012
Malte Mienert, Sabine Pitcher: Pädagogische Psychologie. Theorie und Praxis des lebenslangen Lernens.
VS Verlag für Sozialwissenschaften
(Wiesbaden) 2011.
150 Seiten.
ISBN 978-3-531-16945-3.
14,95 EUR.
Reihe: Lehrbuch. Basiswissen Psychologie.
Thema
Das Thema des Buches ist eine grundlegende Einführung in das Themengebiet der Pädagogischen Psychologie. Diese wird von den Autoren als eine Wissenschaft verstanden, die im gemeinsamen Schnittbereich von Pädagogik und Psychologie angesiedelt ist und das Ziel verfolgt, psychologisches Wissen für die pädagogische Praxis bereit zu stellen. Insbesondere weist die Pädagogische Psychologie wesentliche Querbezüge zur empirisch ausgerichteten Erziehungswissenschaft und zu diversen psychologischen Teildisziplinen, wie bspw. der Kognitions- oder der Lernpsychologie auf. Damit ist, weitläufig aufgespannt, das Erleben und Verhalten des Menschen im erzieherischen Kontext sowie dessen Bildung und Erziehung Gegenstand des Lehrbuchs. Etwas tiefergehend, lässt sich die Pädagogische Psychologie traditionellerweise in Erziehungs- und Instruktionspsychologie einteilen, wobei Erstere den Erziehungsprozess fokussiert und die Psychologie des Lehr-Lern-Prozesses im Mittelpunkt der Zweiten steht. Das vorliegende Buch beschäftigt sich, sofern man dieser Einteilung Folge leisten mag, eher mit Aspekten des Lernens und Lehrens. In den Worten der Autoren ist das Ziel des Buches, den Leser in die pädagogische Psychologie zu begleiten, ihn mit wesentlichen Grundbegriffen vertraut zu machen, unterschiedliche Sichtweisen aufzuzeigen und ihn letztlich für den fachlichen Diskurs über pädagogisch-psychologische Themen zu stärken. Dabei versuchen die Autoren sowohl historische und grundlegende Inhalte zu berücksichtigen, wie auch wichtige Weiterentwicklungen, Möglichkeiten und Grenzen von Erziehung und Bildung und sich daraus ableitende Implikationen dargelegt werden sollen. Die Betonung einer lebensspannenpsychologischen Betrachtungsweise ergibt sich zudem bereits aus dem Untertitel.
Autoren
Prof. Dr. Malte Mienert studierte Psychologie in Berlin und arbeitete im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie der Humboldt-Universität in Berlin. Von 2004 bis 2010 – während der Entstehung des vorliegenden Buches – hatte Mienert eine Juniorprofessur für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der Universität Bremen inne. Derzeit arbeitet er als Professor an der European New University in Kerkrade, Niederlande. In seiner Forschung beschäftigt er sich hauptsächlich mit der Selbstwahrnehmung von Lehrkräften sowie mit Schulentwicklung und Erwachsenenbildung.
Dr. Sabine Pitcher ist in London, UK in der Erwachsenenbildung tätig.
Zielgruppe
Das Buch richtet sich in erster Linie an Studierende der Psychologie, Pädagogik und Sozialpädagogik sowie verwandter Fächer. Durch den immer wieder vorhandenen Bezug zur Lebensspannenpsychologie ist es insbesondere auch für Fachkräfte der Erwachsenenbildung geeignet.
Entstehungshintergrund
Das Buch ist als Lehrbuch konzipiert worden und erscheint in der Reihe ‚Basiswissen Psychologie‘ des VS Verlags. Diese Reihe wurde für Studierende und Lehrende der Psychologie und angrenzender Disziplinen konzipiert, die Wesentliches in kompakter und übersichtlicher Form erfassen wollen. Das Hauptaugenmerk der Reihe liegt dementsprechend darauf, Studenten in aller Kürze einen fundierten Überblick über die wichtigsten Ansätze und Fakten des jeweiligen Fachs zu vermitteln.
Aufbau
Das Buch weist insgesamt acht inhaltliche Kapitel auf, die sich mit unterschiedlichen Themenbereichen der Pädagogischen Psychologie beschäftigen. Insbesondere steht dabei das Lernen als Prozess der Verhaltensänderung und des Wissenserwerbs im Vordergrund und zieht sich thematisch durch alle Kapitel. Die einzelnen Kapitel sind durchgängig zweifarbig gehalten, einige Grafiken und Tabellen lockern das Schriftbild auf. Wichtige Definitionen und Merksätze wurden mit einem Kasten hervorgehoben. Zusätzlich zu den Kapiteln findet der Leser ein Vorwort, in dem in die Thematik kurz eingeführt wird und ein Literaturverzeichnis. Ein Glossar ist nicht vorhanden.
Inhalt
Ein Lehrbuch ist kein solches, wenn es nicht mit einer Einordnung des Gegenstandsbereiches und einer grundlegenden Definition von verwendeten Konstrukten beginnt. Aus diesem Grund eröffnen Mienert und Pitcher mit einem Grundlagenkapitel über die Pädagogische Psychologie. Allem voran skizzieren die Autoren den Gegenstandsbereich der Pädagogischen Psychologie und definieren die beiden Disziplinen Pädagogik und Psychologie näher, bevor sie in die gemeinsame Schnittmenge eintauchen. Hier ist vor allem der Erziehungsbegriff gemeint, der beide Fachrichtungen miteinander verbindet und sich durch den Grad der Einflussnahme näher strukturieren lässt. Vom Aspekt der Erziehung leiten die Autoren zu den Aufgaben der Pädagogischen Psychologie über, reißen die historische Entwicklung mit Blick auf die aktuelle Bildungsdebatte an und diskutieren abschließend wichtige Forschungsmethoden. Als Maßnahme der Unterrichtsforschung finden die kontrovers diskutierten PISA-Studien ebenso Beachtung, wie daraus ableitbare Bildungsangebote und Interventionsmaßnahmen.
Mit dem kurz gehaltenen, zweiten Kapitel führen die Autoren an den Gegenstandsbereich des Lernens hin und präsentieren einen neuen Blick auf das Lernen unter handlungsorientierten Gesichtspunkten. Hier geht es ihnen insbesondere darum, ein Bild vom lernenden Individuum als Akteur zu vermitteln, das selbst über das Wissen, über Ziele und die Methoden des Lerntransfers verfügt und somit durch eigene Handlung direkte Veränderungen zu bewirken vermag. Die Autoren bedienen sich dabei unterschiedlichen Erkenntnissen und Leitsätzen aus der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne und entwerfen einen Rahmen aktiven, lebenslangen Lernens, der grundlegend für die folgenden Kapitel sein wird.
Im dritten Kapitel steht nun der Lernende im Zentrum. Damit bearbeiten Mienert und Pitcher eines der am besten erforschten und traditionsreichsten Gebiete der Psychologie. Zu Beginn wird aufgezeigt, dass Lernen einerseits als Verhaltensänderung verstanden werden kann. Dazu skizzieren die Autoren wesentliche Formen des Lernens, wie z.B. das Operante und das Klassische Konditionieren. Andererseits wird Lernen als Wissenserwerb beschrieben, womit hauptsächlich eine (Ver)Änderung der kognitiven Struktur des Lernenden gemeint ist. Hier stellen die Autoren wichtige Paradigmen der Lernforschung dar und kontrastieren diese miteinander. So stehen beispielsweise dem relativ reduktionistischen Behavioristischen Paradigma von Lernen als Reiz-Reaktions-Schema die Auffassungen des Kognitivismus und des Konstruktivismus gegenüber, in denen Lernen eher als aktive und selbständige Informationsverarbeitung verstanden wird. Deren wesentliche Aspekte werden in den entsprechenden Abschnitten näher dargestellt und in einen Zusammenhang mit daraus ableitbaren Forderungen an Lernunterstützung gesetzt. Besonders wird auf die Schaffung von anregenden, fordernden und multikontextualistisch ausgerichteten Lehrsituationen hingewiesen und unterschiedliche Modellvorstellungen von Lehrern als Experten, Tutoren, oder Coaches vor dem Hintergrund der vorangestellten Paradigmen expliziert.
Da Lernen nicht alleine von äußeren Faktoren, wie der Lernsituation und den Lehrkräften abhängt, sondern auch innere Faktoren eine große Rolle spielen, widmen die Autoren individuellen Interessen von Lernenden, wie den Zielorientierungen und Motiven ein eigenes Kapitel. Hier geht es insbesondere um Fragen, wie Lernende sich mit Anforderungen auseinandersetzen, welche Ziele gesetzt werden und welche Aspekte das Lernen erleichtern, oder eben erschweren. Mienert und Pitcher verdeutlichen zu Beginn den Unterschied zwischen Lern- und Leistungszielen und wie diese mit dem eigenen Wirksamkeitserleben zusammenhängen. Als weiteren Aspekt stellen sie die Wichtigkeit von Lernmotiven dar und diskutieren intrinsische und extrinsische Motivation, wobei letztere mit voranschreitender Entwicklung an Bedeutung zunimmt. Hier spielt insbesondere der Aspekt der Belohnung eine wichtige Rolle. Auch Emotionen, die während des Lernens erlebt werden, finden Beachtung. Als eine der wichtigsten Formen des Lernens, nehmen sich die beiden Autoren abschließend das selbstgesteuerte Lernen vor, bei der der Lernende selbständig Lernziele definiert, eigene Lernbedürfnisse feststellt und den Prozess des Lernens aktiv gestaltet und überwacht. In diesem Abschnitt werden vor allem dazugehörige Aspekte, Fragen der Messung und auch die Rolle der Lehrkraft bei der Umsetzung und Unterstützung des Selbstlernprozesses dargelegt.
Mit dem nächsten Kapitel wenden sich die Verfasser des Buchs – kurzfristig – vom Lernenden ab und stellen das Themengebiet Erziehungs- und Unterrichtsziele vor. Insbesondere die Lernumwelt und ihre Anforderungen stehen dabei im Vordergrund. Dem komplexen Thema Erziehungsziele nähern sich die Autoren dabei von unterschiedlichen Ansatzpunkten aus. Sie versuchen, Fragen zu beantworten, wie Erziehungsziele entstehen, wie sie definiert und klassifiziert werden können, aber auch, welcher Rechtfertigungsgrund hinter ihnen steht – da sie immerhin die erzieherische Einflussnahme auf die menschliche Entwicklung zum Gegenstand haben. Im ersten Teil des Kapitels werden dabei besonders die Erziehungsziele von Eltern sowie die erzieherische Beeinflussung im Unterricht herausgestellt, während der zweite Teil die Lehrkraft in das Blickfeld rückt. So begeben sich Mienert und Pitcher auf die Suche nach psychologischen Eigenschaften von als gut definierten Lehrkräften und breiten unterschiedliche Erkenntnisse vor dem Hintergrund verschiedener Forschungsparadigmen aus. Um dem Aufhänger der gesamtgesellschaftlichen Betrachtungsweise gerecht zu werden, schließen die Verfasser mit der Darstellung von ökopsychologischen und kulturellen Aspekten.
Mit dem siebenten Kapitel kehren die Autoren wieder zum Lernenden zurück und besprechen die Psychologie des Lernenden und dessen individuelles Leistungsvermögen. Hier finden insbesondere Erkenntnisse aus anderen Teilbereichen der Psychologie, wie der Kognitionspsychologie und der Intelligenzforschung, Verwendung. Die Autoren beginnen das Kapitel mit der Mechanik und legen die kognitiven Leistungsvoraussetzungen des Lernens dar, bevor sie zu einer differentiellen Betrachtung von Intelligenz gelangen. Dem ebenfalls für die Pädagogische Psychologie wichtigen Teilgebiet der Hochbegabung und der Expertiseforschung werden die letzten Seiten des Kapitels gewidmet.
Mit dem bereits in den anderen Kapiteln immanent vorhandenen Gesichtspunkt des Lebenslangen Lernens setzen sich Mienert und Pitcher im vorletzten Kapitel dezidiert auseinander. Hier werden vor allem aktuelle Trends referiert. Übersichtlich in Unterabschnitte gegliedert, werden das Lernen im Kleinkindalter, das schulische Lernen, Aspekte der Erwachsenenbildung und das Lernen im höheren Alter abgehandelt und vor einem konstruktivistischen Hintergrund mit aktuellen politischen Entwicklungen verbunden.
Im abschließenden Kapitel stellen die Autoren konkrete Anwendungsfelder der Pädagogischen Psychologie vor. Sie skizzieren einerseits Berufsgruppen innerhalb des Fachgebiets, andererseits wird der Nutzen (pädagogisch-)psychologischer Diagnostik grundlegend abgehandelt. Ausblicke auf Interventions-, Fortbildungs- und Trainingsmaßnahmen sowie auf Beratung und Familienbildung unter dem Dach der Pädagogischen Psychologie werden ebenfalls gegeben.
Diskussion
Das Buch von Malte Mienert und Sabine Pitcher hat seinen Schwerpunkt in der Theorie und Praxis des Lebenslangen Lernens. So ist das Sachgebiet eher im Bereich der Instruktionspsychologie, weniger in der Erziehungspsychologie zu verorten, auch wenn es immer wieder Überschneidungen zwischen den beiden Teildisziplinen gibt. Damit ist allerdings die Kennzeichnung als Lehrbuch der Pädagogischen Psychologie insofern kritisch zu sehen, dass wesentliche Aspekte des Fachs – zumindest in der Breite – ausgespart werden. So weisen die Autoren selbst darauf hin, dass z.B. das Gebiet des Lehrens und Lernens mit neuen Medien nicht besprochen werden kann. Auch eine Auseinandersetzung mit anderen Bereichen, wie z.B. eine tiefergehendere Beschäftigung mit Pädagogisch-psychologischer Diagnostik, Beratung und deren Evaluation sowie kulturellen Aspekten, oder auch eine Auseinandersetzung mit Lernstörungen findet nicht, oder nur in sehr begrenztem Umfang statt. Somit weist das Buch einen deutlichen Nachteil gegenüber bereits etablierten und auch wesentlich umfangreicheren Standardwerken der Pädagogischen Psychologie auf. Demgegenüber darf jedoch nicht unterschlagen werden, dass das Werk in der Buchreihe ‚Basiswissen Psychologie‘ erscheint und damit nicht den Anspruch haben kann, ein derart ausladendes Fach in aller Breite abzudecken. Vielmehr soll das Studium des Buches das Erfassen des Wesentlichen in kompakter und übersichtlicher Form ermöglichen. Letztlich handelt es sich hier also um ein definitorisches Problem. Lässt man den Charakter eines umfassenden Lehrbuchs außen vor, dann präsentiert sich dem Leser ein schlankes, aktuelles Buch, welches einen bestimmten Zweck erfüllt: die Aufmerksamkeit auf den Prozess des lebenslangen Lernens zu lenken, welcher in anderen Büchern der Pädagogischen Psychologie aufgrund deren bisheriger Konzentration auf das Kindes- und Jugendalter erst langsam Einzug hält. Mienert und Pitcher werden nicht müde, zu betonen, dass die Pädagogische Psychologie - mit der Entwicklung Lernender im Mittelpunkt – neben der Beachtung kontextueller Bedingungen auch das Alter der Lernenden zu berücksichtigen hat, um nicht als reine Schulpsychologie disqualifiziert zu werden. Diese Betrachtungsweise begleitet den Leser, quasi wie auf einer Metaebene, durch das gesamte Buch. Einschränkend muss jedoch gesagt werden, dass dies zuweilen auch für Redundanz sorgt, die in einem kurz gefassten Buch stärker zu Last und überhaupt erst auffällt.
Die einzelnen Kapitel zeichnen sich besonders durch eine didaktische Stringenz aus, die es den Autoren erlaubt, eine Vielzahl an Entwicklungen und Befunden einzuarbeiten, so dass auch aus dieser Perspektive betrachtet, unterschiedliche Phänomene in einem größeren Zusammenhang betrachtet werden können. Damit setzen sich die Autoren immer wieder von einem rein vermittelnden Stil ab und untermauern ihre Darstellungen mit Erkenntnissen anderer, angrenzender Fachgebiete, wie der Bindungsforschung, der Kognitionspsychologie, oder der Neurobiologie. Aus diesem und dem vorgenannten Grund, stellt das Büchlein – trotz aller Kürze – letztlich fast mehr als ein akademisch geratenes Lehrbuch dar. Dem Leser wird durch die stringente Kapitelaufteilung und den bewusst ausgewählten und letztlich aufgenommenen Themengebieten eine kurzweilige, aber lehrreiche Reise durch die Pädagogische Psychologie geboten. Damit ist nicht gesagt, dass die Lektüre anspruchslos ist, ganz im Gegenteil. Durch die Einarbeitung unzähliger Befunde und vieler Verknüpfungen ist die kognitive Beanspruchung nicht zu unterschätzen. Erleichtert wird die Bearbeitung des Buches immerhin durch zweifarbige Grafiken und Tabellen, die hin und wieder aber auch etwas zu viel Information auf zu kleinen Raum zu pressen versuchen. Auch die außerordentlich gut gelungenen Kapitelzusammenfassungen erleichtern das Rekapitulieren des bearbeiteten Stoffes und die kommentierten Literaturhinweise regen zu vertiefter Literaturarbeit an.
Trotz einiger Redundanzen und der Auslassung, oder oberflächlichen Abhandlung wichtiger Themenbereiche ist den Autoren ein stringentes, kurzweiliges und hintergründiges Buch gelungen, welches das Themengebiet mit einer klaren Linie und einem lebensspannenpsychologischen Hintergrund gekonnt aufarbeitet.
Das Buch kann damit allen Lesern empfohlen werden, die sich einen kurzen Überblick über das Fach – mit dem Schwerpunkt des Lebenslangen Lernens – verschaffen wollen, oder dieses unter einem neuen Blickwinkel kennenlernen möchten. Studenten der Psychologie sei es nur insoweit empfohlen, wie der Lern- und Prüfungsstoff nicht umfassender in anderen Lehrbüchern bearbeitet werden kann. Als Einführung und grundlegendes Lehrbuch, auch für Studenten angrenzender Fächer, wie der Sozialpädagogik, oder der Pädagogik – besonders im Rahmen eines Bachelor-Studienganges ist es absolut hinreichend.
Fazit
Das Lehrbuch von Malte Mienert und Sabine Pitcher betrachtet die Pädagogische Psychologie unter dem Blickwinkel des Lebenslangen Lernens. Die Autoren spannen auf verhältnismäßig kleinem Raum das Fachgebiet vor dem Hintergrund des Lebenslangen Lernens gekonnt auf und rücken sowohl die Person des Lernenden in der Lebensspanne, wie auch die Lehrenden sowie kontextuelle Bedingungen in den Vordergrund. Ihnen gelingt es, den Inhalt anschaulich, klar und durchaus kritisch darzustellen und so den Leser mit einem soliden und reflektierten Überblick auszustatten. Einschränkend muss lediglich gesagt werden, dass einige wichtige Bereiche, so z.B. der Einsatz neuer Medien ausgespart werden, so dass das Werk dem Anspruch eines Lehrbuchs der Pädagogischen Psychologie nicht vollumfänglich gerecht werden kann. Darüber hinwegsehend, hält der Leser ein aktuelles, zukunftsorientiertes und inhaltlich solides Buch in den Händen.
Rezension von
Dipl.-Psych. Tobias Eisenmann
Psychologischer Psychotherapeut (VT);Dipl.-Soz.päd.
Ehem. Wissenschaftlicher Mitarbeiter - Lehrstuhl für Psychologische Diagnostik, Universität Erlangen-Nürnberg
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Zitiervorschlag
Tobias Eisenmann. Rezension vom 03.04.2012 zu:
Malte Mienert, Sabine Pitcher: Pädagogische Psychologie. Theorie und Praxis des lebenslangen Lernens. VS Verlag für Sozialwissenschaften
(Wiesbaden) 2011.
ISBN 978-3-531-16945-3.
Reihe: Lehrbuch. Basiswissen Psychologie.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12131.php, Datum des Zugriffs 16.10.2024.
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