Ingrid Tomkowiak (Hrsg.): Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung
Rezensiert von Dipl.Soz.-Arb. Karl-Michael Froning, 07.11.2012
Ingrid Tomkowiak (Hrsg.): Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung.
Chronos Verlag
(Zürich) 2011.
256 Seiten.
ISBN 978-3-03-401074-0.
28,00 EUR.
CH: 38,00 sFr.
Reihe: Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung - 1.
Entstehungshintergrund
Die Entstehung dieser Veröffentlichung geht auf das Kolloquium „Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung“ veranstaltete im Oktober 2009 an der Universität Zürich in Kooperation des Institutes für Populäre Kulturen mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM zurück.
Thema und Einleitung
„Kinder- und Jugendmedien wandeln sich ständig, … . Will die Forschung zu Kinder- und Jugendmedien mit dieser Geschwindigkeit mit halten, braucht sie interdisziplinären Austausch…“ schreibt die Herausgeberin Ingrid Tomkowiak im Vorwort. Sie beschreibt, dass dem Band „… ein weiter Begriff von Kinder- und Jugendmedien zugrunde [liegt]“. Es werden darunter „schriftbasierte und audiovisuelle Produkte in unterschiedlichsten Text-Bild-Ton-Kombinationen und Medien“ verstanden. Sie schreibt im Vorwort weiter: „ Gegenstand sind nicht ausschließlich spezifische oder intentionale Kinder- und Jugendmedien in Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch die damit verbundenen Praxen sowie von Kinder und Jugendlichen Rezipiertes und Produzierte.“
Autorinnen und Autoren aus der Skandinavistik, neuen deutschen Literaturwissenschaft, Publizistikwissenschaft, Filmwissenschaft, Kinder- und Jugendliteraturdiaktik und dem Fach populäre Kulturen schreiben in den Beiträgen dieses Buches Kinderbücher, Comics, Kinderfernsehen und Kinder- und Jugendfilme. Sie beschäftigen sich aber auch mit der Kompetenz und Kreativität im Umgang mit interaktiven Medien nach. Laut Umschlagbeschreibung setzten sich mehrere Beiträge mit der „gegenwärtig boomenden Phantastik auseinander und es werden Überlegungen zur „Poetik der Fantasy“ dargestellt.
Aufbau und Inhalt
In 14 Aufsätzen wird den o.g. Themen nachgegangen.
In
dem Aufsatz „Krake
Spektakel“ von
Klaus
Müller-Wille
wird das spezielle Forschungsinteresse Skandinaviens auf die
Besonderheit in der skandinavischen Kinderbuchproduktion
zurückgeführt. Der Autor stellt die Frage, „welche besonderen
politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dazu geführt
haben, dass sich so viele skandinavischen Verlage dazu entschlossen
haben“ Kinderbücher mit so einer Vielfalt und Breite an formaler
Innovationen drucken zu lassen.
In verschiedenen Beispielen zeigt
Müller-Wille die genannte Besonderheit auf. Dabei vergleicht er das
avantgardistische Konzept von El
Lissitzky
mit ausgewählten skandinavischen Kinderbuchautorinnen. „Während“,
so fasst der Autor zusammen, „Lissitzky vor allem auf eine
umfassende technische Modifikation des Mediums Buch setzt, versuchen
die skandinavischen KinderbuchautorInnen vor allem ein
Sprachbewusstsein zu wecken, …“
In
seinem Aufsatz „Hodder
rettet den Kinderfilm“
vergleicht Jan
Sahli die
dänische Filmproduktion am Beispiel des Filmes „En som Hodder“
(Hodder rettet die Welt) von Hendrik
Ruben Genz
mit den Produktionen des amerikanischen Films für Kinder. Er
beschreibt, dass der skandinavische Kinderfilm im europäischen
Kontext zum Inbegriff für eigenständige und anspruchsvolle
Kinderfilme geworden ist.
Im folgenden beschäftigt sich Sahli
mit dem Film „En som Hodder“ weiter und führt u.a. aus: „Wie
sich Filme für Kinder tatsächlich aus Kindersicht mit deren
Lebenswelt auseinandersetzen können und damit in adäquater
filmischen Form Interessen und Konflikte des jungen Publikums
ansprechen, lässt sich an einer Produktion wie „En som Hodder“
gut aufzeigen.“
Mit dem Schweizer Kinderfernsehen setzt sich Sara Signer in ihrem Aufsatz „Qualität im Kinderfernsehen aus Rezipienten- und Angebotsperspektive am Beispiel des Schweizer Kinderfernsehen von 1965 bis 2009“ auseinander. Sie beschreibt, dass trotz der nach wie vor intensiven Diskussion über die Auswirkung des Fernsehkonsums und was letztendlich die Qualität des Kinderfernsehens ausmacht, kaum empirische Studien die bislang genannte Kriterien stützen. In dem Beitrag befasst sich Signer mit den Fragen, „welchen Kriterien Qualität im Kinderfernsehen genügen soll und wie diese empirisch aus Rezipienten- und Angebotssicht gemessen werden können. In der Zusammenfassung schreibt die Autorin, dass auch wenn „die Anzahl der Minuten des ausgestrahlten Kinderprogramms … zugenommen hat,“ dass das Verhältnis zum Gesamtfernsehprogramm „nach wie vor einen bescheidenen Anteil ausmacht.“ Eine Zunahme des Genre „Zeichentrick“ ist deutlich sichtbar. Die Eltern wünschen sich ein gewaltfreies, verständliches und informatives Fernsehen, während die Kinder selbst und Fernsehschaffenden die Unterhaltung im Vordergrund sehen.
„Kinder und Jugendliche in interaktiven Medienwelten“ über schreibt Daniel Süss seinen Beitrag in dem er sich anfänglich mit den mit hoher Dynamik laufend wandelnden Bereich der Medienwelten auseinandersetzt. Beginnen mit der möglichen Diskussion über eine Einführung und möglichen Auswirkungen von Datenhandschuhen und -helmen in „Virtual-Reality-Spielgeräten“ Mitte der 1990ziger Jahren beschreibt er, dass „die“ „Neuen Medien „laufend neu definierte werden“ müssen. Im folgenden setzt sich der Autor u.a. mit Motiven der Mediennutzung und Formen des Medienumgangs auseinander. Zusammenfassend zeigt Süss auf, dass die empirische Forschung noch den Nachweis schuldig ist ob es verschiedene Typen gibt, die die Balance zwischen medialer und nichtmedialer Welt aufzeigen. Er schließt seinen Beitrag mit: „Es braucht eine weiter gefasste Werteerziehung und Auseinandersetzung mit Rollenbildern und Lebenskonzepten, um gelingende Sozialisation der Heranwachsenden zu fördern. Medienkompetenz dürfte dabei eine notwendige, aber nicht hinreichende Komponente sein.“
„Eine Untersuchung über die kreative Internetnutzung von Jugendlichen, ihre Kritikfähigkeit online und ihre Einstellung gegenüber Netztguidance1“ wird von Eve Hipeli mit der Überschrift: Von aktiver Partizipation und virtuellen Stolpersteine“ versehen. Die Autorin schlägt Anfanges einen Bogen vom Web 1.0 bis hin zur Zukunftsvision, in der die VertreterInnen dieser digitalen Generation selbst Kinder haben werden und schreibt, dass eines bleibe wird: „das Risiko, über Medien auf nicht altersgerechte oder illegale Inhalte zu stoßen.“ Im weiteren geht Frau Hipeli auf den Begriff „Medienkompetenz“ ein, den sie „in Anlehnung an die Definition von Dieter Baacke(1997)“ erläutert. Sie erklärt weiter, warum der Fokus auf Jugendliche gelegt wurde. In der Beschreibung der Befragung und im Ausblick nimmt die Autorin Bezug auf Röll2 und schreibt: „Zu den massgeblichen Schlüsselqualifikationen für die Zukunft als Mitglied in einer Wissensgesellschaft … gehört neben … für einen Beruf notwendige fachspezifische Fähigkeiten auch Medienkompetenz:“
Die
Autorin Gerda
Wurzenberger
setzt sich mit „Kulturwissenschaftliche
Fragestellungen an fiktionale Texte von Jugendlichen aus
bildungsfernem Umfeld“
auseinander. Sie überschreibt ihre Bericht „Ich
bin jetzt ein Autor“
Die
Autorin beschreibt anfänglich den Spagat zwischen literarischer
Qualität eines Textes oder pädagogischen Potenzial, der
sprachlichen Finesse oder didaktischen Verwertbarkeit und der
thematischen Originalität und gesellschaftlichen Relevanz. Noch eine
ganz andere Dimension bekommt „das Gefühle zwischen den Stühlen
zu sitzen“, so Wurzenberger,
„wenn man sich mit Texten beschäftigt“ die Jugendliche, die
sprachlich den Mindestanforderungen der Pflichtschulen nicht genügen,
verfasst haben. Im weiteren erläutert die Autorin das
„Schulhausroman-Projekt“, das von dem Schweizer Autor Richard
Reich
2005 initiiert und in der Schweiz (www.schulhausroman.ch)
durchgeführt wird. Das „Ereignis“ der Autorenschaft beschreibt
Frau Wurzenberger im Folgenden und geht dabei auf die
Fragestellungen, was einen Autor ausmacht, ein. Dabei nimmt sie die
„Besonderheit“ der Autoren des Schulhausromans auf. Sie stellt im
weiterem einen Akt der Normalisierung da, in dem sie auf die
Besonderheit der Sprache der Beteiligten und die Auswirkung
erläutert. „Die Funktion der Fiktionalität3“
ist laut Wurzenberger
wichtig für die Autoren des Schulhausroman-Projektes, da sie die
Erfahrung einer schier unbegrenzten Möglichkeiten des Schreibens
ergeben. Im Fazit liest der Leser „So wie die Sprache der
Schulroman-Schreibenden auf dem offiziellen Sprachmarkt ausgelöscht
ist, wird in den Schulhausromanen von etwas erzählt, was sich dem
öffentlichen (auch wissenschaftliche) Zugriff entzieht: vom
Verhältnis dieser Jugendlichen zur Welt.“
In dem Aufsatz „This Is Not A Game“ “Ambige Fiktionsmarkierung in Alternate-Reality-Games? setzt sich Mela Kocher mit ARGs auseinander, da diese, so die Autorin das „weitaus passendste Beispiel zur Diskussion des Spannungsfelds zwischen transparenter Medialität und ästhetisch distanzierter Selbstreflexion dar“ -stellt. Anhand von unterschiedlichen Beispielen stellt sie dar, wie „ein ideales Betätigungsfeld sowohl für die Einübung als auch die Beobachtung diverser Medienkompetenzen dar“-stellt. Am Schluss zieht Frau Kocher so etwas wie ein Resümee in dem sie meint, „Soziale Software wie Twitter und Facebook ist nicht, …, per se eine avantgardistische Praxis. Sie wird dies erst durch die Einbindung in die narrative Spiel- /Kunstform der ARGs, die wie Performance-Art und Flash-Mobs Teil einer medienkulturellen Strömung ist, die unseren Alltag zur Bühne macht und uns dadurch zu kritischer Reflexion motiviert.“
Überlegungen
zur Poetik der Fantasy
stellt Hans-Heino
Ewers
an. Mit am Ende der 1990er Jahren erschienenen erste Harry Potter
Bandes (1997 dt.1998) wurde eine neue kinder- und jugendliterarische
Epoche betreten, so der Autor und meint weiter, „Charakteristika
dieser Epoche sind eine Globalisierung des (Kinder- und Jugend-)
Buchmarktes und eine Ausweitung von Medienverbundangeboten.“ Auch
wenn gewisse Ähnlichkeiten zwischen Fantasy und Fantasie vorhanden
sind, so sind diese, so Ewers, weitgehend äußerlicher Natur.
Über
Gedanken zur „Wiederaufbereitung faszinierender Erzählstoffe der
Vergangenheit“, Romantische Ehrfurcht vor der Überlieferung,
Fantasy als Parodie mittelalterlicher Heldenepen. Zwei-Welten
Literatur, in dem die Mischung aus moderner und archaischen
Charakteren dargeboten wird und der Politischen Bilddichtung kommt
Hans-Heino
Ewers
zum Kinder- und Jugendliterarischen Paradigmenwechsel und der
Reflexion des Fantasy-Boom im Werk von Kirsten
Boie
und dazu, das Fantasy eine ernst zu nehmende Gattung der
Gegenwartsliteratur ist.
In Petra Schrackmanns „Once you have this sight, you will never see things the same way again“ wird dem Leser die Welt und Wissen der Kindergeschichten „Five Children and It? und “The Spiderwick Chronicles?und deren Verfilmung vorgestellt. Die Autorin untersucht verschiedene Sichtweisen und Ansätze die zum tragen kommen. In ihrem Fazit weist Schrackmann auf die großen Unterschiede der gewählten Beispiele hin und resümiert, dass „im Vergleich von literarischer Vorlage und Filmischer Adaption …“ lassen in Beiden „… Umwertungen und Neuinterpretationen erkennen, welche durchaus auf weitreichende Tendenzen des Fantasy-Films verweisen“. Sie schließt dann: „Gerade in solchen Fällen ist eine filmische Adaption entsprechen auch niemals eine audiovisuell umgesetzter Ersatz für die Vorlage, sonder stets eine mediale Ergänzung…“
Christine Lötscher entführt die Leser als erstes in die Welt von Ulla, die eine leidenschaftliche Leserin ist und Bruno zu lesen verführt. Im folgenden beschäftigt sich die Autorin mit Lesen als soziales Handeln und zeigt u.a. auf die Konkurrenz von Fernsehen, Internet und andere moderne Medien. Sie erläutert das Buch und die Hintergründe. Lötscher macht deutlich, das „ein Buch ohne magische Eigenschaft … für Bruno weder interessant noch zugänglich“ [wäre]. Im weiteren untersuch Die Autorin wie der Übergang zwischen Realität und Fantasie in dem Buch funktioniert.
„Wands are only as powerful as the Wizards who use them? wird der Aufsatz von Manuela Kalbermattenbetitelt in dem es um “Abenteurerinnen in der fantastischen Kinder- und Jugendliteratur in der Gegenwart? gehen soll. U.a. am Beispiel Rowlings „Harry Potter“ zeigt sie auf: Grandiosität ist lernbar, zumindest im Roman. Auch an der Figur des Old Shatterhand zeigt Kalbermatten auf, das Abenteurer als Identifikationsfiguren dienen. Sie weist im Weiteren daraufhin, dass die neuen Abenteurerinnen sowohl in traditionellen Abenteuerromanen als auch in Fantasy-Abenteuer die Schilderung der bürgerlichen Ausgangslage zu Schritten aus der Ordnung, Fest gefügten erfolgt. Im folgenden setzt sich die Autorin mit dem Abenteuer als Tür und Weg zum Menschen, Abenteuer Freundschaft und Liebe und Rückkehr in die Gesellschaft auseinander.
Aleta-Amirée
von Holzen
beleuchtet in ihrem Artikel „Der
maskierte Held im Spannungsfeld von Maskerade und Identität“
den Gegensatz „in dem sich die maskierten Helden auf Grund ihrer
besonderen Konzeption bewegen und“ nach Auffassung der Autorin „
einen nicht unbedeutenden Teil zu der Faszination beiträgt, die
diese Figuren ausstrahlen.“ Im weiteren macht von
Holzen
deutlich, dass „für den maskierten Helden . die Maske mehr als
ein blosses Requisit oder eine temporäre Verkleidung“ ist. Sie
sieht für die Maske, den Maskenträger und dem Publikum ein
Dreiecksverhältnis da die Maske ohne Publikum keinen Sinn ergeben
würde. Lebensnotwendig so wird dem Leser deutlich gemacht ist für
den maskierten Helden, dass seine zivile Identität nicht bekannt
wird. Weiter wird deutlich, dass die“Figuren, in deren Geschichten
das erzählerische Potenzial der Doppelidentität ausgeschöpft
wird.“ Die Figuren treffen, so schreibt die Autorin, mit ihrer
Zivilidentität auf ihr nächstes Aktionsfeld um sich dann die
heldische Bewährung zu schaffen. Von
Holzen
meint, dass die Übergänge zwischen den Identitäten mutmaßlich als
„Reflexion auf moderne Identitätskonzepte verstanden werden“
könnte.
Zum Abschluss zeigt die Autorin auf, dass im Blick auf
einen Identitätsdiskurs, die Modellgeschichte eine Maskierten nicht
zufällig in großen, unübersichtlichen und durch eine Anonymität
des Individuums gekennzeichneten Großstadt spielt. Es könnte ein
„Ausdruck einer allgemeinen geistesgeschichtlichen Verarbeitung
einer Identitätsunsicherheit sein.“
In „Pandoras leere Büchse“ Fantastische Zaghaftigkeit in James Camerons bürgerlichen Science-Fiction-Spektakel Avatar versucht Martin Wambsganß anhand einiger Aspekten von Panajotis Kondylis (1991) Analyse der bürgerlichen Lebensformen, „James Camerons Avatar (2009) als eine Film zu charakterisieren, der keineswegs innovativ ist, sondern mit großer Zaghaftigkeit hinter Gegenwart mit ihren Perspektiven zurückfällt.“ Wambsganß beschreib erst einmal den Film an sich und stellt die Kernfrage: „ welcher Welt gehört … Avatar im Wesentlichen an?“. Im weiteren vergleicht er die tatsächlichen Lebensperspektiven von Mädchen in der aktuellen Medienpädagogik mit der der weiblichen Heldin im Film Avatar und beschreibt das eigentliche Konzept des erdähnlichen Mondes „Pandora“ “Verbinde dich mit dem Ganzen“
Als letzter Beitrag schreib Ingrid Tomkowiaküber „Dan Brown als Hauptlektüre in der Schule?“ zur politischen Relevanz von Verschwörungsromanen. Sie setzt sich mit der Frage des Verhältnisses zwischen Fiktion und Fakten in der Literatur u.a. anhand der Verschwörungstheorie-Romane von Dan Brown auseinander. Sie stellt fest, dass „was das Lese- wie das Filmpublikum an den Werken von Brown fasziniert, sind die Themen – also das, was variiert und … als Innovation bezeichnet werden könnte“. Weiter setzt Tomkowiak sich Schema und Innovation auseinander, stellt die Frage ob es sich bei den Romanen um Thriller und Vorlesung oder doch um Predigt und Politik handelt. Sie zitiert aus dem Protokoll der Bundeszentrale für politische Bildung, in dem es u.a. heißt: Der Text war und ist nicht zuletzt deshalb so erfolgreich, weil er für Menschen reaktionärer Denkweise eine einfache und griffige Welterklärung bietet.“ Die Autorin endet „Wie viel politische Kraft seine (Dan Brown´s) Thesen entfalten, liegt an der Mündigkeit seiner Leserinnen und Leser.“
Zielgruppe
Die Veröffentlichung ist für interessierte Fachleute und Studierende in der Medienpädagogik zu empfehlen.
Diskussion und Fazit
Aus
dem Umschlagtext: „Kinder- und Jugendmedien wandeln sich ständig.
Will die Forschung mit dieser Entwicklung Schritt halten, ist sie auf
den Blick über den Tellerrand angewiesen. Aus unterschiedlichen
Fachperspektiven setzen sich die Beiträge … mit Kinderbüchern,
Comic, Kinderfernsehen und Kinder- und Jugendfilmen auseinander,
gehen Kompetenz von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit
interaktiven Medien nach und thematisieren die verschwimmende Grenze
zwischen Realität und Virtualität.“ Insgesamt betrachtet kommen
die Beträgen dieser Ankündigung nach und helfen einen neuen, einen
anderen Blick auf die Medienlandschaft für Kinder und Jugendliche zu
werfen.
Erwarte hätte ich nach dem Titel allerdings auch
weitergehende Forschungsergebnisse und nicht nur die sicher wirklich
hilfreichen notwendigen Darstellungen einiger Medien.
Die
Forschung muss, wie schon in der Einleitung beschrieben in einem
interdisziplinären Dialog treten, um die anstehenden Fragen und
Aufgaben bezüglich der Kinder- und Jugendlichenmedienforschung auf
den neusten Stand zu bringen.
1 Netzguidance bezeichnet „eine Anleitung zu einer kompetenten Internetnutzung“. Nach Eveline Hipeli; Netzguidance für Jugendliche: Chancen und Grenzen der Internetkompetenzförderung und ihrer Vermittlung; VS Verlag für Sozialwissenschaften; Auflage: 2012
2 Röll, Franz Josef: Pädagogik der Navigation. Selbstgesteuertes Lernen durch neue Medien. München: Kopaed 2003; S.40
3 „Fiktionalität“ betrifft das Verhältnis von (literarischen) Texten zur realen Welt (von der sie selbst wiederum ein Teil sind). Fiktionale Texte oder kurz: Fiktionen unterscheiden sich fundamental von anderen, nicht-fiktionalen Texten (also etwa Zeitungsberichten, Erzählungen von Freunden, wissenschaftlichen Arbeiten usw.) http://www.fernuni-hagen.de/EUROL/termini/welcome.html?page=/EUROL/termini/5410.htm
Rezension von
Dipl.Soz.-Arb. Karl-Michael Froning
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft; Fakultät Soziale Arbeit
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Zitiervorschlag
Karl-Michael Froning. Rezension vom 07.11.2012 zu:
Ingrid Tomkowiak (Hrsg.): Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung. Chronos Verlag
(Zürich) 2011.
ISBN 978-3-03-401074-0.
Reihe: Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung - 1.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12338.php, Datum des Zugriffs 23.01.2025.
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