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Martin Wehrle: Handbuch Fantasiereisen

Rezensiert von Ann-Christin Röver, 01.03.2012

Cover Martin Wehrle: Handbuch Fantasiereisen ISBN 978-3-407-36505-7

Martin Wehrle: Handbuch Fantasiereisen. Für Training, Coaching, Beratung, Jugendarbeit und Therapie ; mit Schreibkurs und 50 Fantasiereisen. Beltz Verlag (Weinheim, Basel) 2011. 303 Seiten. ISBN 978-3-407-36505-7. D: 39,95 EUR, A: 41,10 EUR, CH: 53,90 sFr.

Weitere Informationen bei DNB KVK GVK.

Seit Erstellung der Rezension ist eine neuere Auflage mit der ISBN 978-3-407-36635-1 erschienen, auf die sich unsere Bestellmöglichkeiten beziehen.

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Thema

Dieses Handbuch beinhaltet insgesamt fünfzig Fantasiereisen. Zusätzlich werden praktische Tipps und Anleitungen vermittelt, wie die Geschichten wirksam vorgetragen werden und eigene kreative Fantasiereisen entstehen können.

Autor

Martin Wehrle ist als Karrierecoach selbständig und leitet die Hamburger Karriereberater-Akademie. Fantasiereisen gehören dabei zu seinen beliebten Methoden.

Aufbau

Das Handbuch ist in fünf Kapitel unterteilt. Zunächst wird die Methode umfangreich vorgestellt. Anschließend werden auf rund 20 Seiten didaktische Kniffe vermittelt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Anschlussphase, die nach der imaginären Reise folgt. Der Autor konkretisiert Fragestellungen, methodische Vertiefungen und die Gruppendynamik. Danach folgen 50 Fantasiereisen, die thematisch aufgeführt sind und eine große Auswahl bieten. Zuletzt motiviert Martin Wehrle den Leser, selbst den Stift in die Hand zu nehmen und eigene Geschichten auf Papier zu bringen.

Inhalt

Wie können Fantasiereisen in der Beratung und in sozialen Kontexten eingesetzt werden? Wie sind Fantasiereisen üblicherweise aufgebaut? Inwiefern sind die kreativen Geschichten zur Entspannung, für neue Impulse und ungewöhnliche Lösungswege hilfreich?

Martin Wehrle erklärt in leicht verständlicher Sprache, wie unser Gehirn beschaffen ist, was Bilder- auch nur Erdachte- in uns auslösen und wie diese Gedankenreisen für unseren Alltag genutzt werden können. Dabei bezieht er sich auf Sigmund Freud und Carl Gustav Jung, die bereits mit inneren Bildern und Träumen erfolgreich arbeiteten. Die Bedeutung von Symbolen und kulturspezifischen Bildern integriert er dabei in seinen Erläuterungen.

Damit schafft der Autor eine Überleitung in das nächste Kapitel, welches sich mit dem Vortragen und professionellen Leiten von Fantasiereisen beschäftigt. Sowohl in Gruppen, als auch in Einzelsettings sind Fantasiereisen erfolgreich einsetzbar. Für die Umsetzung ist neben der räumlichen Atmosphäre, die Stimmlage, das Vortragstempo und die Intonation relevant. Störungen, wie z.B. plötzlich auftretende laute Geräusche aus dem Umfeld, sind in Fantasiereisen geschickt integrierbar, so dass diese nicht als störend erlebt werden.

Das dritte Kapitel fördert die Auseinandersetzung mit der bereits durchgeführten Reise und dient der Reflexion im Beratungskontext oder in der Gruppe. Martin Wehrle zeigt verschiedene Wege auf, die einen Dialog voranbringen und das Erlebte vertiefend erfahrbar machen. Methodisch kommen Bilder, Karten, Spiele und weitere Ideen zum Einsatz.

Das vorletzte Kapitel bildet das Kernstück des Handbuchs. 50 Fantasiereisen dienen dem Leser als Repertoire, aus dem er thematisch die passende Geschichte aussuchen kann. So zielen einige auf Entspannung, Förderung der Wahrnehmung, persönliches Wachstum. Andere beinhalten die Themen Führung und Motivation usw. Verschiedene Erzählformen zur Einleitung in die Geschichte, sowie die Rückkehr ins Hier und Jetzt, ergänzen diesen Textabschnitt.

Schließlich werden dem Leser eine Vielzahl an Tipps und Tricks an die Hand gegeben, wie er selbst eine Fantasiereise schreiben kann. Sowohl gezielte Sprachmuster und Sprachstile, als auch Schreibblockaden benennt der Autor und zeigt Lösungswege auf.

Diskussion

Dieses Handbuch beweist eine gute Mischung aus didaktischen Kniffen und Geschichtensammlungen für verschiedene Anlässe.

Der Leser wird von der Begeisterung des Autors zur Methode schnell angesteckt und verspürt zunehmend die Lust, selbst mit dem kreativen Schreiben zu beginnen. Die Sprache ist eingängig, sehr gut nachvollziehbar und verständlich. Laien und Professionelle erfahren viele Hilfestellungen und Anregungen für die erfolgreiche Arbeit mit Fantasiereisen. Die Kapitel sind sehr gut strukturiert und die zahlreichen Fragestellungen, Übungen usw. wecken die Lese- und Schreiblust.

Obwohl es 50 Fantasiereisen sind, die eine große thematische Auswahl bieten, haben mich viele Geschichten nicht überzeugt. Dies liegt nicht an der Technik und der Schreibart, als vielmehr am Inhalt bzw. an den dargebotenen Bildern. Zuweilen sind diese sehr nah am Kitsch und erinnern an die türkis- und rosafarbenen Poster der achtziger Jahre, die so manches Jugendzimmer schmückten. Hier hätten realistischere Bilder eher überzeugen können.

Das Handbuch gewinnt jedoch durch die gute Didaktik und die Anleitung zum Geschichtenschreiben im letzten Kapitel.

Fazit

Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, wie eine gute Fantasiegeschichte aufgebaut ist und Sie diese angenehm vortragen, finden Sie in diesem Handbuch Antworten. Die eine oder andere Geschichte lässt sich für Gruppen- und Einzelsitzungen nutzen, aber: nehmen Sie lieber den Stift selbst in die Hand … Spaß und Erfolg garantiert!

Rezension von
Ann-Christin Röver
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Es gibt 12 Rezensionen von Ann-Christin Röver.

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Zitiervorschlag
Ann-Christin Röver. Rezension vom 01.03.2012 zu: Martin Wehrle: Handbuch Fantasiereisen. Für Training, Coaching, Beratung, Jugendarbeit und Therapie ; mit Schreibkurs und 50 Fantasiereisen. Beltz Verlag (Weinheim, Basel) 2011. ISBN 978-3-407-36505-7. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12418.php, Datum des Zugriffs 09.10.2024.


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