Karlheinz Benke (Hrsg.): Kinder brauchen (Zwischen)Räume
Rezensiert von Dr. Anke Meyer, 14.01.2013
Karlheinz Benke (Hrsg.): Kinder brauchen (Zwischen)Räume. Ein Kopf-, Fuß- und Handbuch.
Peter Lang Verlag
(Bern · Bruxelles · Frankfurt am Main · New York · Oxford) 2011.
293 Seiten.
ISBN 978-3-89975-745-3.
Reihe: Forum Erziehungswissenschaften - 10.
Autor
Der Herausgeber des Buches, Karlheinz Benke, sieht sich vor allem der Selbstbestimmung des Kindes verpflichtet. Die metaphorische Klammer der einzelnen Beiträge ist der „Raum“.
Aufbau
I. Einblick
- Karlheinz Benke: …in die Räume eintreten: Leitgedanken des Buches
II. Überblick
- Karlheinz Benke: Die vielen Kinderräume heute. Räume und (Zwischen)Räume
- Ders.: Den Gefühlen Raum geben. Emotionale Zwischenräume
- Birgit Esser: Die kreativen Räume der frühen Kindheit
- Birgitt Kalcher: Spielen einmal anders. Spielzeugfreie Räume
- Karlheinz Benke: Wie viel Mann (und Frau) braucht die Erziehung? Männliche Räume
- Harald Schwarz: Was man von Einsteins Socken lernen kann. Raumerfahrung durch Grenzerfahrung
- Karlheinz Benke: Die Welt als Ort: Spiel, Spaß und – Kommunikation. Virtuelle Räume
- Ders.: E-Mail für Babys? Virtuelle Beziehungsräume
- Ders.: Stille, Lärm und Musik: Denn die Ohren schlafen nicht. Akustische Räume
- Maamoun Chawki: Sprache als Türöffner: Ein Erfahrungsbericht. Bilinguale Räume
- Waltraud Engl: Raum und Behinderung: Inklusion und Selbstbestimmung
- Markus Hirtler: Miteinander reden – voneinander lernen: Über Nähe und Distanz als Lebenssäulen. Intergenerationale Räume
III. Ausblick
- Karlheinz Benke: Gestern, heute, immer! Vorbildräume
Ausgewählte Inhalte
In seinem Aufsatz „Den Gefühlen Raum geben. Emotionale Zwischenräume“ stellt Benke zunächst die These auf, dass der kognitiven Entwicklung in unserer Gesellschaft mehr Bedeutung eingeräumt wird als der emotionalen. Er verweist auf Studien, die zeigen, dass die emotionale Entwicklung eine wichtige Grundlage ist, die kognitive Entwicklung erst möglich macht und dass beides in einer Wechselwirkungsbeziehung zueinander steht. Er zeigt verschiedene Bereiche im Leben von Kindern auf, in denen der emotionalen Entwicklung mehr Raum gegeben werden kann.
Maamoun Chawki erläutert in seinem „Erfahrungsbericht“ zu „bilingualen Räumen“ von den Hürden und Klippen bei der Gründung eines bilingualen Kindergartens und welchen Gewinn ein solcher letztlich für alle Beteiligten sein kann.
Waltraud Engl stellt die Frage, inwiefern Kindern mit Behinderung Räume eröffnet werden um selbstbestimmt zu handeln. Sie stellt die These auf, dass Menschen ohne Behinderung die Auseinandersetzung mit Behinderung vermeiden wollen und Menschen mit Behinderung deswegen gesonderten Räumen zuordnen. Sie plädiert für eine konsequente Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung durch Inklusion.
Diskussion und Fazit
Der „Raum“ als Klammer des Buches, scheint eine klare Thematik vorzugeben, subsumiert in seiner metaphorischen Weite aber eine solche Fülle von „Räumen“, dass schwer zu sagen ist, für wen dieses Buch von besonderem Interesse sein kann. Es werden viele unterschiedliche Themen aus den Lebenswelten von Kindern angesprochen, wobei konsequent dem Ideal der Selbstbestimmung gefolgt wird. Dabei entsteht ein Wechselspiel aus empirisch-philosophisch gegründeten Überlegungen mit praktischen Erfahrungsberichten. Es wird für jeden etwas dabei sein.
Rezension von
Dr. Anke Meyer
Lehrerin am Berufskolleg,
Fachleiterin für Sozialpädgogik in der LehrerInnenausbildung
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Es gibt 59 Rezensionen von Anke Meyer.
Zitiervorschlag
Anke Meyer. Rezension vom 14.01.2013 zu:
Karlheinz Benke (Hrsg.): Kinder brauchen (Zwischen)Räume. Ein Kopf-, Fuß- und Handbuch. Peter Lang Verlag
(Bern · Bruxelles · Frankfurt am Main · New York · Oxford) 2011.
ISBN 978-3-89975-745-3.
Reihe: Forum Erziehungswissenschaften - 10.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12438.php, Datum des Zugriffs 20.09.2024.
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