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Heinz Moser, Peter Holzwarth: Mit Medien arbeiten

Rezensiert von Prof. Dr. Christian Beck, 21.02.2012

Cover Heinz Moser, Peter Holzwarth: Mit Medien arbeiten ISBN 978-3-8252-3509-3

Heinz Moser, Peter Holzwarth: Mit Medien arbeiten. Lernen - Präsentieren - Kommunizieren. UVK Verlagsgesellschaft mbH (Konstanz) 2011. 182 Seiten. ISBN 978-3-8252-3509-3. D: 17,90 EUR, A: 18,40 EUR, CH: 27,90 sFr.
Reihe: UTB - 3509. Studieren, aber richtig.

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Thema

Digitale Werkzeuge und Medien, die sich fürs Studium nutzen lassen, sind nicht nur Computer, Präsentationsprogramme, Beamer, Digitalkameras, Onlinelexika und Lernplattformen. Dazu zählen auch: Kurznachrichtendienste, Handys und Smartphones, E-Books, Webanwendungen fürs gemeinsame Arbeiten sowie soziale Netzwerke – wie die Autoren des vorliegenden Buches zeigen. Sie wählen die wichtigsten Anwendungen aus, beschreiben deren Grundlagen und empfehlen sinnvolle Programme.

Autoren

Heinz Moser und Peter Holzwarth lehren hauptsächlich an der Pädagogischen Hochschule Zürich.

Entstehungshintergrund

„Wer heute studiert, kommt um die digitalen Medien nicht herum“, lautet die These der Autoren (S. 7). Obwohl StudienanfängerInnen längst Erfahrung mit digitalen Medien mitbrächten, müsse man fragen, „was einen an der Universität erwartet, was man alles an ‚Ausrüstung‘ benötigt und wie ‚medienkompetent‘ man schon sein muss“ (ebd.). Dies sei „nicht ganz eindeutig und leicht“ zu beantworten – denn konkret zählten die Verhältnisse vor Ort (ebd.).

Aufbau

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung; hieran schließen zehn locker verbundene Kapitel an. Erschließen lässt sich das Buch aber auch mit einem umfangreichen Sachregister!

Inhalt

Moser und Holzwarth lassen sich von dem Gedanken leiten, dass Studierende mit Information und Wissen arbeiten; geordnet ist die Darstellung entsprechend nach „vier Felder[n] des persönlichen Wissensmanagements“ (S. 18 ff.):

  1. Umgang mit Informationen“ (dazu die Kapitel „Wissenserwerb und Lernstrategien“, „Umgang mit Informationen und Wissen“, „Lernen von Informationen“ sowie „Präsentieren mit dem Beamer“),
  2. visuelle Kompetenzen“ (auch hierzu das Kapitel „Präsentieren mit dem Beamer“, sodann „Umgang mit Bild und Ton“),
  3. soziale Beziehungen“ (dazu das Kapitel „Social Web: E-Mail, Web 2.0“) sowie
  4. kollaboratives Arbeiten“ (die Kapitel „Kollaboratives Lernen und E-Learning“, „Die persönliche Lernumgebung gestalten“ sowie „Das Netz als Rechtsraum“).

Wer mag, kann zum Einstieg anhand einiger Kriterien darüber nachdenken, inwieweit sie oder er selbst schon einen digitalen Lebensstil und Arbeitsstil pflegt – und wo dieser zu begrenzen wäre (dazu das Kapitel „Die persönliche Arbeitsumgebung“, das außerhalb der Vier-Felder-Systematik steht).

Ab dem dritten Kapitel geht es dann ans Handwerkliche: Dieses beginnt damit, wie man recherchiert und Texte schreibt. Was kennzeichnet diese Arbeit, wenn man dazu digitale Werkzeuge und Medien benutzt? Thematisiert werden unter anderem Suchmaschinen und Suchmöglichkeiten, die Qualität von Informationen und wie man einen Text unterstützt durch Software schrittweise plant.

Ein wichtiges Thema ist natürlich das mündliche Referat oder der Vortrag. Dazu befassen sich Moser und Holzwarth mit Präsentationsprogrammen (wie zum Beispiel PowerPoint) und dem Beamer. Ziel ist es, Informationen und Sachverhalte gekonnt darzustellen: Welche Regeln gilt es zu beachten, um eine Präsentation gut aufzubauen? Was sind typische Fehler, und wie lassen sie sich umgehen? Auch auf das Layout und dessen optimale Gestaltung gehen die Autoren ein. Die Durchführung der Präsentation wird unterstützt durch Tipps zur „Referentenansicht“, die nur auf dem Monitor der Referentin beziehungsweise des Referenten erscheint.

Lassen sich Grafiken und Animationen bewusst in einer Präsentation einsetzen, so gilt das auch für Fotos, Audiodateien und Videos; die Autoren erklären, wie ein Referat durch diese Medien an Lebendigkeit gewinnt und welche speziellen Chancen sich nutzen lassen. Dazu gibt es viele Hinweise zum Fotografieren, zur Audio-, Bild- und Videobearbeitung – sowie zu entsprechender Software (auch Hinweise auf kostenlose Programme).

Wenn Moser und Holzwarth sodann in einem weiten Sinn über das Social Web schreiben, dann geht es nicht nur darum, was Communitys wie zum Beispiel Facebook oder StudiVZ für die Kommunikation im Studium bedeuten können und welche Regeln dabei sinnvoll zu beachten sind, sondern dieses Kapitel enthält auch grundlegende Hinweise: etwa für die angemessene E-Mailkorrespondenz an der Hochschule – zwischen Studierenden und Lehrenden.

Den Autoren geht es nirgends um Medien und Werkzeuge an sich, sondern das Ziel besteht zugleich darin, das Lernen zu erleichtern und es produktiver zu machen. Deshalb behandeln Moser und Holzwarth auch Programme, die beim Lernen von Begriffen und Sachverhalten helfen, sowie Programme, mit denen sich das Gelernte systematisch ablegen lässt oder mittels derer man gemeinsam im Netz üben kann.

Eine spezielle Form ist das E-Learning. Dazu befassen sich die Autoren auch mit dem gemeinsamen Lernen über sogenannte Lernplattformen (wie beispielsweise Moodle). Auf solchen Plattformen können sich auch Arbeitsgruppen zusammenfinden, dort lässt sich eine gemeinsame Datenablage organisieren und vieles andere mehr. Aber die Autoren beschreiben auch mögliche Hindernisse und welche Vorkehrungen nötig oder zu empfehlen sind. Man erhält auch Tipps zur Arbeit mit Blogs und mit Wikis.

Bei der Gestaltung der persönlichen Lernumgebung beziehen sich Moser und Holzwarth auf die Situation der oder des einzelnen Lernenden – und die Autoren erweitern die Darstellung auch hier durch eine Sicht auf das gemeinsame Lernen: Es handelt sich darum, für die eigene Arbeit und für die Arbeit in der Gruppe passende digitale Werkzeuge und Medien auszuwählen. Hier werden auch Kostengesichtspunkte und etwa Aspekte der Arbeitsökonomie diskutiert, und die Autoren empfehlen geeignete Strategien für eine sinnvolle Zusammenstellung.

Das Internet unter dem Blickwinkel des Rechts ist Thema des letzten Kapitels. Zwei Bezüge stellen Moser und Holzwarth dabei in den Vordergrund: den Schutz der Persönlichkeit und das Urheberrecht. Dazu zählen die Autoren hier unter anderem den Datenschutz im Internet und die Frage, welches recherchierte Material man auf welche Weise nutzen darf. Sensibilisiert wird auch für die Frage des Plagiats; und das Kapitel endet damit, wie man umgekehrt auch selbst Rechte an geistigem Eigentum und selbständig Erarbeitetem geltend machen kann.

Diskussion

Stärken des Buches sind seine gute Lesbarkeit, seine Anschaulichkeit durch interessante grafische Gestaltung und viele Beispiele für Anwendungen, die zum eigenen Ausprobieren einladen. Den Gegebenheiten der digitalen Welt kommt es entgegen, dass die Autoren ihrem Buch eine flexible Struktur zugrunde gelegt haben, die keine bestimmte Lesereihenfolge erzwingt.Es ist eine Vielzahl an sinnvollen Nutzungen digitaler Medien im Studienalltag aufgezeigt, die man sich auch nach und nach erschließen kann.

Dabei beachten die Autoren, dass die digitalen Werkzeuge und Programme zum Teil schnell veralten: Es leuchtet deshalb ein, dass Moser und Holzwarth die „vorgestellten Programme denn auch exemplarisch als Hinweis auf interessante Anwendungen“ verstehen (S. 9). Ausgehend hiervon sollten die LeserInnen neue oder fortentwickelte Programme der jeweiligen Art selbst recherchieren!

Es dürfte dennoch Sinn ergeben, das Buch von Zeit zu Zeit zu aktualisieren: Dann könnte es zu einem Studienbegleiter werden, der sich auch in Zukunft als brauchbar erweist. Einige Fehler in der Druckvorlage lassen sich verschmerzen, sollten aber bei einer zweiten Auflage korrigiert werden.

Fazit

Es handelt sich um ein Buch, das man als Studentin oder Student vielleicht nicht komplett durcharbeitet (auch weil man einiges schon kennt) – es lädt aber zum Schmökern ein und dazu, sich bei verschiedensten Arbeitsvorhaben und Lernanlässen zu einer produktiven Nutzung digitaler Medien anregen zu lassen. Auch fortgeschrittene Studierende können noch das eine oder andere Neue finden.

Rezension von
Prof. Dr. Christian Beck
Pädagogische Forschung und Lehre
Website

Es gibt 53 Rezensionen von Christian Beck.

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Zitiervorschlag
Christian Beck. Rezension vom 21.02.2012 zu: Heinz Moser, Peter Holzwarth: Mit Medien arbeiten. Lernen - Präsentieren - Kommunizieren. UVK Verlagsgesellschaft mbH (Konstanz) 2011. ISBN 978-3-8252-3509-3. Reihe: UTB - 3509. Studieren, aber richtig. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12538.php, Datum des Zugriffs 26.01.2025.


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