Samuel Salzborn: Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne
Rezensiert von Prof. Dr. Wolfgang Frindte, 29.02.2012

Samuel Salzborn: Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich. Campus Verlag (Frankfurt) 2010. 378 Seiten. ISBN 978-3-593-39187-8. D: 29,90 EUR, A: 30,80 EUR, CH: 48,90 sFr.
Thema und Entstehungshintergrund
Eigentlich könnte man sich Siegmund Freud anschließen, der in einem Brief an Arnold Zweig vom 2.12.1927 schrieb: „In der Frage des Antisemitismus habe ich wenig Lust, Erklärungen zu suchen, verspüre eine starke Neigung, mich meinen Affekten zu überlassen, und fühle mich in der ganz unwissenschaftlichen Einstellung bestärkt, dass die Menschen so durchschnittlich und im großen Ganzen doch elendes Gesindel sind“ (Freud, 1969, S. 11). Eben, da liegt des Pudels Kern: Die Antisemiten sind – psychologisch gesehen – elendes Gesindel, deren geistige Armut allerdings gefährlich und für die Juden tödlich sein kann. Warum muss man das noch weiter erklären? Man muss es zumindest aus folgenden Gründen zu erklären versuchen: Erstens ist der „Antisemitismus (…) genau das, was er zu sein vorgibt: eine tödliche Gefahr für die Juden und sonst nichts“ (Arendt, 2001, S. 38; Original: 1951). Zweitens sind antisemitische Stereotype und Einstellungsmuster noch immer tief in der Alltagskultur verankert. Im „Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus“ (Quelle: www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/; aufgerufen am 27.1.2012), der im November 2011 veröffentlichte wurde, wird aber auch darauf verwiesen, dass nach wie vor völlig ungeklärt sei, „in welchem Umfang sich dieser Bodensatz an Vorurteilen und Ressentiments in konkreten Handlungen (einschließlich verbaler Angriffe) in der alltäglichen gesellschaftlichen Interaktion äußert und welche Folgen dies für Juden und Nichtjuden hat (ebd., S. 178). Drittens scheint es, um diesem Klärungsbedarf zu begegnen, an integrativen theoretischen und empirischen Ansätzen zur Erforschung des Antisemitismus zu mangeln. Dieser dritte Grund ist auch der explizite Ausgangspunkt der Studie, die Samuel Salzborn mit diesem Buch vorlegt.
Autor
Samuel Salzborn ist Diplom-Sozialwissenschaftler, hat Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie und Rechtswissenschaft an der Universität Hannover studiert, 2004 an der Universität Köln promoviert und sich 2009 an der Universität Gießen im Fach Politikwissenschaft habilitiert. Lehr- und Forschungstätigkeiten führten ihn u.a. nach Marburg, Bielefeld, Prag und Jerusalem. Gegenwärtig arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent an der Universität Gießen, ist Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung, Herausgeber der Schriftenreihe „Politische Kulturforschung“ und Mitherausgeber der Schriftenreihe „Staat, Souveränität, Nation“, die im VS Verlag für Sozialwissenschaften in Wiesbaden erscheint (siehe auch: www.salzborn.de/; aufgerufen am 12.2.2012). Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeiten stehen vor allem zwei Forschungsschwerpunkte: a. Politische Theorie und Ideengeschichte und b. Politische Kultur und Demokratieforschung. Überdies ist Salzborn ein ausgewiesener Kenner der gegenwärtigen Antisemitismusforschung, was er mit dem vorliegenden Buch auch zu belegen weiß. Das Buch ist die Publikation seiner Habilitationsschrift, die nicht zuletzt durch Unterstützung und im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (unter Leitung von Wilhelm Heitmeyer und Ulrich Wagner) entstanden ist.
Ziel, Aufbau und Inhalt
Samuel Salzborns Anspruch ist nicht gering. Sein Ziel ist es, eine empirisch fundierte „Theorie über die individuellen wie kollektiven Entstehungsursachen des Antisemitismus, seine semantischen und argumentativen Strukturen sowie seine sozialen Kontext- und Entwicklungsbedingungen“ (S. 11) zu formulieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in einem ersten Schritt prominente politikwissenschaftliche, soziologische und psychologische theoretische Ansätze einer theoriekritischen Analyse unterzogen und ihre essentiellen Aussagen herausgearbeitet. Diese Aussagen werden in einem zweiten Schritt auf ihre Empiriehaltigkeit geprüft. Dazu führte Salzborn sieben Telefoninterviews durch, die er anschließend tiefenhermeneutisch auswertet. Im dritten Schritt werden die Ergebnisse der Theoriekritik und die Interviewbefunde in einer „Skizze für eine Politische Theorie des Antisemitismus“ (S. 31) integriert.
Um die auszuwählenden theoretischen Ansätze der Analyse unterziehen zu können, entwickelt Salzborn im Kapitel 1 („Einleitung“) zunächst wichtige wissenschaftstheoretische Voraussetzungen für besagte Theoriekritik, die zweifellos auch Ideologiekritik im doppelten Sinne sein muss: Einerseits sind die expliziten und impliziten ideologischen Komponenten in den Theorien aufzudecken; andererseits – und vor allem – ist zu untersuchen, inwieweit die Theorien des Antisemitismus in der Lage sind, den ideologischen Einfluss des Antisemitismus auf mikro-, meso- und makrosozialer Ebene zu erklären. Die entscheidende Frage aber, um die es – aus Sicht des Rezensenten – in diesem Kapitel geht, ist die Frage nach den Kriterien, um die zu analysierenden Theorien aus dem interdisziplinären Felde der Antisemitismusforschung auswählen zu können. Dieses Feld ist bekanntlich weit. Es wird, wie Salzborn zu Recht feststellt, vor allem von der historischen Forschung dominiert, die sich allerdings vorrangig um die Rekonstruktion von Vergangenem müht (S. 22). Im Fokus des politikwissenschaftlichen Forschens hingegen, und das ist Salzborns Anliegen, stehen aber die Beweggründe für das Handeln der (antisemitisch eingestellten) Akteurinnen und Akteure (ebd.). Und diese Beweggründe werden vornehmlich in der sozialwissenschaftlich ausgerichteten Antisemitismusforschung (der Politikwissenschaft, der Soziologie und der Psychologie) untersucht. Also konzentriert sich Salzborn auf diese Perspektive und verweist im Weiteren sowohl auf einflussreiche nationale und internationale Theorieentwürfe als auch auf die einschlägig bekannten aktuellen empirischen Studien. Für die eigentliche Theoriekritik wählt er schließlich die folgenden „theoretischen Überlegungen“ (S. 30) aus: Sigmund Freuds „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ (Freud, 1939, 1986), Jean-Paul Sartres „Portrait de l'antisémite“ (Sartre, 1945), Ernst Simmels Beitrag „Anti-Semitism and Mass Psychopathology“ (Simmel, 1946, 1994), das Kapitel „Elemente des Antisemitismus“ aus der „Dialektik der Aufklärung“ von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno (1948, 1969), Hannah Arendts „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ (Arendt, 1951, 2001), Béla Grunbergers „Der Antisemit und der Ödipuskomplex“ (Grunberger, 1962), Shulamit Volkovs „Antisemitism as a Cultural Code“ (Volkov, 1978), Moishe Postones „Die Logik des Antisemitismus“ (Postone, 1982), Zygmunt Baumans „Modernity and the Holocaust“ (Bauman, 1989) und Klaus Holz? „Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung“ (Holz, 2001).
Es handelt sich bei dieser Auswahl zweifelsohne um relevante, einflussreiche und prominente theoretische Ansätze zur Erklärung des Antisemitismus (vgl. auch Rensmann, 2004; Frindte, 2006). Gerade diese Prominenz wirft noch einmal die Frage nach den Auswahlkriterien auf. Bei der Auswahl der Theorien, so Salzborn (S. 33) „spielt insbesondere die Frage eine Rolle, ob und inwiefern der Antisemitismus … als megatheoretisches Theoriekonzept zu beschreiben versucht wird“. Der Rezensent fragt sich aber doch, warum z.B. auf die „authoritarian personality“ von Adorno, Frenkel-Brunswick, Levinson und Sanford (1950) zwar mehrfach Bezug genommen, der eigentliche und mittlerweile modernisierte Ansatz (vgl. z.B. Altemeyer, 1988) nicht auch einer expliziten Theoriekritik unterworfen wird. Auch in der Sozialpsychologie einflussreiche und komplexe Theorien, wie die Theorie der sozialen Identität (z.B. Tajfel & Turner, 1979) oder die Theorie der sozialen Dominanz (Sidanius & Pratto, 1999), die beide zwar nicht als „megatheoretische“ Antisemitismustheorien zu bezeichnen sind, aber zur Erklärung des Antisemitismus genutzt werden (vgl. z.B. Zick & Küpper, 2007) wären es – nicht zuletzt im Hinblick auf die später durchgeführten Interviews – wert gewesen, in die Analyse einbezogen zu werden.1 Der Rezensent muss allerdings auch bekennen, dass es durchaus auch gute Gründe (s.o.) gibt, diese beispielhaft genannten theoretischen Ansätze nicht mit in den Kanon der zu kritisierenden Theorien aufzunehmen. Also belässt es der Rezensent mit diesen Verweisen, bevor ihm Goethes Ausruf entgegenschalt: "Schlagt ihn tot, den Hund, er ist ein Rezensent!". Entscheidend, und das weiß der Rezensent sehr wohl, ist, was die von Salzborn vorgenommene Theoriekritik zu leisten vermag.
Diese Leistungen werden in den Kapiteln 2.1. bis 2.11. präsentiert. Jedes einzelne dieser Unterkapitel widmet sich einem der o.g. Theorieansätze, ist gut strukturiert und zeugt von der schon erwähnten Kennerschaft des Autors. Die Theorieansätze werden zunächst vorgestellt, durch zahlreiche Literaturbelege auf ihre Substanz bzw. Erweiterung geprüft (etwa wenn die Freudsche Theorie über den Antisemitismus durch Verweis auf Lœwensteins Studie „Psychoanalyse de l´antisémitisme“ erweitert wird) und miteinander verglichen. Jedes einzelne Kapitel endet – bis auf eine Ausnahme – mit der Ableitung empiriehaltiger Annahmen. Die so durchgeführten theoriekritischen Vergleiche der ausgewählten Theorien und die Stringenz, mit der aus diesen Theorien die für eine empirische Prüfung operationalisierbaren Aussagen herausgearbeitet werden, suchen in der Antisemitismusforschung sicher ihresgleichen. Eine Bemerkung kann sich der Rezensent allerdings nicht verkneifen, und diese Bemerkung bezieht sich auf die erwähnte Ausnahme: Sehr kritisch geht Samuel Salzborn mit dem Theorieansatz von Zygmunt Bauman um und schreibt: „Die wenigen Momente in Baumans Theorie, die sich somit nicht bereits theoretisch-hermeneutisch als Evidenzen erwiesen haben und deshalb eine empirische Prüfung von vornherein zur Farce machen würden, stellen Adaptionen aus anderen Ansätzen dar …, so dass von einer empirischen Prüfung von Baumans Ansatz abgesehen werden kann…“ (S. 181). Dieses Urteil erscheint dem Rezensenten dann doch etwas zu undifferenziert (vgl. z.B. die Auseinandersetzungen mit Baumans Ansatz bei Holz, 2001 oder Rensmann, 2004).
Das Kapitel 3 widmet sich der empirischen Prüfung der herausgearbeiteten empiriehaltigen Aussagen. Salzborn beschränkt sich dabei auf den Nachweis, ob und inwieweit die jeweils operationalisierten Aussagen konstitutiv für den sogenannten „sekundären bzw. Schuldabwehr-Antisemitismus“ (S. 198) sind. Bekanntlich unterliegt dieser Schuldabwehr-Antisemitismus einer „Kommunikationslatenz“ (Bergmann & Erb, 1986); d.h. er wird in der Regel in öffentlichen Raum nicht geäußert. In quantitativen Studien wurde zwar immer wieder versucht, Instrumente zur Messung des sekundären Antisemitismus zu entwickeln. Als wirklich valide haben sie sich aber bisher nicht erwiesen. Salzborn wählt deshalb einen qualitativen Zugang, der die Möglichkeit bietet, „Ressentiments und Vorurteilsstrukturen abzufragen, ohne expressiv verbis auf Antisemitismus bzw. Juden eingehen zu müssen" (S. 222). Aus der repräsentativen Umfrage zur „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ im Jahre 2005 (Heitmeyer, 2006) wurden deshalb zufällig 19 Personen mit mittleren bis höheren Werte bezüglich des Schuldabwehr-Antisemitismus ausgewählt und davon sieben interviewt. Die Auswertung erfolgte qualitativ-hermeneutisch durch den Autor in Kooperation mit dem Psychoanalytiker Burkhard Brosig (siehe zur Information etwa: Brosig & Brähler, 2002). Ohne auf die spannenden Interviews und die nicht minder interessanten Interpretationen im Einzelnen eingehen zu können und zu wollen (der Rezensent empfiehlt die selbstständige Lektüre!), muss unbedingt hervorgehoben, dass und wie es Samuel Salzborn gelungen ist, in den Interviews zahlreiche Belege zu identifizieren, die auf Gültigkeit der theoretisch herausgearbeiteten Aussagen verweisen. Ganz im Sinne Kurt Lewins (Lewin, 1983, S. 356) scheinen die von Salzborn analysierten Einzelfälle genügend Potential zu besitzen, um zur Bestätigung der theoretischen Aussagen herangezogen zu werden.
Im Kapitel 4 sollen nun die Erkenntnisse aus der Theoriekritik und der empirischen Interviewstudie zusammengeführt und zu einer Politischen Theorie des Antisemitismus integriert werden. Das gelingt – aus Sicht des Rezensenten – nur bedingt. In seiner überwiegend psychoanalytischen Argumentation vermeidet es Samuel Salzborn, die Macht des Faktischen, also die gesellschaftlichen Strukturen sowie die meso- und mikrosozialen Formen (einschließlich ihrer medialen Repräsentationen) zu beschreiben und zu erklären, durch die antisemitische Konstruktionen (als negative Leitideen) konventionalisiert und tradiert sein können. Allerdings muss man dem Autor auch zugestehen, dass er – wie eingangs schon angemerkt - eine „Skizze für eine Politische Theorie des Antisemitismus“ (S. 31) vorzulegen gedachte. Die eigentliche Theoriearbeit steht also noch bevor und erfordert interdisziplinäre Kooperation und gehörige Forschungsförderung.
Fazit
Das Buch ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschrieben, die sich mit dem Antisemitismus, seiner Erforschung und seiner Bekämpfung beschäftigen. Für allgemein Interessierte ist es sicher keine leichte Lektüre, aber wegen seiner gründlichen Theoriearbeit und den empirischen Befunden dürften auch sie eine Menge Anregungen und Einsichten entnehmen können. Und schließlich ist Samuel Salzborns Buch auch eine Aufforderung, die Antisemitismusforschung weiter zu intensivieren, theoretisch zu qualifizieren und finanziell interdisziplinär, institutionell und personell noch stärker zu fördern.
Zitierte Literatur
- Adorno, W. Theodor; Frenkel-Brunswik, Else; Levinson, J. Daniel; Sanford, R. Nevitt (1950). The authoritarian personality. New York: Harper & Row.
- Altemeyer, Bob (1988). Enemies of freedom: Understanding right-wing authoritarianism. San Francisco, CA: Jossey-Bass Inc, Publishers.
- Arendt, H. (2001; Original 1951). Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. München, Zürich: Piper.
- Bauman, Z. (1989). Modernity and the Holocaust. Ithaca, N.Y.: Cornell University Press.
- Bergmann, W. & Erb, R. (1986). Kommunikationslatenz, Moral und öffentliche Meinung. Theoretische Überlegungen zum Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 38, 223-246.
- „Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus“ (Quelle: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Themen/Politik_Gesellschaft/EXpertenkreis_Antisemmitismus/bericht.pdf?__blob=publicationFile; aufgerufen am 27.1.2012.
- Bernstein, F. (1980, Original: 1926). Der Antisemitismus als Gruppenerscheinung. Königstein/Ts.: Jüdischer Verlag.
- Brosig, B., & Brähler, E. (2002). Die Angst vor dem Terror – Daten aus deutschen Repräsentativerhebungen vor und nach dem 11. September. Journal für Konflikt und Gewaltforschung, 4(2), 77-94.
- Freud, S. (1939, 1986). Der Mann Moses und die monotheistische Religion. In Freud, Siegmund. Kulturtheoretische Schriften. Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag.
- Freud, S. (1969). Brief an Arnold Zweig 1927, In: Ernst L. Freud (Hg.), Sigmund Freud – Arnold Zweig Briefwechsel, Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag.
- Frindte, W. (2006). Inszenierter Antisemitismus. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
- Grunberger, B. (1962). Der Antisemit und der Ödipuskomplex. Psyche. Eine Zeitschrift für psychologische und medizinische Menschenkunde, Heft 5.
- Heitmeyer, W. (2006). Deutsche Zustände Folge 4. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
- Holz, K. (2001). Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung. Hamburg: Hamburger Edition.
- Horkheimer, M. & Adorno, Th. W. (1969, Original 1944). Dialektik der Aufklärung. Frankfurt a. M.: Fischer.
- Lewin, K. (1983). Wissenschaftslehre. In: C.-F. Graumann (Hrsg.), Kurt-Lewin-Werkausgabe, Bd. 2. (S. 319-473).
- Postone, M. (1982). Die Logik des Antisemitismus. Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Heft 1.
- Rensmann, L. (2004). Demokratie und Judenbild. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwis-senschaften.
- Sartre, J. P. (1945, 1994). Portrait de l?antisémite ; deutsch : Überlegungen zur Judenfrage. Reinbeck b. Hamburg: Rowohlt.
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- Simmel, E. (1993; Original: 1946). Antisemitismus und Massen-Psychopathologie. In Ernst Simmel (Hrsg.), Antisemitismus. 1. vollst. dt. Ausgabe, Frankfurt a. M.: Fischer.
- Tajfel, H., & Turner, J. C. (1979). An integrative theory of intergroup conflict. In W. G. Austin & S. Worchel (Eds.), The social psychology of intergroup relations (pp. 33-47). Monterey, CA: Brooks-Cole.
- Volkov, Sh. (1978). Antisemitism as a Cultural Code. Reflections on the History and historiography of Antisemitism in Imperial Germany, in: Yearbook of the Leo Baeck Institute, XXIII, pp. 25-45.
- Zick, A., & Küpper, B. (2007). Antisemitismus in Deutschland und Europa. Aus Politik und Zeitgeschichte, 31, 12-19.
1 Nebenbei bemerkt: Ein leider fast vergessener theoretischer Ansatz, in dem einige der Annahmen der Theorie der sozialen Identität vorweggenommen werden, und der sich explizit mit der Erklärung des Antisemitismus beschäftigt, stammt von Fritz Bernstein, einem der Mitunterzeichner der israelischen Unabhängigkeitserklärung und Minister für Handel und Industrie in der Übergangsregierung von Ben Gurion. Fritz Bernstein (1926): „Der Antisemitismus als Gruppenerscheinung“ (Nachdruck 1980 mit einem Nachwort von Henri Tajfel).
Rezension von
Prof. Dr. Wolfgang Frindte
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Institut für Kommunikationswissenschaft - Abteilung Kommunikationspsychologie
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