Ilka Quindeau, Micha Brumlik (Hrsg.): Kindliche Sexualität
Rezensiert von Dr. Miriam Damrow, 20.05.2012
Ilka Quindeau, Micha Brumlik (Hrsg.): Kindliche Sexualität.
Beltz Juventa
(Weinheim und Basel) 2012.
224 Seiten.
ISBN 978-3-7799-1552-2.
19,95 EUR.
CH: 30,50 sFr.
Reihe: Kindheiten - Neue Folge.
Aufbau
Das Buch ist als Sammelband angelegt und gliedert sich in folgende Kapitel:
- Nach der Einführung von Ilka Quindeau und Micha Brumlik folgt ein Kapitel von Micha Brumlik mit dem Titel „Wie ein Kugelblitz? Das Rätsel der kindlichen Sexualität“.
- Ilka Quindeau gibt in ihrem Kapitel einen Überblick über die infantile Sexualität.
- Michael-Sebastian Honig zeigt in seinem Kapitel, überschrieben mit „Kinder und Sexualität“ den im Untertitel angelegten Beitrag der childhood studies zum Thema.
- Gunter Schmidt folgt mit einem Beitrag zu „Kindersexualität. Konturen eines dunklen Kontinents“.
- Werner Schneider-Quindeau beschäftigt sich mit der religiösen Dimension in seinem Beitrag „Kindliche Unschuld und leibliches Verlangen. Zur biblischen Symbolik von Kind und Körper“.
- Julia König zeigt in ihrem so auch übertitelten Beitrag „Transformationen eines Motivs. Von der Diskursgeschichte eines Phänomens zur Dialektik von innerer und äußerer Natur infantiler Sexualität“.
- Ulrike Schmauch beschreibt in ihrem gleichnamigen Kapitel homosexuelle Gefühle und Entwicklungen in der Kindheit.
- Claudia Burkhardt-Mußmann behandelt in ihrem Beitrag „wenn Sexualität ins Spiel kommt. Überlegungen zu konstituierenden Bedingungen infantiler Sexualität“ Ausformungen kindlicher Sexualität.
- Bettina Schuhrke thematisiert in ihrem Kapitel „Problematisches sexuelles Verhalten als Herausforderung für die Kinder- und Jugendhilfe“.
- Anja Tervooren gibt in ihrem Beitrag Informationen zur „Sexualität am Ende der Kindheit. Aufführungen unterschiedlicher Begehrensformen“.
- Renate Semper beschreibt in ihrem Beitrag „Kinder-Sexualität – Pädagogik“ das im Untertitel auch so benannte schwierige Dreiecksverhältnis.
- Volkmar Sigusch beschließt den Sammelband mit einem Kapitel „Sexualwissenschaftliche Thesen zur Missbrauchsdebatte“.
Inhalt
In der Einleitung werden mehrere Themen eingeführt: auf die Broschüre „Körper, Liebe, Doktorspiele“ wird ebenso eingegangen wie auf die in der Praxis anzutreffende Verunsicherung. Gründe für die Verunsicherung werden verortet im normativen Diskurs über Sexualität, der sich jedoch medial vorwiegend auf Erwachsenensexualität bezieht als auch in der Unklarheit dessen, was kindliche Sexualität ausmacht. Dieser Verunsicherung entgegenzuwirken ist dezidiertes Anliegen der Autoren.
Im Kapitel „Wie ein Kugelblitz? das Rätsel der kindlichen Sexualität“ geht Micha Brumlik der Frage nach, wie kindliche Sexualität in einschlägigen Lehrbüchern (Handbook of Child Psychology; Handbook of infant development, Handbuch der Kleinkindforschung etc.) dargestellt wird – im Wesentlichen als unberücksichtigt. Er notiert Ausführungen zu Geschlechtsrollen (und deren Entwicklung, zu Geschlechtsidentität, vereinzelt auch Ausführungen zu Sozialisation (von Geschlecht) und Homosexualität. Nach einem längeren Zitat von Norbert Kluge zu „Jungen und Sexualität“ wird übergeleitet zur These kollektiver Verdrängung bzw. institutioneller Abwehr. Unvermittelt (und ohne verbindenden Bezug zwischen Kluge und der Psychoanalyse) wird auf eine Rezeption bestimmter Formen kindlicher Sexualität in der empirischen Forschung verwiesen: neben Kinseys Beobachtungen werden Beobachtungen von Wera Schmidt, Melanie Klein, René Spitz gestellt. Daran schließt sich eine historische Betrachtung an: französische historische Zeugnisse kindlicher Sexualität werden ebenso bemüht wie der Marquis de Sade und Jean-Jacques Rousseau. Brumlik beschließt sein Kapitel mit der Feststellung, dass „… die Entwicklungstatsache der Genitalien mitsamt Erektionen und Masturbationen beinahe trivial, zwar besser bestätigt als Kugelblitze, aber damit noch lange nicht in ihrer existentiellen Bedeutung verstanden“ (S. 22) sei, aber gleichzeitig die von Erwachsenen beobachteten Phänomene kindlicher Sexualbetätigung nicht von Phantasien und Projektionen der Erwachsenen zu trennen sei.
Ilka Quindeau gibt in ihrem Kapitel zunächst auf 8 Seiten einen Überblick zur Freudschen Konzeption von Sexualität und fokussiert auf kindliche Sexualität. Im historischen Abschnitt zeichnet sie die Unterscheidung von Triebleben und Sexualfunktion nach. Auf die Frage der Manifestation kindlicher Sexualität rekurriert sie auf die methodischen Zugangsschwierigkeiten (Zugang nur über Sprache möglich) und vergleicht stattdessen die verschiedenen Argumentationslinien zur Zuschreibung kindlicher Sexualität. Sie bezieht sich vorrangig auf das ursprünglich weit angelegte Sexualitätskonzept von Freud, das er selbst jedoch im Laufe der Zeit änderte. Sie bezieht sowohl die differenten Formen sexueller Vorlieben als auch die sexuellen Orientierungen als gleichwertig ein. Insbesondere zeichnet sie eine Begründung kindlicher Sexualität nach, die stark adultistisch orientiert erscheint: „Mit dem Konzept infantiler Sexualität lässt sich – jenseits von plötzlich einsetzenden, endogenen Reifungsvorgängen - begründen, wie erwachsene Sexualität entsteht oder sich entwickelt“ (S. 28). Der Abschnitt zu Ferenczis Konzeption der Unterscheidung infantiler und erwachsener Sexualität beschränkt sich jedoch auf die Rezeption eines Aufsatzes zur Differenzierung von Zärtlichkeit und Leidenschaftlichkeit. Unverständlich, weil unklar bzw. gar nicht hergeleitet, bleibt die Position der Autorin zu kindlichen Orgasmen: Wird vorher auf die Unmöglichkeit des Erfassens verwiesen, wird jetzt (ohne weitere Begründung) auf die Tatsache kindlicher Orgasmen rekurriert: „Auch wenn empirisch nicht festzustellen ist, wie das Kind einen Orgasmus erlebt…“ (S. 30). Die Altersspanne des betreffenden Kindes wird nicht weiter angegeben. Die Konstitution des Zusammenhangs Körper-Sexualität verortet die Autorin einmal in psychischen Vorgängen wie etwa unbewussten Phantasien, in der Allgemeinen Verführungstheorie Laplanches wie auch in den Interaktionen. Sie beschreibt in den nächsten Abschnitten Varianten kindlicher Sexualität und geht auf die Oralerotik und die Genitalerotik näher ein. Hier grenzt sich die Autorin streng von biologischen Thesen ab, da sie Sexualität (hier: Erregbarkeit) als erworben auffasst. Im Bereich der Genitalerotik grenzt Quindeau sich deutlich von der Freudschen Konzeption der Psychodynamik kindlicher Masturbation ab: gelingende Objektbeziehung (in Anlehnung an Spitz) als Voraussetzung und Erinnerung als Umschrift sind für sie mit Masturbation verbunden. Gleiches gilt für die phallische Sexualität: ist Freud androzentristisch, plädiert Quindeau für eine Betrachtung von Phallizität als Form infantiler Sexualität bei beiden Geschlechtern. Eine Herleitung oder Begründung für die Auffassung findet sich nicht in ihrem Text. Die Autorin beschließt ihr Kapitel mit einer Stellungnahme zur Auffassung kindlicher Sexualität als homolog oder heterolog mit der Feststellung, dass das Menschliche an Sexualität das Infantile ist. Gleichzeitig stellt sie die Zweizeitigkeit der Sexualentwicklung in Frage und sieht in Einflüssen der Interaktionserfahrungen auf Körper ein wichtiges Forschungsdesiderat.
Gunter Schmidt beschreibt die Entdeckung der Kindersexualität als Entdeckung der sexuellen Identität (in der Zeit von 1850 bis 1900); als Manifestation sexueller Besonderheit, und da insbesondere der Homosexualität und damit (heute) als Teil individueller Entwicklung. In weiteren Abschnitten geht er insbesondere auf die bis heute vorherrschenden Paradigmen in der Betrachtung kindlicher Sexualität ein. Er beginnt mit dem homologen Modell der Kindersexualität, in dem kindliche Sexualität als Vorform der erwachsenen Sexualität erscheint. Er beschließt den Abschnitt mit einer Kritik am homologen Modell. In einem Exkurs zum sozialen Kontext von Erinnern und Erleben wird die Verschwörung des Schweigens dem familiarisierten Sexualkonzept gegenübergestellt: heute sei Kindern sexuell fast alles erlaubt. Schmidt sieht das durchaus kritisch: „Sexspiele in Heimlichkeit, bei denen man nicht erwischt werden darf, sind vermutlich atemberaubender als sexualpädagogisch vor- und nachbereitete Doktorspiele unter dem wohlwollenden Blick der Eltern“ (S. 66). Inwieweit diese Position für alle Eltern und alle Kinder der BRD gelten darf, wird nicht thematisiert. In der Darstellung der heterologen Position bezieht sich Schmidt auf die Psychoanalyse, um den Grundlagen gerade nicht zu folgen. Das Nichtfolgen (bzw. Ablehnen) zentraler Annahmen wie einer Phasenfolge sexueller Entwicklung, der ödipalen Situation und dem Sexualtrieb ermöglicht eine Auffassung als Vollziehen der sexuellen Entwicklung in nichtsexuellen Bereichen, d.h. durch Erfahrungen / Erlebnisse, die (eng betrachtet) nicht sexuell sind (Blaupause des Begehrens). Er beschließt sein Kapitel mit einer Darstellung zur sexuellen Sozialisation und greift dabei auf differente Theoretiker und Modelle zurück (Stollers microdots ebenso wie Moneys Lovemaps), um festzustellen, dass sich die heterologe Position durchgesetzt hat.
Ulrike Schmauch fasst in ihrem Beitrag zu homosexuellen Gefühlen und Entwicklungen in der Kindheit theoretische wie praktische Aspekte zusammen. Sie beginnt mit einem kurzen Abriss theoretischer Überlegungen zu homosexuellen Entwicklungen in der Kindheit und bezieht sich dabei auf unterschiedliche Konzepte sexueller Orientierungen, wobei sie die Theorie gradueller Orientierung von Kinnish et al (2004) am ehesten vertritt (für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept einer festgelegten sexuellen Orientierung vgl. Kinnish et al. 2004, Watzlawik 2009). In diesem Abschnitt exzerpiert sie kurz Poludas Überlegungen zur lesbischen Entwicklung und Danneckers Beiträge zur schwulen Entwicklung. Unbegründet (und unerwähnt) bleiben jedoch Überlegungen, wieso sich lesbische und schwule Entwicklung als different erweisen und nicht als übereinstimmend homosexuell. In einem zweiten Abschnitt berichtet die Autorin über Erkundungen im psychosozialen Bereich, in dem sie Gespräche mit Fachkräften führte und präsentiert dazu ihre Schlussfolgerungen: „Was bedeutet es für die Sicht auf Mädchen und Jungen und für den Umgang mit ihnen, wenn wir … homosexuelle Gefühle und Entwicklungen bei ihnen für ebenso selbstverständlich möglich halten wie heterosexuelle Entwicklungen“ (S. 123). Schmauch ruft zur Selbstreflexion pädagogischer Fachkräfte auf, zur bewussteren Beobachtung (wie in ihrer Einführung zum zweiten Blick) und damit zur Überprüfung von Haltung und Wahrnehmung, und nimmt dazu auch auf strukturelle Bedingungen der Einrichtungen Bezug als gemeinsame Auseinandersetzung. Ihr Fazit: „wenn dies gelingt, kann das Thema in Leitbild und Konzeption eingebettet und Teil der Qualitätsstandards werden. Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Gefühle können in Einrichtungen für Kinder und Erwachsene ebenso selbstverständlich wahrnehmbar werden wie heterosexuelle Gefühls- und Lebensweisen“ (S. 125). Hilfreich wäre im letzten Abschnitt ihres Beitrags ein Verweis auf entsprechende sexualpädagogische Materialien gewesen. So verweist sie zwar auf das nötige Einbinden von Materialien, die (auch) sexuelle Vielfalt thematisieren, gibt aber selbst keine an. Möglich wäre vielleicht auch ein Verweis auf entsprechende Organisationen und Institutionen gewesen (LSVD, Befah etc.).
Bettina Schuhrke thematisiert in ihrem Beitrag problematisches sexuelles Verhalten als Herausforderung für die Kinder- und Jugendhilfe. Sie referiert zu Beginn kurz Forschungsergebnisse zum problematischen sexuellen Verhalten Minderjähriger und beginnt diesen Abschnitt mit dem Versuch der Abgrenzung von normalem und problematischem sexuellen Verhalten. Dazu verweist sie auf einige Kriterienkataloge (Pithers et al. 1998, Hall et al. 2002) als auch auf den von Friedrich et al. entwickelten Fragebogen des Child Sexual Behavior Inventory (CSBI). In einem weiteren Abschnitt referenziert sie sexuelles Verhalten als psychische Störung, wie im ICD (internationales Klassifikationssystem) in 3 Aspekten differenziert wird: sexuelle Funktion, sexuelle Objektbeziehung und Geschlechtsidentität. Im Abschnitt zu problematischem sexuellem Verhalten als Straftatbestand wird sowohl auf nationale wie internationale Statistiken Bezug genommen. Auf Wirkungen sexueller Straftaten wird in folgender Weise Bezug genommen: Die Autorin zeigt auf, dass sexuelle Übergriffe altersunabhängig (vom Tatbegehenden) sich schädlich auswirken können: „Möglicherweise haben Opfer Minderjähriger mehr sexuelle Probleme, gerade weil sexuelle Kontakte bei einem geringeren Altersunterschied weniger unangemessen erscheinen und weil Lernen innerhalb der … Gleichaltrigengruppe leichter fällt…“ (S. 162). In einem zweiten größeren Abschnitt wird eine Studie zu problematischem sexuellen Verhalten in Hilfen zur Erziehung vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Sekundäranalyse eines Fragebogendatensatzes (Dokumentationen von 125 Einrichtungen aus 10 Bundesländern) im Rahmen von EVAS (vgl. Schuhrke und Arnold 2009). Als Ergebnis der Auswertung kommt Schuhrke zu dem Schluss, dass innerhalb der Jugendhilfe die Gruppe der Kinder und Jugendlichen mit sexuellen Symptomen eine deutlich mit Symptomen und Störungen belastete Gruppe darstellt. Unter Berücksichtigung der Zahl der Symptome, Störungen und Schweregrad wird dieser Gruppe eine signifikant höhere Belastung zugewiesen (im Vergleich zur klinischen Kontrollgruppe). Gleichzeitig ist innerhalb der Gruppe sexuell auffälliger Kinder und Jugendlicher ein höherer Anteil betreuungsintensiver Hilfen zur Erziehung (stationär bis ambulant, Vollzeitpflege und Pflegefamilie) zu verzeichnen. Die Autorin vermutet einen höheren Anteil abgebrochener Betreuungsverhältnisse, weil die Kinder eine besondere Herausforderung darstellen. Im dritten Abschnitt werden sexuelle Auffälligkeiten als Herausforderung in der Kinder- und Jugendhilfe angesprochen. Herausforderungen werden dabei auf mehreren Ebenen sichtbar: sexuell auffällige Kinder sind vielfach durch Bindungsstörungen und dissoziale Verhaltensweisen, die nur über geringe Ressourcen verfügen, gekennzeichnet. Damit steigt das Risiko verminderten Fürsorgeverhaltens bis hin zum Abbruch des Betreuungsverhältnisses. Oftmals fühlt sich das Personal in entsprechenden Einrichtungen mit dem auffälligen Verhalten überfordert. Gleichzeitig können unerwünschte Lernprozesse durch Modellernen bei anderen Kindern auftreten. Risiken bestehen ebenfalls, wenn sexuell risikoreiche Situationen aufgesucht werden oder sich die Übergriffe auf andere Kinder beziehen. Die Autorin zeigt mögliche Interventionen auf: intensive supervisorische Begleitung des Fachpersonals in Einrichtungen und gute Vorbereitung der Pflege- und Adoptivfamilien. Bei kleineren Kindern empfiehlt die Autorin, das unangemessene sexuelle Verhalten zu ändern, in dem die Eltern-Kind-Beziehung verbessert wird.
Diskussion
Der vorliegende Band beleuchtet das Phänomen kindlicher Sexualität vornehmlich von der theoretischen Annäherung durch psychoanalytische Annahmen. Welche weiteren theoretischen Modelle (und ob sie) zur Verfügung stehen, wird im Band nicht näher erläutert. Neben heterosexuellen Ausformungen kindlicher Sexualität werden von einigen Beiträgen (u.a. Tervooren, auch Schmauch) homosexuelle Erlebnisweisen von Kindern diskutiert. Eine Erweiterung auf trans- und bisexuelle Kinder hätte das Panorama kindlicher Sexualität abgerundet. Die in einigen Beiträgen unterschiedlich akzentuierte Forderung nach sexualpädagogisch ausgebildetem Fachpersonal in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wird vorrangig im Beitrag von Renate Semperaufgegriffen. Durchaus kritisch gesehen werden kann die Einbindung von problematischem sexuellem (d.h. sexuell auffälligen) Verhaltens von Kindern. Die Abgrenzung von „normal“ zu „auffällig“ kann häufig nicht trennscharf gezogen werden, wie Schuhrke betont. So steht gerade sexuelle Neugier von Kindern schnell im Verdacht, auf auffälliges sexuelles Problemverhalten zu deuten. Der wiederholt aufzufindenden Forderung nach mehr (und besserer) Sexualpädagogik sollte daher von politischer wie institutioneller Seite Rechnung getragen werden. Erfolgt eine stärkere Einbindung nicht, wird kindliche Sexualität ein Phänomen der Moralpanik bleiben.
Fazit
Das Buch zeichnet wissenschaftlich fundiert theoretische Diskurse nach und gibt – in Teilen – wertvolle und wichtige Impulse zur pädagogischen Umsetzung. Es ist damit für Studierende sozialwissenschaftlicher Studiengänge, die sich einen Einblick in das spannende Themengebiet kindlicher Sexualität erarbeiten wollen, gut geeignet. Für PraktikerInnen ist das Buch nicht immer leicht verständlich, sollte aber dennoch zur Pflichtlektüre für pädagogische Fachkräfte in der Kinde- und Jugendhilfe gezählt werden.
Rezension von
Dr. Miriam Damrow
Hochschule Magdeburg-Stendal
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Es gibt 48 Rezensionen von Miriam Damrow.
Zitiervorschlag
Miriam Damrow. Rezension vom 20.05.2012 zu:
Ilka Quindeau, Micha Brumlik (Hrsg.): Kindliche Sexualität. Beltz Juventa
(Weinheim und Basel) 2012.
ISBN 978-3-7799-1552-2.
Reihe: Kindheiten - Neue Folge.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12979.php, Datum des Zugriffs 26.01.2025.
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