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Siegmar Saul: Führen durch Kommunikation

Rezensiert von Mag. Friedrich Graf-Götz, 05.12.2012

Cover Siegmar Saul: Führen durch Kommunikation ISBN 978-3-407-36503-3

Siegmar Saul: Führen durch Kommunikation. Mitarbeitergespräche strukturiert, zukunftsorientiert und motivierend. Beltz Verlag (Weinheim, Basel) 2012. 240 Seiten. ISBN 978-3-407-36503-3. D: 34,95 EUR, A: 35,90 EUR, CH: 47,90 sFr.
Reihe: Beltz Weiterbildung.

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Thema

Das Buch wendet sich an Führungskräfte und möchte Anleitung zur Führung von Mitarbeitergesprächen geben. Es werden sowohl allgemeine Gesprächstechniken als auch konkrete Gesprächsphasenkonzepte zur Vorbereitung und erfolgreichen Durchführung verschiedener Arten von Mitarbeitergesprächen vorgestellt .

Autor

Siegmar Saul hatte selbst eine hohe Führungsposition bei der Deutschen Bundespost inne und arbeitete später als Managementtrainer in der Führungsakademie der Telekom. Er ist Autor und Koautor einer Reihe von Veröffentlichen zum Thema Führungskommunikation und Managementfortbildung.

Aufbau

Das Buch hat drei Kapitel.

  1. Das 1. Kapitel beinhaltet allgemeine Gesprächstechniken und geht auf Kommunikationsverhalten in schwierigen Gesprächssituationen ein.
  2. Das 2. Kapitel stellt Gesprächsphasenkonzepte für die „großen Mitarbeitergespräche“ vor. Behandelt werden 13 verschiedene Arten von Mitarbeitergesprächen, gereiht von A bis Z, beginnend mit Anerkennungsgespräch bis hin zum Zielvereinbarungsgespräch. Dabei wird jeweils auf die Fragen „Was soll ich tun?, In welcher Reihenfolge soll ich es tun? Wie kann ich es tun?“ eingegangen.
  3. Das 3. Kapitel geht auf „Kleine Mitarbeitergespräche“ ein. Sie dienen nach Siegmar Saul der Beziehungspflege, der Steuerung des Betriebsablaufs und dem Mitteilen von Kontrollergebnissen.

Inhalt

Im ersten Kapitel führt der Autor Erfolgskriterien für Mitarbeitergespräche ein. Erfolgreich sind Mitarbeitergespräche seiner Meinung nach dann,

  • wenn ein gutes und für alle Beteiligten akzeptables Ergebnis erzielt wurde,
  • der Zeitaufwand dem Gesprächsziel angemessen war
  • sein Verlauf sowohl vom Vorgesetzten als auch vom Mitarbeiter als befriedigend erlebt wurde.

Des Weiteren werden Grundfunktionen des Mitarbeitergesprächs unterschieden, nämlich a) die Sicherstellung des angestrebten Unternehmensziels und b) die Entwicklung und der Pflege einer Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter.

Ausgehend von der in der Gesprächspsychologie gängigen Unterscheidung von Sach- und Beziehungsebene entwickelt der Autor eine Reihe von Empfehlungen, die neben Hinweisen zur Gesprächshaltung auch das Zuhörens und die Beachtung nichtverbaler Signale umfassen.

Im weiteren Verlauf geht Saul auf die Vorbereitung und die Entwicklung des Gesprächsplans ein und beschreibt nicht nur worauf zu achten ist, sondern bietet auch eine Reihe von nützlichen Checklisten und Konzepten an, die sich zur Analyse und Planung eigener Gesprächssituationen eignen. Anschließend wird auf die Inhalte und auf die Fragen der Beziehungsgestaltung in den einzelnen Phasen eines Gesprächsablaufs eingegangen.

Zum Abschluss des ersten Kapitels folgen Hinweise zum Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen.

Im zweiten Kapitel werden nun konkretere Gesprächsphasenkonzepte für die sogenannten großen Mitarbeitergespräche vorgestellt. Mit großen Mitarbeitergesprächen sind Führungssituationen gemeint, die außerhalb der Arbeitsroutine im Büro des Vorgesetzten stattfinden, formalisiert sind und deutlich erkennbare Phasen aufweisen.

Einleitend zur jeweiligen Gesprächssituation werden grundsätzliche Anmerkungen zu ihrem Stellenwert und zu ihrem Nutzen gemacht. Weiters werden typische Phasen des Ablaufs beschrieben und Empfehlungen für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Gesprächs abgegeben.

Das dritte Kapitel geht auf die sogenannten kleinen Mitarbeitergespräche ein. Diese Gespräche entstehen eher in der Situation, sind daher spontan und dienen der Kontaktpflege und Klärung von Routineangelegenheiten. Sie sind eher kurz und nicht formalisiert. Dennoch gibt der Autor eine Reihe von Empfehlungen ab. Anzumerken ist, dass er auch dem kleinen Mitarbeitergespräch große Bedeutung zumisst. Es eignet sich insbesondere für die Kontaktpflege beim Walking-around, einem Führungsinstrument, das den Amerikanern Peters und Waterman zugeschrieben wird. Beim Walking-around sucht die Führungskraft Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen auf und macht wichtige Beobachtungen zum Arbeitsalltag. Dabei sieht der Mitarbeiter sich und seine Arbeit wichtig genommen und es ergeben sich viele Gelegenheiten zum Gespräch. Auch wenn oft nicht mehr als Small Talk entsteht, werden vertrauensvolle Beziehungen zwischen Führungskraft und Mitarbeiter aufgebaut, die eine gute Basis für spätere „große Gespräche“ entstehen lassen.

Fazit

Der Autor nimmt das unter vielen Führungskräften verbreitete Bedürfnis nach konkreten Anleitungen zur Gestaltung von Mitarbeitergesprächen auf und geht sehr detailliert auf die verschiedenen Arten von Gesprächen ein, die Führungskräfte in ihrem Verantwortungsbereich zu führen haben. Nachdem nicht nur die Inhalte dieser Gespräche behandelt werden, sondern auch Hinweise zur Gesprächspsychologie erfolgen, finden Führungskräfte in dem Buch einen für viele Fragen heranzuziehenden Ratgeber für ihre Mitarbeiterkommunikation. Die verschiedenen Gesprächssituationen werden wohl mit Gesprächsphasenkonzepten sehr formalisiert beschrieben, aber neben Anleitungen zur Analyse der eigenen Mitarbeitergespräche, werden auch Hilfestellungen zum Erkennen der in den eigenen Situationen angelegten spezifischen Herausforderungen gegeben. Damit ist gewährleistet, dass Führungskräfte über wertvolle technische Hinweise hinaus auch Anstöße zur Reflexion der eigenen Praxis erhalten.

Rezension von
Mag. Friedrich Graf-Götz
Universitätslektor, Supervisor und Unternehmensberater, Mitarbeiter in der Erwachsenenbildung
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Es gibt 12 Rezensionen von Friedrich Graf-Götz.

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ISSN 2190-9245