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Sabine Hebenstreit-Müller, Burkhard Müller (Hrsg.): Beobachten in der Frühpädagogik

Rezensiert von Nancy Winkler, 24.09.2012

Cover Sabine Hebenstreit-Müller, Burkhard  Müller (Hrsg.): Beobachten in der Frühpädagogik ISBN 978-3-86892-054-3

Sabine Hebenstreit-Müller, Burkhard Müller (Hrsg.): Beobachten in der Frühpädagogik. Praxis – Forschung – Kamera. verlag das netz GmbH (Kiliansroda) 2012. 143 Seiten. ISBN 978-3-86892-054-3. D: 24,90 EUR, A: 25,60 EUR.

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Thema

Das Buch beschäftigt sich Allgemein mit zwei sehr relevanten Fragen, welche sich mit der Frühkindlichen Förderung und Bildung beschäftigen sollen. Eine beigefügte DVD, welche das Beobachtete protokolliert, soll dabei zur Veranschaulichung dienen. Diese zwei Fragen werden wie folgt beschrieben: Es soll herausgefunden werden, in wie weit „praktisch- pädagogische Tätigkeiten und wissenschaftliche Forschung“im Zusammenhang stehenund ob die Möglichkeit besteht, aus dem Beobachteten ein Förderangebot für Kinder im Frühkindlichem Alter zu erstellen.

AutorIn oder HerausgeberIn

Die seid1999 als Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses (Berlin) eingesetzte Frau Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller erprobte dort, als erste deutsche Einrichtung, das britische "Early Excellence Centre" Modell. Nicht nur als Sozialwissenschaftlerin, sondern auch als Lehrerin in Grund- und Hauptschulen, in der Familienforschung und Bereichen der Sozialen Dienste von Jugendämtern wurde sie bereits tätig.

Entstehungshintergrund

Ausgangspunkt des vorliegenden Buches waren kamera-ethnografische Studien (DVD´s), welche in der Zusammenarbeit mit der Einrichtung des Pestalozzi-Fröbel-Hauses entstand. Aus einem Workshop im Frühjahr 2010 sollte hervor gehen, wie sich aus den verschiedenen Erfahrungs- und Wissenshintergründen neue Fragen und Perspektiven an das Videomaterial herantragen lassen.

Aufbau und Inhalt

Das Buch enthält ein Vorwort, drei Hauptteile sowie zwei Anhänge. Zunächst wird im ersten Teil „Pädagogik und Kamera- Ethnografie“ die Frage beleuchtet, was „beobachten“ überhaupt heißt und dieses im Zusammenhang mit Kita- Pädagogik und Kamera- Ethnografie betrachtet. Danach wird im zweiten Teil „Beobachtung und Förderung“ wird die -Frage der Wahrnehmenden Beobachtung, Förderung und Verständigung mit Kindern geklärt und wieder anhand von DVD- Material veranschaulicht. Im dritten und letzten Teil „Forschende Rekonstruktion“ werden die Beobachtungen analysiert und anhand von praxisanalytischen Skizzen erklärt.

Teil 1 Pädagogik und Kamera- Ethnografie. Der erste Teil des Buches gliedert sich in 3 Abschnitte, welche sich mit der Klärung der Begrifflichkeit des Beobachtens beschäftigt, kurze Diskussionsbeiträge zur Pädagogik und Kamera- Ethnografie liefert und in wie weit diese beiden Felder kooperieren können. Sehr interessant hierbei sind die Diskussionsbeiträge, da festgestellt wird, da je nach pädagogischer Fachkraft beobachten etwas anderes heißen kann. Man bekommt somit interessante Einblicke durch unterschiedliche Sichtweisen der verschiedenen Tätigkeitsbereiche.

Teil 2 Beobachtung und Förderung. Auch in diesem Teil werden uns verschiedene Ansichten durch Diskussionsbeiträge präsentiert. Im ersten Teil soll es um die Wahrnehmung und Beobachtung, Förderung und Verständigung mit Kindern gehen. Dies bildet die wohl wichtigste Grundlage während der pädagogischen Ausbildung, mit der sich der dritte Teil auseinander setzt. Ausführlich werden die Kinder als Beobachter und Gestalter ihres pädagogischen Umfeldes beschrieben und die Relevanz von Hand in Handarbeit mit der ErzieherIn geschildert. Ist dies nicht gegeben, so kann kein professionelle Praxis für die pädagogische Fachkraft entstehen und kein anregendes Umfeld für die Kinder. Im Resümee des zweiten Teils heißt es: „Kamera- ethnografische Dokumentationen haben in Ausbildung und Studium eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten mit unterschiedlichen Intentionen: die Komplexität der Situation in der Kindertageseinrichtung kann durch Kamera- Ethnografie erkundet werden.“

Teil 3 Forschende Rekonstruktionen. Der letzte Teil des Buches steht vor allem die Bedeutung des forschenden Außen-Standpunktes im Mittelpunkt. Ethnografische Forschung soll etwas zeigen, was die Akteure als solches nicht wahrnehmen. Gerade dadurch zeichnet sich diese Forschungsmethode aus. Auch die angeführten Beispiele in diesem Teil zeigen exemplarisch, wie die Ergebnisse der Kamera- Ethnografie als Material für weitere Forschungen genutzt werden können. Zum Abschluss des dritten Teils wird ebenfalls wieder eine Diskussionsrunde angebracht, in dem Beobachtungsstandpunkte ausgetauscht werden.

Fazit

Dieses Buch ist nicht nur für interessierte Erzieherinnen zu empfehlen, sondern auch für Studierende sozialer Studiengänge eine Bereicherung. Beobachtungen in der Frühkindlichen Pädagogik werden nicht nur gut beschrieben sondern auch durch das beigefügte Videomaterial sehr gut veranschaulicht. Ebenfalls wird man durch zahlreiche Diskussionsbeiträge selbst zum Nachdenken und reflektiert angeregt.

Rezension von
Nancy Winkler

Es gibt 1 Rezension von Nancy Winkler.

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ISSN 2190-9245