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Simone Lentes, Peter Thiesen (Hrsg.): Ganzheitliche Sprachförderung

Rezensiert von Dipl. Soz. päd. Claudia Nicolaus, 11.10.2013

Cover Simone Lentes, Peter Thiesen (Hrsg.): Ganzheitliche Sprachförderung ISBN 978-3-589-24770-7

Simone Lentes, Peter Thiesen (Hrsg.): Ganzheitliche Sprachförderung. Ein Praxisbuch für Kindergarten, Vorschule und und Hort ; [mit Kopiervorlagen mit CD-ROM!]. Cornelsen Verlag GmbH (Berlin) 2012. 4., überarb. Auflage. 111 Seiten. ISBN 978-3-589-24770-7. D: 24,95 EUR, A: 25,70 EUR, CH: 39,80 sFr.
Reihe: Sprache & literacy.

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Thema

Das Praxisbuch Ganzheitliche Sprachförderung zielt auf die Sprachförderung unter besonderer Berücksichtigung der Verknüpfung der Sprache mit Wahrnehmung und Bewegung ab. Dies wird in der vorliegenden Handreichung sowohl in der Theorie als auch in den Praxisbeispielen berücksichtigt.

Autorin und Autor

Simone Lentes, geb. Neumann ist Diplom-Pädagogin, Lehramtsexamen für Sonderpädagogik und arbeitet an einer Förderschule in Mühlheim. Sie beschäftigt sich besonders mit dem Thema Sprachförderung und hat im Eigenverlag einen Test zur Überprüfung sprachlicher und sensomotorischer Fähigkeiten herausgebracht („Unterwegs mit dem kleinen Zauberer“).

Peter Thiesen, geb. 1952, ist Diplomsozialpädagoge und arbeitet seit 1979 als Oberstudienrat/Dozent an der Fachschule für Sozialpädagogik in Lübeck. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Standardwerke zur Sozial-, Spiel, und Schulpädagogik.

Entstehungshintergrund und Zielgruppe

Das Buch Ganzheitliche Sprachförderung ist eine sorgfältig überarbeitete und um eine CD-ROM mit 55 Spielvorlagen ergänzte 4. Neuauflage. Sie wendet sich als Handreichung an Pädagoginnen und Pädagogen für ihre Alltagsarbeit in Frühförderung, Kindergarten und Hort. Es eignet sich ebenso für interessierte Eltern, die ihr Kind in der Sprachentwicklung anregen und fördern möchten (vgl. Vorwort S.7)

Aufbau und Inhalt

Das Praxisbuch ist nach einer allgemeinen Einleitung zum Thema Sprache in zwei Schwerpunkte gegliedert, die ausgewogen zueinander stehen:

  1. Sprachförderung: Theoretische Grundlagen
  2. Spielvorlagen: Von „Einkaufsspiel“ bis „Wasserdrachen“

Die theoretischen Grundlagen werden begonnen mit einem kurzen Abriss zur Bedeutung der Sprache, Sprachentwicklung und ihre Störungen, der Zusammenhang von Sprache und Wahrnehmung und der Zusammenhang von Sprache und Bewegung. Die Grundlagen werden abgeschlossen, indem die Frage nach dem Wie? geklärt wird und die Bedeutung des Spiels herausgestellt wird. Somit wird ein Grundstein für dieses Thema gelegt, besonders für Eltern ist es sehr verständlich formuliert. Im Folgenden werden spezifische Themen aufgegriffen, beginnend mit Sprachspiele zur Erweiterung des Wortschatzes, grammatischer Fähigkeiten und zur Förderung kommunikativer Fähigkeiten. Zu Beginn der Sprachspiele gibt es immer eine kurze Begriffsklärung zur jeweiligen Vertiefung. Die Spiele sind wie folgt aufgebaut:

  • Spielintention,
  • Alter,
  • So geht’s und z.T.
  • Variante bzw.
  • Tipp.

Einige Sprachspiele werden durch Illustrationen unterstützt. Die Sprachspiele sind bekannte Spiele und Ideen, die aber einer vorgenommenen Ordnung der AutorInnen unterliegen. So können diese Spiele/Übungen bewusst im pädagogischen Alltag verwendet werden. Es erleichtert PädagogInnen und Eltern die Suche, gezielt Spiele für die Förderung bestimmter Fähigkeiten einzusetzen. Die anschließenden Themen sind ebenso aufgebaut. Im Thema Sprache und Wahrnehmung wird von den Autoren die auditive, visuelle und taktile Wahrnehmung präferiert. Bei der Förderung der Sprache und Bewegung werden Bewegungsspiele für den ganzen Körper, Handgeschicklichkeits- und Fingerspiele sowie Mundgeschicklichkeitsspiele beschrieben. Danach setzen sich die Autorin mit der Planung der Sprachförderung auseinander. Sie formulieren Beispiele, die zeigen sollen, wie eine sprachliche Förderung aufgebaut werden kann. Dieses erfolgt für die Fördermöglichkeiten im Bereich kommunikative Fähigkeit und Wortschatzerweiterung. Es sind zehn Fördereinheiten dargestellt nach folgendem Aufbau

  • Materialien,
  • So geht´s und
  • Förderung.

Es wird deutlich, dass hier vertraute Muster beibehalten werden. Dieses wirkt übersichtlich und für die Praxis klar strukturiert.

Der zweite Teil schließt sich mit 55 Spielvorschlägen an. Gegliedert sind diese Spiele in

  • Sprachspiele,
  • Wahrnehmungsspiele und
  • Bewegungsspiele (vorwiegend Spiele zur Schulung der Feinmotorik).

Die Spiele sind kurz beschrieben und können, zum Teil mit Hilfe der Kopiervorlage, gespielt werden. Dabei geht es um Zuordnungen (erkennen, benennen und zuordnen), Ober- und Unterbegriffe, dem Beschreiben von Gefühlen u.v.m. Dieses ist spielerisch verpackt (Memory, Domino, Würfelspiele u.a.) und die Beschreibungen der Spiele sind gut zu verstehen. Die 55 Spielvorschläge können mit Hilfe der CD-ROM gespeichert und jederzeit vervielfältigt werden.

Diskussion

Das Praxisbuch mit vielfältigen Sprachspielen für Kindergarten, Vorschule und Hort wird seinem Namen mehr als gerecht. Es ist ein Praxisbuch mit sehr vielen Anregungen, die Sprache von Kindern bewusst zu fördern. Den AutorInnen ist es gelungen, die Ideen und Spiele übersichtlich für den Nutzer aufzubereiten. Gerade für das Thema Wortschatzerweiterung, Grammatik und der Förderung der kommunikativen Fähigkeit gibt das Buch PädagogInnen im frühkindlichen Bereich eine Fülle von Anregungen, die sich im Kindergartenalltag/Vorschulalltag anwenden lassen. Die schwarz-weißen Illustrationen mögen nicht jedem gefallen, ich persönlich finde sie passend, da diese farblich von den Kindern selbst gestaltet werden können.

Fazit

Das Buch „Ganzheitliche Sprachförderung“ ist ein Muss für die Arbeit in Kindertagesstätten, Vorschule und auch in der Frühförderung. Die Materialien können jederzeit ausgedruckt und verwendet werden. Vor allem aber bieten die Spielvorschläge (mit den Varianten) eine Vielzahl von Sprechanlässen und sollten im pädagogischen Alltag einen festen Platz einnehmen.

Rezension von
Dipl. Soz. päd. Claudia Nicolaus
Lehrkraft für besondere Aufgaben Hochschule Magdeburg-Stendal
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Es gibt 12 Rezensionen von Claudia Nicolaus.

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ISSN 2190-9245