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Andreas Heinemann-Grüder, Isabella Bauer (Hrsg.): Zivile Konfliktbearbeitung

Rezensiert von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, 24.06.2013

Cover Andreas Heinemann-Grüder, Isabella Bauer (Hrsg.): Zivile Konfliktbearbeitung ISBN 978-3-8474-0031-8

Andreas Heinemann-Grüder, Isabella Bauer (Hrsg.): Zivile Konfliktbearbeitung. Vom Anspruch zur Wirklichkeit. Verlag Barbara Budrich GmbH (Opladen, Berlin, Toronto) 2013. 245 Seiten. ISBN 978-3-8474-0031-8. D: 26,90 EUR, A: 27,70 EUR.

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Mobilisierung der Zivilgesellschaften für Frieden und menschliche Sicherheit

Frieden ist das höchste Gut der Menschheit, aber auch das fragilste und gefährdetste. Die theoretischen und praktischen Bemühungen, die Friedfertigkeit der Menschen zu begründen und zu fördern, „Duldsamkeit zu üben und als gute Nachbarn in Frieden miteinander zu leben, unsere Kräfte zu vereinen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren“, wie dies in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen vom 26. 6. 1945 der Menschheit aufgegeben wird, ist und bleibt eine immerwährende, in der sich immer interdependenter und entgrenzender entwickelnden (Einen?) Welt immer dringlicher werdende Herausforderung (Matthias Lutz-Bachmann / Andreas Niederberger, Hrsg., Krieg und Frieden im Prozess der Globalisierung, 2009, www.socialnet.de/rezensionen/8045.php). Weil „Kriege“, wie dies in der Präambel der Verfassung der UNESCO vom 16. 11. 1945 zum Ausdruck kommt, „im Geiste der Menschen entstehen, (müssen) auch die Bollwerke des Friedens im Geiste der Menschen errichtet werden“.

Konflikte sind menschlich. Sie existieren im Paradies genauso wie im Alltag. Und zwar individuell und kollektiv, lokal und global. Es wäre illusorisch und vermessen, sich ein Zusammenleben der Menschen ohne Konflikte vorzustellen. Was aber notwendig ist, die Menschen konfliktfähig zu machen (vgl. dazu z. B.: Heinz Dedering, Hg., Konflikt als paedagogicum, Frankfurt/M. 1983, 346 S.). Die vielfältigen Bemühungen, die Friedensfähigkeit der Menschen theoretisch und praktisch zu begründen (Peter Schlotter / Simone Wisotzki, Hrsg., Friedens- und Konfliktforschung, 2011, www.socialnet.de/rezensionen/11889.php), finden in zivilgesellschaftlichen Theorien und Konzepten ihren Niederschlag (Dierk Spreen / Trutz von Trotha, Hrsg., Krieg und Zivilgesellschaft, www.socialnet.de/rezensionen/14580.php). Aggressionen, unfriedliche Verhaltensweisen und Terrorismus entwickeln sich zum Weltrisiko (Wolfgang Frindte / Nicole Haußecker, Hrsg., Inszenierter Terrorismus. Mediale Konstruktionen und individuelle Interpretationen, 2010, www.socialnet.de/rezensionen/10291.php) und werden zur Herausforderung für Innen-, Außen- und Weltpolitik (Patrick Schreiner, Außenkulturpolitik. Internationale Beziehungen und kultureller Austausch, www.socialnet.de/rezensionen/11088.php). Erfolgreiche Friedens- und konfliktbewältigende Aktivitäten werden allerdings auch beispielgebend für Friedensarbeit (Andeselassie Hamednaka, Konsolidierung des Friedens durch Bildung? Der Beitrag von Bildungspolitik und Friedenspädagogik am Beispiel von Eritrea, 2012, www.socialnet.de/rezensionen/14354.php; Farida Akhter, Seeds of Movement – Samenkörner sozialer Bewegungen. Frauenbewegungen und andere Bewegungen in Bangladesh und weltweit, 2010, www.socialnet.de/rezensionen/11498.php). Und der Erwerb von interkultureller Kompetenz wird zur Schlüsselaufgabe für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben der Menschen auf der Erde (Anne-Christin Schondelmayer, Interkulturelle Handlungskompetenz. Entwicklungshelfer und Auslandskorrespondenten in Afrika. Eine narrative Studie, 2010, www.socialnet.de/rezensionen/10201.php).

Entstehungshintergrund und Herausgeberteam

Neben den Anforderungen, individuell und innergesellschaftlich konflikt- und friedensfähig zu sein, kommt der zivilen Konfliktbearbeitung beim interkulturellen und internationalen Zusammenleben der Menschen eine wachsende Bedeutung zu. Spätestens seit sich Deutschland an den Aktivitäten zur internationalen Friedenssicherung durch die Einrichtung des Zivilen Friedensdienstes beteiligt, kommt der Aus- und Weiterbildung von Expertinnen und Experten zur gewaltfreien Bearbeitung von nationalen und internationalen Konflikten eine besondere Bedeutung zu. Das 1996 gebildete Forum Ziviler Friedensdienst, bei dem mehrere Institutionen und Einrichtungen zusammen arbeiten, vermittelt in der Kölner Akademie für Konflikttransformation im Forum Ziviler Friedensdienst e.V. (forumZFD) praxisnahes Handlungswissen für zivile Konfliktbearbeitung und den Zivilen Friedensdienst, bietet lebens- und berufserfahrenen Menschen Qualifizierungskurse zur Friedensfachkraft und Trainings zu Themen der zivilen Konfliktbearbeitung an, informiert über Fragen der zivilen Konfliktbearbeitung, forscht zur Transformation von Gewaltkonflikten und berät politische Entscheidungsträger.

Vom 28. bis 29. April 2011 hat die Akademie die Konferenz Civil-Conflict Transformation – Ambitions and Reality“ in Bonn durchgeführt. Dabei wurde insbesondere eine Bestandsaufnahme der bisherigen Arbeit des Zivilen Friedensdienstes vorgenommen und Erfolge, Defizite und Entwicklungspotentiale diskutiert. Der Privatdozent an der Universität in Bonn, Andreas Heinemann-Grüder und die Dozentin an der Akademie für Konflikttransformation und Beraterin in der zivilen Konfliktbearbeitung, Isabella Bauer, legen den Tagungsband vor.

Aufbau und Inhalt

Im Vorwort zum Sammelband diskutiert Bernhard Müller, der von 2000 bis 2011 Mitglied im Vorstand des forumZFD war, durchaus selbstkritisch die bisherige Arbeitsweise des ZFD. Er fordert eine grundsätzliche Überprüfung: „Solange der ZFD-Ansatz seine Wirksamkeit nicht zumindest in einer Konfliktregion hinlänglich unter Beweis gestellt hat, wäre es vermessen, diesen als zentrales Element deutscher oder europäischer Sicherheits- und Friedenspolitik zu propagieren“. Er sieht insbesondere in der Aufklärung und Aktivierung der Zivilgesellschaft über zivile Konfliktbearbeitung einen Ansatz zur effektiveren Wirksamkeit.

Der Tagungsband wird in fünf Kapitel gegliedert.

Der erste Teil ist überschrieben mit „Anspruch“. Das Herausgeberteam Andreas Heinemann-Grüder und Isabella Bauer nehmen mit der Frage „Was will zivile Konfliktbearbeitung?“ eine Standortbestimmung vor. Sie formulieren fünf Leitfragen, die als Grundlage für die weiteren Beiträge dienen: Wie beeinflusst zivile Konfliktbearbeitung das Konfliktverhalten? – Woran ist zivile Konfliktbearbeitung friedensethisch orientiert? – Welche übergreifenden Konzepte leiten zivile Konfliktbearbeitung an? – Welche Lehren lassen sich aus praktischen Erfahrungen ziehen? – Gibt es Maßstäbe für Erfolg?

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Beirates zivile Krisenprävention beim Auswärtigen Amt, Winfried Nachtwei, nimmt in seinem Beitrag „Zivile Konfliktbearbeitung: Vom Anspruch zur Wirklichkeit“ eine Bilanzierung des Konzeptes des ZFD vor und bezieht Position: „Die Wirklichkeit der zivilen Konfliktbearbeitung bleibt weit hinter ihrem großen Anspruch zurück“.

Im zweiten Kapitel werden „konzeptionelle Begründungen“ geliefert. Das Herausgeberteam stellt „Konzepte und Handlungsfelder ziviler Konfliktbearbeitung“ vor. Dabei wird„Friedenssicherheit als „Mehr-Ebenen-Prozess“ dargestellt, in dem die Einstellungen „Versöhnung“, „konfliktfreie Kommunikation“, „Mediation“ als entscheidende Handlungsfelder wirken, die auf der Grundlage von historisch gewachsenen, kulturell akzeptierten Strukturen beruhen.

Der Tübinger Religionspädagoge Karl Ernst Nipkow sucht in seinem Beitrag „Der ‚ethische Imperativ‘ des Friedensengagements externer Akteure“ nach den Möglichkeiten, wie Werteorientierungen in der zivilen Konfliktbearbeitung als (Aus-)Bildungsparameter vermittelt werden können. Im globalen Wert der Menschenwürde erkennt er die lokal- und globalethische Bedeutung, deren Bewusstmachung und Übertragung der Autor in Inspirationen findet, wie sie im Denken des deutschen Philosophen Jürgen Mittelstraß, im Werk des lateinamerikanischen Pädagogen Paulo Freire (siehe dazu auch: www.freire.de) und des französischen Sinologen François Julien zu finden sind.

Andreas Heinemann-Grüder steuert zu diesem Komplex seinen Beitrag „Friedensethik und zivile Konfliktbearbeitung“ zu. Dabei befragt er historische und aktuelle, philosophische und ethische Friedenskonzepte darauf, wie sie mit Gewaltlegitimation und -missbrauch umgehen und welche Bedeutung dabei eine globale Ethik einnimmt, wie sie auf der Basis von Menschenrechten und -würde zu fordern ist.

Im dritten Kapitel werden „Ansätze und Handlungsfelder“ diskutiert. Der Osnabrücker Politikwissenschaftler Ulrich Schneckener stellt „Ansätze von internationalen NGOs im Umgang mit nichtstaatlichen Gewaltakteuren“ vor, indem er Peacebuilding-Prozesse mit bewaffneten Gruppierungen wie Aufständischen, Rebellen, Milizen, Warlords oder kriminellen Netzwerken thematisiert. Es sind im wesentlichen zwei Konzepte und Erfahrungen, die als „conflict resolution“ und „norm diffusion“ bezeichnet werden und den nichtregierungsamtlich tätigen Akteuren sowohl Chancen bei der zivilen Konfliktbearbeitung bieten, als auch zu berücksichtigende Risiken beinhalten.

Die Islamwissenschaftlerin, Historikerin und Leiterin der beim BMZ in Bonn angesiedelten Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt), Natascha Zupan, fragt in ihrem Beitrag „Frieden und Entwicklung“, ob die erstrebenswerten Zustände mit oder ohne „Transitional Justice“ verwirklicht werden können. Bei TJ-Maßnahmen handelt es sich um Strategien, die sich als „Wahrheitskommissionen“ oder „Kriegsverbrechertribunale“ darstellen und beim globalen Anspruch nach Friedenssicherung und -erhaltung einer besonderen Beachtung verdienen. Die Autorin fordert für die deutschen, überwiegend ressortspezifischen Konzepte, Strategien und Aktionspläne eine stärkere Abstimmung, Vernetzung ,Zusammenarbeit und Konzentration auf Maßnahmen zur zivilen Krisenprävention.

Michael Ashkenazi, Anthropologe und Mitarbeiter beim Bonner International Center for Conversation (BICC) und der Politikwissenschaftler Jan Grebe analysieren in ihrem Beitrag traditionelle Formen der Konfliktbearbeitung. Dabei setzen sie sich mit der Entwicklung von Sichtweisen und Praktiken der Konfliktregelung auseinander und zeigen auf, dass sich im heutigen staatlichen Handeln ein Perspektivenwechsel der Bedeutung von „Tradition“ ergibt und damit der traditionellen Konfliktbearbeitung neue Möglichkeiten zuwachsen, wie auch die Veränderungsprozesse zeit- und situationsgemäße Formen von Konfliktmanagement erfordern (vgl. dazu auch: Hermann Mückler / Gerald Faschingeder, Hrsg., Tradition und Traditionalismus. Zur Instrumentalisierung eines Identitätskonzepts, 2012, www.socialnet.de/rezensionen/12770.php).

Die Rechtswissenschaftlerin von der Hochschule in Fulda, Anna Lübbe, plädiert in ihrem Beitrag „Aufstellungsarbeit als systemischer und szenischer Bearbeitungsansatz im Kontext von Großgruppenkonflikten“ für Versuche, systemisches Denken für die Friedens- und Konfliktforschung und -praxis fruchtbar zu machen. Sie stellt Konzepte und Methoden vor, wie „Systemaufstellungen“ großgruppenkonfliktbezogene Anliegen befördern können.

Im vierten Kapitel werden „Fallbeispiele“ zur Diskussion gestellt. Der Soziologe Artur Bogner und der Lehrstuhlinhaber für Entwicklungssoziologie von der Universität Bayreuth, Dieter Neubert, präsentieren mit ihrem Beitrag „Deeskalation (und Eskalation) in gewaltsamen Gruppenkonflikten“ Fallstudien aus Uganda und Ghana . Sie arbeiten die Bedeutung von externen Aktivitäten heraus, wie sie von NGOs in die Prozesse eingebracht wurden und betonen insbesondere die positiven wie negativen Einflussnahmen und Wirkungen, wie sie auf der Basis von lokalen Selbstorganisationen entstanden sind (vgl. dazu auch: Jana Trumann, Lernen in Bewegung(en). Politische Partizipation und Bildung in Bürgerinitiativen, 2013, www.socialnet.de/rezensionen/14793.php).

Isabella Bauer reflektiert „Lokale und internationale Akteure in der Friedensentwicklung“, indem sie auf den Diskurs um so genannte „neue Kriege“ eingeht (vgl. dazu auch: Andreas Rinke / Christian Schwägerl, 11 drohende Kriege. Künftige Konflikte um Technologien, Rohstoffe, Territorien und Nahrung, 2012, www.socialnet.de/rezensionen/14132.php) und mit einem Beispiel aus der Konfliktdynamik des Kriegs in West Nile in Uganda die dabei wirkenden Befriedungs- und Verständigungskonzepte thematisiert.

Kirsten Schönefeld, Politikwissenschaftlerin und Beraterin im Zivilen Friedensdienst in Struga und Ki?evo / Mazedonien, berichtet über „Transethnische Bildungsarbeit in Postkonfliktregionen“. Sie zeigt auf, dass „Bildungsarbeit – insbesondere dort, wo das Bildungssystem selbst zur Verfestigung von Konflikten beiträgt – kann zur Rekonstruktion sozialer Beziehungen, zum Abbau von Stereotypen und zum Aufbau inter-ethnischer Kooperation beitragen“.

Cordula Reimann, Berner Wissenschaftlerin am Schweizer Center for Peace Building, setzt sich mit ihrer Frage „Where have all the flowers gone?“ mit Entstehungsgründen, Strategien, Aktivitäten, Hoffnungen und Enttäuschungen auseinander, wie sie beim „Arabischen Frühling“ erkennbar und durch professionelle Friedensförderung entstanden sind. „Westliche NRO sollten sich an lokalen sozialen Bewegungen orientieren und von den Strategien und Erfolgsformeln für gewaltlosen Widerstand lernen“ (siehe dazu auch: Shadia Husseini de Araújo, Jenseits vom »Kampf der Kulturen«. Imaginative Geographien des Eigenen und des Anderen in arabischen Printmedien, 2011, www.socialnet.de/rezensionen/12016.php).

Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Siegburger SÜDWIND-Instituts für Ökonomie und Ökumene, Friedel Hütz-Adams, setzt sich mit der Thematik „Unternehmen als Verursacher von Konflikten und ihr Beitrag zur Transformation“ auseinander. Er mahnt an, „Transparenz im Rohstoffhandel zu schaffen“, und er tritt dafür ein, die Transparenzregeln, wie sie von der OECD, den USA und der EU herausgegeben wurden, weltweit durchzusetzen.

Im fünften und letzten Kapitel des Sammelbandes werden „Lehren“ formuliert. Karoline Caesar, Sozialwissenschaftlerin, im Weltfriedensdienst (WFD) und als Beraterin im Zivilen Friedensdienst in Burundi tätig, bringt in ihrem Beitrag „Leuchttürme ziviler Konfliktbearbeitung“ drei Beispiele, wie Zielsetzungen, Wirkungsweisen, Konfliktdynamiken und Ergebnisse von zivilen Konfliktbearbeitsprojekten evaluiert werden können. Sie stellt einen Kriterienraster „Reflecting on Peace Practices“ vor und zeigt an den Friedensprojekten in der Casamance, in Burundi und Guinea-Bissau auf, welche Erkenntnisse sich daraus entwickeln lassen.

Der Friedenswissenschaftler Dennis Matveev leitet im Peace Action Training and Research Institute of Romania das Regionalprogramm zur Schwarzmeerregion. Er reflektiert seine Erfahrungen und plädiert dafür, in der „Friedensarbeit … eine Balance (zu) finden zwischen Beständigkeit und Flexibilität“.

Das Herausgeberteam beschließt den Tagungsband mit Vorschlägen zur Neubestimmung einer zivilen Konfliktbearbeitung. Mandatierung, Anerkennung, Vernetzung, Aus- und Weiterbildung und langfristige programmatische Orientierung sind Voraussetzungen, damit die wesentlichen Ziele einer zivilen Konfliktbearbeitung wirksam sein können: „Leiden zu verringern, Not zu lindern und Angst zu mindern“.

Fazit

Die Bestandsaufnahme, Perspektivensuche und der institutionalisierte, in der Konferenz „Civil Conflict Transformation“ im April 2011 in Bonn begonnene Erfahrungsaustausch zur Friedensarbeit und internationalen Konfliktbearbeitung, weist sowohl auf Defizite als auch auf Erfolge bei lokalen und globalen Friedensbemühungen hin. Die Beiträge machen deutlich, dass zivile Konfliktbearbeitung in der sich immer interdependenter, entgrenzender (und möglicherweise unfriedlicher) entwickelnden (Einen?) Welt notwendig ist. Die Herausforderung muss bestimmt sein von der Überzeugung, dass Friedensarbeit professionell geschehen muss – und „Zivile Konfliktbearbeitung braucht Zeit“. Dass dabei ein Element besonders bedeutsam wird, kommt in den Fallbeispielen und Analysen deutlich zu Tage: Vertrauen herzustellen! (vgl. dazu auch: Markus Weingardt, Hrsg., Vertrauen in der Krise. Zugänge verschiedener Wissenschaften, 2011, www.socialnet.de/rezensionen/14664.php), und es bedarf der Einsicht, dass Konflikte weder per ordre mufti, noch mit materiellen Mitteln und Effektivitätsansprüchen allein aus der Welt geschafft werden können (Wilhelm Berger / Brigitte Hipfl / Kirstin Mertlitsch / Viktoria Ratkovic, Hrsg., Kulturelle Dimensionen von Konflikten, 2010, www.socialnet.de/rezensionen/10333.php).

Der Tagungsband dürfte nicht nur für institutionalisierte Konflikt- und Friedensarbeiter interessant sein, sondern für alle diejenigen, die in NGOs, in der internationalen Partnerschafts- und Eine-Welt-Arbeit engagiert sind. Der Rezensent nimmt sich die Freiheit, in diesem Zusammenhang auf die Homepage des Vereins INITIATIVEN PARTNERSCHAFT EINE WELT e.V. (IP1 – www.initiativen-partnerschaft.de) hinzuweisen.

Rezension von
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
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Es gibt 1702 Rezensionen von Jos Schnurer.

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ISSN 2190-9245