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Ulrich Deinet, Benedikt Sturzenhecker (Hrsg.): Handbuch offene Kinder- und Jugendarbeit

Rezensiert von Wolfgang Witte, 24.03.2014

Cover Ulrich Deinet, Benedikt Sturzenhecker (Hrsg.): Handbuch offene Kinder- und Jugendarbeit ISBN 978-3-531-17520-1

Ulrich Deinet, Benedikt Sturzenhecker (Hrsg.): Handbuch offene Kinder- und Jugendarbeit. Springer VS (Wiesbaden) 2013. 4., überarb. und aktualisierte Auflage. 881 Seiten. ISBN 978-3-531-17520-1. D: 59,95 EUR, A: 61,63 EUR, CH: 75,00 sFr.

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Herausgeber und Autoren

Ulrich Deinet ist Professor für Didaktik/Methodik der Sozialpädagogik an der Fachhochschule Düsseldorf. Benedikt Sturzenhecker ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Beide sind langjährig ausgewiesene Fachleute der Praxis und Theorie der Jugendarbeit, insbesondere der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA), und über die Fachöffentlichkeit hinaus als Autoren zahlreicher Standardwerke der Jugendarbeit bekannt. Die 75 Autorinnen und Autoren der 103 Beiträge sind großteils Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit fachlichem Bezug zur Jugendforschung und zur Jugendarbeit oder ausgewiesene Fachleute aus der Praxis und der Organisation der Jugendarbeit. Die Herausgeber haben sich bei der Konzeptionierung des Handbuches von einem wissenschaftlichen Beirat beraten lassen.

Entstehungshintergrund

OKJA ist ein zentrales Handlungsfeld der Jugendarbeit im Rahmen der Jugendhilfe. Zugleich sind ihre Angebote, Methoden, Theoriebezüge, Organisationsbedingungen und Finanzierungen vielgestaltig und auch für die pädagogischen Fachkräfte oftmals schwer zu überblicken. Das in 4. Auflage erschienene und aktualisierte Handbuch möchte einen umfassenden Überblick und Orientierung bieten. Zielgruppe des Handbuches sind insbesondere die Praktikerinnen und Praktiker der Jugendarbeit, denen hier ein Instrument der Selbstreflexion der pädagogischen Praxis geboten wird. Zugleich ist das Handbuch ein Beitrag zur weiteren fachlichen Fundierung und Begründung von Jugendarbeit u.a. im Zusammenhang mit der Entwicklung von Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche. Offene Kinder- und Jugendarbeit muss sich bei der Verteilung der knappen kommunalen Ressourcen immer aufs Neue beweisen und begründen, auch hierfür kann das Handbuch Unterstützung bieten.

Aufbau und Inhalt

Das Handbuch ist in 17 Teile gegliedert, die jeweils bestimmte Themenschwerpunkte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) behandeln:

  1. „Ein- und Überblick: die Offene Kinder- und Jugendarbeit“ mit Beiträgen zur Funktion, zum Wissen, zum professionellen Handeln und zur Geschichte der OKJA.
  2. „Der Alltag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit: Ethnographische Blicke“ beschreibt das Handeln von Kindern und Jugendlichen in der OKJA als Performance und zeigt Muster professionellen Handelns
  3. „Zielgruppen und Lebenslagen“ setzt sich exemplarisch mit bedeutsamen Zielgruppen und entsprechenden pädagogischen Konzepten auseinander. Themen sind: Mädchen, Jungen, die unterschiedlichen Altersgruppen, Kinder- und Jugendarmut, Kinder und Jugendliche mit Handicap und solche mit Migrationshintergrund
  4. „Themen und Praxen der Kinder und Jugendlichen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ gibt einen Überblick über zahlreiche Phänomene dieses Arbeitsfeldes, u.a. zu Abhängen-Treffen-Warten-Langeweile, Gruppen-Clique-Freundschaft, Jugendsexualität, Konsum und Kommerz, Drogenkonsum, Jugendkulturelle Praxen, Jugend und Religion, Sport, Spielen und Spiele, Arbeit und Zukunft, Internet und Soziale Netzwerke, Mobiles Telefon, Fernsehen, Gewalt, rechtsorientierte und rechtsextreme Jugendliche, Verschuldung, Body und Beauty, Elternarbeit
  5. „Konzeptionelle Ansätze in der Offenen Kinder und Jugendarbeit“ thematisiert Geschlechtsbezogene Pädagogik, interkulturelle und antirassistische Ansätze, Umgang mit Diversity, Cliquenorientierung, Medien- und Kulturarbeit, Subjektorientierter Kinder- und Jugendarbeit, sozialräumlichen Ansätzen, Demokratiebildung, Peer Education, Abenteuer- und Erlebnispädagogik, Kritik präventiver Ansätze
  6. „Offene Kinder- und Jugendarbeit zwischen Bildung und Schule / Ausbildung“ beinhaltet Beiträge zum Bildungsansatz der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, zum Verhältnis zur Ganztagsschule und zur Schulsozialarbeit
  7. „Methoden in der Offenen Kinder und Jugendarbeit“ enthält Beiträge zu Projektarbeit, Mobile Jugendarbeit, Einzelarbeit und Beratung, Beziehungsarbeit, Arbeit mit Gruppen, Politische Bildung, Rituale gestalten, Umgang mit Konflikten im Alltag Offener Kinder- und Jugendarbeit, Mediation und Streitschlichtung, Essen und Kochen, Humor und Ironie, Reisen und Internationale Begegnungen
  8. „Qualität, Konzeptentwicklung, Planung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ setzt sich auseinander mit Konzeptionsentwicklung, Jugendhilfeplanung, systematische Datenerhebung und Kommunalen Qualitäts- und Wirksamkeitsdialogen
  9. „Rahmenbedingungen Offener Kinder- und Jugendarbeit“ bilanziert die statistisch-empirischen Erkenntnisse zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit, die Offene Kinder- und Jugendarbeit in den neuen Bundesländern und befasst sich mit den pädagogischen Fachkräften des Arbeitsfeldes.
  10. „Sozialräumliche Rahmenbedingungen Offener Kinder- und Jugendarbeit“ thematisiert urbane und ländliche Lebenswelten und entsprechende sozialräumliche Ansätze sowie Überlegungen zur Gestaltung räumlicher Settings.
  11. „Rahmenbedingung Recht“ befasst sich mit rechtlichen Grundlagen und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie mit der Umsetzung des Kinderschutzes
  12. „Rahmenbedingung Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ analysiert Trägerstrukturen und Dachorganisationen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
  13. „Rahmenbedingung Finanzierung“ setzt sich mit der Finanzierung des Arbeitsfeldes aus öffentlichen Mitteln und Möglichkeiten des Fundraising auseinander
  14. „Rahmenbedingung Politik“ beschreibt den politischen Kontext der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, ihre Bedeutung im Rahmen der Kommunalpolitik und beleuchtet kritisch Bemühungen, Offene Kinder- und Jugendarbeit für Aktivierungsstrategien zu nutzen.
  15. „Einrichtungstypen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ beleuchtet als besondere Ausprägungen der Offenen Kinder- Jugendarbeit Mädchentreffs, Jugendkunstschulen und Soziokulturelle Zentren, Abenteuerspielplatze, Spielmobile, intergenerative Einrichtungen, teilkommerzielle Einrichtungen und Bauwägen im ländlichen Raum.
  16. „Kooperation und Vernetzung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ befasst sich mit Schnittstellen zum Allgemeinen Sozialen Dienst, zu Erziehungshilfen, zur Polizei, zur Sexualpädagogik, zur Drogenhilfe, zu Jugendverbänden und zu Partnern in Bildungslandschaften.
  17. „Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz, Österreich, Luxemburg und im europäischen Vergleich“ bietet internationale Vergleiche des Arbeitsfeldes.

Diskussion

Das Handbuch „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ bietet in beindruckender Vielzahl und Vielfalt Beiträge zu einem außerordentlich ausdifferenzierten Handlungsfeld. Hierbei ist es kaum zu umgehen, dass sich die einzelnen Beiträge in Art, Umfang und Qualität unterscheiden. Besondere Stärken des Handbuchs liegen in den Texten, die sich mit der Geschichte und der konzeptionellen Fundierung der OKJA befassen. Hervorzuheben sind hier die Beiträge von Albert Scherr zur Subjektorientierten Jugendarbeit und von Benedikt Sturzenhecker über Demokratiebildung, die die gesellschaftspolitische Bedeutung von OKJA hervorheben. Gleiches gilt für den fundierten Text von Melanie Plößer zum Umgang mit Diversity und die Beiträge zur Bildungsfunktion der OKJA, wobei der substanzielle Text von Stephan Sting und Benedikt Sturzenhecker zum Wechsel vom Hilfeparadigma zum Bildungsparadigma hervorzuheben ist. Lothar Böhnisch stellt in seinem Beitrag fest, dass die Milieus der OKJA sozialintegrativ wirken, wenn sie den Kindern und Jugendlichen Anerkennungs- und Beteiligungskontexte bieten. Dass die Potentiale der allgemeinen Förderung von jungen Menschen durch Präventionsstrategien und ein auf Kompetenzerwerb reduziertes Bildungsverständnis gefährdet sind, macht Werner Lindner in seinem streitbaren Beitrag „Prävention und andere Irrwege“ deutlich. Die Geschichte der Jugendarbeit nach 1945, die Benno Hafeneger nachzeichnet, zeigt historische Dimension dieser zentralen Themen der OKJA, wobei die Geschichte der Jugendarbeit in den neuen Bundesländern in Bezug auf die Jugendclubs der DDR leider zu kurz kommt.

Sehr lesenswert sind die Beiträge zum pädagogischen Selbstverständnis von Burkhard Müller („Siedler oder Trapper“), der dafür plädiert, weniger ausgefeilten pädagogischen Konzepten zu folgen, sondern Antennen für die vielfältigen Bildungsgelegenheiten im Alltag der OKJA zu entwickeln, und die Fähigkeit zu gekonntem Reagieren zu kultivieren. Dieser ins Künstlerische reichende pädagogische Zugang kann jedoch nur auf der Grundlage fundierter Professionalität gelingen. Werner Thole und Jens Pothmann stellen hierzu in ihrem Beitrag über die MitarbeiterInnen der OKJA fest, dass „insgesamt die habituellen Profile jedoch nur äußerst marginal über ein nach außen offensiv dokumentiertes spezifisches Expertenwissen konturiert“ seien. Die damit elegant beschriebene Systemgrenze zwischen Wissenschaft und pädagogischer Praxis der OKJA mit ihren jeweils selbstreferenziellen Eigenschaften und Begrenzungen ist der Ort, an dem das Handbuch Verbindungen schaffen will. Folgerichtig befassen sich zahlreiche Beiträge mit methodischen und konzeptionellen Themen.

Ein großer Teil des Handbuches widmet sich der Beschreibung der Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen, u.a. in Bezug auf unterschiedliche Altersstufen, Armut, Konsum und Kommerz, der Bedeutung von Gleichaltrigengruppen und von Kinder und Jugendliche mit Handicaps. Das Handbuch bietet hier einen zeitgemäßen Überblick, wobei die Beiträge in Länge und inhaltlicher Tiefe unterschiedlich ausfallen. So ist der Text von Christian Spatscheck über „Jugendkulturelle Praxen“ sehr knapp geraten und dürfte einschlägig interessierten Praktikerinnen und Praktikern wenig Neues bieten, Titus Simon setzt sich dagegen mit dem Bedürfnis Jugendlicher „abzuhängen“ anregend und umdeutend auseinander.

Sozialraumorientierung ist ein Theoriebezug zahlreicher Texte. Hier sind besonders die Beiträge des Herausgebers Ulrich Deinet hervorzuheben. Die von ihm bekannt gemachten Methoden zur sozialräumlichen partizipativen Konzeptentwicklung sind aus der OKJA nicht mehr wegzudenken und Beispiel eines erfolgreichen Transfers von wissenschaftlichen Ergebnissen in die sozialpädagogische Praxis. Gleichwohl kann gefragt werden, ob der mehrdeutige und in Praxis nicht immer sinnvoll umgesetzte Ansatz der Sozialraumorientierung die für Jugendarbeit passende pädagogische Handlungstheorie sein kann. Der Begriff „Raum“ ist in seiner Bedeutung immer wieder erklärungs- und erweiterungsbedürftig, weil er sowohl einen objektiv-materiellen Raumbegriff als auch subjektive Räume im Sinne von Lebenswelten meint. Ulrich Deinet und Richard Krisch beschreiben diese Schwierigkeiten selbst in ihrem Beitrag „Das sozialräumliche Muster in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“. Ergänzend nutzen sie den Begriff der Lebensweltorientierung, der – verbunden mit konstruktivistischen und interkulturellen Ansätzen – möglicherweise eine geeignetere Grundlage für eine subjektorientierte Jugendarbeit darstellen könnte.

Zahlreiche Beiträge des Handbuches befassen sich mit konzeptionellen Schwerpunkten und Ansätzen der OKJA. Herausragend sind hier die Beiträge von Franz Bettmer und Benedikt Sturzenhecker über „Einzelarbeit und Beratung“ sowie von Achim Schröder über „Beziehungsarbeit“. Sie behandeln differenziert zwei Themen, die im Alltag der OKJA oft nicht eindeutig verwandt werden. Besonders „Beratung“ steht in einem Spannungsverhältnis zur „Souveränitätsunterstellung“ hinsichtlich der Kinder und Jugendlichen, die für erfolgreiche Jugendarbeit unabdingbar ist. Ähnlich aufklärend ist der Betrag von Sabine Ader über die „Arbeit mit Gruppen“, weil er die Aktualität von Gruppenpädagogik für Selbstbildung und Demokratielernen zeigt. Merkwürdig erscheint dagegen der Text von Franz Josef Krafeld zum Cliquenorientierten Ansatz in der OKJA, der zwar mit Recht auf die Bedeutung von Cliquen hinweist und die vielerorts praktizierte Angebotsorientierung kritisiert. Schwer erträglich sind aber rechthaberische Formulierungen wie „Jugendarbeit hat zu …“, „muss sich verabschieden“ oder Bewertungen wie „absurd“, wenn es um andere Zugänge zur Jugendarbeit geht, wobei der Beitrag selbst methodisch wenig Konkretes bietet.

Die Leserinnen und Leser finden im Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit zahlreiche Texte zu einzelnen thematischen Schwerpunkten, u.a. zur Abenteuer- und Erlebnispädagogik, zur Kooperation mit Schulen, zur Bedeutung von Konflikten, zum Essen und Kochen mit Jugendlichen, zu Sport und zu Internationalen Jugendbegegnungen. Leider gibt es zu kultur- und medienpädagogischen Themen nur wenige Texte, obwohl gerade dieser Bereich ein buntes, differenziertes, professionalisiertes und besonders aktuelles Handlungsfeld der OKJA ist. So wird Medien- und Kulturarbeit zusammengefasst von Johannes Fromme in einem Beitrag beschrieben, wobei der zweiseitige Beitrag von Nadja Kutscher über Digitale Ungleichheit und soziale Netzwerke ebenfalls nicht weiter in die Tiefe geht. Das ist auch deshalb schwierig, weil die aktuelle Medienentwicklung, u.a. im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken, für die OKJA neue Herausforderungen (Wie und wo treffen sich Jugendliche heute?) und Perspektiven, wie den Ausbau von E-Partizipation, darstellt.

Zahlreiche Beiträge zu den Rahmenbedingungen der OKJA, ihrer Finanzierung und ihren rechtlichen Fragen richten sich neben den pädagogischen Fachkräften vor Ort auch an die Praktiker/innen und Planer/innen in den Verwaltungen der öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe. Hervorzuheben sind hier die Beiträge Hiltrud von Spiegels zur Konzeptionsentwicklung und Ulrich Deinets Darstellung über Kommunale Qualitäts- und Wirksamkeitsdialoge sowie Norbert Kozickis Ausführungen über Kommunalpolitik und OKJA, die am Beispiel von Nordrhein-Westfalen zeigen, wie Jugendförderpläne zu einer politischen Verankerung und Sicherung von Jugendarbeit führen können. Thomas Mühlmann gibt wertvolle Hinweise zur systematischen Datenerhebung, wobei dieser Beitrag leider auch Missverständnisse enthält, da nicht klar zwischen Ansätzen der Selbstevaluierung und Verfahren des Berichtswesens unterschieden wird. Lesenswert ist auch der eingangs erwähnte Beitrag von Werner Thole und Jens Pothmann über „Die MitarbeiterInnen der OKJA“, die die Professionsprobleme der OKJA deutlich beschreiben. Christian Bernzen gibt einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen der OKJA und zeigt die Herausforderungen, die sich aus den fehlenden konkreten gesetzlichen Vorgaben für die Finanzierung der „freiwilligen“ Pflichtaufgabe OKJA ergeben. Ulrich Deinet befasst sich mit möglichen Perspektiven für die OKJA im Zusammenhang mit Bildungslandschaften und unterscheidet zwischen schulzentrierten und kooperationszentrierten Entwicklungsvarianten. In letzterer sieht er Potential zur Einbeziehung von Bildungsorten im öffentlichen Raum.

Im Schlussteil des Handbuches finden die Leserinnen und Leser Beiträge zur Jugendarbeit in den deutschsprachigen Nachbarländern und einen lesenswerten Überblick von Christian Spatscheck über OKJA im europäischen Vergleich.

Fazit

Den Herausgebern ist zu danken, dass es ihnen gelungen ist, die Offene Kinder- und Jugendarbeit mit ihren vielfältigen Facetten und Dimensionen in dem vorliegenden Handbuch abzubilden. Das Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit gehört, sozusagen, in jeden Haushalt, d.h. in jede Einrichtung und in jedes Büro, die oder das sich mit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit befasst. Da die Zeiten für die konzeptionelle, die politische die finanzielle Absicherung der OKJA eher schwieriger geworden sind, bietet die Neuausgabe einen aktualisierten hilfreichen Überblick über Professionalität und Begründungszusammenhänge dieses Handlungsfeldes und kann sicherlich in vielen Fällen zur Selbstreflexion und als Anregung dienen. Praktiker/innen, Organisatoren/innen sowie mit der OKJA verbundene Hochschullehrer/innen finden vielfältig Gelegenheit, die eigene Praxis anhand der Handbuchbeiträge zu befragen. Wünschenswert für eine nächste Ausgabe wäre ein Stichwortverzeichnis, da viele Beiträge thematisch eng miteinander verbunden sind. Bei der Vielzahl der Beiträge ist es wohl kaum zu vermeiden, dass die einzelnen Texte in Charakter, Umfang und Qualität unterschiedlich ausfallen. Neben fundierten Beiträgen finden sich auch einige, die sehr knapp gefasst sind und für kundige Praktiker/innen wenig Überraschendes bieten. Das Handbuch ersetzt nicht die Lektüre weiterer Fachliteratur sondern macht Lust sich mit Theorie und Praxis der Jugendarbeit zu befassen. Dem Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit ist eine zahlreiche Leserschaft zu wünschen.

Rezension von
Wolfgang Witte
Pädagoge M.A., Supervisor und Coach (DGSv/SG)
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Es gibt 10 Rezensionen von Wolfgang Witte.

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ISSN 2190-9245