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Vera King: Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz

Rezensiert von Arnold Schmieder, 24.02.2014

Cover Vera King: Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz ISBN 978-3-658-01349-3

Vera King: Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz. Individuation, Generativität und Geschlecht in modernisierten Gesellschaften. Springer VS (Wiesbaden) 2013. 2. Auflage. 314 Seiten. ISBN 978-3-658-01349-3. D: 29,99 EUR, A: 30,83 EUR, CH: 37,50 sFr.
Reihe: Adoleszenzforschung - Band 1.

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Thema

Wenn von Adoleszenz die Rede ist, kommt man auch schnell auf das, was unter den Begriff der Adoleszenzkrise fällt, die eine Erscheinung in dieser lebensgeschichtlichen Übergangsphase Jugendlicher ist, in der sie sich – und oft für alle Beteiligten leidvoll – mit sich selbst und ihrer sozialen Umwelt auseinandersetzen, worin sich Momente eines möglichen sozialen Wandels anbahnen können, die Geburtsstunde des ‚Neuen‘. Vera King fasst das Neue auf der Folie und z.T. im kritischen Anschluss an vorliegende Theorien zunächst im Zusammenhang von Generativität, indem sie die eben “intergenerational geprägte, individuierungsfördernde oder -behindernde Chancenstruktur des adoleszenten Möglichkeitsraums ins Zentrum“ rückt. Generativität ist dabei gefasst als „Ermöglichung des ‚Heranwachsens‘ der Folgegeneration und damit sukzessive auch der – zwangsläufig ambivalenten – Ermöglichung der eigenen Ablösung durch die jeweilige Folgegeneration.“ (S. 15) Diese pointierende Erweiterung im theoretischen Bezugsrahmen ist ein innovativer Schritt, wobei die Verfasserin sich kritisch etwa an Mannheim orientiert bzw. Impulse aufgreift. Mit den Worten der Autorin war es Ziel der Arbeit, „Bausteine einer, sozialpsychologisch differenzierten, soziologischen Theorie der Adoleszenz zu entwickeln“. Dabei präzisiert sie gesellschaftliche Überformungen „generationeller Verhältnisse“ in modernen bzw. modernisierten Gesellschaften mit Blick auf Generativität und „Anforderungen an Individuierungsprozesse“, was sie auch im Hinblick auf „soziale Ungleichheiten und Geschlechterbeziehungen“ auslotet. Neben anderen relevanten Fragestellungen wird thematisiert, wie das komplexe Gefüge an Voraussetzungen aussieht oder aussehen kann, innerhalb dessen in der Adoleszenz ‚Neues‘ entsteht. Dazu gehört ganz wesentlich, wie das „Verhältnis von adoleszenter Produktivität und Destruktivität sowie von Emergenz und Determination in adoleszenten Prozessen modernisierter Gesellschaften begreifbar“ ist. (S. 275 f)

Es geht also nicht nur um neuere Erscheinungsformen der so genannten Adoleszenzkrise, jener oft turbulenten Entwicklungsphase zwischen Kindheit und Erwachsensein, um Adoleszenz als psychosoziales Moratorium, in dem der junge Mensch prüfen und verwerfen, sich ablösen und neu orientieren, sich ausprobieren und auch um andere als überkommene Lebensentwürfe kreisen darf. So gesehen zielt Adoleszenz (in bürgerlichen Gesellschaften) stets auf das ‚Neue‘, wenn auch – nach älteren Identitätstheorien – das bereitstehende Gewand der Welt der Erwachsenen übergestreift werden soll oder muss. Da in der Adoleszenz „potenziell Neues auf unterschiedlichen Ebenen des Sozialen und Individuellen“ entsteht und somit Geburtsstunde der „Träger kultureller Transformationen sein kann“, ist eine Engführung der Analyse zu vermeiden. Deshalb argumentiert die Autorin im Hinblick auf die Erklärung des (veränderten) Neuen in der Adoleszenz unter Zuhilfenahme interdisziplinärer Anleihen, womit entlang der Adoleszenz und mit diesem erweiterten Horizont zugleich „die sozial-kulturelle Konstituiertheit des Psychischen“ untersucht wird. Insofern ist das Buch in die Reihe eingepasst, in der es erscheint; Vorhaben ist, die „Vielschichtigkeit von Sozialität, kulturellen Wandlungen und Ausdrucksformen sowie von individuellen Bildungsprozessen“ zu analysieren (S. 16 f), wie Vera King im Vorwort zur zweiten Auflage betont.

Inhalt

Nach dem Vorwort folgt eine kurze Einführung über das Neue der Adoleszenz unter dem Blickwinkel der Transformationen der Jugendphase im Modernisierungsprozess, wobei auch der Aufbau der Studie vorgestellt wird.

Es folgen acht Hauptkapitel, die zur Zusammenfassung und den Schlussfolgerungen der Verfasserin hinleiten und dort zur Klärung des Fragenbündels um Kreativität und Adoleszenz herangezogen werden.

Zunächst geht es um begriffliche Präzisierungen und die im „adoleszenten Möglichkeitsraum“ (so der wiederkehrende Begriff) virulenten Dynamiken und dies unter der Perspektive einer Dialektik von Individuation und Generativität, was im folgenden Kapitel aus soziologischer und differenzierungstheoretischer Perspektive mit Blick auf Geschlechtsstrukturierung vertieft und thematisiert wird. Was anderenorts allgemeiner unter Medizinalisierung sozialer Kontrolle diskutiert wird, kehrt die Verfasserin hier in einem Exkurs und da unter Bezug auf die klassische Hysterie hervor, dass nämlich der adoleszente Möglichkeitsraum für junge Frauen zwar anders als für junge Männer, aber vergleichbar überformt und enteignet wird. Nur folgerichtig legt sie im nächsten Kapitel eine herrschaftstheoretische Elle an, um sie auf die Prozesse der Individuierung, Individualisierung und nicht zuletzt Identitätsbildung in der je geschlechtsspezifisch zu fassenden Phase der Adoleszenz zu beziehen. Immer auch geht es dabei um soziale Ungleichheit, um ihre Wirkmächtigkeit und Reproduktion in der Adoleszenz, aus denen auch auf Brüche und Diskontinuitäten geschlossen werden kann, wie sie später und verstreut in den jeweiligen Analysen aufgezeigt werden.

Im Anschluss an ein Zwischenresümee sind die folgenden vier Kapitel um die verschiedenen sozialen und individuellen und eben immer geschlechtsstrukturiert zu fassenden Räume der Adoleszenz gruppiert, um auf ‚konkreterer‘ Ebene den dialektischen Vermittlungsprozess von Individuation und Generativität auszuleuchten. Vornehmlich geht es um Familie, die Aneignung von Körperbedeutungen und den jugendkulturellen Raum, vorab u.a. um Fragen von Peerbeziehungen und Elternbindung, um Familiendynamiken, auch restriktive, um Berufsoptionen und Lebensentwürfe und schließlich um die ‚neuen Väter‘ gerade im Verhältnis zu adoleszenten Töchtern. Besonderes Augenmerk gilt weiter der „Aufdringlichkeit des Körpers in der Adoleszenzkrise“ (Kap. VI.2.), dann jener typischen Gratwanderung zwischen Größenphantasien und Depressionen, um schließlich auf den weiblichen Körper und Weiblichkeit mit Blick auf Veränderung der Geschlechterbeziehungen und Körperbedeutungen gerichtet zu werden.

Besondere Bedeutung für die Orientierung auf dem oft steinigen Weg durch die Adoleszenz haben die Peer-Groups, die schon lange im Fokus diesbezüglicher Forschungen stehen. Auch hier hält Vera King ihren analytischen Erklärungsansatz, der Generativität einbezieht, und ihre geschlechtsspezifische Differenzierung durch. Gerade in Bezug auf diesen Gegenstand weist sie in deutlichen Worten auf blinde Flecken in der Forschung hin und konstatiert ebenso kritisch wie konstruktiv, auch Forschung sei „eingebettet in eine intergenerative Relation und geprägt von projektiven und abwehrenden Aspekten im Blick des erwachsenen Forschers auf Adoleszente, die sich umso wirkmächtiger durchsetzen, je weniger sie reflektiert werden.“ (S. 255) Und wo sie sich über forcierte Männlichkeit als Mittel der Angstbewältigung auslässt, merkt sie an, „dass die Forschungen über Männlichkeit erst noch auf den Stand einer differenzierten Geschlechter- und Adoleszenzforschung gebracht werden müssen.“ (S. 271)

Diskussion

Da die Verfasserin selbst auf S. 15 auf die Relevanz ihrer Forschung auch für die Literaturwissenschaften hinweist, seien Seitenblicke erlaubt: Forever young – Jugendlichkeit als eine auch für scheint’s aussozialisierte Erwachsene geltende soziale Norm, stabile, ‚erwachsene’ Lebensformen und Beziehungsmuster als Stolpersteine auf dem Weg permanenter (insb. beruflicher) Weiterentwicklung und Umorientierung, dies hatte die Gruppe Alphaville vor dreißig Jahren mit ihrem Song nicht so gemeint, wie es heute ironisierend einzuwenden ist, was da jedoch bedenklich wird, wo psychopathologische Folgen wie zunehmende Depressivität darin begründet sein können, was Vera King bekannt ist. Ihre These, Jugend bzw. Adoleszenz sei Moment der gesellschaftlichen Konstruktion sozialer Wirklichkeit, und ihre Forschungsergebnisse zur Regulation generationaler Verhältnisse in der Gegenwart bleiben davon zunächst unberührt. Modernisierungsprozesse und sozio-politische wie -ökonomische Bedingungen sind Referenzpunkte auch da, wo mit Blick auf Generativität zu konstatieren ist, dass Erwachsene, so sie der adoleszenten Entwicklung Spielraum geben, darin die eigene Sicht der Dinge mitsamt überkommenen Wertorientierungen in Frage stellen, relativieren oder sogar revidieren. Das scheint bei sich verdichtenden Desideraten an jugendlichen Habitus, Flexibilität und Mobilität programmatisch auch insoweit, als das (auch berufliche) Konkurrenzgeschehen zwischen den Generationen sich verschärft hat. Normative Aspekte sind dabei eingeschlossen, was sich in der schon älteren Diskussion um Postadoleszenz abgezeichnet hat.

Während der junge Mensch erwartet, dass die ältere Generation ihm ‚Platz’ macht, annektiert diese ältere Generation die inhaltliche Ausgestaltung jener ‚Möglichkeitsräume’ der Adoleszenten, was die generationelle Differenz abschleift und zugleich unter dem Innovationsdruck flexibler Selbstgestaltung und immer neuer Positionierung verdeckt. Die ‚jungen Alten’ (nicht nur als Zielgruppe der Werbeindustrie) kennt man schon länger, der juvenalisierte Erwachsene wird nun in Szene gesetzt. Nicht mehr Goethes „Was du ererbt von deinen Vätern hast, / Erwirb es, um es zu besitzen!“ ist prominenter Orientierungspunkt, sondern eher schon sein „Wer immer strebend sich bemüht, / Den können wir erlösen“ im Sinne eines sich ständig neu einrichtenden und selbst inszenierenden „unternehmerischen Selbst“ (Bröckling), in dessen subjektiver Ausstattung disziplinargesellschaftliche Momente à la Foucault und kontrollgesellschaftliche à la Deleuze verquickt sind.

Und jener giftige Mief aus dem Sumpf bigotter Erziehungsmaßnahmen, an dem – metaphorisch – die Debütantinnen in Sofia Coppolas Film The Virgin Suicides (1999) zu ersticken drohen, hat sich weitestgehend verflüchtig. In Erziehungsstile fließen – wenn überhaupt – jene bislang die Adoleszenz kennzeichnenden, dynamischen und die Töne des Neuen anschlagenden Elemente ein, die mit den Anrufungen an eine zeitgemäß adäquat erscheinende Subjektivität koinzidieren und sich auf dem historisch üblichen Weg von oberen sozialen Schichten zu unteren nicht nur über Narrative, sondern auch rechtlich flankiert durchsetzen (sollen): In der soziologischen Literatur ist da die Rede von der neoliberalen Subjektivierungsform. Bedenkt man, dass sich nach den Forschungen der Psychologin Heidi Keller vermittels der Veränderungen im Verhalten der Eltern gegenüber dem Säugling und dem Kleinkind, und dies zudem geschlechtsspezifisch, die Formung zum neoliberal orientierten Sozialcharakter anzubahnen scheint, wie sie vermutet und gute Gründe geltend machen kann, darf man diesen Gedanken auch auf die biographische Entwicklungsphase der Adoleszenz übertragen – da jedoch nicht als erziehende Intervention, sondern intergenerationelle Orientierungsangleichung.

Auch diese Überlegung ist dem Buch von Vera King zu entnehmen. So darf es auch zum Anlass einer weiteren Konkretisierung des allgemein bekannten Satzes werden, wonach das gesellschaftliche Sein das gesellschaftliche Bewusstsein bestimmt. Dieses Werk und die in Aussicht gestellte Reihe wird dazu beitragen, den Faden wieder aufzunehmen, wie er mit Norbert Elias als Aufklärung darüber in die Hand gegeben wurde, wie wir wurden, was wir sind, und den Schritt in die Analyse darüber zu bereichern, wie wir werden, was wir sein sollen – oder vielleicht auch nicht werden, was eine implizite Frage bleibt.

Was nämlich ist, um den Seitenblick zu beenden, wenn die eigene Tochter (geboren in den neunziger Jahren) sich morgens nicht per Hörbuch mit einem Faust-Monolog, sondern mit dem Song „Don’t wanna grow up“ und infernalischem Lärm von Tom Waits (übrigens 1949 geborenen) wecken lässt? Zumindest auf der Ebene von Kulturprodukten, die mentale Haltepunkte und Gefühlswetterlagen spiegeln, scheint ein intergenerationeller Brückenschlag schwierig und die Tür zur adoleszenten Einsamkeit und Eigenwilligkeit, der Fruchtblase des Neuen, gut verrammelt – wie für den Vater auch die Tür zum Zimmer der Tochter, worüber er günstigenfalls keine Befehlsgewalt mehr reklamiert.

Was die Autorin wissenschaftlich bietet, legt Bezüge zum Alltagsleben nahe und öffnet die Augen. Es sind nicht nur „Bausteine“ (s.o.), wie sie selbst ihr Ziel bescheiden beschreibt. Dank seines Materialreichtums und der interdisziplinären Anleihen und Verweise ist ihre Schrift auch ein Lehrbuch und als solches mehr als übliche Rekapitulation, da zugleich und vorrangig darauf aufbauende, weiterführende Forschungsergebnisse präsentiert werden. Insoweit ist das Buch auch ein Dokument dessen, was für Universitäten wünschenswert schien oder noch ist: eine glückliche weil produktive Verbindung von Forschung und Lehre. Nicht nur für Forschende auf diesem Gebiet, sondern für alle Studierenden, in deren Studium die Adoleszenz- und Jugendforschung auch im Hinblick auf spätere Berufspraxis eine Rolle spielt, wird dieses Buch eine Horizonterweiterung und darum ein Gewinn sein.

Fazit

Was geläufig ist, hier aber (auch) in die neuere soziologische und sozialphilosophische Debatte um Anerkennung eingebettet wird, ist der Vermerk: „Eine konventionsüberschreitende individuierende Identitätsbildung basiert (...) wesentlich auf jener Fähigkeit, auf konventionelle Formen der Anerkennung zu verzichten, wie jegliche kreative Neuerung eben gerade auf der Fähigkeit basiert, eingeschliffene oder garantierte Erfolgswege aufzugeben und neue zu riskieren. Individuierung vollzieht in diesem Sinne gerade den als riskant erlebten und objektiv ergebnisoffenen Schritt in ein Anerkennungsvakuum“. (S. 105) Dank beschleunigter gesellschaftlicher Transformationsprozesse, einem ‚rasant’ gewordenem kulturellen und sozialen Wandel, der strukturierend in Biographien eingreift, ist dies ein Problem, das nicht nur Jugendliche betrifft und in Sonderheit die Adoleszenz kennzeichnet. Zum einen sind „Gewissheiten über eine abgrenzbare Lebensphase Jugend“ auf dem Hintergrund verwischter Abgrenzungen von Lebensaltern „zunehmend obsolet geworden“; zum anderen „scheint paradoxerweise“ unter herrschenden gesellschaftlichen (sozioökonomischen) Bedingungen, „die vom Einzelnen erhöhte subjektive Kompetenzen der kreativen Bewältigung von biographischen Anforderungen abverlangen, jene Lebensphase, die klassischerweise mit kulturellem Wandel und Neuschöpfung verknüpft wurde, abhanden gekommen zu sein.“ Das enthebt aber nicht der Fragen, die in dieser Studie gestellt und beantwortet werden, nämlich (z.B.) aus „welchen gesellschaftlichen und individuellen Erfordernissen und Entwicklungen heraus“ Jugend oder Adoleszenz entstehen und welche Rolle „Generation und Geschlecht in den Prozessen der Transformation vom Kind zum Erwachsenen“ spielen. (S. 275 f)

Unter dem Strich zeichnen sich aus der Vielzahl der von der Verfasserin vorgetragenen Einzelergebnisse unter anderem die Kernpunkte ab, dass die Selbstsozialisation Adoleszenter akzentuierter hervortritt und die Beziehungen zwischen erwachsener und junger Generation entformalisierter und entpädagogisierter sind, Individuierung und die Entstehung des Neuen „sich in einem als riskant erlebten und ergebnisoffenen Schritt in ein Anerkennungsvakuum vollziehen“, sich „soziale Privilegiertheit oder Ungleichheit vorrangig über die Qualität des adoleszenten Moratoriums“ herstellt oder reproduziert, „Informalisierungsprozesse“ gar „Autonomiepotenziale“ steigern können, „Individuation und Generativität“ sich zunehmend differenzieren lassen und in einem „nennenswerten Ausmaß individuell gestaltbar geworden“ sind. (S. 282 ff) Gleichwohl sei und bleibe der adoleszente Prozess von einer nicht konkretistisch, sondern strukturell zu verstehenden „Phase der Einsamkeit“ gekennzeichnet, die das Eintreten in das Anerkennungsvakuum charakterisiert, „ohne das eine eigensinnige kreative Generativität nicht zu haben ist.“ Darin ist „’Erwachsenheit’ (...) weniger als Endpunkt, sondern in einem dynamischen Sinne als Folge der Adoleszenz beschrieben“ – was allerdings ältere Forschungsergebnisse schon abwerfen, wenn auch nicht in dieser Pointierung. Allerdings könnte der Schlusssatz um weitere Forschungsergebnisse aus einer anderen, kritischen Richtung erweitert werden: „Umgekehrt werden in jedem produktiven Prozess im erwachsenen Leben Momente der adoleszenten Individuierung wieder aufgenommen und erneut durchlaufen. In der damit verbundenen Steigerung der Integrationschancen wie in der Komplexität der Anforderungen liegen die Ambivalenzen der Modernisierung begründet, die sich in jeglichem Ringen um Individuierung erneut konstellieren.“ (S. 291)

Rezension von
Arnold Schmieder
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Zitiervorschlag
Arnold Schmieder. Rezension vom 24.02.2014 zu: Vera King: Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz. Individuation, Generativität und Geschlecht in modernisierten Gesellschaften. Springer VS (Wiesbaden) 2013. 2. Auflage. ISBN 978-3-658-01349-3. Reihe: Adoleszenzforschung - Band 1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/15726.php, Datum des Zugriffs 13.09.2024.


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