Jens Uwe Martens, Julius Kuhl: Die Kunst der Selbstmotivierung
Rezensiert von Tina Gerlach, 21.08.2014

Jens Uwe Martens, Julius Kuhl: Die Kunst der Selbstmotivierung. Neue Erkenntnisse der Motivationsforschung praktisch nutzen.
Verlag W. Kohlhammer
(Stuttgart) 2013.
5., überarb. Auflage.
190 Seiten.
ISBN 978-3-17-023682-0.
24,90 EUR.
Thema
In „Die Kunst der Selbstmotivierung“
beschäftigen sich die Autoren sowohl mit wissenschaftlichen
Erörterungen als auch durch praktische Tipps mit dem Thema
Eigenmotivation. Zielgruppe sind alle, die sich für das Thema
Selbstmotivierung interessieren. Trainer und Psychologen, die in der
Erwachsenenbildung oder als Psychotherapeuten arbeiten, können mit
Hilfe des Buches viele Erkenntnisse für Ihre Arbeit gewinnen.
Die
beiden Autoren fassen Fortschritte der psychologischen Wissenschaft
zusammen und ergänzen diese aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz
aus der Beratungs- und Trainingspraxis.
Prozesse werden näher
betrachtet. Danach sollen Herausforderungen, Aufgaben und Probleme
handlungsorientiert und erfolgreich angegangen werden. Individuelle
Handlungsstrategien werden mit einbezogen und analysiert.
Autoren
Dr. phil. Jens-Uwe Martens (*1940 in Berlin) studierte Psychologie und arbeitet als Berater und Coach in München.
Prof. Dr. Julius Kuhl (*1947 in Duisburg) ist Professor für Differentielle Psychologie und Leiter der Abteilung für experimentelle Persönlichkeitspsychologie an der Universität Osnabrück.
Entstehungshintergrund
Das Buch in der 5. überarbeiteten Auflage von 2013 entstand mit dem Ziel, Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern. Die überarbeitete Ausgabe wurde mit neuen wissenschaftlichen Ergänzungen bestückt. Praktische Übungen zum Buch können im Buchshop des Kohlhammer Verlags unter ContentPlus heruntergeladen werden.
Aufbau
Der Inhalt des Buches „Die Kunst der Selbstmotivierung“ besteht aus acht Kapiteln. Neben einer Einführung in das Thema, wie neue Erkenntnisse der Motivationsforschung praktisch zu nutzen sind, ist das Buch folgendermaßen gegliedert.
Inhalt
1. Einführung
2.
Die Geheimnisse des Erfolges. Zunächst wird der Begriff Erfolg
definiert und diskutiert. Allgemein, aber dann auch sehr
leserzentriert. Erfolg wird mit dem Begriff Glück und einer
Grundhaltung zum Leben in Verbindung gebracht. Die psychologischen
Aspekte des Erfolgs werden mittels der Gestalter-Opfer-Theorie
ausführlich -wissenschaftlich und anwenderbezogen- beleuchtet. Hier
geht es um Herangehensweisen in Veränderungssituationen. Die
Beschreibung der Osnabrücker PSI-Theorie
(Persönlichkeit-System-Interaktion) rundet das Ende dieses Kapitels
ab. Die PSI-Theorie von Julius Kuhl beschreibt eine willentliche
Handlungssteuerung, die versucht, Motivation, Kognition,
Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie miteinander zu
verknüpfen.
3. Der Weg zum Gestalten: Einstellungen
ändern. In diesem Kapitel stellen sich die Autoren der Frage, ob
und wie Einstellungen verändert werden können. Zunächst wird der
Begriff „Einstellungen“ definiert, dann geht es um die Übernahme
von Verantwortung für die eigenen Gefühle. Ein Exkurs beleuchtet
die Frage, ob positives Denken ein Lebensprinzip sein kann. Es geht
um Gewohnheiten, um Einstellungsänderungen und um die Furcht vor dem
Scheitern.
4. „Motivation ist alles!“ Wie kann man
sich selbst motivieren? Die wissenschaftliche Grundlage der
Selbstmotivierung wird mit einer „Systemkonditionierung“
ausführlich erklärt. Dann geht es um praktische Beispiele zur
Motivation, wie zum Beispiel um Ziele, die Bedeutung von Bildern und
Vorbildern, Gefühle und Verstand. Unter diesen Aspekten werden
Erfolgserlebnisse von Misserfolgserlebnissen unterschieden. Zum
Schluss dieses Kapitels wird die PSI-Methode auf den Begriff
Motivation angewendet und beschrieben.
5. Persönliche
Entwicklung: Krisen überwinden. Wie kann ein Mensch aus
schwierigen Situationen für die persönliche Entwicklung
profitieren? Wiederum nach der PSI-Theorie werden Merkmale von
resilienten Persönlichkeiten dargestellt. Dabei wird auch das Thema
Schicksalsschläge behandelt.
6. Glück und Zufriedenheit
und die Gestalterhaltung. Dieser Abschnitt behandelt das Thema,
wie gute und schlechte Gefühle weiter gegeben werden. Die zum Teil
philosophische Frage wird gestellt, ob es nicht unsere Pflicht sei,
glücklich zu sein? Die Begriffe Egoismus und Egozentrik werden
diskutiert.
7. Der Körper als Basis für eine optimale
Grundhaltung. Neurobiologische Zusammenhänge von Körper und
Seele sehen die Autoren des Buches mit dem Thema Motivierung in einem
engen Zusammenhang. Diese werden beschrieben und es gibt Tipps für
das ganz persönliche Fitnessprogramm.
8. Welchen Grad an
Freiheit haben wir? Der Begriff Freiheit wird in diesem
abschließenden Kapitel unter der Berücksichtigung der PSI-Methode
diskutiert. Es erfolgt ein kurzer Ausblick, der motivieren soll, auf
dieser Basis Gestalter des eigenen Schicksals zu werden.
Fazit
Das vorliegende Buch umschreibt sehr
facettenreich das Thema Motivierung. Teils theoriegeleitet, teils in
praktischen Bezügen geben die Autoren den Lesern unaufdringliche
Inputs zum Thema. Dabei ist ein roter Faden zu erkennen. Aktuelle,
interessante Fragen werden diskutiert und mit Erkenntnissen der
Psychologie fundiert. Es bleibt aber auch Raum für eigene Meinungen
und Gedanken des Lesers.
Das Buch ist kein oberflächlicher
Motivationsratgeber, sondern eine Fachliteratur für Menschen, die
gerne psychologische Prozesse verstehen möchten und so Gestalter
ihres Handelns werden.
Rezension von
Tina Gerlach
M.A., Sozialwissenschaftlerin
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Es gibt 1 Rezension von Tina Gerlach.
Zitiervorschlag
Tina Gerlach. Rezension vom 21.08.2014 zu:
Jens Uwe Martens, Julius Kuhl: Die Kunst der Selbstmotivierung. Neue Erkenntnisse der Motivationsforschung praktisch nutzen. Verlag W. Kohlhammer
(Stuttgart) 2013. 5., überarb. Auflage.
ISBN 978-3-17-023682-0.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/16064.php, Datum des Zugriffs 25.05.2022.
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