Ingrid Scherübl, Katja Günther: Der Schreibimpulsfächer
Rezensiert von Dr. Miriam Damrow, 16.03.2015

Ingrid Scherübl, Katja Günther: Der Schreibimpulsfächer. Inspirationen für das Selbstcoaching beim Schreiben.
Verlag Barbara Budrich GmbH
(Opladen, Berlin, Toronto) 2015.
126 Seiten.
ISBN 978-3-8252-4344-9.
D: 12,99 EUR,
A: 13,40 EUR,
CH: 18,70 sFr.
UTB, Band 4344
Thema
Der Titel benennt recht genau, worum es in diesem ungewöhnlich aufgemachten Werk geht: "Inspirationen für das Selbstcoaching beim Schreiben".
Aufbau
Der Schreibimpulsfächer ist (tatsächlich als aufklappbarer Fächer aufgebaut) in fünf farblich markierte Abschnitte unterteilt:
- Einstimmen,
- Loslegen,
- Durchsteigen,
- Dranbleiben und
- Abrunden.
Inhalt
Die AutorInnen haben ihr Werk in fünf Abschnitte (analog zum Schreibprozess) unterteilt und in jedem Abschnitt finden sich gezielt Impulse.
Zur Einstimmung gehören Fragen zur Arbeitsplatzgestaltung, Nahrungsaufnahme, Ablenkungs- und Störquellen etc. Insgesamt werden hier neun Impulse vorgestellt, die zur Einstimmung in den Schreibprozess dienen können.
Im Abschnitt zum Loslegen werden elf Impulse dargestellt, unter anderem „Notiere deine 5 Tipps zum Niemals-Fertig-Werden! Welchem davon wist Du Dich heute widersetzen?“. Weitere Fragen beschäftigen sich mit möglichen Gewinnen beim Verschieben der Arbeit, dem Perfektionsdruck etc.
Im Abschnitt Durchsteigen sind ebenfalls elf Impulse dargelegt, die insbesondere Problematiken des nächsten Schritts aufgreifen, der inneren Textlogik, dem Textverständnis (sowohl der Sekundärliteratur als auch des zu schreibenden Textes) und Tipps zum (körperlichen) Durchhalten im Schreibprozess.
Im Abschnitt zum Dranbleiben sind vorrangig elf Motivationstipps und -fragen versammelt, die als Impulse dienen können, so z.B. „Du denkst ans Aufhören? Denk daran, wofür Du mal angefangen hast!“ oder auch „Es ist alles auch ein Spiel. Was könntest Du noch ausprobieren?“.
Der letzte Abschnitt Abrunden zeigt in 13 Fragen und Steuerungsimpulsen auf, wohin die Reise noch gehen könnte („Wo nimmst Du den Faden wieder auf? Notiere Dir, womit Du das nächste Mal weitermachst!“), aber auch Fragen zur Entspannung und Erholung, zur Organisation und Selbstbelohnung – übriges passend als letzten Impuls aufgeführt.
Diskussion
Die hier versammelten Tipps, Motivationsfragen und Impulse zur Selbststeuerung sind gut geeignet, um kleinere „Hänger“ zu überwinden – allerdings zeigen sich auch Schwierigkeiten da auf, wo die AutorInnen explizit auf komplexere Arbeiten verweisen (Master-Arbeit oder Promotion). Es darf wohl bezweifelt werden, ob die hier aufgezeigten Steuerungsimpulse ausreichen, wenn es um Textverständnis, mangelhafte Literatur(kenntnisse), ungenügendes Vorwissen, Selbstzweifel, sprachliche Formulierungsschwierigkeiten geht.
Zum Anfangen – Durchhalten – Aufhören sind die hier vorgestellten Impulse jedoch gut eingesetzt, im Zweifelsfall würden sie professionelles und umfangreiches, fundiertes Schreibcoaching nicht ersetzen.
Fazit
Der Schreibimpulsfächer ist hervorragend als Begleitmittel und Selbstcoaching im Schreibprozess geeignet, sofern grundlegendes Wissen zum Wissenschaftlichen Schreiben als Basis hinterlegt ist bzw. als Begleitmedium in Kursen zum Wissenschaftlichen Schreiben eingesetzt wird.
Rezension von
Dr. Miriam Damrow
Hochschule Magdeburg-Stendal
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Zitiervorschlag
Miriam Damrow. Rezension vom 16.03.2015 zu:
Ingrid Scherübl, Katja Günther: Der Schreibimpulsfächer. Inspirationen für das Selbstcoaching beim Schreiben. Verlag Barbara Budrich GmbH
(Opladen, Berlin, Toronto) 2015.
ISBN 978-3-8252-4344-9.
UTB, Band 4344.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/18518.php, Datum des Zugriffs 20.05.2022.
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