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Sabine Stövesand, Dieter Röh (Hrsg.): Konflikte - [...] Herausforderungen für die Soziale Arbeit

Rezensiert von Prof. (i.R.) Dr. Hans-Jürgen Balz, 03.08.2015

Cover Sabine Stövesand, Dieter Röh (Hrsg.): Konflikte - [...] Herausforderungen für die Soziale Arbeit ISBN 978-3-8474-0665-5

Sabine Stövesand, Dieter Röh (Hrsg.): Konflikte - theoretische und praktische Herausforderungen für die Soziale Arbeit. Verlag Barbara Budrich GmbH (Opladen, Berlin, Toronto) 2015. 300 Seiten. ISBN 978-3-8474-0665-5. D: 33,00 EUR, A: 34,00 EUR, CH: 43,70 sFr.

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Thema

Die Profession der Sozialarbeit führt ihre Entstehung auf soziale und ökonomische Benachteiligung, gesellschaftliche Konflikte und menschliche Lebenskrisen zurück. Meist geht es dabei um die Analyse der Ursachen und Entstehungsbedingungen von Unterschieden, Diskrepanzen und Konflikten. Ziel sind die Interessenvertretung von benachteiligten Gruppen, die Arbeit an individuellen Bewältigungsstrategien, der Interessenausgleich und/oder die kommunikative Aufarbeitung von Konflikten. Damit kommt Konflikten zum einen eine konstruktive Funktion als Antriebskraft für die (Weiter-)Entwicklung zu, andererseits stellen sie besondere Herausforderungen und die Quelle von menschlichem Leid dar.

Die Arbeit mit und an Konflikten müsste auf diesem Hintergrund ein „Leib-und-Magen-Thema“ der Sozialen Arbeit sein. Auf der Ebene der theoretischen Analyse und der methodischen Gestaltung des Umgangs mit Konflikten und deren Lösung braucht es fundierte Grundlagen und professionelle Strategien.

Sabine Stövesand und Dieter Röh kommen jedoch zu der Einschätzung, dass in der Praxis häufig ein „Machtmangel“ der Sozialen Arbeit besteht und so Konflikte im gesellschaftlichen Raum durch die Soziale Arbeit nicht gelöst werden können. Daraus und aus dem Arbeitsgegenstand der Sozialen Arbeit leiten die Autorin und der Autor den besonderen Bedarf für die Themenstellung ihres Buches ab. Es gilt Ihnen mit dem vorliegenden Autorenband eine konflikttheoretische Reflexion, empirische Befunde zur Konfliktregulation und Methodenwissen zum Umgang mit Konflikten zu liefern.

Entstehungshintergrund

Sabine Stövesand und Dieter Röh – zwei Sozialarbeitswissenschaftler, Dozentin und Dozent an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg – integrieren in Ihrem Band insgesamt 26 Beiträge von 38 Fachkolleginnen und -kollegen. Mit der Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit wählen sie dafür einen Platz auf dem die Profession der Sozialen Arbeit seit 2010 Aktivitäten der Forschung, Praxis und Ausbildung bündelt, zur fachlichen Weiterentwicklung einlädt und ihren Fachdiskurs einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht. Der hier vorliegende Band 10 der Reihe Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit will theoretische, empirische und methodische Fragen der Arbeit mit und an Konflikten thematisieren.

Insbesondere ist es den Autoren ein Anliegen die Breite der Zugänge und Standpunkte zu integrieren und das Spektrum methodischer Konzepte aufzuzeigen.

Aufbau und Inhalt

Sabine Stövesand und Dieter Röh untergliedern ihren Band in drei Teile:

  1. konflikttheoretische Reflexionen,
  2. empirische Befunde zur Konfliktentstehung und -regulation,
  3. methodische Fragen zum Umgang mit und zur Arbeit an Konflikten.

Der erste Teil widmet sich konflikttheoretischen Aspekten auf verschiedenen Ebenen. Herbert Effinger liefert dazu einen allgemeinen thematischen Einstieg. Trotz der bestehenden Vielfalt der Konfliktthemen macht der Autor in der Praxis der Sozialen Arbeit häufig eine eher konfliktvermeidende Herangehensweise aus und sieht auch im Theoriediskurs einen Nachholbedarf.

Sabine Stövesand greift die Diskrepanz zwischen den vielfältigen Konfliktthemen und -zusammenhängen und dem Mangel an Handlungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten in den Arbeitskontexten der Sozialen Arbeit auf. Zum Umgang mit diesem Dilemma skizziert sie eine auf die Prinzipien des Empowerments zurückgehende offensive Strategie zur Interessenvertretung und zum Umgang mit Macht.

Eine konzeptionelle Ebene sucht Björn Kraus, indem er sich aus einer systemtheoretischen Perspektive mit dem Begriff Konflikt auseinandersetzt und für die Soziale Arbeit verschiedene Zugänge unterschiedlicher Akteure und Fragerichtungen als notwendig und hilfreich aufzeigt.

Ute Straub geht auf die internationale Fachdebatte der Sozialen Arbeit ein. Dabei greift sie die Begriffsbestimmungen der International Association for Schools of Social Work (IASSW) und der International Federation of Social Workers (IFSW) auf und arbeitet die bestehenden Unterschiede zwischen beiden Positionen auf, um dann den Beitrag des neu hinzugekommenen Ansatz der Indigenen Sozialen Arbeit zu reflektieren.

Für einen Fachbeitrag aus der Perspektive der Gemeinwesenarbeit sorgt Lothar Stock. Er wählt dabei einen historischen Zugang und geht von den Entstehungsfragen der Gemeinwesenarbeit aus, um auf Grundlage dieser Positionsbestimmung die Verbindung zu gesellschaftlichen Konflikten und Fragen der Machtausübung herzustellen.

Der zweite Teil wendet sich empirischen Studien im Kontext der Analyse von Konflikten und deren Bearbeitung zu. Heinz Messmer liefert hierzu einen Beitrag aus der Kinder- und Jugendhilfe und analysiert auf der Grundlage der Konversationsanalyse den sprachlichen Umgang mit Konflikten. Dabei kommt er zur Einschätzung, dass Fachkräfte der Sozialen Arbeit in der Kommunikation mit ihren Klienten systematisch auf eine Konfliktvermeidung hinarbeiten und belegt dies anhand von Gesprächsprotokollen und Entwicklungsberichten.

Auf Fachkräftekonflikte im Kontext der Hilfeplanung geht Ute Reichmann ein. Als empirische Basis dienen ihr dabei Experteninterviews zu konflikthaften Hilfeverläufen mit Jugendhilfefachkräften. Insbesondere diskutiert die Autorin Fragen der Entscheidungsfindung und der Durchführung der Hilfen unter den gegebenen Bedingungen der Machtinbalance zwischen den beteiligten Akteuren.

Auf die Ebene der Konfliktentstehung zwischen Jugendlichen nehmen Claudia Equit und Holger Schmidt Bezug, um aus den empirischen Ergebnissen zweier Studien Empfehlungen für die Gewaltprävention und die Positionierung der pädagogischen Fachkräfte abzuleiten.

Im Bereich der Jugendarbeit setzt auch der Beitrag von Kathrin Aghamiri, Anja Reinecke-Terner und Ursula Unterkofler an. Sie gehen mit einem ethnographischen Blick auf die Untersuchung von Klassenseminaren zum Sozialen Lernen, in der Schulsozialarbeit und in der offenen Jugendarbeit zu und zeigen Präventionsstrategien auf und geben Hinweise zur Praxis der Aushandlungsformen von Fachkräften mit Kindern und Jugendlichen.

Zentrale Befunde einer Längsschnittstudie zur Erfahrung von Trägern und Opfern pauschalisierender Ablehnung bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund stellt Kurt Möller vor. Auch sein Beitrag liefert am Ende Hinweise und Schlussfolgerungen für die sozialarbeiterische Praxis.

Im Bezug auf die Freizeitgestaltung zeigen Emanuela Chiapparini und Anastasiya Kovalova mögliche Konflikte zwischen Eltern und ihren bereits berufstätigen Jugendlichen anhand einer Schweizer Studie auf und betrachten diese im Kontext der sozialen Milieus.

Von der Adressatenebene auf die Ebene der Führungskräfte und die Betrachtung dort bestehender Geschlechterkonflikte führt den Leser der Beitrag von Annette Müller und Esther Ochoa Fernández. Ihren empirischen Zugang leiten die Autorinnen aus dem Projekt „Potentiale von Frauen in Führung“ ab und analysieren unbearbeitete Geschlechterkonflikte.

Katja Maar und Jürgen Malyssek betrachten Konfliktfelder in der Wohnungslosenhilfe auf der Mikro-, Meso- und Makroebene (Adressaten-Fachkräfte; institutionell-organisatorische Rahmenbedingungen und sozial- bzw. gesamtgesellschaftliche Ebene). Die Autorin und der Autor sprechen sich für eine anwaltliche und politische (Interessen-)Vertretung und die fachliche Reflexion von Machtausübung in Institutionen der Wohnungslosenhilfe aus.

Der Beitrag von Anselm Böhmer nimmt auf die sozialräumliche Arbeit und Konfliktfelder in städtischen Räumen Bezug. In einer theoretischen Analyse gilt es dem Autor gesellschaftliche Macht-, und Hegemoniefragen zu verdeutlichen und Argumente zur Beanspruchung von öffentlichen Räumen kritisch zu hinterfragen.

Auf Fragen der Zugehörigkeitsprozesse im Zusammenhang mit ethnischer Zuschreibung gehen Sevgi Söyler, Julia Reimer und Johannes Kloha ein. Die Autorinnen und der Autor stellen eine erzählanalytische Studie vor, in der in narrativen Interviews Lebensgeschichten und Geschichten aus der Arbeit in der Schulsozialarbeit unter Gesichtspunkten der natio-ethno-kulturellen Zuschreibung ausgewertet werden.

Der Beitrag von Johannes Stehr nimmt auf die Meta-Ebene Bezug (forschungsmethodologische Perspektive) und fragt nach den Vor- und Nachteilen von „Soziale-Probleme-Forschung“ und einer kritischen „Auseinandersetzung mit dem Institutionellen“, sowie der eigenen Rolle und Funktion in gesellschaftlichen Konflikten. Er verweist auf die Notwendigkeit eines kritisch-reflexiven Momentes und leitet daraus sein Konzept des „Arbeitsbündnisses“ (mit den Befragten/Betroffenen) und die Notwendigkeit einer Perspektivenvielfalt im Forschungsprozess ab.

Wie lässt sich dies nun auf den Studienalltag der Sozialen Arbeit beziehen? Darauf geht Elke Schimpf ein, indem sie die bestehende Praxis der Fallbesprechung und Gruppenreflexion aufgreift und nach (weiteren) Reflexions- und Analysemöglichkeiten für Konfliktsituationen in Praktikumskontexten sucht. Die kritisch-reflexive Haltung sieht sie dabei als wesentlichen Teil des professionellen Selbstverständnisses. Die Nähe zur Fallanalyse verstärkt die Autorin, indem sie einen Praxisfall erörtert und die verschiedenen Phasen in der kritisch-reflexiven Fallbearbeitung darstellt.

Der dritte Teil führt zu methodischen Fragen der sozialarbeiterischen Praxis. Im ersten Beitrag stellt Heiko Kleve ein systemisches Instrument der Konfliktanalyse vor. In der Arbeit am Tetralemma zeigt der Autor die verschiedenen im Konflikt befindlichen Positionen auf, unterstreicht die Bedeutung der Methode für die professionstheoretische Reflexion der Praxisdilemmata, der eigenen Berufsidentität und den Nutzen des Tetralemmas bei der Bearbeitung von Widersprüchen in Implementierungsprozessen.

Rainer Kilb erläutert die Möglichkeiten des offensiven Konfliktmanagements als Lernerfahrung und als Impulse zur Weiterentwicklung. Es geht dem Autor um die Handlungsstrategien zur konstruktiven Nutzung und den kommunikativen Umgang mit Konfliktsituationen als Schlüsselkompetenz pädagogischer Fachkräfte.

Ein wichtiger Grund für Konfliktvermeidung liegt in der Erwartung der Beteiligten, dass der Konfliktverlauf mit einer Stressverstärkung einhergeht. Holger Braun-Thürmann, Andrea Budde und Bettina Völter werten Forschungsliteratur auf diese Vermutung hin aus und zeigen, dass es plausible Hinweise auf vielfältige emotionale und somatische Reaktionen gibt, die als stressbedingt einzustufen sind. Mit der achtsamkeitsbasierten Methode zeigen die Autorinnen und der Autor eine Perspektive für die Konfliktentschärfung und damit auch Stressreduktion.

Mit sprachkreativen Verfahren zum konstruktiven Umgang mit Konfliktsituationen beschäftigt sich Margret Mundorf. Sie nimmt Bezug zur Methode der gewaltfreien Kommunikation, deren Prozesselementen und gibt der zur Konfliktkompetenz wichtigen Arbeit mit sprachlichen Bildern und Assoziationen einen besonderen Stellenwert.

Die in (offizialen) Netzwerken der Sozialen Arbeit anzutreffenden Konflikte, Handlungsblockaden und Themenerstarrungen nimmt Werner Schönig zum Anlass sich nach Handlungs- und Bewältigungsstrategien dafür zu fragen. Zu einer konstruktiven Weiterentwicklung der professionellen Kommunikation können für ihn das Strukturmodell, die Grundsätze und die Kommunikationsregeln der Themenzentrierten Interaktion (TZI) beitragen. Hierzu sind allerdings auch eine partizipative Leitung und ein aktives Einbringen in einen gemeinsamen Lernprozess notwendig.

Eine Konfliktlinie kann sich auch daraus ergeben, wenn Sozialarbeiter beispielsweise im Kontext von existentiellen Fragen (Aufenthaltsrecht, familienrechtliche Fragen u.a.) ihrer Klienten selbst in Konflikt mit gesetzlichen Bestimmungen geraten. Babette Rohner analysiert Fragen der parteilichen Sozialarbeit und zeigt anschaulich mögliche Positionen der Sozialarbeit zwischen Staat, Klienten und eigener Profession auf, um dies dann für die Beratungspraxis auf Grundlage der Beratungsfeldanalyse – einem von der Autorin entwickelten Verfahren – praxisnah zu reflektieren.

Diese Grenzerfahrung von nicht gesetzestreuem Verhalten in der Sozialen Arbeit thematisieren Martin Stummbaum und Jürgen Beushausen. Es geht den Autoren darum aufzuzeigen wie unter negativen ökonomischen Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit suboptimale Handlungsstrategien entstehen. Die „Kultur des (er)duldenden Wissens um Missstände und Fehlentwicklungen“ versuchen die Autoren zu ergründen und über das Prinzip des „internen Whistleblowing“ hinaus einen Diskurs über gesetzliche Mindeststandards für professionelle Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit anzuregen.

Als abschließenden Beitrag thematisieren Mechthild Seithe und Ralph-Christian Amthor das Spannungsfeld zwischen professionstheoretischen, ethischen und sozialpolitischen Implikationen des Handelns von Sozialarbeitern. Dies beispielhaft zu erörtern wählen die Autorin und der Autor einen historischen Zugang mit dem Widerstand der Sozialen Arbeit im Nationalsozialismus und analysieren dazu kontrastierend die aktuelle Situation der Sozialen Arbeit (Ökonomisierung der Sozialwirtschaft, die Prekarisierung der Mitarbeiter und die zunehmende Deprofessionalisierung). Für eine aktive Interessenvertretung kommt in der aktuellen gesellschaftlichen Situation der Entwicklung einer gemeinsamen Vision in den Netzwerken der Sozialen Arbeit eine besondere Bedeutung zu.

Die Vorstellung der Herausgeberin und des Herausgebers, der Autorinnen und Autoren des Bandes beschließt das Buch.

Zielgruppen

Das Buch richtet sich an Fachkräfte der Sozialarbeit, Sozialarbeitswissenschaftler und Lehrende im Bereich der Sozialen Arbeit und verwandter Disziplinen. Insbesondere können davon beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren, die häufig in Konfliktsituationen involviert sind (z.B. in der Kinder- und Jugendhilfe, der Migrationsarbeit). In gleicher Weise gilt dies für verwandte Berufsgruppen (z.B. Pädagogen, Soziologen).

Die Publikation lässt sich gewinnbringend auch im Studium der Sozialen Arbeit, der Pädagogik und Sozialwissenschaft und in der Weiterbildung von beraterisch und edukativ tätigen Fachkräften der Sozialen Arbeit einsetzen.

Diskussion

Das Buch will den fachspezifischen Diskurs der Sozialen Arbeit vorantreiben. In den Beiträgen, die die aktuelle Situation der Profession in den Mittelpunkt stellen, wird eine parteiliche und sozialpolitische Positionierung vorgenommen. Diese und die professionstheoretischen Ausführungen (z.B. von Björn Kraus, Lothar Stock und Johannes Stehr) beschreiben einen originären Zugang zum Kontext der Konfliktentstehung und -bearbeitung für die Sozialarbeit.

Aufschlussreich erscheinen mir besonders die im Teil 2 vorgestellten empirischen Befunde zu unterschiedlichen beruflichen Kontexten der Sozialen Arbeit. Dabei bildet die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe einen thematischen Schwerpunkt. Hier ist es den Herausgebern gelungen vielfältige empirische Erkenntnisse aus erster Hand vorstellen zu lassen.

Im Bereich der Methoden der Konfliktlösung (Teil 3) wirken auf mich die Beiträge relativ disparat und stehen quasi nebeneinander. Hier wünschte ich mir sowohl eine Bezugnahme auf Basiswissen der Konfliktbearbeitung (z.B. in beraterischen Zugängen wie in der Mediation oder der motivierenden Gesprächsführung) aber auch ein Blick auf neue innovative und vielleicht kontrovers diskutierte fachliche Zugänge (z.B. im Kontext der Inklusion). Etwas unverbunden wirken die Beiträge im dritten Teil des Bandes auch deshalb, da ein abschließender Kommentar und Ausblick durch die Herausgeber fehlt.

Studierende der Sozialen Arbeit sollten frühzeitig an das Thema Konflikt herangeführt werden, brauchen im Studienbetrieb jedoch neben diesem Band weitere Basislektüre zum Thema soziale Konflikte, um beispielsweise professionstheoretische Diskurse in dem Band einordnen zu können und weitergehende Bezüge herzustellen. Hilfreich erschienen mir zu den jeweiligen Beiträgen auch weiterführende Literaturempfehlungen.

Fazit

Sabine Stövesand und Dieter Röh integrieren in ihrem Band mit den drei Themenfeldern konflikttheoretische Fragen, stellen interessante empirische Befunden zur Konfliktentstehung und -regulation vor und geben Beiträgen zur methodischen Bearbeitung von Konflikten einen Raum. Dieses Konzept ist m.E. aufgegangen. Besonderes Plus sind die empirischen Beträge, die kritisch aufzeigen und ermutigen offensiver mit Konflikten als Lern- und Entwicklungschancen umzugehen.

Inspirierende Ideen für den Studienbetrieb liefern zahlreiche Beiträge, da sich aus ihnen Fragestellungen für Lehr-Forschungs-Projekte und empirisch ausgerichtete Bachelor- und Master-Arbeiten ableiten lassen.

Rezension von
Prof. (i.R.) Dr. Hans-Jürgen Balz
von 2002 bis 2023 Dozent für Psychologie (Schwerpunkte Diagnostik und Beratung) an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum. Supervisor, Coach und Weiterbildner im Institut für Lösungsfokussierte Kommunikation (ILK-Bielefeld).
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Zitiervorschlag
Hans-Jürgen Balz. Rezension vom 03.08.2015 zu: Sabine Stövesand, Dieter Röh (Hrsg.): Konflikte - theoretische und praktische Herausforderungen für die Soziale Arbeit. Verlag Barbara Budrich GmbH (Opladen, Berlin, Toronto) 2015. ISBN 978-3-8474-0665-5. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/18569.php, Datum des Zugriffs 23.01.2025.


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