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Tobias Ruland: Die Psychologie der Intimität

Rezensiert von Marlise Santiago, 06.01.2016

Cover Tobias Ruland: Die Psychologie der Intimität ISBN 978-3-608-98037-0

Tobias Ruland: Die Psychologie der Intimität. Was Liebe und Sexualität miteinander zu tun haben. Klett-Cotta Verlag (Stuttgart) 2015. 268 Seiten. ISBN 978-3-608-98037-0. D: 16,95 EUR, A: 17,50 EUR, CH: 23,90 sFr.

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Entstehungshintergrund und Thema

Zum Experten für intime Zweierbeziehungen sei er nicht freiwillig geworden, schreibt Tobias Ruland im Vorwort. Er habe viele gute, manche schlechte und einige traumatische Erfahrungen machen müssen, um all das zu lernen, was er dann im Buch niedergeschrieben hat. So repräsentiert der Inhalt ein Zwischenergebnis seines fast 20-jährigen Forschens nach dem, was der Autor als „Intimität“ kennen gelernt hat und das sowohl aus Erfahrung als Liebender, sowohl als Therapeut der Paare begleitet.

Aufbau

Das vorliegende Buch ist in sechs Kapitel gegliedert, die jeweils durch eine kurze Zusammenfassung abgeschlossen sind. Literatur und Register ergänzen die Ausführungen.

Jedes Thema wird durch Beispiele aus seinem eigenen Paaralltag sowie mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht. Ziel des Buches ist es, Beziehungsmuster so zu erklären, dass die Puzzlesteinchen erkannt werden, die eine intime Paarbeziehung ermöglichen, bzw. behindern.

Zu 1. Was Partnerschaften begründet und weshalb es pessimistische Paartherapeuten gibt

Weshalb „zueinander passen“ Beziehungsprobleme nicht verhindert: Warum aus sieben Milliarden Menschen genau die oder der Eine gewählt wurde, um den Weg gemeinsam zu gehen? Diese Frage stellt der Autor in der Arbeit mit Paaren und ist erstaunt über die innovativen Antworten, die von äusseren Ähnlichkeiten, über Einkommensniveau, Alter, Bildungsgrad, sexueller Aktivität bis Leidenschaft etc. reichen. Diese vordergründigen Motive führen beim Paar zur Bildung einer kollusiven Allianz, (von lat. colludere „zusammenspielen, unter einer Decke stecken“) das heisst die Vorlieben und Erwartungen der Partner passen so zusammen, dass sie sich relativ mühelos ergänzen und so gehen sie unbewusst eine Art Tauschhandel ein. Je mehr Ebenen des Tauschhandels existieren, umso perfekter erscheint den Beteiligten die Passung. Leider hat diese Behaglichkeit ein Verfalldatum und zwar an dem Tag an dem der Empfänger plötzlich andere Bedürfnisse entwickelt oder der Gebende die Bedürfnisse des Empfängers nicht mehr erfüllen kann oder will.

Die Differenzierung des Selbst: Tobias Ruland bezeichnet dieDifferenzierung des Selbst als zentrale zu entwickelnde Grundfertigkeit, die über Gelingen oder Nichtgelingen zwischenmenschlicher Beziehungen entscheidet, bzw. darüber, ob ein Paar Intimität leben kann.

Die kollaborative Allianz: Wenn die kollusive Allianz ein Verkaufsdatum besitzt, lohnt es sich, nach einer Alternative Ausschau zu halten, nämlich der kollaborativen Allianz. (lat.collaborare „zusammenarbeiten“) In der kollaborativen Allianz wissen die Beteiligten, was sie beizutragen haben und nehmen die Verantwortung zum Gelingen wahr. Je höher die Differenzierung des Selbst entwickelt wurde, desto kollaborativer könne sich ein Mensch verhalten und das auch in schwierigen Paar-Zeiten, die ein Maximum an Unbehagen heraufbeschwören. Diese Form von Beziehungsfähigkeit setze persönliche Reife und Entwicklung voraus.

Zu 2. Wie aus heisser Liebe gegenseitige Verachtung wird

Ziel dieses Kapitels ist es, unmissverständlich dafür zu sensibilisieren, welche Wirkung unser tägliches Tun für andere und damit auch für uns selbst haben kann.

Der apokalyptische Berserker: Verletzungen sind unvermeidlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen und entstehen durch ein Zusammenwirken äusserer Umstände und intrapsychischer Vorgänge und sie lösen, je nach Mensch unterschiedlich starke, Stressreaktionen aus und diese müssen über die Mechanismen zur Emotionsregulation wieder besänftigt werden. Falls das nicht in genügendem Masse geschieht, kann ein Mensch seelisch und organisch schwer erkranken. Ein weiterer Effekt von fortgesetzter Verletzung ist, dass Paare nicht mehr miteinander reden können. Der Autor nennt Verletzungen „apokalyptische Berserker“ und nennt vor allem Kritik, Verachtung, Rechtfertigen und Mauern, die alle einen Missbrauch von Hierarchie darstellen, der vom Gegenüber als unangemessen empfunden wird, also keine Kooperation, nicht auf gleicher Augenhöhe.

Der Einfluss von Kindheitserfahrungen: Für jeden Menschen ist es nützlich zu verstehen, welchen fördernden oder hemmenden Einfluss das Umfeld in seiner Kindheit und Jugend auf die eigene Fähigkeit zur Selbstwertstabilisierung hatte.

Verletzung durch narzistische Persönlichkeitszüge: Jeder Mensch besitzt mehr oder weniger ausgeprägte narzistische Persönlichkeitszüge. Das was die Psychologie Narzismus nennt, ist letztendlich nichts anderes als eine bestimmte Ausprägung der vorbeschriebenen Selbstwert(in)stabilität unter bestimmten Bedingungen. Jeder Mensch sei gut darin beraten, sich intensiv mit seinen eigenen narzistischen Anteilen zu beschäftigen, da sie sich unweigerlich früher oder später in die zwischenmenschlichen Beziehungen drängen und intimes Paarleben im Keime ersticken.

Verletzung durch emotionale Verschmelzung: Emotionale Verschmelzung ist ein Zustand, der von vielen Menschen angestrebt wird, jedoch ein verletzendes Element in sich trägt: die Unfähigkeit, die eigenen Emotionen unabhängig vom Verschmelzungspartner zu regulieren. Die Verschmelzung fühlt sich gut an, solange positive Gefühle ausgetauscht werden, das heisst, die Person ist von den realen oder vermittelten Gefühlen der anderen Person abhängig, oder anders gesagt, man auferlegt seinem Bindungspartner die Bürde auf, wonach er die eigenen negativen Gefühle zu regulieren habe, da man selbst nicht dazu in der Lage ist.

Zu 3. Wie Intimität zwischen Menschen entsteht und weshalb sie schön und beängstigend zugleich sein kann

Ist ein Mensch in der Lage, die Erfahrung der Selbst-Offenbarung auch ohne Spiegeln, Akzeptanz oder Bestätigung seines Gegenübers zu machen, entsteht ein Moment selbstbestätigter Intimität. Offenbaren sich zwei Menschen gleichzeitig innerste Gedanken und Gefühle und erleben sich dabei, kann ein Moment intimer Begegnung entstehen. Intimität kann bereichernd und angenehm, aber auch beunruhigend oder schwierig sein.

Versuch einer Definition: Ruland definiert „Intimität“ so: Intimität ist das subjektive (d.h. einseitige) Gefühl der Selbsterfahrung und Selbstpreisgabe (also ein Sich-Erfahren) in Gegenwart eines anderen Menschen. Die Selbsterfahrung ist notwendige Vorbedingung, um sich authentisch offenbaren und dabei erleben zu können, das heisst also, sich selbst in Gegenwart eines anderen zu erleben und kennenzulernen und setzt voraus, in sich selbst Halt zu finden (selbstbestätigte Intimität).

Weshalb die Fähigkeit zu selbstbestätigter Intimität für intime Paarbeziehungen unverzichtbar ist: Da in einer Beziehung zwei unterschiedliche Menschen mit zwei unterschiedlichen Gehirnen aufeinandertreffen, ist es unvermeidlich dass nicht jeder der eigenen Gedanken, Gefühle und Vorgänge vom Partner gespiegelt, bestätigt oder auch nur nachempfunden werden kann. Es geht darum, dass B eine Verantwortung trägt, nachdem A sich offenbart hat. Nicht die Verantwortung jedoch, A´s Gefühle zu spiegeln, nicht die Verantwortung, A´s Gefühle gutzuheissen oder zu akzeptieren, sondern einzig und allein die Verantwortung, A nicht dafür zu bestrafen, wer oder was er oder sie ist, bzw. offenbart hat.

Das will ich nicht so genau wissen: In einer Beziehung der kollaborativen Allianz geht es nicht um ein, sondern um zwei berechtigte Anliegen. Und die Frage stellt sich: wie wollen wir jetzt damit umgehen? Es geht also darum, die Anliegen des Allianzpartners, der Allianzpartnerin so wichtig zu nehmen wie die eigenen Anliegen.

Warum viele Menschen Intimität lieber nicht suchen: Intime Selbstoffenbarung, Impulskontrolle und angemessenes reagieren lassen mehr Nähe entstehen.

Der Unterschied zwischen Anfassen und Berühren: Der Unterschied zwischen Anfassen und Berühren ist wie der Unterschied zwischen Nähe und Intimität, übertragen auf die körperliche Ebene und es geht vor allem um die präsente Zuwendung.

Zu 4. Konstruktive Beziehungskonflikte

Um die schwierige Aufgabe, als Team unterwegs zu sein hinzubekommen, müssen beide bereit und fähig sein, das entstehende Unbehagen auszuhalten, die eigenen Anliegen sowohl zu verstehen als auch äussern zu können und die berechtigten Anliegen des Partners, der Partnerin angemessen in das eigenen Denken und Handeln einzubeziehen.

Wie aus einem Problem ein konstruktiver Antrieb für die Paarbeziehung werden kann: Beziehungsmuster erkennen und die individuelle Verantwortung wahrnehmen, die es ermöglicht eine kollaborative Allianz aufzubauen mit dem Ziel das Problem aus der Welt zu schaffen.

Die Rolle des Sich-füreinander-Entscheidens: Haben sich zwei Menschen füreinander entschieden, ist Scheitern, Scheidung oder Rückzug keine Option und so ist es für beide erstrebenswert eine Lösung für anstehende Probleme zu finden, auch wenn es mühsam wird. Haben sich zwei Menschen jedoch nicht wirklich füreinander entschieden, ist Trennung immer auch eine Option, oder man möchte lieber nicht so genau wissen, was im anderen vorgeht. Dann ist man jedoch auch nicht in der Lage, jene Belange angemessen zu berücksichtigen. Ist der Kitt, der die beiden Partner aneinander bindet kollusiver Natur, kann man nicht unbedingt von einer freien Entscheidung füreinander sprechen.

Zu sich selbst stehen: Um eine kollaborative Allianz führen zu können, muss ein Mensch nicht „Nein“ sondern aus vollstem Herzen „Ja“ sagen lernen. Nein ist eine bewährte Möglichkeit, das Fortkommen einer kollaborativen Allianz erfolgreich zum Erliegen zu bringen.

Berechtigte Anliegen verstehen und respektieren: Der Unordentlichere wird beispielsweise verstehen müssen, dass der Ordentlichere nicht nörgelt um des Nörgelns willen, denn der Ordentlichere wird beim Anblick von Unordnung mit Stressleveln konfrontiert, mit denen sein Gehirn möglicherweise nicht mehr umgehen kann. Der Ordentlichere wird verstehen müssen, dass nicht bei allen Menschen Panik durch drei Kuchenbrösel entsteht und somit auch kein Handlungsdruck zum Wegräumen besteht. Und er wird verstehen müssen, dass der Unordentlichere nicht absichtlich Schmutz macht, um den Ordentlichen zu ärgern, sondern dass Unordnung bei ihm keinen Stress auslöst.

Kollaborative Konfrontation: Kollaborative Konfrontation bedeutet, eine wichtige (aber potenziell konfliktträchtige) Sache anzusprechen (Konfrontation), die auf die Ziele und das Wohl des Teams ausgerichtet ist. (kollaborativ) Sie geht von der Annahme aus, dass man Schwierigkeiten nicht unbegrenzt lange aus dem Weg gehen kann und dass man unangenehme Dinge früher oder später wird ansprechen müssen.

Narzistische Wunden behindern die kollaborative Allianz: Im Rahmen einer kollusoiven Allianz gibt jede und jeder das, was sie mühelos zu geben bereit sind. (Kap.1) Eine kollaborative Allianz jedoch lebt davon, gemeinsame Aufgaben festzulegen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. In vielen Fällen wird eine solche Allianz ganz neue Fähigkeiten entwickeln müssen, die nicht mühelos machbar sind. Das setzt jedoch voraus, dass sich die Allianzpartner mit den eigenen Unzulänglichkeiten und ihrem individuellen Entwicklungspotenzial beschäftigen und gemeinsam einen Weg finden, der die Allianz auf eine neue Ebene hebt.

Kollaborative Konfliktlösung ist der Motor der Intimität einer Paarbeziehung: Dazu gehört es, die Gefühle des anderen ernst zu nehmen, respektvoll miteinander umzugehen, die eigenen Gedanken und Gefühle zu offenbaren und den Konflikt erst einmal mit sich und in sich selbst auszutragen, bevor der Ball ans Gegenüber weiter gespielt wird.

Zu 5. Sexualität als Spiegel der intimen Paarbeziehung

Niemand werde sich innerhalb der vier Wände seines Schlafzimmers öffnen, wenn er vor seiner Schlafzimmertür immer auf der Hut sein müsse. Niemand werde auf Dauer Sex mit einer Person haben wollen, welche die Sexualität missbraucht, z.B. als Mittel der Selbstbestätigung, als Triebabfuhr oder als Machtinstrument. Und um sich sexuell zu öffnen, brauche es die Fähigkeiten sich hinreichend selbst zu beruhigen, den Moment geschehen zu lassen und die Selbstoffenbarung hinzubekommen, genannt „Hingabe“. Der Autor nennt zudem drei häufig auftretende Problembereiche, die in der unbewältigten Entwicklungsgeschichte eines Menschen wurzeln und im sexuellen Bereich spiegeln und diesen damit stören:

  1. Nein sagen, blockieren, gleich mangelnde Hingabe.
  2. Narzismus und Fremdbestätigung sowie
  3. Machtgefühle oder der Einsatz des apokalyptischen Berserkers.

Ausserdem beschreibt Tobias Ruland in diesem Kapitel sechs Stufen der sexuellen Intimität. Je höher die erreichte Stufe, desto mehr werde ein Mensch in die Lage versetzt, sein eigenes sexuelles Potenzial auszuschöpfen.

  • Stufe 1 ist übertitelt mit der „Feind in deinem Bett“,
  • Stufe 2 „Die Gummipuppe“,
  • Stufe 3 „Wie war ich Schatz?“,
  • Stufe 4 „Gemeinsam Spass haben“,
  • Stufe 5 „Liebende Synergie“
  • und die höchste von ihm beschriebene Stufe „Kollaborative Union“, welche die Liebenden in Körper, Seele, Geist erfasse und nicht selten als zeitlos wahrgenommen würde.

Je höher die Differenzierungsfähigkeit des Gehirns entwickelt sei, desto leichter falle es einem Menschen, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um von einer Stufe auf die nächste zu gelangen.

Zu 6. Über das Wachsen intimer Paarbeziehungen

Im letzten Kapitel beschreibt Ruland 9 Puzzlesteine, von denen der Grad von gelebter Intimität abhängig sind. Die meisten sind in den vorangehenden Kapiteln bereits beschreiben worden.

  1. 1. Selbstbestätigte Intimität,
  2. Kollaborative Allianzen aufbauen und pflegen,
  3. Entscheidung/Commitment,
  4. Selbstberuhigung und Hingabe,
  5. Die Anliegen des Partners ernst nehmen,
  6. Gegenseitiges Wohlwollen,
  7. Die körperliche Beziehung pflegen,
  8. Momente der Begegnung schaffen,
  9. Die eigenen Emotionen beobachten und steuern.

Innerhalb der einzelnen Puzzleteilchen erläutert er zusätzliche hilfreiche (zu erlernende) Fähigkeiten und fasst zusammen: Um eine Paarbeziehung zu führen, die von den Beziehungspartnern als intim erlebt wird, ist eine Reihe von menschlichen Fähigkeiten zu entwickeln und im Alltag anzuwenden. Durch Anstrengung in jedem einzelnen Bereich könne die Fähigkeit zu intimen Liebesbeziehungen schrittweise verbessert werden.

Diskussion

Mich hat das Buch in seiner unspektakulären Klarheit beeindruckt, Beziehungsmuster so zu erklären, dass deren Puzzlesteinchen sofort erkannt und logisch nachvollzogen werden können. Auch die Definition von „Intimität“ finde ich hilfreich, denn wie Ruland, beobachte auch ich in der Praxis die Begriffsverwirrung was Nähe und Intimität anbelangt, sowie die damit verbundene Verantwortung, oder eben das Abschieben von Verantwortung. Ruland zeigt in eindringlicher Klarheit auf, dass eine intime Liebesbeziehung kein Schönwetter-Sonntagsspaziergang in innigster Verschmelzungsumarmung ist, sondern dass es zuweilen arge Stürme, Tornados, Tsunamis, Überschwemmungen und andere Wetterunbilden auszuhalten gilt. Eine wichtige Aussage in der heutigen vermeintlich so selbstbestimmten Gesellschaft. Wichtig finde ich auch die Aussage, wonach eine kollusive Beziehung keine Beziehung aus freier Entscheidung ist und räumt damit auch gleich mit dem Mythos auf, wonach Liebe heisse, sein Gegenüber jederzeit verstehen und sein Tun immer gutheissen zu müssen. Aber andererseits heisst es, dass man die Verantwortung trägt, sein Gegenüber nicht dafür (mit Verachtung, Abwertung etc.) zu bestrafen was es offenbart. Weiter zeigt Ruland klar die (verletzende) Wirkung des täglichen Handelns auf die Beziehung sowie auf sich selber auf.

Ebenso wichtig jedoch auch die Aussicht, dass mit Bewusstheit vieles verändert werden kann, so dass ein echtes Miteinander und echte Intimität auf allen Seins-Ebenen möglich wird. Von mir aus hätte das Kapitel mit den Kindheitsverletzungen und -ressourcen ausführlicher sein können. Meines Erachtens nützt alle Anstrengung nicht viel, wenn der Mechanismus von Fragmentierungen, Übertragungen usw. nicht verstanden wird, und wenn auch nicht verstanden wird, dass bestimmtes Verhalten irgendwann vor langer Zeit einmal sehr wichtig war, aber dass es heute meist nicht mehr notwendig und angebracht ist.

Fazit

Ein gut lesbares und praxisnahes Buch, das (Er)Kenntnisse und sofort umsetzbare Anregungen vermittelt. Zielpublikum: Paare, die als Team in intimen Zonen unterwegs sein möchten und die bereit sind immer wieder psychische Entwicklungsschritte zu gehen.

Rezension von
Marlise Santiago
Praxis für Körper, Beziehung, Sexualität
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Es gibt 10 Rezensionen von Marlise Santiago.

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Zitiervorschlag
Marlise Santiago. Rezension vom 06.01.2016 zu: Tobias Ruland: Die Psychologie der Intimität. Was Liebe und Sexualität miteinander zu tun haben. Klett-Cotta Verlag (Stuttgart) 2015. ISBN 978-3-608-98037-0. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/19138.php, Datum des Zugriffs 25.01.2025.


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