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Barbara Brüning, Laura Brüning et al.: Wie ich es will

Rezensiert von Prof. Dr. Christiane Burbach, 14.01.2016

Cover Barbara Brüning, Laura Brüning et al.: Wie ich es will ISBN 978-3-407-85744-6

Barbara Brüning, Laura Brüning, Hans-Udo Zenneck: Wie ich es will. 10 Entscheidungen, die jeder vor dem Lebensende treffen sollte. Beltz Verlag (Weinheim, Basel) 2015. 256 Seiten. ISBN 978-3-407-85744-6. D: 14,95 EUR, A: 15,40 EUR, CH: 21,30 sFr.

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AutorInnen

Die Philosophin und Ethikerin, die besonders gerne mit Kindern philosophiert, Barbara Brüning, die Juristin mit dem Schwerpunkt „Grundrecht und Gesundheit“ Laura Brüning und der Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie und Sozialmedizin, Hans-Udo Zenneck, beantworten, wie der Untertitel bereits verrät,10 existenzielle Fragen zum Thema: das eigene Sterben und was dabei zuvor bedacht werden soll.

Aufbau

Der Zugang zu den einzelnen Themen wird jeweils durch ein Gedicht, einen Denkspruch prononciert eingeleitet und daran anschließend durch Fallbeispiele und Zeitungsnotizen lebensnah weitergeführt und sachlich wie emotional erschlossen. Daran schließen sich die fachlichen Erörterungen in einfacher und präziser Sprache an.

Die zehn Fragen, die beantwortet werden, lauten:

  1. Kann ich festlegen, wie ich sterben will?
  2. Dürfen Ärzte mein Leben verlängern?
  3. Darf ich meinem Leben ein Ende setzen?
  4. Wer hilft mir beim Sterben?
  5. Wo will ich sterben?
  6. Welche Möglichkeiten gibt es, Schmerzen zu lindern?
  7. Welche Worte, welche Rituale passen zu mir?
  8. Was soll mit meinem Körper passieren?
  9. Was soll mit meinen Dingen passieren?
  10. Wie kann ich den Menschen, die mich lieben, die Trauer leichter machen?

Inhalt

Im Einzelnen stellt das Buch eine Reise durch die Fragen des Sterbens und Todes dar.

Zunächst wird die Bedeutung einer Vorsorgevollmacht, einer Betreuungsverfügung, einer Patientenverfügung angesichts der für Ärzte, Patienten und Angehörige komplexen Situation vor dem Hintergrund der elaborierten Apparatemedizin erläutert. Es werden die Begriffe „Selbsttötung“, „Selbstmord“ und „Freitod“ diskutiert, der Unterschied zwischen Selbsttötung, unterlassener Hilfeleistung und Tötung auf Verlangen dargelegt sowie die Vereine zur Sterbehilfe wie deren Prävention vorgestellt und die Rechtslage in Deutschland und Europa im Hinblick auf Sterbehilfe eingehend erörtert. Orte und Situationen des Sterbens werden anhand von Erfahrungen vorgestellt. Angesichts des Wunsches vieler Menschen, am liebsten zuhause zu sterben, stellt dies eine Rehabilitation des Sterbens in Krankenhaus, Pflegeheim, im Hospiz und auf einer Palliativstation dar.

Die Reise setzt sich fort in der Darstellung des Sinnes von Schmerz, dem Umgang mit Schmerz und den heutigen Möglichkeiten von Schmerztherapie. Wie soll die Erinnerung an mich aussehen? Die Bedeutung von Erinnerungsbüchern, eines Selbstporträts, einer Bestattungsverfügung, des Entwurfes der Todesanzeige und des Bestattungsrituals, des Bestattungsvorsorgevertrages und der Bestattungsart wird dargestellt und diskutiert.

Ein ganzes ausführliches Kapitel ist dem Thema Organspende, Hirntodkonzept, Ex- und Transplantationsprozess und dem Umgang der Religionen mit der Organtransplantation gewidmet.

Das vorletzte Kapitel ist dem Thema Erben gewidmet. Genealogien der Erbfolge auf der Basis unterschiedlicher Familienmuster werden erläutert, Beispiele von Testamenten, Erbverträgen und des Umganges mit Erbe werden aufgezeigt.

Die Ratgeberreise endet mit dem Thema des Gespräches über den (eigenen) Tod. Gedanken zum Sprechen mit Kindern über den Tod, Trauerarbeit und Hoffnungsbilder werden dargelegt.

Im Anhang finden sich die einschlägigen Formulare, Internetadressen und Gesetzestexte für nahezu alle relevanten Themen im genannten Zusammenhang.

Fazit

Dieses Buch ist eine gute allgemeine Einführung ins Thema. Es stellt eine gute Orientierung im angesprochenen Feld dar und ist ein guter Ratgeber. Das Buch eignet sich für jeden Haushalt, Selbsthilfeorganisationen, Beratungsstellen und Ausbildungsgruppen im Bereich Trauerbegleitung, Hospiz und Palliative Care.

Rezension von
Prof. Dr. Christiane Burbach
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Es gibt 8 Rezensionen von Christiane Burbach.

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ISSN 2190-9245