Klaus Fröhlich-Gildhoff, Iris Nentwig-Gesemann u.a. (Hrsg.): Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung
Rezensiert von Diplom-Pädagogin Claudia Schmitt, 21.02.2017

Klaus Fröhlich-Gildhoff, Iris Nentwig-Gesemann, Tanja Betz, Susanne Viernickel (Hrsg.): Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung.
FEL Verlag Forschung Entwicklung Lehre
(Freiburg) 2016.
328 Seiten.
ISBN 978-3-932650-80-2.
D: 29,00 EUR,
A: 29,90 EUR.
Forschung in der Frühpädagogik IX.
Thema und Aufbau
Die hier besprochene Publikation ist ein Sammelband und bietet neben der inhaltlichen Rahmung durch die beiden Mitherausgeberinnen Tanja Betz und Susanne Viernickel in Form einer Einleitung, insgesamt zehn Einzelbeiträge und -themen zum inhaltlichen Schwerpunkt Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung.
Jeder
Fachartikel beginnt mit einer Zusammenfassung und der Nennung von
relevanten Schlüsselwörtern zu dem jeweiligen Text in deutscher und
englischer Sprache.
Einen einheitlichen Aufbau der zehn Beiträge
gibt es nicht, aber bei fast allen Artikeln ist dennoch durchgängig
ein sinnvolles Muster bei den Überschriften zu erkennen, was eine
schnelle Orientierung bietet und die Lektüre in der
Gesamtbetrachtung erleichtert. (Aufbau: Zusammenfassung, Abstract, 1
Einleitung, 2 Forschungsstand und theoretische Einbettung, 3
Fragestellung, 4 Untersuchungsdesign, 5 Darstellung der Ergebnisse, 6
Diskussion und Fazit / Ausblick, Literaturverzeichnis)
Herausgeberinnen und Herausgeber
- Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann ist Professorin für Bildung im Kindesalter und Leiterin des Studiengangs Erziehung und Bildung im Kindesalter an der Alice Salomon Hochschule Berlin.
- Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff ist hauptamtlicher Dozent für Klinische Psychologie und Entwicklungspsychologie an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Des Weiteren fungiert er dort als Co-Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung.
- Prof. Dr. Tanja Betz ist Professorin für Kindheitsforschung und Elementar-/Primarpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Fachbereich Erziehungswissenschaften sowie Direktorin des Instituts für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe.
- Prof. Dr. Susanne Viernickel ist Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit an der Alice Salomon Hochschule Berlin.
Autorinnen und Autoren
Neben den aufgeführten Herausgeberinnen und dem Herausgeber sind folgend Autorinnen und Autoren an der Publikation beteiligt: Dr. Sabine Bollig, Dr. Thomas Drößler, Anna Fangmeyer, Prof. Dr. Charis Förster, Carola Frank, Annegret Frindte, Dr. Margarete Jooß-Weinbach, Dr. habil. Ondrej Kaščák, Steffen Loick Molina, Dr. Marianne Lück-Filsinger, Anne Münchow, Prof. Dr. Gabriel Schoyerer, Sylvi Sehm-Schurig, Prof. Dr. Petra Strehmel, Prof. Dr. Janina Strohmer, Verena Wegener, Prof. Dr. Dörte Weltzien.
Entstehungshintergrund
In der Reihe „Materialien zur Frühpädagogik“ werden vom FEL-Verlag Forschungsarbeiten und Arbeitsmaterialien aus dem Bereich der Bildung und Erziehung in der Kindheit veröffentlicht. Koordinator und Herausgeber der Reihe ist Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff, Co-Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der EH Freiburg.
Das hier vorgestellte Buch „Forschung in der Frühpädagogik IX. Schwerpunkt: Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung“ ist Band 19 der Publikationsreihe „Materialien zur Frühpädagogik“ sowie Band 9 der Reihe Forschung in der Frühpädagogik (FiF).
FEL steht als Abkürzung für „Forschung, Entwicklung, Lehre“ und ist der Verlag des „Forschungs- und Innovations-Verbundes an der Evangelischen Hochschule Freiburg“ (FIVE e.V.).
Inhalt
In dem einleitenden Beitrag von Tanja Betz und Susanne Viernickel zum Schwerpunkt „Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung“ (S. 11-27) zeigen die beiden Autorinnen und Mitherausgeberinnen des Buches u. a. auf, wie groß die gegenwärtige begriffliche Spannbreite und wie vielfältig die unterschiedlichen Lesarten etwa von Institutionalisierung und frühpädagogischer Institutionen in der fachlichen Auseinandersetzung sind. Betz und Viernickel beschreiben deshalb anhand der Buchbeiträge sowohl das Spannungsfeld von „Institutionalisierung als strukturelle Gefährdung sowie als strukturelle Ermöglichung und Garant gesellschaftlicher Ziele“ (S. 12-14) näher, als auch „Institutionalisierung als Prozess sozialer und generationaler Ordnungsbildung“ (S. 14-18). Sie ordnen selbst jeweils die Hälfte der Beiträge des Buches einer der beiden Betrachtungsweisen zu. (vgl. S. 16, 18)
Nach der inhaltlichen Einführung zum Schwerpunkt bzw. Rahmenthema des Sammelbandes durch die Mitherausgeberinnen Betz und Viernickel widmet sich die Autorin Sabine Bollig im ersten Beitrag „den Praktiken des doing Familienähnlichkeit in der Kindertagespflege.“ (S. 37) Ausgehend von der These, dass „die Familientätigkeit der Tagespflege eine alltägliche Herstellungsleistung“ (S. 29) ist, arbeitet sie exemplarisch an zwei ethnografischen Fallstudien, die im Rahmen des Forschungsprojektes „CHILD – Children in the Luxembourgian Day Care System“ entstanden sind, in „‚Doing Familienähnlichkeit‘ in der Kindertagespflege“ (S. 29-58) heraus, wie sich diese Herstellungsleistung von Eltern, Tageseltern und auch Kindern unterschiedlich in der Praxis aufzeigen lassen.
Gabriel Schoyerer, Carola Frank, Margarete Jooß-Weinbach und Steffen Loick Molina geben in dem Beitrag „Zwischen Fokussierung und Sicherung – Praktiken der professionellen Inszenierung von frühpädagogischen Angeboten“ (S. 59-84) einen Einblick in das DJI-Forschungsprojekt „Profile der Kindertagesbetreuung“ (ProKi). Mithilfe eines ethnografischen Zugangs wenden sie sich der Frage zu, „wie Alltag und Interaktion in verschiedenen Settings der Kindertagesbetreuung als professionelle Leistungen hergestellt werden.“ (S. 68)
Im Mittelpunkt des Beitrags von Annegret Frindte „‚Und das Wichtigste ist immer zu vermitteln, ich mag dein Kind‘ – Professionelle Perspektiven auf interdependente Sorgetätigkeiten in Kindertageseinrichtungen“ (S. 85-111) steht die Herstellungsleistung von „(Arbeits-)Beziehungen“ (S. 85) zwischen den Professionellen und Eltern aus der Sicht der pädagogischen Fachkräfte unterschiedlicher Kindertageseinrichtungen. Mittels Daten aus dem DFG-Projekt „Elementare Bildung und Distinktion“, die im Sinne der Grounded Theory Methodologie (GTM) ausgewertet wurden, gewährt die Analyse zweier Fallportraits „ein Bild der Konstitution von zeitgenössischer Kindheit als Schonraum zwischen interdependenten privaten und öffentlichen Sorgetätigkeiten.“ (S. 106)
Marianne Lück-Filsinger und Charis Förster beschreiben in dem Beitrag „Doing cooperation – institutionalisierte Kooperation zwischen Erzieherinnen und Lehrerinnen“ (S. 113-140) „eine interprofessionelle als auch [...] interorganisatorische Kooperation“ (S. 116) der genannten Berufsgruppen am Übergang von Kindertagesstätte in die Grundschule im Rahmen des saarländischen Pilot-Programms „Kooperationsjahr“ (2010-2014). Im Sinne einer Akzentuierung der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation steht „die Rekonstruktion des Institutionalisierungsprozesses der Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen und die Bearbeitung dieses Spannungsfeldes“ (S. 113) im Vordergrund. Bei der Auswertung der prozessbegleitenden Mixed-Methods-Studie wird deutlich, dass nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Prozess zur gegenseitigen Annäherung ermöglicht wird. Zunehmend wird „[d]ie Übergangsgestaltung […] von den beteiligten Berufsgruppen als gemeinsame Aufgabe in einer neuen Domäne begriffen“. (S. 135) Lück-Filsinger und Förster zeichnen diesen Prozess in ihrem Artikel anhand des Programms „Kooperationsjahr“ nach.
In dem Beitrag „Transgressionen: Zum diskursiven Rekonfigurieren von institutionalisierten (frühen) Kindheiten. Ein slowakisch-deutscher Vergleich von curricularen Dokumenten“ (S. 141-172) legen Anna Fangmeyer und Ondrej Kaščák in Anlehnung an Zeiher (2009) und Mierendorff (2010) ihren Überlegungen „ein weites Begriffsverständnis von Institutionalisierung“ (S. 142) zugrunde, welches „weniger das Ausmaß von Institutionalisierung fokussiert, sondern die Frage ermöglicht, wie frühe Kindheiten in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten mit einer teilweise vergleichbaren politischen Konstellation zu jeweils historischen Zeitpunkten als institutionalisierte bzw. institutionalisierungsbedürftige diskursiv hervorgebracht waren und gegenwärtig sind.“ (S. 143, Fußnote 3) Durch eine systematische Diskursanalyse von curricularen Dokumenten, gewählt wurde ein „Materialkorpus aus heterogenen Dokumententypen wie nationale Curricula, Landescurricula oder politische Beschlüsse bzw. Mitteilungen“ (S. 148) ab 1985 bzw. 1986 aus der (Tschecho)Slowakei und DDR/Gesamtdeutschland, werden schließlich u.a. unterschiedliche Institutionalisierungsformationen sichtbar.
Auf Basis des Befundes eines steigenden Fachkräftemangels durch die politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre und der daraufhin gesetzlichen Veränderungen des Fachkräftekatalogs in Baden-Württemberg, der nun „auch nicht-einschlägig qualifizierte Fachkräfte (wie Physio-, ErgotherapeutInnen oder KinderkrankenpflegerInnen) in Kindertageseinrichtungen als pädagogische Fachkräfte tätig werden“ (S. 175) lässt, untersuchen Janina Strohmer, Dörte Weltzien und Klaus Fröhlich-Gildhoff in ihrem Beitrag, welche Rolle das Erleben von Teamentwicklungsprozessen für die Beibehaltung oder Entwicklung positiver Erlebens- und Verhaltensmuster mit Bezug auf Arbeitsmotivation, Arbeitszufriedenheit und Arbeitsbelastung spielen. Im Beitrag „Teamsituation und Teamprozesse als zentrale Determinanten berufsbezogener Erlebnis- und Verhaltensmuster in multiprofessionellen Teams“ (S. 173-201) beschreiben die Autorinnen und der Autor auf der Basis latenter Klassenanalysen unterschiedliche Erlebens- und Verhaltensmuster von pädagogischen Fachkräften, die in solchen multiprofessionellen Teams gemeinsam arbeiten. Die Untersuchung basiert auf Daten des Projekts „Team-Evaluation bezüglich Arbeitsprozesse und Arbeitszufriedenheit multiprofessioneller Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg“ (TEAM-BaWü), welche zur Vertiefung noch mit teilstandardisierten Leitfadeninterviews, ausgewertet mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015), angereichert wurden.
Thomas Drößler und Sylvi Sehm-Schurig gehen ebenfalls der Frage nach der Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen in Kindertagesstätten nach. In „Familientreffen. Soziale Arbeit und Frühpädagogik als komplementäre Berufsgruppen in Kindertageseinrichtungen?“ (S. 203-233) betrachten sie allerdings ausschließlich das Zusammenspiel von pädagogischen und sozialpädagogischen Fachkräften auf Basis „des Handlungsprogramms ‚Aufwachsen in sozialer Verantwortung‘, […] [das] den Einsatz von SozialarbeiterInnen in ausgewählten Kitas als Schlüsselressource“ (S. 203) begreift und dies entsprechend untersucht. Drößler und Sehm-Schurig arbeiten im Rahmen des Evaluationsprojektes unterschiedliche Handlungslogiken (Normalitätsorientierung vs. Fallkonstruktion über Abweichung) der beiden Berufsgruppen heraus, die, um sich sinnvoll ergänzen zu können, eine gute Vorbereitung und Begleitung bedürfen.
„Die Bedeutung der Mitarbeitermotivation für eine erfolgreiche Umsetzung von Change Projekten in Kindertagesstätten“ (S. 235-258) ist das Thema des Beitrags von Verena Wegener und Petra Strehmel. Die hierfür vorliegende Fallstudie, erhoben und erstmals ausgewertet von Wegener im Rahmen ihrer Bachelorarbeit, verfolgt das Ziel mithilfe qualitativer und quantitativer Verfahren (schriftliche Befragung und Leitfadeninterviews) die Wandlungsmotivation des Kita-Personals und die entsprechende Bedeutung des Vorgehens auf Leitungs- und Trägerseite eines Kita-Trägers darzulegen, indem „die Aktivitäten, Erfahrungen und Erwartungen sowohl des Trägers und der Leitungskräfte als auch der pädagogischen Mitabeiter_innen analysiert“ (S. 236) werden.
Zum Ende des Sammelbandes widmen sich die jeweiligen Autorinnen der Leitungsarbeit in Kindertagesstätten. Im vorletzten Beitrag mit dem Titel „Leitung in der Frühpädagogik – Eine empirische Studie über die Tätigkeiten und Zeitkontingente Berliner Kita-Leitungen“ (S. 259-283) richten Anne Münchow und Petra Strehmel auf Basis einer Online-Befragung ihren Blick auf die Berliner Einrichtungen und die schwierige Balance der Leitungskräfte zwischen den ihnen gestellten Aufgaben und der eigenverantwortlichen Schwerpunktsetzung bei vielfach mangelnden zeitlichen Ressourcen.
Ebenfalls um die Tätigkeit von Kita-Leitungen geht es bei Iris Nentwig-Gesemann in ihrem Beitrag „Kita-Leitung als diversifiziertes Arbeitsfeld – Leitungskräfte mit und ohne anteiliger Arbeitszeit im Gruppendienst“ (S. 285-317), allerdings nun mit dem Blick auf alle Bundesländer. „Im Zentrum der dokumentarisch interpretierten 16 Gruppendiskussionen mit insgesamt 140 Leitungskräften steht die Frage nach deren alltäglichen Erfahrungen und Erlebnissen, nach ihren Denk-, Deutungs- und Handlungsmustern sowie nach dem Einfluss, den organisationsspezifische und andere Kontextfaktoren auf Leitungspraxis haben.“ (S. 288) Auf Basis der Ergebnisse plädiert Nentwig-Gesemann bspw. im Fazit für eine Überarbeitung bestehender Anforderungs- und Aufgabenprofilen von Leitungskräften, da diese fast ausschließlich den Leitungstyp und die Tätigkeit Management fokussieren, während eine Vielzahl von Kita-Leitungen sich selbst auch am „pädagogischen Kern“ (S. 312), also an den originär pädagogischen Tätigkeiten in einer pädagogischen Einrichtung orientieren.
Diskussion
Durch die Zugrundelegung einer weiten Definition des Rahmenthemas „Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung“ wird erst die Vielfältigkeit an möglichen Betrachtungsweisen und Ansätzen deutlich. Aus Sicht der Rezensentin löst die Zusammenstellung der Beiträge die Ankündigung im Vorwort ein, wo es heißt, es sei „gelungen, verschiedene Theorieperspektiven und (quantitative wie qualitative) forschungsmethodische Zugänge zusammenzubringen und die jeweiligen Potenziale sowie fruchtbare Ergänzungen deutlich werden zu lassen.“ (S. 7)
Ein großer zusätzlicher Pluspunkt des Bandes scheint außerdem nicht nur die inhaltliche Zusammenstellung zu sein, sondern auch die große Vielfalt an unterschiedlichen Autorinnen und Autoren, denn es finden sich im Buch Beiträge von Nachwuchswissenschaftler*innen bis hin zu bekannten, etablierten Personen der scientific community aus der Pädagogik sowie weiteren Subdisziplinen mit verschiedenen Bezugspunkten. Allerdings gibt es abseits der Einleitung, der sichtbar systematischen Anordnung der Beiträge und der Klammer durch den inhaltlichen Schwerpunkt keine weitere Rahmung. Eine allumfassende Darlegung des jeweiligen Themas ist bei der FiF-Reihe auch gar nicht intendiert.
Der Aufbau der einzelnen Beiträge erscheint durchgehend sinnvoll und stimmig. Es wird zum Teil den Vorüberlegungen und der theoretischen Einbettung sehr viel Raum gegeben. Bei den Forschungsergebnissen wäre teilweise eine noch intensivere Auseinandersetzung bzw. Darlegung der Forschungsdaten und Ergebnisse wünschenswert gewesen.
Dies wird beispielsweise beim Beitrag von Drößler und Sehm-Schurig (S. 203-233) sichtbar. Hier ist etwa nicht auf den ersten Blick ersichtlich, wieso Universitätsabsolvent*innen des Studienfachs Pädagogik/Erziehungswissenschaft (vgl. S. 215) im Sinne des evaluierten Programms („Kombination von Frühpädagogik und Sozialer Arbeit“ S. 203) als sozialpädagogische Fachkraft eingesetzt wurden, respektive warum eben etwa nicht Hochschulabsolvent*nnen der Sozialen Arbeit wie in der Zusammenfassung benannt. (vgl. ebd.) Darüber hinaus stellte sich der Rezensentin bei der Lektüre auch die Frage inwieweit die Handlungslogiken der Berufsgruppen objektiv rekonstruiert werden konnten.
Auf der anderen Seite beinhaltet selbstverständlich ein Sammelband entsprechend dem Namen viele verschiedene Beiträge, es kann demnach natürlich nicht jedes Forschungsprojekt in aller Breite dargelegt werden. Dessen ungeachtet ist es durchaus zumeist gelungen, mehr als nur einen Einblick in die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen zu geben.
Die allgemein hohe Qualität der Beiträge ist darüber hinaus sicher auch den Herausgeberinnen und dem Herausgeber sowie dem Begutachtungsverfahren (Peer-Review) zu verdanken. Bis dato wurde jedes Jahr im Herbst ein neues Buch der FiF-Reihe publiziert.
Fazit
Der Sammelband „Forschung in der Frühpädagogik IX“ von Iris Nentwig-Gesemann, Klaus Fröhlich-Gildhoff, Tanja Betz und Susanne Viernickel (Hrsg.) beinhaltet zehn bzw. mit Einleitung elf Beiträge zum Schwerpunkt „Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung“. Es werden vielfältige Themen, Berufsgruppen (Tagespflegepersonen, Erzieher*innen, Lehrkräfte, etc.), empirische Zugänge und Praktiken im Kontext unterschiedlicher Forschungsprojekte näher beleuchtet. Auf einem hohen fachwissenschaftlichen Niveau bietet die Publikation interessante Einblicke und eignet sich insbesondere für Personen mit Interesse an Forschung im Feld der Frühpädagogik.
Rezension von
Diplom-Pädagogin Claudia Schmitt
M.A. Sexualwissenschaft
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Studiengangskoordination BEiK - Bildung und Erziehung im Kindesalter
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn
Website
Mailformular
Es gibt 1 Rezension von Claudia Schmitt.
Zitiervorschlag
Claudia Schmitt. Rezension vom 21.02.2017 zu:
Klaus Fröhlich-Gildhoff, Iris Nentwig-Gesemann, Tanja Betz, Susanne Viernickel (Hrsg.): Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung. FEL Verlag Forschung Entwicklung Lehre
(Freiburg) 2016.
ISBN 978-3-932650-80-2.
Forschung in der Frühpädagogik IX.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/21948.php, Datum des Zugriffs 27.03.2023.
Urheberrecht
Diese Rezension ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt.
Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns.
Gerne steht Ihnen die Redaktion der Rezensionen
für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.