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Peter Hammerschmidt, Kirsten Aner u.a.: Zeitgenössische Theorien sozialer Arbeit

Rezensiert von Prof. Dr. Wilfried Hosemann, 06.04.2017

Cover Peter Hammerschmidt, Kirsten Aner u.a.: Zeitgenössische Theorien sozialer Arbeit ISBN 978-3-7799-3359-5

Peter Hammerschmidt, Kirsten Aner, Sascha Weber: Zeitgenössische Theorien sozialer Arbeit. Beltz Juventa (Weinheim und Basel) 2016. 232 Seiten. ISBN 978-3-7799-3359-5. D: 16,95 EUR, A: 17,50 EUR, CH: 23,90 sFr.

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Thema

Die gesellschaftlichen Spannungen betreffen die Soziale Arbeit und deren Selbstverständnis. Mit welchen Theorien kann die Soziale Arbeit ihre Position reflektieren? Mit Hilfe einer Auswahl von 13 Theorien der Soziale Arbeit, die nach 1960 in Deutschland präsentiert und in eine einheitlichen Form der Kurzdarstellung gebracht wurden, soll ein Überblick über die Theorien der Sozialen Arbeit geschaffen werden.

Autorin und Autoren

Die Autorin und die Autoren arbeiten als Professoren an Hochschulen der Sozialen Arbeit:

  • Peter Hammerschmidt an der Hochschule München,
  • Kirsten Aner an der Universität Kassel und
  • Sascha Weber der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Zielgruppe

Das Buch wendet sich an Studierende und Lehrende der Sozialen Arbeit.

Aufbau

Nach einer Einleitung (1.) ist der 2. Teil des Buches der „Real- und Theoriegeschichte der Sozialen Arbeit“ gewidmet.

Der 3. Teil macht den Hauptbestandteil der Publikation aus (145 Seiten). Die 13 Theorien werden nach folgendem Schema vorgestellt:

  • Definition und Gegenstandsbestimmung
  • Vertreter
  • Kernaussagen (Grundannahmen/Ausgangspunkt, Argumentation, Abgrenzungen)
  • Grenzen und offene Fragen
  • Literaturempfehlung
  • „Steckbrief“.

Der 4. Teil bringt eine Schlussbetrachtung mit fünf Unterkapiteln und Leseempfehlungen.

Zu 1 Einleitung

Hier wird erklärt, nur Theorien der Soziale Arbeit darzustellen zu wollen die:

  1. diesen Anspruch erheben (und zwar unabhängig davon, ob sie diesen nach Ansicht der Autoren auch erfüllen) und
  2. solche Theorien, die ihn nach Autorensicht erfüllen (unabhängig davon, ob sie ihn erheben) (S.11f).

Diskurs- oder Praxisrelevanz, überzeugend oder nicht: alles keine entscheidenden Kriterien für die Auswahl. Man möchte Theorien und keine TheoretikerInnen präsentieren (S.12).

Als Ausgangspunkt der Arbeit wird folgende Definition (S.13) der Sozialen Arbeit markiert: „Unter Sozialer Arbeit verstehen wir eine personenbezogene soziale Dienstleistung, die im sozialstaatlichen Rahmen zur Bearbeitung sozialer Probleme eingesetzt wird, damit die AdressatInnen im gesellschaftlichen Interesse bei der Bewältigung von Lebensproblemen so unterstützt werden, dass sie in die Lage versetzt werden, gesellschaftliche (Normalitäts-) Anforderungen zu entsprechen.“

Das Ziel ist ein Überblick über die Theorien der Sozialen Arbeit, der sich weder an Personen orientiert, noch an geisteswissenschaftlichen Ordnungsschemata, sondern an einer identifizierbaren Kernbestimmung Sozialer Arbeit.

Zu 2 Zur Real- und Theoriegeschichte der Sozialen Arbeit

Auf 32 Seiten wird ab 1960 – jeweils für zehn Jahre – ein Kapitel geboten, dass die Entwicklung der Sozialen Arbeit darstellt und anschließend wesentliche Aspekte der „Theorieentwicklung“. Beispielsweise wird für die Realgeschichte seit den 2000er Jahren auf Folgendes hingewiesen: Die Agenda 2010 und die sogenannten „Hartz IV“ Gesetze. Ebenso auf das Aktionsprogramm der Bundesregierung „Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme“. Dazu wird angemerkt, „…dass die Ursachen der Gefährdung von Kindern kaum als gesellschaftliche Probleme, sondern als Folgen individuellen Fehlverhaltens der Eltern wahrgenommen und ‚bearbeitet‘ werden (Meysen, Schönecker/Kindler 2009).“ (S. 45). Zur Theorieentwicklung wird insbesondere eingegangen auf die Diskussion des Capability Approaches (in die Fachdiskussion eingebracht von Otto/Ziegler).

Als zweites großes Thema bringen die Autoren die Perspektive „Gender“. Sie konstatieren aber: als wichtige Kategorie und Theorieperspektive für (!) die Soziale Arbeit von kaum zu überschätzender Relevanz, aber als Theorie der (!) Sozialen Arbeit nicht geeignet (S. 49).

Zu 3 Zeitgenössische Theorien der Sozialen Arbeit

Das in der Einleitung genannte Ziel, Theoriestränge darzustellen, wird vorrangig darüber realisiert, von Autoren sogenannte Schlüsseltexte darzustellen und einzubetten.

  1. Soziale Arbeit als Theorie der Jugendhilfe. Dargestellt wird Mollenhauer anhand eines Schlüsseltextes, das als ein Dokument des Überganges zur modernen Theoretisierung der Sozialen Arbeit eingestuft wird (1966).
  2. Soziale Arbeit als Instanz sozialer Kontrolle und Agentur sozialer Innovationen. Die Darstellung (Literaturempfehlung) weist ausschließlich Texte von H. Peters aus, insbesondere Moderne Fürsorge und ihre Legitimation (1968).
  3. Soziale Arbeit als tertiäre Erziehung. Die Theorie des Erziehungswissenschaftlers L. Rössner lebt vom Streit um das Wertfreiheitspostulat (1971).
  4. Soziale Arbeit als Herrschaftssicherung. Im Zentrum steht das Buch von Hollstein/Meinhold 'Sozialarbeit unter kapitalistischen Produktionsbedingungen'. Im herangezogenen Schlüsseltext aus diesem Buch widmet Hollstein den Thesen der Sozialen Arbeit als Kontrollagentur 15 Seiten (1973).
  5. Soziale Arbeit als „revolutionäre Praxis“. K. Khella wird als der Theoretiker für eine revolutionäre Konzeption der Sozialarbeit vorgestellt (1974).
  6. Soziale Arbeit als „vergesellschaftete Sozialisationsarbeit“. Hier kommen die Theorien der Autoren des „Jahrbuch der Sozialarbeit“ Barabas/Blanke/Sachße/Stascheit zu Wort (1975).
  7. Soziale Arbeit als Hilfe zur Lebensbewältigung. Als Hauptvertreter wird L. Böhnisch präsentiert (2002), aber ebenso W. Schefold und W. Schröer.
  8. Soziale Arbeit als Rekonstruktion von Subjektivität. Das Kapital von 15 Seiten ist komplett der Theorie von M. Winkler gewidmet (1988).
  9. Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession. Mit dem Focus auf die Menschenrechtsdebatte wird der Ansatz der „Züricher Schule“ (Staub-Bernasconi, Obrecht) behandelt (2000).
  10. Soziale Arbeit als Inklusionsvermittlung. Diese Perspektive wird exemplarisch am Beispiel der soziologischen Systemtheorie über die Soziale Arbeit von Bommes/Scherr (2000) vorgestellt.
  11. Soziale Arbeit als stellvertretende Deutung. Die Theorie der „Reflexiven Sozialpädagogik“ wird von Dewe/Otto vertreten und hat weitreichende Konsequenzen für das Professionsverständnis (2010).
  12. Nutzertheorie Soziale Arbeit. Schaarschuch vertritt die Theorie von der Sozialen Arbeit als soziale, personenbezogene Dienstleistung im Sozialstaat (2010).
  13. Theorie Postmoderner Sozialer Arbeit. Kleves Thesen über Ambivalenz und die Transdisziplinarität moderner Wissenschaften bilden die Basis für diese Theorie (1999/2007).

Zu 4 Schlussbetrachtung

In der Schlussbetrachtung, so das Ziel, sollen die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Theorien auf folgenden Dimensionen aufgezeigt werden (S. 196): Herkunftsdisziplinen der TheoretikerInnen und ihre erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Bezugspunkte; Ausgangspunkte und Ziele der Theorien; Normativität, Handlungsfeldorientierung und Definition der Adressaten. Zum Abschluss werden auf 2 Seiten die Gemeinsamkeiten der zeitgenössischen Theorien Sozialer Arbeit zusammengefasst.

Diskussion

Die Wert von Zusammenfassungen ist unstrittig, ebenso, dass damit Verkürzungen und Entscheidungen einhergehen. Meinen Respekt und meine Anerkennung für die Kollegin und die Kollegen, die den Mut haben zu argumentieren und sich zu zeigen. Die Einladung zur Diskussion (S. 217) nehme ich gerne an.

Was wird präsentiert?

Zunächst fällt auf, dass keine Trennung der Theorien über die Soziale Arbeit oder aus und für die Soziale Arbeit gemacht wird. Sehr deutlich wird diese Unterscheidung bei der Theorie von Bommes und Scherr, die die Stärken ihrer Interpretation soziologischer Systemtheorie am Beispiel der Sozialen Arbeit darstellen.

Zu der ebenso folgenreichen Unterscheidung – zwischen aktiven Theoriezusammenhängen, also 'lebendigen' Theorien an denen wissenschaftlich gearbeitet wird und die Rückmeldungen erfahren, und den Theorien, die eher als Klassiker gelten – sind Hinweise in den Zeitangaben der Steckbriefe zu finden. Denen kann man entnehmen, dass ungefähr die Hälfte der vorgestellten Theorien bis Mitte der 70iger des vorherigen Jahrhunderts entstanden. Meine Vorstellungen von zeitgenössisch sind andere. Besonders erstaunlich wird der Umgang mit der zeitlichen Bedeutung von Theorien beim Kapitel 3.4, der Theorie von Hollstein und Meinhold. Denn die abschließende Kritik (S.94) an der Theorie bezieht sich laut Fußnote 45 nur auf den herangezogenen Schlüsseltext. Dessen Positionen aber, so die Fußnote weiter, haben Hollstein/Meinhold in einem folgenden Sammelband selbstkritisch verändert.

Das Buch stellt praktizierte Theoriebildung dar. Bis auf zwei Theorien werden alle Theorien mit einer Überschrift versehen, die nach dem Muster „Soziale Arbeit als …“ aufgebaut ist, was funktionalistische Assoziationen hervorruft. Bei der sehr strikten Zusammenfassung der Theorien (jeweils zwischen ca. 10 und 15 Seiten) und der kompakten Zusammenschau entsteht der Vorzug und das Problem der Ziehharmonika: Eins ums andere Mal werden Annahmen, Voraussetzungen und Thesen so zusammengeschoben, bis der passende Ton herauskommt. Um mit der Komplexität der theoretischen und praktischen Bezüge, der Vielzahl der vorgebrachten und möglichen Argumenten umgehen zu können, müssen die vollzogenen Auslassungen, die Abgrenzungen und die meisten Interpretationen von der Last der Begründungen letztlich befreit werden.

Heraus kommt eine Erzählung. Das geht gar nicht anders und ist auch zu akzeptieren, nur der Stil und der Anspruch des Buches suggerieren einen „Faktencheck“ – den es nicht erfüllt und auch nicht erfüllen kann.

Wie ist die Auswahl der Theorien begründet?

Bei 13 Theorien fragt man sich: Warum genau die und nicht eine andere? Als alleiniges Kriterium der Auswahl wird genannt, dass diese Theorien der Erklärung der Sozialen Arbeit dienen können (S.50). Das bleibt ein weites Feld: z.B. das Kapitel 3.3, Soziale Arbeit als tertiäre Erziehung. Dahinter verbirgt sich der Ansatz von L. Rössner. Zu dem schreibt H. Lukas[1] bereits 1977 (S. 39): „Rössners Theorie scheint für den weiteren wissenschaftlichen Fortschritt im Arbeitsbereich der Sozialarbeit unbrauchbar, da in ihr die konkreten Widersprüche einer je historisch zu bestimmenden gesellschaftlichen Situation mit Vorbedacht ausgeklammert bleiben.“ Diese grundsätzliche Einschätzung wird 2013 von H. Lambers bestätigt, der anmerkt, die Theorie habe sich nicht durchsetzen können und brachte Rössner vor allem Kritik und baldiges Vergessen ein. Die Autoren des Buches kritisieren 2017 Rössner wieder grundlegend und benutzen Argumente aus den 70iger Jahren – was macht diesen Ansatz zu einem zeitgenössischen? Da nicht benannt wird, welche Theorien nicht aufgenommen wurden, können keine Argumente überprüft werden und man muss der Auswahl vertrauen.

Was macht die Form des Buches mit den Inhalten?

Der Vorzug und die Last der Form ist die der Liste. Eine Liste organisiert eine Struktur (Informationsmenge) und behandelt alle formal gleich, wo doch die Unterschiede das Wesentlich sind. Die Hoffnung ist, dass die Beschränkung dieses deutlich werden lässt.

Doch durch die formal gleiche Behandlung von höchst Ungleichem, entsteht nicht automatisch Erkenntnisgewinn. Ein Beispiel: Als ich in den 70iger Jahren Sozialarbeit an der Freien Universität Berlin studierte, war Karam Khella aufgrund seines plakativen Marxismus selbst in sehr gesellschaftskritischem Umfeld nicht „salonfähig“. Auch bei den Autoren des Buches scheint diese Kritik durch. Seine Veröffentlichungen sind seit Jahren nur noch mit Mühe zu beschaffen, er arbeitet nicht mehr zu dem Thema und niemand auf seiner Grundlage. Der theoretische Ansatz für den Dewe und Otto stehen, die „Reflexive Sozialpädagogik“, wird exakt mit dem gleichen Seitenumfang von 9 Seiten dargestellt.

Was ist mir besonders aufgefallen?

Bei einem Buch, dass mit einem Brecht Zitat beginnt, mit einem Lob für Khella schließt und als Weiterentwicklung den Ausblick auf Holzkamps kritische Psychologie bietet, fällt auf, dass keine aktuellen explizit gesellschaftskritischen, (neo)marxistisch inspirierten Theoriestränge vorgestellt werden. Nach den ausdifferenzierten Darstellungen gesellschaftskritischer Ansätze aus den 70iger Jahren kommt nichts Vergleichbares was Wert wäre, Theorie genannt zu werden. Einige Hinweise auf aktuelle Theorieangeboten sind bei der Darstellung der Theorieentwicklung ab den 2000er Jahren zu finden. Aber, gibt es tatsächlich keine neuen gesellschaftskritischen Ansätze, die den Theoriestatus verdienen (Kritik und Unzulänglichkeiten sind ja grundsätzlich bei allen akzeptiert)? Gerade wenn man sich auf Theorien beziehen will und nicht auf einzelne Autoren und Monographien. In welchem Verhältnis stehen die Beiträge, Soziale Arbeit auf soziale Gerechtigkeit zu gründen (Schrödter), oder der Sozialen Arbeit einen Ort in der Postwachstumsgesellschaft zu bestimmen (Norhausen) zu den gesellschaftskritischen Ansätzen aus den 70iger Jahren? Die Lücke in der Darstellung wird unsichtbar, weil der systematischen Vergleich zum Schluss des Buches keine Zeitdimension enthält und alles wieder auf jeweils einer vergleichbaren Ebene behandelt.

Was ich mir gewünscht hätte

Eine Auseinandersetzung mit aktuellen Theorien und weniger Erzählungen über die wilden Theorien in den 70iger Jahren. Dem mit Sicherheit auch zukünftig relevanten theoretischem Diskurs 'Lebenswelt' den Theoriestatus abzusprechen (S.12), hätte argumentativen Aufwand verdient. Sich nicht von Diskurs- oder Praxisbedeutung ablenken zu lassen, ist überzeugend – aber nicht daraus Ausschlusskriterien abzuleiten. Ritscher (2007) entwirft – unabhängig von Bommes/Scherr – die Theorie einer systemisch orientierten Sozialen Arbeit mit direktem Bezug zur Praxis. Schönig (2012) legt eine duale Rahmentheorie vor und Scheu und Autrata (2011) explizit eine „Theorie Sozialer Arbeit. Gestaltung des Sozialen als Grundlage“. Bettinger (2005) und andere arbeiten an einer kritischen Theorie der Sozialen Arbeit (wie auch zahlreiche Autoren im Umfeld der Zeitschrift Widersprüche),beispielsweise leistet May (2016) hierzu einen Beitrag mit seiner Reflektion des Sozialraumansatz. Mehr eigenständige, detaillierte Auseinandersetzungen mit zeitgenössischen Theorien, siehe Capability Approach, hätten dem Buch gut getan und es lebendig gemacht.

Last but not least: Eine Erklärung, warum von einer Definition der Sozialen Arbeit ausgegangen wird, die sehr weit von der internationalen und der nationalen – sowohl vom Fachbereichstag der Ausbildungsstätten Sozialer Arbeit und dem Berufsverband (DBSH) getragenen – Definition abweicht. Auf der Basis einer personenbezogenen, linearen und die autonomen gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Sozialen Arbeit ignorierenden Definition hätte ich mir mehr Zurückhaltung bei den Schlussfolgerungen gewünscht. Als jemand, der miterleben und mitwirken durfte, dass das Kinder- und Jugendhilfegesetz nicht vom sozialpolitischen Himmel gefallen ist, bin ich an dieser Stelle empfindlich.

Fazit

Ein Buch das auf die aktuellen Bedingungen des Studierens reagiert. Es bietet eine Vielzahl von Anregungen, Hinweisen und diskussionswerten Schlussfolgerungen. Das vorangestellte Motto, die breite Theorieauswahl in den 70iger Jahren und die abschließenden Ausführungen im Schlusskapitel betonen die strukturellen Bedingungen und Bedeutungen von Sozialer Arbeit und den Blick aus der Perspektive der Klienten – obwohl eine andersgeartete Definition Sozialer Arbeit zu Grunde gelegt wird. Die aktuell wirksamen Theorien, Theorieannahmen und -stücke werden durch die Struktur des Buches nicht angemessen erkennbar. Der Titel entspricht nicht dem Inhalt. Die Theorien zum Lebensweltansatz, den systemischen Theorien die hohe Praxisbedeutung haben, originäre Theorien der Sozialen Arbeit, kritische Theorien und theorierelevante Ansätze aus dem Sozialraumdiskurs werden ausgeblendet. Den leicht nutzbaren Theorieeinstiegen wünscht man eine kompetente und engagierte Einbettung in anspruchsvolle Diskussionen.


[1] Helmut Lukas (1977): Theorien für die Praxis? Wissenschaftsalternativen in der Sozialpädagogik/Sozialarbeit. In: H. Lukas/J. Mees-Jacobi/I. Schmitz/E.G. Skiba (Hrsg.), Sozialpädagogik/Sozialarbeit – Eine Einführung, Verlag Volker Spiess, Berlin, S. 17-56.

Rezension von
Prof. Dr. Wilfried Hosemann
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Zitiervorschlag
Wilfried Hosemann. Rezension vom 06.04.2017 zu: Peter Hammerschmidt, Kirsten Aner, Sascha Weber: Zeitgenössische Theorien sozialer Arbeit. Beltz Juventa (Weinheim und Basel) 2016. ISBN 978-3-7799-3359-5. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/21990.php, Datum des Zugriffs 04.06.2023.


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