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Felix Bork: Oh, ein Tier. Ein Bestimmungsbuch

Rezensiert von Monika Pietsch, 22.11.2017

Cover Felix Bork: Oh, ein Tier. Ein Bestimmungsbuch ISBN 978-3-8479-0633-9

Felix Bork: Oh, ein Tier. Ein Bestimmungsbuch. Mit fast allen Arten Deutschlands. Eichborn Bastei Lübbe AG (Köln) 2017. 224 Seiten. ISBN 978-3-8479-0633-9. D: 25,00 EUR, A: 25,70 EUR, CH: 33,90 sFr.

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Thema

Ein Bestimmungsbuch der heimischen Tiere als Nachschlagewerk und Lesebuch.

Autor

Felix Bork ist dreißig Jahre alt, kommt aus Berlin und hat in Halle an der Saale im Studiengang Editorial Design studiert. Für seine vorgelegte Masterarbeit erhielt er den Giebichenstein Designpreis 2016.

Entstehungshintergrund

Als Masterarbeit hat sich Bork mit Natur und Design beschäftigt. Herausgekommen ist das vorliegende Buch. Bork selbst schreibt: „Humor trifft auf Pädagogik. Humor ist ein geeignetes Mittel um den Themenkreis für eine neue Leserschaft zu erschließen. Für biologisch komplexe Zusammenhänge oder die Problematik im Naturschutz kann durch Humor ein Verständnis geschaffen werden, ohne zu belehren oder zu langweilen.“

Aufbau und Inhalt

Das Buch hat ein überraschendes Format: Din A 4 und 2 kg schwer. Es ist hochwertig gestaltet und produziert. Zum einen findet man zwar grobe aber dennoch gute Zeichnungen der heimischen Tiere, andererseits Comics, Zeichnungen und Bilder und Erklärungen wie aus einem Lexikon mit handschriftlichen Anmerkungen. Es wirkt wie ein Schulbuch indem Notizen, Anmerkungen, Witze etc. hineingeschrieben wurden.

Das Buch gliedert sich in acht Kapitel, am Schluss stehen die Abkürzungen und das Register:

  1. Insekten (Schmetterlinge, Libellen, Hautflügler, Zweiflügler, Heuschrecken, Käfer)
  2. Spinnen
  3. Fische
  4. Amphibien (Schwanzlurche, Froschlurche)
  5. Reptilien (Eidechsen, Schlangen)
  6. Vögel
  7. Säugetiere
  8. Vergessenen Arten

Am Beginn jeden Kapitels steht ein Einleitungstext wie aus einem Lexikon. Häufig sind lateinische Wörter und andere Fachbegriffe durchgestrichen und die Übersetzung darüber geschrieben.

Die Kapitel zeigen einerseits die Tiere (großzügig: 2 Tiere pro Din A 4- Seite), mit Größe, Gewicht und zeitliches Vorkommen. Andererseits Lebensraum, Nahrung, Wachstum und Fortpflanzung meist als Comic oder Bleistiftzeichnung. Sprechblasen und kurze Texte erklären die Bilder.

Unter dem letzten Kapitel: Vergessene Arten versteht Bork Tiere, an die man nicht denkt. Seine sind: z.B. Schnecken, Muscheln, Krabbe, Skorpion, Blutegel, Wasserläufer, Wanzen und andere mehr.

Fazit

Das Buch ist überraschend. Sowohl das Format als auch der Druck sind ungewöhnlich. Bork wünscht sich, dass man nach dem Lesen oder Anschauen des Buches raus in die Natur geht und das Buch eben nicht mitnimmt.

Die Comics und Textstellen sind witzig, allerdings lassen sie die erwachsenen Leser auch mal ratlos zurück und/oder treiben ihm die Schamesröte ins Gesicht. Die vielen Anspielungen drehen sich vor allem um die Fortpflanzung, eben den Sex der Tiere. Vielleicht muss man zur Zielgruppe der ab 14jährigen gehören, um diesen Humor zu mögen, genauso wie z.B. die Anspielungen auf Pokemon. Jugendliche finden es sicher spaßig, wie die Biologie aufs Korn genommen wird. (z.B. Beschreibung der Körperteile: Kopf, Arsch) und in derber Sprache kommentiert wird.

Die Tierbilder sind wirklich sehr schön und trotz des groben Pinselstrichs sehr plastisch und gut erkennbar. Einziger Ausreißer ist das Kapitel: Fische. Hier ist fast nichts zu erkennen, ob es am Druck oder an der Vorlage liegt, ist nicht zu erkennen; es bleiben 10 grün-blaue Blätter.

Auf jeden Fall sind im Buch auch viele Informationen enthalten, die interessant sind und die auch Erwachsenen in Erinnerung bleiben. Der Untertitel: Bestimmungsbuch führt allerdings in die Irre.

Ob durch das Buch das Ziel erreicht werden kann, Jugendliche für die Natur zu begeistern, um sich dort die Tiere anzusehen ist fraglich, doch Interesse kann sicher geweckt werden. Und vielleicht ist das Buch ein Anlass für PädagogInnen, ob in Schule oder Jugendzentrum, sich über die Natur und die Tiere zu unterhalten und dann mal zusammen raus zu gehen.

Rezension von
Monika Pietsch
Training und Konstruktives Lernen
selbständige Trainerin und Beraterin, Schwerpunkt: Team- und Führungskompetenzen mit den Methoden des konstruktiven Lernens
Website

Es gibt 60 Rezensionen von Monika Pietsch.

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ISSN 2190-9245