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Ralf Hoburg (Hrsg.): Kommunizieren in sozialen und helfenden Berufen

Rezensiert von Dr. rer. soc. Wolfgang Widulle, 21.12.2017

Cover Ralf Hoburg (Hrsg.): Kommunizieren in sozialen und helfenden Berufen ISBN 978-3-17-030375-1

Ralf Hoburg (Hrsg.): Kommunizieren in sozialen und helfenden Berufen. Verlag W. Kohlhammer (Stuttgart) 2017. 221 Seiten. ISBN 978-3-17-030375-1. D: 34,00 EUR, A: 35,00 EUR.

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Thema

Kommunikation ist der zentrale Handlungsmodus der Sozialen Arbeit und Kompetenzen in Kommunikation sind für jeden personenbezogenen Dienstleistungsberuf (Baethge 2014, 199) und besonders für die Profession Soziale Arbeit fundamental (Heiner 2010, 65). Sie sollte daher doch ausgeprägt im Fokus forschungsbezogener, theoretischer und konzeptionell-methodischer Innovationsbemühungen stehen. Sucht man jedoch das big picture zur Kommunikation in der Sozialen Arbeit, stösst man seit Jahren auf die „bekannten Verdächtigen“.

Metatheoretisch ist Kommunikation im Wesentlichen auf das Fundament (mehr oder weniger radikal-)konstruktivistischer Ansätze gebaut. Als einzige Alternative erscheint in vielen Publikationen die Theorie kommunikativen Handelns (Habermas 1999). Die Kommunikationstheorie Luhmanns erweist sich für die in der Sozialen Arbeit primär bedeutsame interpersonale Kommunikation durch ihren Fokus auf soziale Systeme eher sperrig. Alternativen wie die evolutionäre Erkenntnistheorie Vollmers (2002, 2008) oder Bunges emergentistisch-systemischer Materialismus (Bunge & Ardila 1990; Bunge & Mahner 2004) konnten sich im Themenbereich Kommunikation als metatheoretische Grundlage nie durchsetzen oder wurden schlicht nicht rezipiert.

Die bekannten Basics der Kommunikationspsychologie um Paul Watzlawick (Watzlawick et al. 2003), die Wissensbestände der personzentrierten Beratung (Weinberger 1996) oder der Hamburger Schule der Kommunikationspsychologie (Schulz von Thun 2001, 2007) sind nach wie vor meistgenutzte Referenzen. Beratung wirkt in der Sozialen Arbeit noch immer als großes Professionalisierungsversprechen und die Prädominanz psychotherapeutisch-beraterischer Ansätze für die Kommunikation in der Sozialen Arbeit scheint ungebrochen. Dabei scheint häufig ein unzureichend kontextualisierter Import ihrer Wissensbestände und Handlungsstrategien (Gregusch & Obrecht 2003) in die Soziale Arbeit immer noch eher die Regel als die Ausnahme. Die letzten großen conceptual Changes sind etliche Jahre her, der Hype um den lösungsorientierten Ansatz von de Shazer/Berg (De Shazer 1995; De Shazer et al. 2008) hat sich normalisiert und systemische Ansätze sind weitest verbreitet.

In den bekannten Handbüchern und Lexika zur Sozialen Arbeit (Otto & Thiersch 2014; Thole 2012) bleibt professionelle Kommunikation und Interaktion gemessen an der Bedeutung des Themenfeldes unterreflektiert; in keinem der beiden Nachschlagewerke findet sich ein Hauptartikel dazu, bei Kreft/Mielenz einzig ein Beitrag zur sozialen Interaktion (Kreft & Mielenz 2017, 490-494).

Auch in der empirischen Forschung zeigt die Recherche bei WiPOSA, Researchgate, dem Fachportal Pädagogik und weiteren Forschungsdatenbanken einen eher bescheidenen Forschungsoutput zum Thema Kommunikation (auch wenn ich mir nicht anmaße, einen Überblick über die Forschungslage zu haben).

Umso bedeutsamer und erfreulicher ist es, mit dem vorliegenden Buch ein Grundlagenwerk zur Kommunikation in der Sozialen Arbeit zu entdecken, das Kommunikation breit thematisiert und in ein kompaktes Fachbuch bringt.

Herausgeber

Der Herausgeber, Prof. Dr. theol. Ralf Hoburg, forscht und lehrt im Studiengang Soziale Arbeit der Hochschule Hannover. Seine Arbeitsgebiete sind Diakoniewissenschaft, Ethik, Gesellschaft und Sozialstaat sowie Sozialmanagement. Seine Publikationen liegen schwerpunktmäßig im Bereich Diakoniewissenschaft und kirchliche Soziale Arbeit.

Autorinnen und Autoren

Die Beiträge stammen von dreizehn Autorinnen/Autoren aus Forschung und Lehre an deutschen, ca. zur Hälfte staatlichen, zur Hälfte evangelischen Fachhochschulen mit Provenienzen aus Sozialer Arbeit und Diakoniewissenschaft.

Entstehungshintergrund

Ein konkreter Entstehungskontext des Sammelbandes (wie eine Tagung, ein Projekt oder Forschungsprogramm) ist im Buch nicht erkennbar. Die Beiträge nehmen aber fachliche Diskursstränge und Positionierungen auf, die eine theoretische Rahmung des Themenfeldes versuchen, stark professionsbezogen sind und aus der Perspektive von Sozialer Arbeit und Diakoniewissenschaft argumentieren.

Das Buch eröffnet damit eine in der Sozialen Arbeit bisher vernachlässigte, für die Profession aber überaus bedeutsame Perspektive – die gesellschaftliche, theoretische und organisationsbezogene Rahmung und Konzeptualisierung des Handlungsfeldes Kommunikation.

Aufbau und Inhalt

Der Sammelband gliedert sich (nach einer kurzen Einleitung) in dreizehn nicht weiter untergliederte Beiträge,

  • die ersten drei Beiträge fokussieren auf theoretische Grundlagen der Kommunikation,
  • die acht folgenden Beiträge befassen sich mit Teilgebieten und Feldern von Kommunikation,
  • mit zwei Beiträgen zu professionsbezogenen und ethischen Perspektiven schliesst das Buch ab.

Mit „Kommunizieren im Berufsalltag“ führt Ralf Hoburg in den Band ein. Er rahmt Kommunikation im Kontext von Hilfeprozessen und professionellem Handeln als Eckpunkten der Reflexion, mit einer immer intermediären Position der Fachkräfte zwischen den Anforderungen von Klienten, Organisationen, ökonomischen Erfordernissen und Professionalitätsansprüchen. Ein „Differenzverstehen“, das andere in ihren Deutungsschemata belassen kann und sich verstehend einlässt, ist für ihn dabei die zentrale Herausforderung von Kommunikation im Berufsalltag der Sozialen Arbeit.

Mit „Kommunikation und Berufsalltag“ fokussiert Jürgen Ebert Kommunikation als Schlüsselkompetenz in sozialen Berufen. Er stützt seine Reflexionen auf die professionstheoretischen Grundlegungen und das Kompetenzmodell von Maja Heiner und fordert dialogische Kommunikation, Wahrnehmungssensibilität und Selbstreflexivität als Eckpunkte kommunikativer Kompetenzen von Fachkräften.

Heiko Kleve thematisiert auf der Basis der Systemtheorie Luhmanns „Soziale Arbeit als Kommunikation“ und als systemische Gegebenheit und Björn Kraus reflektiert mit „Nicht-Verstehen als professionelle Kommunikationskompetenz“ die Gestaltung professioneller Kommunikationsprozesse auf der Basis des Konstruktivismus, die Respekt vor den subjektiven Deutungen von Lebenswelten, eine reflexive Grundhaltung und ebensolche Beobachterperspektive verlangen.

Silke Bartmann beschäftigt sich in „Interkulturelle(r) Kompetenz im Spannungsfeld zwischen Kritik und Relevanz“ mit den Voraussetzungen und Grenzen des Verstehens in der interkulturellen Kommunikation. Sie fordert jenseits von instrumentellen Bewältigungsvorstellungen, eindimensionalen Verstehensmodellen oder der der Kulturalisierung von Differenzen in der Kommunikation ein echtes Fremdverstehen, das als Selbstauslegung eigenen Verstehens reflexiv angelegt ist und auf Sinnsetzungen und die Annahme der Sinnhaftigkeit aller Beteiligten baut. Sie setzt sowohl auf Nicht-Verstehen im Sinne des Konstruktivismus als auch auf echtes Fremdverstehen im Sinne von Schütz, ein Widerspruch, der sich mir nicht erschloss..

Ursula Henke reflektiert in einem eher verwirrenden Text mit dem Titel „Beratung und Gestaltung“ anhand eines Fallbeispiels aus der Jugendgerichtshilfe über Kommunikation und deren Herausforderungen in Berufsalltag und Studium. Sie oszilliert dabei zwischen theoretischen Versatzstücken aus Systemtheorie, Transaktionsanalyse, Hamburger Kommunikationspsychologie und Gewaltfreier Kommunikation, zeigt Herausforderungen und schließt mit einer Didaktik der Kommunikation auf der Basis des problem-based Learning, die leider nur wenig überzeugt.

Norbert Herriger fordert „Empowerment-Diskurse“ in freiwilligen wie in Zwangskontexten und dort eine Kommunikation mit Diskurs und Dialog auf Augenhöhe, dazu einen Verzicht auf Fürsorgementalitäten und Asymmetrien in der Kommunikation und ein Menschenbild, Grundhaltungen und eine Rollen- und Beziehungsgestaltung, die Sozialarbeitende als wertschätzende Begleiter sieht.

Hans-Jürgen Balz beschäftigt sich in „Kollegiale Kommunikation“ mit Kommunikation in Teams auf der Basis der bekannten Wissensbestände aus der Sozial-, Arbeits- und Kommunikationspsychologie. Er fasst verständlich und übersichtlich die begrifflichen Grundlagen zur Teamarbeit zusammen, benennt die bekannten Prozessgewinne und -verluste in Teamarbeit, beschreibt Merkmale und vier zentrale Herausforderungen von Teamkommunikation. Anschließend geht er auf Konfliktlösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten von Teaminteraktion ein.

Julia Lepperhoff thematisiert „Geschlechterperspektiven auf berufsbezogene Kommunikation“ und bezieht Ansätze aus der Gender-Forschung. Sie konstatiert auch für dieses Themenfeld ein Defizit an empirischen Forschungsarbeiten. Anschließend resümiert sie die aktuelle Fachdiskussion, stellt drei Gender-Ansätze vor und diskutiert diese für den Themenbereich Kommunikation. Der Artikel schließt mit Strategien für mehr Genderkompetenz in Studiengängen der Sozialen Arbeit. Der Artikel liest sich programmatisch, Konkretes zur Kommunikation unter Professionals und in der Klientenarbeit erfuhr ich jenseits der bekannten dekonstruktivistischen und feministisch-politischen Perspektiven nur wenig, weder zum unhinterfragten Gender-Theorem der Sozialen Arbeit als „weiblicher Profession unter männlicher Leitung“ noch zu irgendwelchen Ursachen oder Lösungen für den bekannten Widerstand vieler Studierender gegen das Thema.

Wolfgang Tenhaken befasst sich mit „Mails und Networks“, den digitalen Veränderungen in der beruflichen Kommunikation. Er postuliert auch für die Soziale Arbeit maßgebliche Veränderungen in der beruflichen Kommunikation durch die Digitalisierung, beschreibt die längst eingezogenen digitalen Kommunikationsformen und Settings in klienten- wie organisationsbezogener Kommunikation, geht kurz auf Merkmale mediatisierter Kommunikation ein, beschreibt E-Mail-Kommunikation und -beratung und eröffnet Perspektiven zu E-Government, Social Media, zukünftigen digitalen Kommunikationsformen zwischen Fachkräften und IT-gestütztem Wissensmanagement.

Auf die unternehmenskulturelle Perspektive zur „Kommunikation in sozialen Organisationen“ geht Beate Hofmann in ihrem Beitrag ein. Sie geht von einer systemischen Perspektive aus, fragt nach Grundlagen einer diakonischen Unternehmenskultur, beschreibt zentrale Kommunikationssituationen und -prozesse wie Einarbeitung, Teamsitzungen und Übergaben, informelle Kommunikation, Führung und öffentliche Kommunikation. Existentielle Kommunikation (mit Bezug auf existentielle Krisen von Klienten und spirituelle Anteile in der Kommunikation) werden kurz reflektiert. Sie schließt mit kurzen Ausführungen zu vier Herausforderungen organisationaler Kommunikation in diakonischen Einrichtungen: Säkularisierung, Pluralisierung, Ambulantisierung und Digitalisierung.

Dierk Starnitzke reflektiert „Kommunikation im Alltag einer Wohlfahrtsorganisation“, konkret einer Stiftung zur Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Er geht von einer systemisch-organisationalen und Leitungsperspektive aus, beschreibt dazu theoretische Grundlagen und fokussiert anschließend auf spezifische Aspekte religiöser Kommunikation in dieser kirchlichen Stiftung, auf die erarbeiteten Leitbilder, deren Umsetzung in leichter Sprache, sowie auf die Kommunikation mit Kostenträgern und der Öffentlichkeit. Am Schluss steht ein Fazit zur Notwendigkeit „mehrsprachiger“ Kommunikation mit den verschiedenen Anspruchsgruppen und Stakeholder einer solchen Stiftung.

In einem professionshistorisch aufschlussreichen Beitrag thematisiert Wolfgang Maaser historische Etappen und Verständnisse zum „Mandat der Sozialen Arbeit“ auf dem Wege zu Professionalisierung und öffentlicher Kommunikation. Er problematisiert, dass die Positionierung Sozialer Arbeit in Politik und Gesellschaft häufig als aus einer gutmenschenhaft-gesinnungsethischen und Betroffenheitsperspektive wahrgenommen wird. Anschließend geht er auf den Weg des beruflichen Mandats der Sozialen Arbeit (von der Berufung über den Beruf zur Profession) ein. Er rekonstruiert das Tripelmandat in historischer Perspektive und kontextualisiert es politisch, um der öffentlichen Kommunikation einer eigenständigen, kritischen und in Öffentlichkeit und Gesellschaft ernstgenommenen Sozialen Arbeit eine Basis zu geben.

Ralf Hoburg schließt den Band mit einem Beitrag zum „Kommunizieren in der Haltung gegenseitiger Anerkennung“, in dem er ethische Implikationen im Kommunikationsverhältnis grundlegt und die normative und personale Verfasstheit von Kommunikation reflektiert. Dafür kritisiert er einen verobjektivierenden Kommunikationsstil, der unter Absehung der eigenen Person der Sozialarbeitenden Fachlichkeit, Professionalität und Fallbezug priorisiert und dabei die norm- und wertebasierte Steuerung von Kommunikation durch die Fachkräfte wie auch die personale Begegnung vernachlässigt. Im Folgenden rekurriert Hoburg auf echte Inter-Subjektivität, Selbstwahrnehmung und Selbstreflexivität der Fachkräfte sowie auf die Anerkennung der Differenz zu Gesprächspartnern. Die Grundbedingungen anerkennungsorientierter Kommunikation verbindet Hoburg abschließend mit einem an kommunikativer Symmetrie und nicht Komplementarität orientierten Begriff von Barmherzigkeit und Fürsorge, der auf gemeinsame verändert-verändernde Sinnstiftung abzielt.

Diskussion

Das Buch zeigt in der Breite der Beiträge, wie sich Soziale Arbeit als Disziplin von den Bezugswissenschaften – in der Kommunikation v.a. die Soziologie und Psychologie – doch langsam löst und disziplinär eigenständige, reflexiv Perspektiven auf das Phänomen Kommunikation entwickelt. Die vorgelegten Beiträge im Buch sind alle programmatisch-konzeptioneller und reflexiv-theoretischer Natur und geben eine fundierte Grundlegung des Themas auf der Basis systemisch-konstruktivistischer Metatheorien und kommunikationspsychologischer Wissensbestände (wenn auch vor allem mit „den bekannten Verdächtigen“ – Bateson, Watzlawick, Luhmann, Schulz von Thun, Rogers usw.). Dies erfolgt mit unterschiedlichen Schwerpunkten und unterschiedlicher Eigenständigkeit in der Entwicklung und für mich persönlich mit einigem Erkenntnisgewinn und vielen Fragen, teils aber auch mit viel Bekanntem. Die thematische Breite der Beiträge macht die Bedeutung und Vielschichtigkeit von Kommunikation in der Sozialen Arbeit gut deutlich. Die ausgeprägt diakonische Ausrichtung vieler Beiträge des Bandes (mehr als die Hälfte der Autorinnen und Autoren kommen aus kirchlichen Hochschulen und Einrichtungen) reibt sich dabei kaum, verbindet sich stattdessen gut mit den Perspektiven nichtkonfessionell gebundener Sozialer Arbeit.

Bedauerlich fand ich, dass keine anderen (meta)theoretischen Grundlegungen als die bekannten konstruktivistischen und aus der soziologischen Systemtheorie abgeleiteten Grundlegungen Platz fanden. Es scheint, dass in der Sozialen Arbeit derzeit keine nicht-konstruktivistischen Frames für das Thema Kommunikation zu haben sind, auch dies eine anregende Erkenntnis aus dem Buch und eine Anregung für die eigene Positionierung.

Was bei der Lektüre des Buchs leider auch deutlich wird – eine eigenständige empirische Perspektive der Disziplin auf Kommunikation ist noch kaum erkennbar und verweist auf große Defizite in der Forschung, dies wird auch von einigen der Autoren so thematisiert. Thomas Kersten formulierte im ZEIT-Chancenbrief vom 18.12.2017 für die Bildungsforschung, was auch für die Soziale Arbeit wegweisend sein könnte: „Vor 20 Jahren war die empirische Bildungsforschung noch verpönt. Man wollte sich die Bildungsdebatte nicht durch Fakten vermiesen lassen. Nun wird zwar nicht alles besser, aber die Diskussion wird zunehmend down to earth geführt“ (Kersten 2017). Für das Thema Kommunikation in der Sozialen Arbeit wäre dies wünschenswert – weniger Programmatik, mehr Fakten und Diskussionen „down to earth“, z.B. in der Art, wie sie Heinz Messmer und Sarah Hitzler seit Jahren durch ihre Forschungsarbeiten einbringen (Hitzler & Messmer 2008; Messmer 2013; Messmer & Hitzler 2011). In den Beiträgen hätte ich mir teils mehr dieser „down-to-earth“-Perspektiven gewünscht.

Fazit

Der Band scheint mir für die Soziale Arbeit mit ihrem überaus hohen Anteil an kommunikativem Handeln – mit Gesellschaft und Politik, mit und in Organisationen, mit kooperierenden Fachkräften und natürlich Klienten und deren sozialem Umfeld eine bedeutsame theoretische Grundlegung anzuregen und auszulegen. Er ist für Studierende in fortgeschrittenem Studium, für Praktiker und Lehrende eine interessante und lehrreiche Hilfe zur Reflexion der eigenen Grundlagen von Kommunikation und eine wichtige Anregung zu deren Perspektivenerweiterung und gibt reiche Gelegenheiten, zum eigenen Weiterdenken im Themenfeld für Forschung, Praxis und Lehre.

Literatur

  • Baethge, Martin (2014). Beschäftigung und Arbeit in der nachindustriellen Gesellschaft. In: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hg.). Handbuch Soziale Arbeit. Neuwied: Luchterhand. S. 187-205.
  • In: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hg.). Handbuch Soziale Arbeit. Neuwied: Luchterhand. S. 187-205.
  • Bunge, Mario & Ardila, Rubén (1990). Philosophie der Psychologie. Tübingen: Mohr.
  • Bunge, Mario & Mahner, Martin (2004). Über die Natur der Dinge: Materialismus und Wissenschaft. Stuttgart: Hirzel.
  • De Shazer, Steve (1995). Wege der erfolgreichen Kurztherapie. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • De Shazer, Steve/Dolan, Yvonne & Korman, Harry (2008). Mehr als ein Wunder: lösungsfokussierte Kurztherapie heute. Heidelberg: Auer.
  • Gregusch, Petra & Obrecht, Werner (2003). Wofür ist Lösungsorientierung eine Lösung? Ein Beitrag zur sozialarbeitswissenschaftlichen Evaluation einer therapeutischen Methode. In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit. 33/1, S. 59-93.
  • Habermas, Jürgen (1999). Theorie des kommunikativen Handelns. 3. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbuch Verlag.
  • Heiner, Maja (2010). Kompetent handeln in der sozialen Arbeit. München: Reinhardt.
  • Hitzler, Sarah & Messmer, Heinz (2008). Gespräche als Forschungsgegenstand der Sozialen Arbeit. In: Zeitschrift für Pädagogik. 2. Jg. Heft 54. S. 244-260.
  • Kersten, Thomas (2017). ZEIT-Chancenbrief vom 18.12.2017. Hamburg: Zeitverlag.
  • Kreft, Dieter & Mielenz, Ingrid (2017). Wörterbuch Soziale Arbeit: Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 8., vollst. überarb. u. akt. Auflage. Weinheim: BeltzJuventa.
  • Messmer, Heinz (2013). Mikrophysiken der Wirklichkeitsproduktion – Institutionelle Praxis in der Sozialen Arbeit aus Sicht der ethnomethodologischen Konversationsanalyse. In: Graßhoff, Gunther (Hg.). Adressaten, Nutzer, Agency: Akteursbezogene Forschungsperspektiven in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: Springer VS. S. 317-340.
  • Messmer, Heinz & Hitzler, Sarah (2011). Interaktion und Kommunikation in der Sozialen Arbeit. Fallstudien zum Hilfeplangespräch. In: Oelerich, Gertrud/Otto, Hans-Uwe (Hg.). Empirische Forschung und Soziale Arbeit. Wiesbaden: VS Verlag. S. 51-64.
  • Otto, Hans-Uwe & Thiersch, Hans (Hg.). (2014). Handbuch Soziale Arbeit München: Reinhardt.
  • Schulz von Thun, Friedemann (2001). Miteinander reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte. Hamburg: rororo.
  • Schulz von Thun, Friedemann (2007). Störungen und Klärungen: allgemeine Psychologie der Kommunikation. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
  • Thole, Werner (2012). Grundriss Soziale Arbeit: ein einführendes Handbuch. 4. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag.
  • Vollmer, Gerhard (2002). Evolutionäre Erkenntnistheorie: angeborene Erkenntnisstrukturen im Kontext von Biologie, Psychologie, Linguistik, Philosophie und Wissenschaftstheorie. 8., unveränd. Aufl. Stuttgart: Hirzel.
  • Vollmer, Gerhard (2008). Was können wir wissen? 4. Aufl. Stuttgart: S. Hirzel.
  • Watzlawick, Paul/Beavin, Janet H. & Jackson, Don D. (2003). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. 10., unveränd. Aufl., Nachdruck. Bern: Huber.
  • Weinberger, Sabine (1996). Klientenzentrierte Gesprächsführung: Lern- und Praxisanleitung für Personen in psychosozialen Berufen. 9., vollst. überarb. Aufl. Weinheim: Juventa Verlag.

Rezension von
Dr. rer. soc. Wolfgang Widulle
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten/Schweiz
Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement
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Es gibt 36 Rezensionen von Wolfgang Widulle.

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Zitiervorschlag
Wolfgang Widulle. Rezension vom 21.12.2017 zu: Ralf Hoburg (Hrsg.): Kommunizieren in sozialen und helfenden Berufen. Verlag W. Kohlhammer (Stuttgart) 2017. ISBN 978-3-17-030375-1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/23220.php, Datum des Zugriffs 01.04.2023.


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